Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 3 : Der erste Schultag nach den Ferien

Auf den Schulhof angekommen trennten sich Jens und seine Schwester Svenja. Sie gingen zwar auf die gleiche Gesamtschule, aber sie hatten ihre Klassen Räume in unterschiedlichen Gebäuden. Die Klassenräume hatte der Hausmeister schon frühzeitig aufgeschlossen und so ging Jens schon mal in die Klasse. Er war in diesem Jahr in der 5. Klassenstufen angekommen und einige Eltern hatten ihre Kinder in diese Stufen auf eine andere Schulform geschickt, somit würde es auch neue Kinder in der Klasse geben und andere waren nicht mehr dabei. Aber es waren bis jetzt nur Kinder da, die er schon aus der 4. Kasse kannte unter anderem auch Niklas mit dem er viel Zeit in den Ferien verbracht hatte.

Alle Kinder standen im Kreis in der Klasse und berichteten von ihren Erlebnissen aus den Ferien. Besonders viel zu erzählen hatten die Kindern die mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren waren, also hörte Jens nur gespannt zu. Mit der Zeit kamen immer mehr Kinder in die Klasse und auch ein paar neue Gesichter waren zu sehen. Einige waren etwas schüchtern und hörten nur zu, andere haben gleich erzählt wie sie heißen und in welcher Straße sie wohnen.


Ungefähr 5 Minuten vor Unterrichtsbeginn kann der neue Klassenlehrer in die Klasse, denn mit dem neuen Schuljahr bekam die Klasse auch einen neuen Klassenlehrer. Er begrüße die Kinder nur kurz mit einem „guten Morgen“ und begann dann sein Pult einzurichten. Er legte Zettel bereit und holte Stifte aus seiner Tasche. Kurz darauf kann noch ein Junge mit seiner Mutter in den Klassenraum. Diese ging zu dem Lehrer, der Junge folgte ihr dicht. Er wirkte sehr schüchtern und schaute sich nur vorsichtig in der Klasse um. Die Mutter sprach kurz mit den Klassenlehrer und währenddessen bemerkten die anderen Kinder den Neuen.

Es hatten sich in zwischen mehrere Gruppen gebildet. Aber in allen Gruppen guckten die andern Kinder kurz zu dem neuen und tuschelten dann offensichtlich leiser untereinander. Auch Jens hatte den Jungen in zwischen gesehen und war sehr aufgeregt, denn der Junge hatte eine Latzhose über seinem Pullover an.

Dem Lehrer war nicht ergangen, dass die anderen Kinder über den neuen Jungen sprachen, in diesem Moment läutete auch die Schulglocke den Unterrichtsbeginn ein. Die Frau verabschiedete sich daraufhin von dem Lehrer und streichelte ihrem Sohn noch kurz über die Schultern und verließ das Klassenzimmer. Worauf der neue Klassenlehrer das Wort ergriff um sich vor zu stellen.


Er würde Herr Burgmeier heißen und sei der neue Klassenlehre der Klasse 5b. Dann wies er alle Kinder an sich in einem Kreis auf zustellen, dabei bleib der Junge mit der Latzhose direkt neben Herr Burgmeier stehen und die andern bildeten ein großen Kreis vorne vor der Tafel, ausgehend von dem Lehrer und dem neuen Jungen. Herr Burgmeier fuhr fort und berichtet, dass er in der Klasse Gemeinschaftskunde, Mathe und Physik unterrichten werde. Diese ersten zwei Stunden sein laut Stundenplan Gemeinschaftskunde, aber er würde diese Nutzen damit sich alle vorstellen könnten und er alle organisatorischen Dinge mit den Kinder besprechen könnte.

Er holte eine Liste von seinem Pult und begann die Schüler alphabetisch nach den Nachnamen auf zurufen. Jeder sollte kurz sagen ob er neu in der Klasse ist und woher her er kommt. Mit den Namen Marson war Jens immer recht weit hinten an der Reihe bei solchen Dingen, aber es gab ja einige neue in der Klasse und so wusste er nicht genau wann er aufgerufen wurde.

Er war gut nach der Hälfte an der Reihe und berichtet wie alle andern vor ihm auch, wo er wohnt und welches seine Lieblingsfächer sind und dass er 11 Jahr alt ist. Die meisten in der Klasse waren 11 oder 12 Jahr alt. Das hing natürlich damit zusammen wann sie Geburtstag hatten. Daher haben viele der Kinder auch gesagt wann sie Geburtstag haben.


Als einer der letzten kann der Junge mit der Latzhose an die Reihe, er musste sich bei dem Wohnort vom Lehrer helfen lassen weil er im Sommer neu in diese Gegend gezogen war und den Straßennamen nicht wusste. Auch hat er bei den anderen Dingen nicht sehr viel von sich Preis gegeben, aber alle wussten jetzt das er Philipp Sölling hieß. Sein Alter hat Philipp nicht gesagt daraufhin hat aber der Lehrer sein Geburtsdatum gesagt und da Jens sehr gut im Kopfrechnen war, ist ihm sofort aufgefallen, dass Philipp mit 13 Jahren der älteste in der Klasse sein musste. Das hat man ihm aber überhaupt nicht angesehen, ganz im Gegenteil er war zwar mit einer der größten aber der Größenunterschied ist dem Alter ja sowieso recht groß. Aber so schüchtern wie Philipp war und mit der Latzhose, die einen sehr hohen Latz hatte, sah er so aus als ob er der jüngste in der Klasse war.


Als alle fertig waren mit dem vorstellen hat Herr Burgmeier die Sitzordnung vorgelesen und jeder Schüler musste sich auf seinen vorgegebenen Platz setzten. In den meisten Fällen hatte Herr Burgmeier immer einen Jungen und ein Mädchen zusammen an einen Zweiertische gesetzt, aber die Anzahl der Jungen in der Klasse war etwas größer. So kam es dass Jens und Philipp zusammen an einem Tisch in der ersten Reihe sitzen mussten. Das war Jens gerade recht, denn er hatte natürlich besonderes Interesse an Philipp, um sich eventuell über seine Latzhose austauschen zu können.

Während des Unterrichtes konnte er aber nicht mit Philipp sprechen, zum einen wusste Jens nicht wie er Philipp darauf ansprechen sollte, seine Latzhose konnte ja keiner sehen, und zum anderen war Philipp offensichtlich sehr diszipliniert. Sie durften natürlich im Unterricht nicht mit einander sprechen und den Unterricht stören. Im Gegensatz zu vielen anderen hielt Philipp sich daran.


Jetzt folgten die organisatorischen Dinge, die für das neue Schuljahr wichtig waren. Herr Burgmeier hatte den Stundenplan an die Tafel geschrieben und die Kinder sollten ihn abschreiben. In der zweiten Hälfte der Doppelstunde wollte Herr Burgmeier eine Übersicht von Wahlfächer an die Tafel schreiben aber da war ja noch der Stundenplan, somit hat der Jens aufgefordert, die Tafel ab zu wischen. Der neue Lehrer ist sehr nett zu den Kinder, aber dennoch sehr bestimmt und streng. Das konnte Jens in der ersten Stunden schon spüren, also machte er sich sofort auf den Weg zum Waschbecken um den Schwamm aus zu spülen. Jens drehte den Wasserhahn auf wie er es schon früher gemacht hatte und begann den Schwamm darunter zu halten. Plötzlichen machte es „krack“ und mit einem großen Platsch flog der Hals vom Wasserhahn durch die Luft und der Wasserschwall landete auf Jens einem Pullover, mitten auf der Brust. Da er sich ja zum Ausspülen nach vorne gebeugt hatte.

Da lachte natürlich die ganze Klasse laut los. Doch Herr Burgmeier fand das gar nicht witzig und eilte Jens zu Hilfe um den Wasserhahn zu schließen. Nachdem er der Wasserhahn geschlossen hatte wies er die Kinder an wieder leise zu sein. Jens war immer noch etwas geschockt und Herr Burgmeier verlangte von ihn seinen Pullover aus zu ziehen und, auf einem Bügel aus der Klassengarderobe, in die Sonne in das Fenster zu hängen.

Jens hatte noch den Schwamm in der Hand. Sein Puls schnellte jetzt natürlich erst recht in die Höhe, er hatte ja auch eine Latzhose an. Es schoss ihm gleich wieder die Situation von heute Morgen durch den Kopf, wo Philipp mit seiner Latzhose in die Klasse gekommen war. Er suche blitzschnell nach einem Vorwand, warum er die Pullover nicht ausziehen könnte. Aber es viel ihm keiner ein. Dann sagte er zum Lehrer das sein doch nicht schlimm das trocknet schnell. Aber Herr Burgmeier sah das anders und nahm Jens schon mal den Schwamm aus der Hand und sein Blick ließ keinen Zweifel, im Notfall würde er ihm den Pullover ausziehen.

Also blieb Jens nichts anderes übrig als seinen Pullover aus zu ziehen. Als die anderen Kinder dann sein Latzhose sahen fingen wieder ein paar an zu lachen, aber Herr Burgmeier musste nur einen ernsten Blick in Klasse werfen und alle waren wieder still. Während Jens sich einen Bügel von der Garderobe holte und seinen völlig klatschnassen Pullover an das Fenster vorne neben der Tafel hing, ging Herr Burgmeier auch noch zu allem Überfluss auf Jens seinen Latzhose ein. In dem er sagte, dass es doch gar nicht schlimm sei. Die Latzhose würde ihn auch ohne Pullover warmhalten, zumindest hier im Klassenraum.

Da wäre Jens am liebsten im Boden versunken und er warf einen Blick zu seinem neuen Sitznachbarn, um zu sehen ob es für ihn auch so peinlich war, denn er hatte ja auch eine Latzhose an. Aber Philipp ließ sich keine Reaktion anmerken, entweder war er solche Situationen schon gewöhnt oder er bezog das nicht auf sich. Jens wusste ja nicht ob Philipp schon öfter Latzhosen in der Schule getragen hatte oder dies auch zum ersten Mal tat wie er selbst.


Jetzt begann Jens die Tafel zu säubern, mit seiner Latzhose gut sichtbar vor der ganzen Klasse. Der Lehrer fuhr mit dem Unterricht weiter fort, während Jens die Tafel zu Ende reinigte. Dabei wischte Jens die Tafel von ganz oben nach unten mit dem Schwamm ab. Dazu musste er sich immer nach ganz oben strecken und er spürte wie seine Latzhose durch die Träger mit nach oben gezogen wurde und sich diese gute Gefühl einstellte was ihm die Hose dann immer gab, wenn er diese Umschließen um den Bauch und die Taille spürte. Dadurch wurde sein Puls wieder ruhiger und er fasste neue Sicherheit es überstanden zu haben.


Mit dieser neuen Selbstsicherheit und der Gewissheit nicht alleine zu sein, setzte er sich wieder neben seinen neuen Klassenkameraden an den Tisch. Die anderen Schüler konnten die beiden jetzt in der ersten Reihe von hinten mit ihren Latzträger auf den Rücken sehen. Aber daran verschwendete Jens jetzt keine Gedanken. Er konzentrierte sich genauso wie Philipp auch auf den Unterricht und die ganzen Neuerungen die es für diese Schuljahr gab.


Am Ende dieser Doppelstunde stand die erste Pause des neuen Schuljahres auf den Programm und Jens freute sich schon auf die Pause. Da er zum einen seinen Pullover wieder anziehen zu könnte und zum anderen könnte er versuchen dass sein Image keinen Schaden nimmt, denn bisher war er immer sehr beliebt in der Klasse gewesen. Das wollte er natürlich nicht aufgeben durch seinen Leidenschaft zur Latzhose.

Als die Pausenglocke ertönte standen alle Kinder auf, um raus auf den Pausenhof zu laufen. Aber Herr Burgmeier rief Jens zu er möge bitte noch kurz zu ihm kommen. Jens musste ja sowieso noch bei ihm am Pult vorbei um zu seinen Pullover zu gelangen. Dann Sagte der Lehrer zu ihm, dass sie zusammen gucken ob der Pullover schon wieder trocken ist. Somit kam Herr Burgmeier mit zum Fenster und fühlte an Jens seinem Pullover. Daraufhin meint er, Jens müsse hier im Klassen bleiben während der Pause da sein Pullover noch nicht trocken genug sei um damit auf den Pausenhof zu gehen, der Wind würde ihn zu kalt werden lassen und um ohne auf den Hof zu gehen sei der Wind auch viel zu stark.

Jens war sehr enttäuscht, wollte aber nicht schon wieder gegen die Weisung von Herrn Burgmeier protestieren, und so setzte er sich wieder an seinen Platz und aß sein Pausenbrot das er sich selbst heute Morgen gemacht hatte. Herr Burgmeier musste noch kurz in das Lehrerzimmer, sagte aber das er schnell wieder da wäre, denn in der nächsten Stunde hatten sie bei ihm Mathe.

Herr Burgmeier war wie versprochen vor dem Ende der Pause zurück, Jens stand am Fenster und schaute den anderen Kinder auf dem Hof zu. Wie sie tobten und in Gruppen zusammen standen und sich unterhielten. Nur Philipp stand alleine mitten auf dem Hof und aß sein Pausenbrot. Herr Burgmeier ging zu Jens und bemerkte das er traurig war, weil er nicht mit auf den Hof durfte. Der Lehrer legte fürsorglich seine Hand auf Jens seine Schulter und sagte mit warme Stimme, dass nach der Mathestunde er bestimmt auch wieder mit auf den Hof können.


Dann ging der noch kurz auf Philipp ein. Dieser würde ganz in der Nähe von Jens wohnen und er sein wirklich sehr schüchtern, da er ja auch neu auf der Schule ist und Jens sollte sich etwas um Philipp kümmern, damit der sich hier gut einleben würde. Jens solle im alles zeigen was er wissen musste. Daher würde er auch neben ihm setzten. Jens verstand das nicht so richtig, denn das sah er nicht als seine Aufgabe an, neue in der Klasse zu helfen, aber da er ja mit Philipp sowieso reden wollte wegen seiner Latzhose, sagte er zu Herr Burgmeier er würde sich um Philipp kümmern.

Dann schellte auch schon die Pausenglocke und Jens setzte sich wieder auf seinen Platz. Als erstes kam Philipp wieder in den Klassenraum und setzte sich sofort wieder neben Jens auf seinen Platz. Dann kamen nach und nach die anderen Kinder zurück in die Klasse. Einige riefen den beiden Dinge zu, wie „Latzpärchen“ oder „unser Klassenbaby Tisch“. Philipp schaute nur teilnahmslos auf den Tisch und versuche keinen Augenkontakt zu bekommen, Jens hingegen versuchte sich verbal zu wehren. Bis dann Herr Burgmeier einschritt und alle aufforderte sich zu setzten und ruhig zu sein.

Jens überlegte unter dessen ob es das wirklich wert gewesen sei die Latzhose in der Schule anzuziehen. Es ist ja genau das eingetreten wovor er sich gefürchtet hatte, als er sich für die Latzhose entschieden hatte. Aber er hatte ja jetzt einen Kameraden an seiner Seite, der das mit Ihm zusammen durchstehen würde.

Hatte er das wirklich? Bisher war Philipp ihm ja keine große Hilfe gewesen.


Der Rest der Mathestunde war nicht besonders aufregend, es war auch wieder ein Doppelstunde und danach war der erste Schultag auch schon zu Ende für die Kasse 5b.

Jens musst nach dem Unterricht noch seinen Pullover hohlen und von Herr Burgmeier prüfen lassen. Er war noch nicht ganz trocken, aber er sollte damit direkt nach Hause gehen sich dort dann einen neuen anziehen.

Als Jens seinen Pullover wieder angezogen hatte wollte er noch draußen auf dem Hof mit Philipp sprechen, bis jetzt hatte sich ja noch keine Gelegenheit dazu ergeben. Er konnte ihn auf den Hof auch noch erreichen und ihm sagen warum er in der Pause nicht mit auf den Hof war. Er hätte so gerne mal mit Ihm über seine Latzhose gesprochen. Aber Philipp sagte er müsse jetzt aber dringend los, seine Mutter stand schon am Schultor und wartete auf ihn. Aber er sagte ihm noch wie toll er das fand wie Jens das alles heute gemeistert hatte. Dann lief er zum Tor wo wirklich seinen Mutter, die ihn heute Morgen in den Klassenraum gebracht hatte, stand um ihm mit einem Kuss auf die Wange in Empfang zu nehmen. Dann nahm sie Philipp an die Hand und sie verließen die Schule. Jens konnte sich nicht daran erinnern wann seine Mutter ihn das letzte Mal zur Schule gebracht oder abgeholt hatte.


Jens traf sich noch für ein paar Minuten mit seinen Freunden auf den Hof und er musst ihnen erzählen warum er in der Pause nicht mit auf den Hof war. Es wurde noch ein bisschen über dies und das geredet und über sein Missgeschick mit den Wasserhahn. Aber so im direkten Gespräch sagte keiner was zu seiner Latzhose die jetzt auch nicht mehr zu sehen war.

Dann schaute Jens noch ob seine Schwester auch schon Schulende hatte, dass war aber nicht so. Sie musste noch 2 Stunden länger bleiben. Somit machte Jens sich alleine auf den Weg nach Hause.


Am nächsten Tag hatte Jens einen neuen Pullover in der Schule an, aber er trug immer noch die Latzhose unter den Pullover. Philipp wurde wieder von seiner Mutter zur Schule gebracht. Jetzt hatte die beiden Sitznachbarn endlich mal die Gelegenheit in der Pause zu sprechen. Jens erzählte sehr viel von sich und was seine Eltern machen und das er noch eine ältere Schwester hätte, die auch hier auf die Schule geht. Philipp hingegen hat nicht viel von sich preis gegeben, nur dass er erst im letzten Monat in diesen Gegend gezogen war, mit seinen Eltern natürlich. Jens aber hatte Interesse an mehr Einzelheiten.

Da Philipp aber immer noch sehr schüchtern war versuchte Jens sehr vorsichtig zu sein bei seinen Fragen. Er wollte ja nicht das es für Philipp peinlich wird, wenn er etwas zu persönliches fragte. Daher dachte Jens, dass er selbst zunächst mal was geheimes von sich erzählen könnte und so offenbarte er Philipp, dass der sehr gerne Latzhosen tragen würde. Jens dachte natürlich das sein bei Philipp auch so, denn dieser hatte am zweiten Schultag wieder seine Latzhose an und diese wieder über dem Pullover. Dann fragte Jens natürlich Philipp ob er auch gerne Latzhosen trägt. Von der Frage war Philipp sehr überrascht worden und das konnte Jens auch erkennen und bereute es fast gefragt zu haben. Philipp antwortete, dass er das nicht wisse. Diese Antwort war nun wirklich merkwürdig. Aber die Pause war zu Ende und beide mussten wieder in den Unterricht.


Jens lies die Antwort den ganze Unterricht über nicht los und er überlegte wie das denn sein könnte dass Philipp zwar eine Latzhose trägt und das auch noch über dem Pullover und dann nicht weiß ob er es gerne macht. Jens war den ganzen Unterricht über unkonzentriert und in Gedanken versunken. In der nächsten Pause standen beide zusammen und Philipp wurde von anderen Klassenkameraden an seinen Träger gezogen und gehänselt. Das fand Jens nicht lustig und ergriff Partei für Philipp. Philipp selbst hatte offensichtlich nicht die Möglichkeiten sich dagegen zu wehren. Daraufhin zog Jens Philipp mit auf die Schultoilette, aber Philipp schien das nicht zu gefallen und fragte Jens was er hier soll. Jens verschwand in einer Kabine und sagte zu Philipp er solle kurz warten es würde nicht lange dauern.

Jens hängte unter dem Pullover die Träger seine Latzhose aus und zog sie runter. Benutzte kurz die Toilette und zog sich dann die Latzhose wieder über den Pullover an. Dann kam er wieder aus der Kabine und Philipp stand vorne bei den Waschbecken und wartete ungeduldig. Während Jens sich die Hände wusch, sagte er zu Philipp jetzt sollen die anderen sie beiden hänseln und ärgern dann würden sie ja sehen wie lange sie da Lust zu haben.

Philipp fand die Unterstützung von Jens echt super und bedankte sich bei ihm dafür. Aber er wollte jetzt wieder zurück auf den Pausenhof. Dabei tat er so als würden die beiden hier was verbotenes machen in der Toilette. Das hatte Jens zwar etwas verwundert, aber es war ja so einiges merkwürdig an Philipp. Genau das machte ihn aber auch interessant für Jens.

Jetzt mussten sie wieder in den Unterricht und wie Jens es vermutet hatte gingen die Sticheleien jetzt auf beide. Jens entwickelte in den nächsten Tage eine gewisse Resistenz gegen diese Sticheleien. Bei Philipp konnte Jens das nicht einschätzen, ob ihn das traf oder nicht. Aber er glaubte Philipp damit zu helfen, dass er seine Latzhose auch offen trägt. Daher hat Jens gleich als seine Latzhose in die Wäsche musste die andere Latzhose angezogen. In der zweiten Woche hatte auch Philipp immer noch eine Latzhose an ob es noch die selbe war konnte Jens nicht erkennen.


Die beiden waren sich inzwischen näher gekommen und Philipp taute inzwischen etwas auf und auch die Sticheleien der anderen Kinder haben stark nach gelassen. Philipp wurde immer noch jeden Tag von seine Mutter am Tor abgeholt und an der Hand nach Hause geführt. Jens hatte ja fast den gleichen weg und war Philipp und seine Mutter mal in einigem Abstand gefolgt. Dabei konnte er beobachten dass Frau Sölling ihren 13 Jährigen Sohn die ganze Zeit an der Hand gehalten hatte bis sie zu Hause waren. Warum Philipp schon so alt war wusste Jens auch noch nicht und die Frage mit der Latzhose war auch noch nicht geklärt. Jens musste Philipp doch noch mal auf diese Dinge ansprechen.

Als Jens Ende der zweiten Schulwoche zu Hause alleine von der Schule gekommen war setzte er sich in sein Zimmer und dachte an Philipp, für den immer sein Mutter da war wenn er nach Hause kam. Jens legte sich in seiner Latzhose auf sein Bett und genoss das schöne Gefühl umschlossen zu werden auch wenn er ganz alleine Zuhause war.


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