Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 11.2 : Vorbereitungen zur ersten Nacht

Um 18 Uhr müssen alle in den Speisesaal kommen und es gab Essen. Es wurde eine feste Sitzordnung ausgegeben, es gab kleine Tische wo immer nur 6 Kinder an einem Tisch saßen.

Jens, Philipp, Kristina, Linus, Katja und Franz hatten zusammen ein Tisch bekommen. Als sie sich setzen wollten kann noch Herr Burgmeier zu ihnen und sprach leise, so dass es die anderen Gruppen nicht hören konnten.

„Ich weiß, dass ihr zu Hause beim Essen spezielle Stühle habt. Bitte benehmt euch hier genauso brav und gesittet wie zu Hause, dann können wir hier versuchen darauf zu verzichten.“

Den Sechs war nach der Ansprache klar, dass man sie genau beobachten wurde. Das Essen wurde von dem Küchenpersonal an jeden Tisch gebracht. Für Philipp was es sehr ungewohnt sich allein etwa auf den Teller zu tun, aber für die anderen fünf war es noch nicht so lange her, dass sie sich selbst am Tisch bedienen konnten. Denn auch bei Kristina, Linus, Katja und Franz waren die Veränderungen zu Hause genau wie bei Jens in den letzten Monaten langsam gekommen. Die Sechs hatten begriffen, dass sie das gleiche Schicksal mit einander teilten und ihrer Eltern auf die Ausweichfreie Erziehung umstellten. Nur Philipp kannte das alles schon viel länger und auch nicht anders. Die Sechs unterhielten sich und erzählten sich gegenseitig welchen Einschränkungen sie zu Hause hatten. Es war für alle sehr schön mal mit jemanden darüber reden zu können, der das auch nachvollziehen konnte.


Als alle mit Essen fertig waren hat Herr Burgmeier den Kindern erklärt, dass er eine Zimmerordnung festgelegt hat und sich die Kinder nicht aussuchen konnten mit wem sie sich das Zimmer teilen möchten. Das war natürlich nicht gerade auf Begeisterung gestoßen. Es gab innerhalb der Klasse Gruppen von Kindern, die sich gegenseitig nicht gerade mochten. Aber genau das sollte ja mit der Klassenfahrt behoben werden. Der Burgmeier erhoffte sich, dass wenn er die Kinder gut durchmischen würde, die Ausgrenzungen und Vorurteile bei den Kinder gegenseitig abbauen wurde. Also rief er immer Gruppen von 4 bis 6 Kindern auf und nannte das dazu gehörige Zimmer.

Die Zimmer hatten Namen vom Früchten. Jens kam zusammen mit Niklas und vier weiteren Jungen in das Zimmer Himbeere. Jens freue sich natürlich mit seinem Freund Niklas zusammen in einem Zimmer zu sein. Die anderen vier Jungen mochte Jens nicht besonders, gerade Martin und Olaf waren immer sehr gemein zu anderen und besonders zu Jens und Philipp. Sie hatten immer Unsinn im Kopf und ärgerten andere Kinder.


Philipp wurde zusammen mit 3 anderen Jungen dem Zimmer Ananas zugeordnet. Es viel auf, dass zumindest bei den Jungen immer eines der Latzhosen Kinder auf jedem Zimmer zugeteilt wurde. Auch Kristina und Katja kamen auf getrennte Zimmer. Aber da es bei den Mädchen nur 2 Latzhosen Kinder gab blieb ein Zimmer ohne jemand aus der Gruppe übrig. Das fiel sowieso nur der kleinen Gruppe auf. Alle anderen Kinder waren zu sehr damit beschäftigt sich über die blöde Festlegung von Herr Burgmeier aufzuregen. Man wollte doch mit seinen Freunden zusammen in einem Zimmer schlafen.


Als alle Namen verlesen waren sollten die Kinder sich ihre Taschen und Koffer aus der Eingangshalle hohlen und diese auf die zugewiesen Zimmer im ersten Stock bringen. Alle Kinder drängten die Treppe zum ersten Stück hinauf. Vom Treppenhaus ging ein Flur für die Jungen nach rechts ab und für die Mädchen nach links ab. Im Flur der Jungen gab es dann die vier Zimmer Himbeere, Ananas, Banane und Kirsche. Zusätzlich ganz vorne an der Tür zum Treppenhaus waren noch zwei Schlafzimmer für die Lehrer. Auch führte noch eine Tür zum Badezimmer wo es 3 Duschen und 4 Toiletten gab.

In dem Zimmer Himbeere von Jens gab es drei Stockbetten und drei kleine Schränke mit je 2 Türen, so konnte jeder der Kinder seine Sachen in die Schränke räumen. Aber zuerst war natürlich der Kampf um die drei oberen Plätze entbrannt, jeder der 6 Kinder wollte oben schlafen. Jens und Niklas stritten sich mit Olaf und Martin. Olaf und Martin hatten mit ihrer gewohnt aggressiven Art Fakten geschaffen und ihre Taschen einfach schon mal auf die oberen Betten geworfen. Dann kamen noch ein Paar Beleidigungen über Jens seine Latzhosen und Jens und Niklas hatten keine Lust mehr zu streiten und hatten ihre Niederlage akzeptiert und die unteren Betten bezogen. Bei Alexander und Felix, den anderen beiden Bewohnern der Himbeere, war die Auswahl der Betten deutlich gesitteter und demokratischer abgelaufen. Sie konnten sich einvernehmlich darauf einigen, dass Alexander oben schlafen durfte. Damit war auch gleich die Hackordnung im dem Zimmer hergestellt. Martin und Olaf wollten den Ton angeben und Jens und Niklas sollten sich unterordnen, wobei Alexander und Felix am liebsten mit den Anderen nichts zu tun hätten.


Zunächst hatten dann alle damit bekommen ihre Sachen aus den Taschen in die Schränke zu räumen. Die Doppelschränke mit den zwei Türen waren so angeordnet, dass sich immer die Kinder die sich ein Stockbett teielten auch einen Schrank teilen mussten. Über Jens war das Bett von Martin und so mussten sie sich auch den Schrank teilen. Jens hat seine Unterwäsche und Handtücher und die Kulturtasche in den Schrank gelegt. Danach kam sein kuschelig weicher Schlafoverall an die Reihe. Darin hatte er sein geliebtes Kuscheltier versteckt, was aber einen gewaltige Beule in dem sonst tadellos gefalteten Overall verursachte. Daraufhin zog ihm Martin den Overall aus der Hand um zu sehen was Jens da verstecken wollte.

„Was willst du denn da vor uns verstecken?“

„Das geht dich gar nichts an!“ Antwortete Jens und zog ebenfalls an dem Overall

Dabei wurde dieser komplett auseinander gefaltet so dass alle sehen konnten das es ein Schlafanzug war mit Füßen und Handschuhen. Zugleich fiel natürlich auch Jens sein Kuscheltier „Hasi“ zu Boden, was sogleich von Olaf aufgehoben wurde. „Guckmal unser kleiner braucht noch ein Kuscheltier!“ wollte sich Olaf lustig machen. Und Martin sagte „Ja und das Baby hat auch noch einen richtigen Strampelanzug! Guckt euch das mal an, mit Füßen und Handschuhen, wie ein richtiges Baby.“

Jens wollte aber zuerst sein Kuscheltier wieder haben und ließ den Overall los, um Olaf Hasi aus der Hand zu reißen. Aber der war leider schneller und warf es zu Martin, der daraufhin den Overall zu Boden fallen ließ und das Kuscheltier fing. Jens musste dann einige Male zwischen Olaf und Martin hin und her laufen bis sich auch Niklas einmischte und versuchte das Kuscheltier für seinen Freund zurück zu bekommen.

Das ganze hatte sich natürlich mit der entsprechenden Lautstärke zugetragen und so ging plötzlich die Tür auf und Herr Burgmeier kam herein. „Was ist denn hier für ein Krach zugange?“

Jens, der niemals jemanden verpetzen würde, hob sein inzwischen zu Boden gegangenes Kuscheltier auf und klopfte es etwas ab um es dann zu umarmen. Er sagte aber nichts. Das war auch nicht weiter nötig, denn Herr Burgmeier hatte die Szene natürlich richtig erkannt und blickte ernst zu Martin und Olaf.

„Wem gehört der Schlafanzug auf dem Boden, dort ist es nicht so sauber, als dass der dort liegen sollte?“ Jens ging wortlos mit gesenktem Kopf zu dem Schrank und hob seinem Overall auf.

„Jens, bitte räume deiner Sachen in den Schrank und komm dann mit Kulturbeutel und Handtuch zum Lehrerschlafzimmer! Alle anderen ab unter die Dusche: in einer Stunde ist Bettruhe!“

Damit war Herr Burgmeier wieder verschwunden. Jens blicke Martin böse an. „Du Arsch! Jetzt bekomme ich Ärger für den Misst den du gemacht hast. Vielen Dank!“

„Ohh, ist unser kleines Baby traurig?“ entgegnete Martin höhnisch.

Jens stopfte seinen Schlafoverall und das Kuscheltier in den Schrank und legte noch die Pullover und Latzhosen daneben. Dann nahm er sich ein Handtuch und den Kulturbeutel und verschloss den Schrank. „Bis gleich Niklas“ verabschiedete sich Jens von seinem einzigen Freund in dem Zimmer der zu ihm hielt. Alexander und Felix hatten die ganze Sache nur beobachtet und waren sicherlich froh, dass sie nicht als Opfer von Martin und Olaf ihren Sticheleien ausgewählt wurden.

Jens ging inzwischen den kleine Flur Richtung Ausgang wo auch schon Philipp, Frank und Linus standen. Jetzt war Jens klar dass es nicht um die Sache eben im Zimmer ging, sondern, dass er zusammen mit den anderen Latzhosen Kindern gesondert für das Bett vorbereitet werden sollte.

„Hallo, bei euch alles glatt gelaufen?“ Begrüßte Jens die anderen im Flur.

„Ja, ganz OK“, entgegnete Linus.

„Meine Mutter hat gesagt, dass ich hier wie zuhause auch im Bett angeschnallt werde“ brachte sich Franz ein. „Aber ich weiß nicht was die Anderen auf meinem Zimmer dann mit mir machen. Die haben mich eben schon beim einräumen meiner Latzhosen geärgert“.

Franz schien ähnliche Erfahrungen wie Jens gemacht zu haben. „Ja, das haben Martin und Olaf bei mir auch gemacht. Musst du dich wehren, mir wollten sie den Hasi wegnehmen.“

„Du bist ja witzig, wie soll ich das machen wenn mich der Burgmeier wirklich im Bett anschnallt?“

Da hatte Jens auch keine Antwort drauf, aber er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter. „Also ich habe meine Mutter auch gefragt als sie mir sagte das ich hier im Schulheim im Bett angeschnallt werde. Aber sie sagte das ich mir da keine Sorgen machen soll.“

„Ach ja, und das glaubst du deiner Mutter … einfach so? Wo sie nicht hier ist?“ entgegnete Linus jetzt wieder. „Sie hat gesagt, dass alle im Bett angeschnallt werden. Das würde in der Hausordnung stehen“ sagte Jens.

Worauf Franz aber meinte. „Das glaube ich erst wenn es wirklich passiert. Da hat ja bisher noch keiner was von gesagt.“

In dem Moment kam Herr Burgmeier aus dem Lehrerschlafzimmer neben dem die Kinder gewartet hatten. Er hatte sicherlich von dem Gespräch etwas mitbekommen ließ sich aber nichts anmerken. „So Kinder dann kommt mal mit nach unten in das andere Badezimmer, da werden wir euch bettfertig machen.“ Die Kinder folgten ihm in das Treppenhaus. Dort kam auch aus dem Mädchenflur Frau Schulz mit Kristina und Katja. Frau Schulz war die Sportlehrerin die als Begleiterin mitgefahren war. Gemeinsam gingen alle unten in den Raum wo Herr Burgmeier die Kinder nach der Busfahrt die Windeln abgenommen hatte. Dort mussten sie alle auf der Bank im Wartebereich Platz nehmen. Zuerst wurden Katja und Kristina hereingerufen. Die vier Jungs haben dann ihr Gespräch weiter geführt, und keiner wollte Jens glauben was seine Mutter gesagt hatte. Die anderen Kinder wurden ja mit Sicherheit nicht von ihren Eltern im Bett angebunden.

Es dauerte fast 20min bis die Mädchen wieder draußen waren. Sie hatten immer noch ihre Latzhosen an, man konnte aber erkennen, dass ihre Haare gewaschen waren. An dem Waschbecken im Wartebereich lag jetzt ein Fön mit dem sich Katja und Kristina die Haare trocknen sollten. Dann sollten sie aber da bleiben und warten. Jetzt sollten Jens und Philipp in das hintere Zimmer kommen. Dort wurden sie von Herr Burgmeier und Frau Schulz bis auf ihren Geschlechtsschutz ausgezogen und sollten nach einander die Toilette benutzen die offen an der Wand stand. Für Jens und Philipp war das eigentlich kein Problem, denn sie kannten das ja schon von zuhause. Aber wenn ihre Lehrer sie dabei beaufsichtigten war es schon etwas komisch, außerdem waren die von Jens so verhasste Handgelenksicherung für beide obligatorisch. Das grobe Reinigen wurde dann natürlich von den Lehrer übernommen.

Waschbecken gab es 2 in dem Raum, und so sollten sich Jens und Philipp dann jeder die Zähne putzen. Das war für Jens natürlich kein Problem, er putzte sich die Zähne seit er denken kann selbst, bis auf die Tatsache das er dabei nackt war und von Herr Burgmeier genau beobachtet wurde. Bei Philipp war das schon etwas anderes, er hatte sich noch nie selbst die Zähne geputzt und wird daher von Frau Schutz entsprechend angeleitet und unterstützt.

Da Jens zuerst fertig war musste er auch zuerst in die Dusche steigen und wurde von Herr Burgmeier darin fast wie bei Philipp zuhause fixiert. Lediglich die Arme wurde nicht so stramm nach oben gezogen, daher war es entsprechend angenehmer. Dann wurde ihm der Geschlechtsschutz abgenommen und er wurde von seinem Klassenlehrer gewaschen. Die Prozedur unterschied sich eigentlich nicht sehr von der bei Frau Sölling, aber Herr Burgmeier war deutlich schneller. Schon nach 5 min war Jens wieder trocken und wurde an Frau Schulz übergeben, die Jens sogleich mit den Händen auf dem Wickeltisch fixierte. Herr Burgmeier machte mit Philipp im der Dusche weiter. Jens wurde von seiner Sportlehrerin mit einer neuen Windel versorgt und bekam die Latzhose wieder angezogen. Das gleiche folgte auch bei Philipp. Die Beiden sollten zusammen mit den Mädchen auf der Bank warten bis auch Franz und Linus fertig waren.

Jens erfuhr, dass auch die beiden Mädchen seit einigen Monaten von Ihren Eltern im Bett angeschnallt wurden und dazu spezielle Schlafanzüge hatten. Die Mädchen waren nicht begeistert von den Maßnahmen ihrer Eltern, hatten sich aber damit arrangiert. Besonders störten sie sich an den Windel in der Nacht.

Als auch Linus und Franz fertig versorgt waren ging die Gruppe wieder nach oben in ihre zugewiesenen Schlafzimmer. Die andern Kinder hatten sich bereits auch fast alle fertig gemacht und hatten teilweise auch schon Pyjamas an. Es sollten jetzt alle in ihre Zimmer gehen und dort bleiben bis ein Betreuern bzw. ein Lehrer kommen würde und die Hausordnung erklären wurde.


Herr Burgmeier ging gleich mit in das Zimmer Himbeere von Jens und den anderen. Martin und Olaf hatten noch ihren normalen Kleidung an und Alexander und Felix hatten schon ihren zweiteiligen Pyjamas an. Niklas wollte sich gerade umziehen und hatte nur noch Unterwäsche an.

„So Kinder, wir hatte eure Eltern über die Hausordnung informiert und alle waren damit einverstanden aber nur wenige von euch kennen sich damit aus. Daher haben wir jetzt ein Überraschung für euch.“ Die Kinder schauten Herr Burgmeier fragend an. Nur Jens ahnte woraus das hinauslaufen würde und grinste innerlich, wollte sich aber nichts anmerken lassen.


Dann wandte sich Herr Burgmeier Jens zu und sagte. „Jens da du wahrscheinlich der einzige in diesem Zimmer bist, der einen Pyjama nach Hausordnung dabei hat, fangen wir bei dir an. Hohl doch mal deinen Schlafanzug bitte, ich helfe die beim Anziehen.“ Jens machte plötzlich ein Gesicht als hätte ihn der Schlag getroffen. Aber er machte seinen Schrank auf und holte den zusammengestopften Overall wieder heraus. Dabei kam auch das Kuscheltier wieder zum Vorschein welches er auf sein Bett warf. Dann ging er auf Herr Burgmeier zu. „Muss das hier vor allen anderen sein?“ fragte er niedergeschlagen und traute sich nicht Herr Burgmeier in die Augen zusehen, denn bisher wusste ja keiner aus dem Zimmer das er eine Windel um hatte. Aber Herr Burgmeier nahm den Schlüssel und öffnete Jens sein Latzhose. „Ja Jens das muss sein, alle ziehen jetzt ihren Pyjama an und warum sollten wir es bei dir anders machen?“ Jens blickte zu Boden und ließ sich widerstandslos die Latzhose ausziehen. Er war es inzwischen gewohnt sich dabei relativ passiv zu verhalten, den anderen Kinder viel das natürlich auf, denn für sie war das absolut ungewohnt. Daher schauten alle mehr oder weniger erstaunt ihrem Klassenlehrer zu wie er Jens die Latzhose auszog. Als Jens heraus stieg und die Windel zu sehen war ging ein Raunen durch den Raum und Martin, der oben auf seinem Bett saß und dem Schauspiel zusah, konnte sich einen Spruch nicht verkneifen. „Unser Baby braucht ja noch Windeln!“ Aber Jens hatte mit so etwas gerechnet „Du wirst dich noch wundern Martin“.

Herr Burgmeier lächelte Jens an und meinte „Du musst doch nicht alles verraten, es soll doch eine Überraschung sein“. Jetzt war in der Tat Martin der Witz im Halse stecken geblieben. Er befürchtete das er auch einen Windel bekommen würde, aus welchen Grund auch immer. Er wusste ja nicht warum Jens eine um hatte. „Ich werde bestimmt keine Windel anziehen.“ „Ja ja Martin wie du meinst das ist schon in Ordnung!“ sagte Herr Burgmeier dann zu Martin.

„So Jens dann mal rein hier“ sagte Herr Burgmeier während er den Overall von Jens ihm zum Einstig hin hielt. Jens sprang schnell in den Overall um die Windel wieder zu verstecken. Dann zog Herr Burgmeier den Reißverschluss im Rücken zu und prüfte noch ob Jens sein Hände ordnungsgemäß im denn Polstern steckten. Jetzt wandte er sich den anderen Kindern zu.

„Wie ihr sehen könnt hat Jens einen Schlafoverall an, den er nicht eigenständig ausziehen kann. Denn die Hausordnung besagt, dass ihr das Bett in der Nacht nicht verlassen dürft und auch keine Möglichkeit dazu haben dürft.“ Olaf rief gleich vorlaut dazwischen. „Was soll das den heißen? Man kann doch damit aufstehen nur nicht pinklen gegen!“ Alle Kinder außer Jens und Niklas lachten. „Ja Olaf das hast du fast richtig erkannt. Jens leg dich doch bitte mal in dein Bett.“ Jens legte sich, wie es Herr Burgmeister verlangt hatte auf sein Bett. Worauf er unter der Matratze die Jens wohlbekannten Leinen zum Vorschein holte und Jens damit in seinem Bett fixierte. Zwei Leinen wurden auf den Schultern befestigt und zwei an den Seiten. Damit konnte er sich nicht mehr drehen oder aufsitzen. Die Leinen waren auch strammer als zu Hause, so dass er sich nur ganz wenig bewegen konnte, das Bett war aber auch deutlich schmaler aus zu Hause. Dann holte Herr Burgmeier noch zwei Leinen am Fußende zum Vorschein und hakte die jeweils an den Fußgelenken von Jens ein. Dabei strampelte Jens mit den Füßen und wollte sich dagegen wehren. „Nein Herr Burgmeier bitte nicht so, nicht die Füße die sind doch zu Hause auch immer frei“. Herr Burgmeier aber nahm die Decke und deckte Jens da mit zu. „Doch Jens genau so, das ist die Hausordnung.“ Jens schmollte und drückte sein Kuscheltier ganz dich an sich. Die anderen Kinder waren in ein Art Schockstarre gefallen und guckten mit offenen Mund wie gerade ihr Klassenkamerad sich fast widerstandslos im Bett fixieren lassen hat. Das sollte also die Hausordnung sein, und jetzt sollten alle so fixiert werden?

„So Martin wir machen bei dir weiter. Zeig uns doch mal was du für einen schönen Pyjama mit hast.“

Martin löste sich langsam aus seiner Schockstarre und sprang von seinem Bett. „Das können Sie doch nicht machen, so kann man doch nicht schlafen.“ „Doch Martin kann man, so und jetzt mal bitte etwas schneller ihr sollt jetzt bald schlafen.“ Martin ging zu seiner Tasche und suchte nach seinem Pyjama, aber er fand keinen. Die Tasche hatte ihm seine Mutter gepackt und er war etwas verzweifelt. „Ich kann leider keinen finden Herr Burgmeier.“ „Das macht doch nichts, wahrscheinlich hat dir deine Mutter mit Absicht keinen eingepackt, denn es gibt hier extra welche die auch alle Anforderungen erfüllen.“ Dann öffnete Herr Burgmeier einen verschlossenen Schrank im Zimmer der Jungs. „Zieh dich bitte schon mal aus Martin! ... Möchtest du eine Overall wie Jens oder etwas zweiteiliges?“ Martin wusste nicht wie ihm geschah, er wollte seinen eigenen Schlafanzug aber die Option war ihm ja schon ausgegangen. „Naja dann lieber etwas normales ... zweiteiliges … bitte“. „OK, möchtest du zur Sicherheit auch eine Windel haben?“ „Nein auf gar keinen Fall das habe ich doch schon vorhin gesagt.“

Herr Burgmeier wandte sich vom Schrank ab und Martin zu. „Du hast schon verstanden, dass du nicht aus dem Bett rauskommst vor morgenfrüh? Und solltest du das Bett nass machen, sind Windeln obligatorisch für den Rest der Woche.“ Martin hatte sich inzwischen bis auf die Unterhose ausgezogen und stand leicht zittrig vor seinem Klassenlehrer. „Ja ich habe verstanden, ich werde aber keine Windel anziehen.“

„OK“ Damit drehte sich Herr Burgmeier wieder dem Schrank zu und holte einen Schlafanzug für Martin heraus. Dieser bestand aus zwei Teilen, das Oberteil war eine Art Body den Martin jetzt von Herr Burgmeier über den Kopf gezogen bekam. An der Armen waren wie bei Jens auch gepolsterte Handschuhe angebracht. Im Schritt wurde der Body dann lediglich mit einem Klettverschluss geschlossen. Das Kleidungsstück lag sehr eng an Martin seinem Körper an, da es etwas elastisch war. Die Farbe war Weiß, aber darauf waren viele große und kleine bunte Punkte die wie Bälle aussehen. Martin war mir der Situation etwas überfordert und starrte seine gepolsterten und nicht mehr zu gebrauchenden Hände an. „Hallo Martin, wir wollen fertig werden, die andern sind auch noch dran!“ Damit riss Herr Burgmeister Martin aus seinen Gedanke und hielt ihm eine Art Hose zum hineinsteigen vor. Diese war aus dem gleichen Stoff wie das Oberteil nur das Füßlinge aus schwarzen Fleece Stoff angenäht waren. Als Martin seine Füße am richtigen Platz waren, und die Fußgelenke mit einem Klettstreifen verengt waren, zog Herr Burgmeier den Rest der Hose nach oben. Dabei stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Kombination aus Overall und Latzhose handelte. Ein Overall ohne Ärmel, mit einem Reißverschluss im Rücken. Martin musste sein Arme durch Löcher Stecken und die Träger wurden von Herr Burgmeier auf seine Schulter geschoben. Diese waren recht stramm, denn zum Einen konnte man die Länge der Träger nicht einstellen, da diese mit dem Latz eine Einheit bildeteten. Zum Anderen war der Stoff in dieser Richtung nicht elastisch. Es waren im Inneren Verstärkungen eingenäht. In Querrichtung war der Stoff wieder etwas elastischer und als Herr Burgmeier den Reißverschluss nach oben zog wurde Martin sein gesamter Oberkörper eng umschlossen. Entlang der eingenähten Verstärkungen waren außen an dem Schlafanzug einige D-Ringe angebracht. Jetzt sollte Martin in sein Bett klettern, sich mit dem Kopf aber in Richtung der Wand legen und nicht wie er wollte zu der Seite wo das andere Stockbett von Olaf und Niklas stand. So sollte verhindert werden, dass sich Olaf und Martin leise unterhalten konnten während der Nacht.

Martin konnte sich aber darüber gerade nicht weiter aufregen, denn es war nicht so einfach mit den gepolsterten Handschuhen in das Bett zu klettern. Er saht dabei so unbeholfen aus und musste sich von Herr Burgmeier helfen lassen, so dass Olaf zu Lachen begann.

Nachdem Martin es nach oben in das Bett geschafft hatte begann Herr Burgmeier die Leinen des Bettes mit den D-Ringen zu verbinden und Martin seine Bewegungsfreiheit wurde ihm Stück für Stück genommen. Martin war gar nicht mehr zum Lachen zu Mute. Er warf Olaf einem bösartigen Blick zu und dachte bei sich „Dem wird das Lachen auch gleich vergehen“. Dann wollte er eigentlich zusehen wie jetzt sein Freund an der Reihe war, aber er musste schnell feststellen, dass es anstrengend war den Kopf hoch zu heben wenn man den Oberkörper nicht von Bett heben kann.


Also untersuchte Martin erst mal seine Lage und musste feststellen, dass er kaum noch Optionen hatte. Seine Beinen waren leicht gespreizt, er musste ganz flach auf dem Rücken liegen und konnte sich weder drehen noch krümmen. Er konnte lediglich seine Arme frei bewegen, was ihm aber nicht half, denn mit den Polstern an den Händen konnte er sich nicht einmal richtig kratzen wenn es irgendwo jucken würde.


Während Marin mit sich selbst beschäftigt war, hatte auch Olaf sich gegen ein Windel entschieden und auch für einen zweiteiligen Schlafanzug, denn auch seine Mutter hatte ihm offensichtlich keinen Schlafanzug eingepackt. Olaf bekam dann den gleichen Schlafanzug angezogen wie auch Martin, nur das dieser ein anderes Muster hatte. Als auch Olaf in sein Bett krabbeln musste war ihm das Lachen auch längst vergangen. Auch er musste sich mit dem Kopf an das andere Ende des Bettes legen, so dass Martin und Olaf ihre Fuße nun an den gleichen Enden lagen, so hatten sie die Größte Entfernung um sich nicht unterhalten zu können. Zumindest nicht leise und unbemerkt.


Als nächster wurde Niklas gefragt ob er eine Windel für die Nacht bekommen möchte. Zum Erschrecken alle andern Kinder entschied er sich dafür. Er wusste genau, dass er fast nie eine Nacht durch hielt ohne auf die Toilette gehen zu müssen. Es war nur vernünftig einzusehen, dass er keine andere Wahl hatte. Endsprecheden niedergeschlagen äußerte er den Wusch nach einer Windel. Da er ja schon die ganze Zeit in Unterwäsche das Einkleiden und Anschnallen der Anderen beobachtet hatte, solle er sich direkt auf sein Bett legen und Herr Burgmeier holte eine Windel aus dem Schrank. Dann zog er Niklas die Unterhose aus und legte ihm die Windel an. Dabei konnten nur noch Alexander und Felix zusehen, da die anderen ja schon in ihren Betten angeschnallt waren. Als die Windel perfekt saß, sollte Niklas wieder aufstehen und Herr Burgmeier ging zum Schrank zurück. „Ich gehe davon aus, dass du auch keinen passenden Schlafanzug dabei hast?“ fragte Herr Burgmeier und Niklas nickte mit dem Kopf. „OK, leider hat du nicht mehr die Wahl, es sind nur noch Einteiler da.“ Damit nahm er einen Overall, der soähnlich wie der von Jens war, aus dem Schrank und hielt ihn Niklas zum Einsteigen vor. Er war etwas heller und Bunter als der von Jens aber genau so gemütlich und flauschig. Niklas fand ihn tolle und im Gegensatz zu dem was Martin und Olaf an bekommen haben, war er auch deutlich angenehmer zu tragen und schnell anzuziehen. Aber auch Niklas wurde dann damit in seinem Bett an die Leinen gelegt. Was das Ganze natürlich nicht mehr so angenehm machte.

Alexander und Felix saßen unterdessen mit ihren mitgebrachten normalen zweigeteilten Schlafanzügen aus Baumwolle auf der Bettkante unten in Felix seinem Bett uns sahen Herr Burgmeier erwartungsvoll an. „Ja ihr beiden, wie ich sehe habt ihr zwar Schlafanzüge mitbekommen, aber diese entsprechen leider nicht der Hausordnung.“ Dann machte er ein kleine Pause. „Es gibt zwei Möglichkeiten, da Martin und Olaf die beiden einzigen Zweiteiler für diese Zimmer schon an haben. Ihr könnt entweder auch einen Overall bekommen, wie Niklas und Jens oder ihr behaltet eure Pyjamas an und bekommt eine Gurt darüber zum Anschnallen.“ Die beiden sahen sich an und konnten nur kurz überlegen. „Ach ja, zuerst natürlich die Frage ob ihr zur Sicherheit auch eine Windel haben wollt?“ Auf die Frage von Herr Burgmeier schüttelten sie heftig mit dem Kopf und Felix sagte dann. „Ich werde mal den Gurt versuchen wenn es keine weiteren Optionen gibt.“, worauf Alexander dann sagte „Ja ich auch.“

„Ok, wie ihr wollt“ sagte Herr Burgmeier und ging wieder zum Schrank um mit vier kleine Säckchen zurück zu kommen. „So die Hände bitte ausstrecken.“ Felix und Alexander verstanden nicht was das sollte „Was ist das denn?“ fragte Felix. „Naja das sind eure Handpolster, gleiches Recht für alle!“ Sagte Herr Burgmeier und schnappte sich die rechte Hand von Felix und steckte sie in einer der Handschuhe. Dann wurde der Handschuh mir einer Schnalle fest um das Handgelenk befestigt. Die linke Hand folgte direkt danach. Dann waren auch beide Hände bei Alexander an der Reihe. „Das hatte ich mir aber anders vorgestellt“, betrachtete Felix inzwischen sein nun nutzlosen Hände. „Nun das mag ja sein, aber die Hausordnung sagt nun mal, dass ihr nicht ohne fremde Hilfe aus den Betten kommen dürft. Daher ist das die beste Möglichkeit dich davon abzuhalten. Denn Schlösser an den Gurten oder Leinen sind nicht zugelassen.“ erklärte Herr Burgmeister in Felix seine Richtung, während er noch bei Alexander die Handschuhe am Handgelenk sicherte.


„So Felix, dann fangen wir bei dir mit dem Gurt an, steh bitte mal auf und stell dich grade hin.“

Felix folgte den Anweisungen von seinem Klassenlehrer und stand auf. Dieser holte aus dem Schrank ein Gewirr von orangenen Gurten hervor und entfaltete es zu einem Gurtgeschirr, welches er Felix über den Kopf legte, so dass zwei Gurte über den Schulter lagen. An diesen waren sowohl vorne als auch hinten zwei quer verlaufende Gurte angenäht. Die wurden dann von Herr Burgmeier auf beiden Seiten unter den Armen mit einer einfachen Schlaufen-Schnalle zusammen gebunden und dann relativ strammgezogen so dass Felix jeden Atemzug spüren konnte. Danach wurde der darunterliegende Schlafanzug wieder glattgezogen. Die beiden vorderen Gurte waren weiter unten auf einer Länge von 40cm parallel zusammen genäht und teilten sich dann wieder. Dieser Teil wurde jetzt von Herr Burgmeier bei Felix durch den Schritt gezogen und im unteren Rückenbereich mit den beiden Gurten die von den Schultern kamen verbunden. Auch hier wurden die gleichen Verschlüsse verwendet wie unter den Armen. Durch einfaches ziehen an den Enden konnte das ganze stramm gezogen werden. Davon machte Herr Burgmeier auch ausreichend Gebrauch und es wurde für Felix unangenehm. Das Gefühl war für Felix sehr einschränkend und beklemmend, aber er sagte noch nichts, da er etwas überwältigt davon war. Er sollte sich auch sofort in sein Bett legen und musste sich dabei entsprechend bücken um in das tiefe Bett zu kommen. Dabei spürte Felix, dass er mit gekrümmter Haltung den Druck in seinem Schritt reduzieren konnte.

Als er sich auf den Rücken gelegt hatte, verband Herr Burgmeier sofort die beiden Leinen an den Schultern und an den Seiten, so dass Felix sich nicht mehr drehen konnte und auch nicht mehr aufsitzen konnte.

Dann war Alexander an der Reihe das Gurtgeschirr zu bekommen. Felix versuchte in seinem Bett zunächst eine Position zu finden in der er halbwegs entspannt liegen konnte. Dazu hat er seine Beine angewinkelt und gespreizt, so gab es den wenigsten Druck in seinem Schritt.

Bei Alexander wurde alles genau so gemacht wie bei Felix auch, nur das bei ihm das Gurtgeschirr noch ein Stück unangenehmer war, während er in das obere Bett kletterte. Dabei musst er sich strecken und der Gurt zwischen den Beinen zog gewaltig im Schritt. Dann wurde er auch so wie Felix angeschnallt. Danach ging Herr Burgmeier erneut zu dem Schrank, in dem die Heimeigenen Schlafanzügen waren, holte zwei Ledermanschetten heraus, ging damit zu Felix und setzte sich an das Fußende von seinem Bett. „Halt mal bitte deine Füße hier her Felix!“ Aber Felix zog die Beine noch enger an seinen Körper. „Warum das denn, ich kann doch so schon nicht mehr aus dem doofen Bett raus. Das ist schon unbequem genug.“ flehte Felix um keine weiteren Einschränkungen zu bekommen. „Felix bitte, die anderen haben auch Leinen an den Beinen und auch du sollst nachts nicht die Decke runter strampeln in der Nacht.“ entgegnete Herr Burgmeier und griff nach dem linken Fuß von Felix. Dieser traute sich nicht mit dem andern Bein nach seinem Klassenlehrer zu treten. Daher hielt er still und ließ sich die Manschette anlegen. „Aber das ganze Zeug mit den Gurten ist doch so schon sehr unbequem und unangenehm zwischen den Beinen! Bitte Bitte!“ versuchte es Felix ein letztes Mal. „Weist Du, die Gurte müssen so stramm gezogen werden, sonst könnten die Verschlüsse aufgehen, dass ist leider nicht zu ändern Felix. Aber du hast dich dafür entschieden und jetzt musst du damit zurechtkommen. Es wird schon nicht so schlimm werden.“ Jetzt ging Felix eine Licht auf: die anderen Anzüge waren wahrscheinlich bequemer. Der Overall von Jens und Niklas sehen auch nicht so eng aus wie die Anzüge von Olaf und Martin. „Darf ich dann Morgen auch einen Overall anziehen Herr Burgmeier?“ Fragte Felix „Nein, du hast dich jetzt hier für entschieden und das wird die Woche über auch so bleichen, aber du kannst Morgen ein Windel bekommen, die ist weicher und federt das Gefühl etwas ab.“

Während Herr Burgmeier das zu Felix sagte hatte er die Zweite Ledermanschette an seinem Fußgelenk befestigt. Das Leder war sehr weich und es fühlte sich überhaupt nicht unangenehm an, obwohl die Manschetten nicht locker waren. Aber als Herr Burgmeier jetzt Felix seine Beine aus der Angewinkelten Position an das Ende des Bettes zog und dort in die Leinen einhakte stieg der Druck des Schrittgurtes wieder. Es tat nicht weh, aber es war vielleicht kurz davor. Felix musste sich zusammenreißen um nicht zu weinen. Aber das wollte er vor den anderen Kinder auf keinen Fall. Nachdem Herr Burgmeier Felix zugedeckt hatte, hat noch Alexander seine Manschetten bekommen. Für ihr war das genau so unangenehm, aber er musste wohl auch die Nacht über damit auskommen.

„So Kinder, ich mache jetzt in einem anderen Zimmer weiter, solange dürft ihr euch noch leise unterhalten. Ich komme dann wieder und mache das Licht aus.“ Dann stellte er noch das Licht auf halbe Stärke und ließ den Rollladen herunter, denn es war draußen noch hell. Jetzt verließ er das Zimmer Himbeere und die sicher verpackten Kinder.


Martin, Olaf, Felix und Alexander unterhielten sich darüber wie unbequem und gemein das alles sei. Sie redeten laut durch einander und jedem fiel ein warum es bei ihm am schlimmsten war. Niklas konnte Jens durch das Bettgestell sehen weil er ihn genau gegenüber lag. Jens hatte die Augen geschlossen und sein Kuscheltier im Arm und drückte es gegen seine Wange. Er sah nicht unglücklich aus. Niklas dachte sich, Jens musste es besser wissen wie die Anderen. Er hatte doch Erfahrung damit angeschnallt zu werden, dass hatte er ihm ja einmal erzählt. Außerdem war Niklas selbst ja auch im Bett angeschnallt und versuchte seine Gefühle dabei selbst zu ordnen.

Also der Overall war alles andere als unbequem. Er war schon warm und kuschelig weich. Gut, der Bewegungsfreiraum war etwas eingeschränkt, aber bewegen war ja noch möglich, dachte sich Niklas. Dann guckte er wieder zu Jens der gerade seine Augen aufmachte und sah das er von Niklas beobachtet wurde. „Ist es wirklich so unangenehm, so zu schlafen wie die Anderen gerade behaupten?“ fragte Niklas seinen Freund leise. „Nein eigentlich nicht, man kann sich daran gewöhnen. Aber das hier ist echt doof!“ Sagte Jens und zog dabei an seine Füßen die am Bettende befestigt waren. „Zuhause darf ich die frei bewegen, da ist nur der Oberkörper angeschnallt. Das nervt etwas. Und natürlich ist es was ganz anderes wenn Mama oder Papa mich anschnallen, weißt Du, das fühlt sich besser an.“ sagte Jens. „Hast du Heimweh“, fragte Niklas. Denn Jens hörte sich dabei etwas unglücklich an, wenn er auch nicht so aussah. „Nein das nicht, aber ich weiß dass ich mich auf meine Eltern absolut verlassen kann, wenn sie mich anschnallen und ich mir um nichts Gedanken machen muss.“ Niklas wusste nicht genau was Jens damit meinte. „Wieso, worüber machst du dir denn hier jetzt Gedanke?“ fragte Niklas nach. „Naja ich weiß nicht ob es dir noch nicht aufgefallen ist, aber du bist gerade ganz schön hilflos und auf Herr Burgmeier angewiesen. Das wird dir heute Nacht noch auffallen, glaube mir, als ich das erste Mal bei Philipp zuhause ein Woche übernachtet hatte, war das kein schönes Gefühl. Die anderen sehen das noch als Spiel an bis sie merken wie hilflos sie sind.“

Die anderen bekamen von dem Gespräche zwischen Niklas und Jens nichts mit, sie hielten das immer noch für einen schlechten Scherz und hatten ihre Lage noch nicht richtig eingeschätzt. Niklas war überrascht wie viele Gedanken sich Jens dazu offensichtlich schon gemacht hatte und wie nüchtern der das alles sah. Als er einen Moment darüber nachdachte, hatte er plötzlich ein ganz komisches Gefühl im Magen. Sein Hilflosigkeit war ihm nicht so aufgefallen, weil sie hier zusammen in einer Gruppe waren, aber das macht ja eigentlich keinen Unterschied, denn keine konnte aufstehen und den anderen aus dem Bett befreien.

Nach ein paar Minuten fragte Niklas dann Jens „Aber was ist denn zuhause anders, da kannst du doch das Bett auch nicht selber verlassen?“ „Das kann ich schlecht erklären, ich habe seit Weihnachten zuhause viele Freiheiten verloren, das nervt sicherlich manchmal, besonders wenn ich im Zimmer angeschnallt bin und auf meine Eltern warten muss. Aber dafür gibt es keine Streitereien mehr, dass ich irgendwas machen solle oder was anderes nicht machen soll. Wenn Sie mich dann abends, leider meist zu früh...“ dabei musste Jens grinsen, “...in meinem Bett anschnallen, weiß ich dass alles gut ist, keiner mehr was von mir will. Ich kann das nicht näher beschreiben, es ist schön so wie es ist. Mein Eltern sind seit dem auch viel lieber.“ Jens hatte dabei wirklich alles um sich herum ausgeblendet er schien wirklich dabei abschalten zu können wenn er so angeschnallt war.


Die andern Vier hatten inzwischen festgestellt, dass sie wirklich nicht aus den Betten rauskamen. Martin erinnerte sich an die Bemerkung von Herr Burgmeier das Jens die Überraschung nicht verraten sollte und das Jens der Einzige war der einen passenden Schlafanzug mitgebracht hatte. Also fragte er „Jens, was weist du über diese Hausordnung und diesen Quatsch hier mit den Fesseln?“

Aber Jens war noch in den Gedanke die er für Niklas formuliert hatte und hatte die Frage nicht richtig mitbekommen. „Hallooooo Jens bist noch da? Oder kennst du einen Weg wie man aus dem Bett kommt.?“ Martin konnte ja Jens unter ihm nicht sehen oder sich aus dem Bett lehnen um nach unten zu sehen. „Was willst du Martin, du bist doch sonst immer so schlau und weißt alles.“ entgegnet Jens jetzt etwas ungehalten. „Na, mal im Ernst was weißt du darüber, wir können doch so nicht schlafen. Die spinnen doch uns hier so fest zu setzen.“ sagte Martin darauf. „Ob du es glaubst oder nicht man kann so schlafen und das sogar recht gut, ist eine Einstellungssache. Weißt Du!“

„Ne, dass weiß ich wirklich nicht, aber woher weißt du das denn?“

„Naja zum Beispiel weil ich schon seit Weihnachten immer so schlafe.“

„Wie jetzt, freiwillig?“

„Naja da bin ich mir nicht so sicher, ich bin da so rein gerutscht. Aber ich kenne jemanden der schon immer so schlafen muss.“

„Du meinst bestimmt Philipp diesen schrägen Vogel?!“

„Ja genau, er ist aber kein schräger Vogel. Seine Eltern machen sich nur etwas mehr Sorgen als Andere das tun.“

„Ja jetzt aber mal zurück zum Thema, wie kommen wir hier wieder raus? Du musst doch da dann Erfahrung haben?“

„Ja die habe ich in der Tat und es ist ganz einfach:... Warten bis du wieder raus gelassen wirst!“

„Wie jetzt echt? Das halte ich nicht aus, das ist ja ober Fies!“

So langsam kam auch dem ach-so-coolen Martin ein echtes Gefühl der Hilflosigkeit auf. Auch das komische leere Gefühl im Magen machte sich breit. Martin wurde ruhiger und nachdenklicher.

Es öffnete sich wieder die Türe und Herr Burgmeier kam herein. „So Kinder ich hoffe ihr konntet euch schon an die Hausordnung gewöhnen, jetzt wird geschlafen. Ihr werdet Morgenfrüh um 7 Uhr wieder aus den Betten befreit werden.“

„Wie spät ist es denn jetzt?“ fragte Alexander.

„Es ist genau 21 Uhr und damit absolute Bettruhe.“

„Herr Burgmeier?“

„Ja Jens was ist denn noch?“

„Ich brauche noch was aus meiner Kulturtasche.“

Jens zeigte dann auf seinen Mund und spitzte die Lippen, aber er wollte es offensichtlich nicht aussprechen. Herr Burgmeier zog die Stirn kraus und überlegte kurz.

„Ja stimmt, dass hatte deine Mutter ja noch erwähnt.“

Er ging zum Schrank von Jens und holte seinen Schnuller aus der Kulturtasche. Dann steckte er ihm den Schnuller direkt in dem Mund. Denn mit den Postern an den Händen konnte er ihn sich nicht so leicht selbst in den Mund stecken. Bis auf Niklas konnte keiner sehen was sich Jens da von Herr Burgmeier hat geben lassen.

„So wenn ich noch einem Mux von euch höre gibt es Mauelriegel!“ sagte Herr Burgmeier, machte das Licht aus und verließ den Raum.

Niklas wunderte sich über seinen Freund immer mehr. Der hatte ihm ja in dem tiefgründigen Gespräch versucht zu erklären wie seine Gefühle dabei sind aber warum bestand er jetzt noch darauf sich so einen kindischen Schnuller geben zu lassen? Wenn die anderen das am nächsten Morgen sehen würden wäre er das Gespött der ganzen Klasse. Aber warum wollte er den überhaupt haben, war das auch wieder eines seiner komischen Gefühle?


Naja Niklas muss sich jetzt erst mal auf sich selbst konzentrieren, denn er wusste noch nicht wie er so schlafen sollte, er schlief nie auf dem Rücken ein. Also rückte er sich ein bisschen hin und her so weit das die Fixierung zuließ. Er glaubte endlich eine Stellung gefunden zu haben in der er sich mit dem Overall und der Decke und dem Kissen eingekuschelt hatte. Da hörte er das Felix an seinen Leinen zerrte, er hatte versucht sich mit dem gepolsterten Handschuh etwas Luft an dem unerbittlich drückenden Schrittgurt zu verschaffen und war gescheitert. Also zerrte er an den Leinen die Ihm im Bett hielten in der Hoffnung diese zu Überlasten. Aber das steigerte seine Frustration noch mehr und so rief er irgendwann laut, „Lasst mich hier raus, ich halte das nicht aus!“ Auch Alexander ließ sich dadurch mitreisen und sagte nicht ganz so laut. „Ja genau ich will hier auch raus.“

Wenige Sekunden später ging das Licht wieder auf halber Stufe an und Herr Burgmeier stand wieder im Raum. „Was ist denn hier los ihr sollte doch schlafen, habe ich mich nicht klar ausgedrückt?“ Eigentlich hatte er keine Antwort erwartet und war wieder zum Schrank gegangen um etwas heraus zu hohlen. Aber Felix sagte dann, „Bitte machen Sie den Gurt lockere ich halte das nicht aus, ich kann so nicht schlafen.“

Dann ging Herr Burgmeier zu Felix und schlug die Bettdecke zurück und prüfte mit zwei Finger wie eng das Gurtgeschirr saß. „Das ist genau richtig so, sonst hält es nicht richtig. Aber da du und Alexander euch nicht an die Regeln gehalten habt werde ich euch jetzt auch für diese Regel ein Hilfe geben. Mund aufmachen!“ Dann steckte er Felix eine Art Schnuller in dem Mund an dem ein paar Bänder befestigt waren, die dann hinter seinem Kopf verbunden wurden. Das Ding wurde damit vor seinem Mund in Position gehalten. Im inneren war es wie ein Schnuller nur etwas größer. Man konnte auch nicht daran saugen, da es in der Mitte ein Loch hatte um dadurch atmen zu können. Das gleiche wurde auch Alexander angelegt und dann wurde bei ihm auch noch der Gurt überprüft.

„So jetzt ist aber endgültig Ruhe hier, ich kann euch alle hören!“ sagte Herr Burgmeier als er das Zimmer wieder verließ und das Licht löschte.

Jens war längst im Land der Träume angekommen als die anderen immer noch versuchten schlafen zu finden. Weit nach Mitternacht waren dann endlich alle eingeschlafen. Jens hatte recht behalten, als es dunkel war und alle endlich ruhig waren kam bei allen das Gefühl der Hilflosigkeit so richtig durch. Besonders bei Felix und Alexander die ja bei weitem die unbequemste Lage hatten und zusätzlich noch den Knebel für das Sprechverbot. Sie haben auch beide noch etwas geweint und sind als letzte eingeschlafen.

Mitten in der Nacht waren im Zimmer Himbeere alle außer Jens auch immer mal wieder aufgewacht, weil sie im Schlaf an die Begrenzungen der Leinen gekommen waren. Dabei ist die Hilflosigkeit jedem wieder bewusst geworden und auch die Tatsache, dass sie nichts dagegen tun konnten.


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