Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 11 : Die Klassenfahrt

Nach den Osterferien hatten in der Kasse 5b von Jens und Philipp inzwischen 6 der 28 Kinder regelmäßig Latzhosen an. Jens hatte nicht mit allen so großen Kontakt, aber es schien so als ob auch deren Eltern auf die neue Erziehungsmethode umsteigen wollten.

Im Mai war ein Fahrt für ein ganze Woche in das Landschulheim geplant. Die Kinder freuten sich schon alle riesig. Nur Philipp hatte Angst das er nicht mitfahren durfte. Denn in seiner alten Schule im vergangen Jahr durfte er auch nicht mit auf Klassenfahrt. Zum einen hatte er ja noch nicht gelernt seine Körperhygiene selbst zu machen und zum anderen wollten seine Eltern auch, dass Philipp genau so streng behütet wird wie zu Hause. Das konnten die Lehrer in der alten Schule natürlich nicht umsetzen.

Bei dem vorbereitenden Unterricht für die Klassenfahrt wurde aber von Herr Burgmeier nie erwähnt, dass Philipp nicht dabei sein würde. Jens und Philipp hatten sich schon oft darüber unterhalten, dass Philipp in der alten Schule nicht mit durfte, für Jens war es auch die erste Klassenfahrt. Philipp hatte aber seine Eltern nicht gefragt ob er mitfahren darf, weil es ihm klar war das er nicht mitfahren könnte. Aber als Jens am vorletzten Freitag vor der Fahrt bei den Söllings zu Besuch war fragte er es einfach für Philipp.

Sie saßen gerade beide angeschnallt am Küchentisch und machten Hausaufgaben als Jens Frau Sölling fragte ob Philipp auch mit auf Klassenfahrt kommen würde, er hätte von Philipp gehört, dass er das in der alten Schule nicht durfte.

Frau Sölling setzte sich zu den beiden Kindern an den Tisch.

„Jens das hat doch nichts mit dürfen zu tun gehabt. Es war einfach in dem Schulheim nicht möglich auf die Speziellen Bedürfnisse von Philipp einzugehen. Du weißt doch inzwischen selbst, dass es auch für deine Erziehung eine gewisse Ausstattung nötig ist.“

Jens musste kurz überlegen, was sie damit meinen könnte und schaute Frau Sölling fragend an.

„Das Schulheim in das ihr mit euer Klasse fahren werdet, hat eine ausreichende Ausstattung und ihr werdet von den Lehrer ausreichend betreut.“

Jetzt langsam verstehen Jens und Philipp was Frau Sölling damit sagen will.

„Also wird Philipp mitkommen?!“ sprang es aus Jens dann heraus.

„Ja natürlich. Die Schule konnte uns versichern, dass ihr auch auf der Klassenfahrt sicher und streng genug betreut werdet.“

Jens war von der Aussage etwas verwundert, aber Philipp freute sich, da er jetzt wusste das er auch mitfahren würde.


Als Jens am Abend von seinen Eltern wie üblich in sein Bett gebracht wurde und dort angeschnallt wurde, dachte er wieder an die Aussage von Frau Sölling und so fragte er seine Mutter.

„Mama, werde ich auch im Schulheim angeschnallt?“

Frau Marson streichelte Jens über den Kopf.

„Das Schulheim ist ganz modern eingerichtet, auch dort ist für eure Sicherheit gesorgt. Ihr werdet mit mehreren Kinder in einem Zimmer schlafen und natürlich auch im Bett gesichert.“

„Alle Kinder, auch die zu Hause nicht angeschnallt werden?“

Jens befürchtete, dass er und Philipp von den anderen Kinder gehänselt werden würde.

„Ja das ist Vorschrift laut Hausordnung dort. Du wirst sehen es wird dir gefallen dort.“

Jens wurde von seiner Mutter zugedeckt und bekam noch eine Kuss und schlief zufrieden ein.



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