Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 8: Die Herbstferien bei den Söllings

Nach dem aufregenden und spannenden Wochenende ging Jens wieder wie gewohnt zur Schule und traf sich morgens mit Philipp an der Straßenkreuzung. In der Schule trug Jens ausschließlich seine Jeanslatzhosen und fühlte sich sehr wohl darin. Auch ging er weiterhin jeden Freitag nach der Schule zu Philipp und übte mit ihm und dessen Mutter lesen. Danach durften die Beiden immer bei Philipp im Zimmer spielen, nicht ohne dabei angebunden zu werden. Aber Jens hatte sich inzwischen daran gewöhnt und störte sich nicht daran. Jens fragte aber ob nicht mal Philipp zu ihm zum Spielen kommen könnte, Frau Sölling lehnte das aber ab. Sie müsste mal intensiv mit Jens seiner Mutter darüber reden. Dann könnte man mal darüber nachdenken. Auch war Philipp nie dabei wenn Jens nach der Schule oder am Wochenende mit den anderen Kinder aus der Gegend und auch aus seiner Schulklasse im Park und auf dem Spielplatz spielte.

Wenn Jens mit Philipp darüber sprach, dass er auch mal mit in den Park kommen sollte, verwies er immer nur auf seine Mutter die das nicht erlauben würde, dass er alleine in den Park ginge. Jens fand das sehr ungerecht, denn er spielte ja sehr gerne mit Philipp. Und da Philipp ja nie alleine aus dem Haus durfte, außer zur Schule, fühlte Jens sich auch etwas verpflichtet Philipp zuhause zu besuchen.

In zwei Wochen standen die Herbstferien vor der Tür und Jens freute sich schon sehr darauf eine Woche lang nicht zur Schule zu müssen und den ganzen Tag lang machen zu können was er wollte. Obwohl es schon Anfang Oktober war, war das Wetter noch sehr schön und Jens wollte in den Ferien oft zum Spielplatz in den Park, denn dort hatte die Stadt einen Teil der Piratenburg neu renovieren lassen und so gab es dort viel zu entdecken.


Am Wochenende vor den Ferien hatte sich Jens seine Schwester mal wieder auf einer Party nicht beherrschen können und wurde wieder mit der Polizei nach Hause gebracht und an Montag Abend kam ein Sozialarbeiter vom Jugendamt zu den Marsons nach Hause. Der sprach sehr lange mit den Eltern und man hatte beschlossen , dass Svenja während der Herbstferien jeden Tag zu einem Physiologen zur Untersuchung und Therapie sollte. Den Rest der Zeit sollte sie Hausarrest bekommen und Mutter Inga sollt sich diese Woche frei nehmen um sich voll und ganz um Svenja zu kümmern.

Die Kinder wurden darüber erst am Donnerstag informiert, obwohl Svenja natürlich schon seit Montag Hausarrest hatte. Am Donnerstag Abend beim Abendessen wurden Svenja und Jens über die „Ferienbeschäftigung“ von Svenja informiert. Jens konnte sich ein gewisses Grinsen nicht verkneifen, denn endlich wurde seine Schwester für ihr rebellisches Verhalten zu Verantwortung gezogen. Denn Jens hatte es immer geärgert wenn seine Schwester von ihm verlangte den Eltern gegenüber ihre Verfehlungen zu verschweigen, obwohl er seine Schwester nie bei den Eltern verraten hatte. Das wusste Svenja auch sehr zu schätzen an ihrem Bruder und nutzte es auch oft aus.


Aber Jens sein Grinsen verschwand plötzlichen aus seine Gesicht, als die Eltern ihm offenbarten, dass er die gesamte Woche der Herbstferien, von Freitag nach der Schule bis Montag wieder zu Schule, bei Philipp verbringen würde. Jens wusste nicht so recht ob er sich freuen sollte, die Zeit mit seinem besten Freund zu verbringen oder ob er sich ärgern sollte, denn er wusste zwar nicht was es bedeutete bei Philipp zu wohnen, aber seine Pläne für die Ferien im Parks konnte er wohl vergessen. Da Jens sein Grinsen im Gesicht plötzlich einem Entsetzten gewichen ist, fragte ihn seine Mutter ob er sich denn nicht freuen würde, er würde doch gerne Philipp besuchen. Dann wurde Jens unsicher und meine etwas schüchtern, während er auf einen leeren Teller blickte, dass Philipp seine Eltern aber sehr streng sein und Philipp nie mit in Park zum Spielen dürfte. Daraufhin streichelte ihm seine Mutter über den Rücken und meinte, dass ihm das auch sehr gut tun würde und er sich nur immer brav an die Anweisungen halten müsste, dann wäre alles halb so schlimm.

Überwiegend enttäuscht und etwas ärgerlich auf seinen Schwester, die ja Schuld an der ganze Sache hatte, machte sich Jens auf um sich für das Bett fertig zu machen. Nach dem Duschen überlegte Jens noch was er alles mitnehmen müsste am nächsten Morgen, denn er würde ja direkt nach der Schule zu Philipp gehen und dort mehr als eine Woche übernachten. Der Gedanke hellte Jens seine Laune wieder auf, denn er hatte noch nie bei einem Freund übernachtet, und das war schon aufregend und spannend für Jens.


Also fragte er Seine Mutter was er alles mitnehmen sollte. Aber Inga sagte er würde alles von Frau Sölling bekommen, was er die Woche über brauchen würde, und im schlimmsten Fall könnte sie ihm ja etwas bringen. Jens wunderte sich etwas, er brauchte keine Kleidung zum Wechseln? Nun ja er bekam ja immer bei den Söllings eine Latzhose und ein Oberteil von Philipp. Er sollte auch keinen Schlafanzug mit nehmen? Den würde er wohl auch von Philipp seinen Sachen bekommen. Es war inzwischen schon spät geworden und Jens musste ins Bett. Voller ungewisser Erwartungen schlief Jens ein.



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