Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 12.8 : Auch Jens hat Geburtstag

Es war das Wochenende nach Svenjas Geburtstag, als sie am Sonntag Abend die Küche betrat und ihren Bruder auf seinem Stuhl sitzen sah. Ihre Mutter saß daneben und die Beiden unterhielten sich. Svenja blieb kurz stehen und beobachtete sie, dabei wurde Svenja nicht gleich bemerkt. Jens war auf seinem Stuhl, wie fast immer in letzter Zeit, angeschnallt. Aber dennoch schien er sehr gut gelaunt zu sein und lachte zusammen mit seiner Mutter. Svenja betrachtete ihren Bruder einen kurzen Moment und er sah aus wie ein normaler fröhlicher Junge mit 11 Jahren, nein er wurde ja nächste Woche 12. Svenja wusste so recht nicht warum ihr das in diesem Moment auffiel, aber die Tatsache, dass er so fröhlich sein konnte und dennoch angebunden war auf seinem Stuhl, schien ihr komisch und bemerkenswert.

Wenige Augenblicke später wurde Svenja von ihrer Mutter bemerkt. „Hallo Svenja, schön dass du kommst. Wir wollen gleich zu Abendessen.“ sagte Inga zu ihrer Tochter.

„Hallo, was macht ihr Beiden schönes?“ fragte Svenja daraufhin, dem Tisch näher kommend.

„Wir planen meinen Geburtstag! Ich will auch im Garten mit meinen Freunden feiern.“ sagte Jens daraufhin ganz aufgeregt.

„Schatz, du MÖCHTEST!“ wurde Jens von seiner Mutter verbessert.

„Ja, ich möchte. Bitte.“ sagte Jens leicht ausgebremst.

„Ja, wer soll denn alles kommen zu deiner Feier am Samstag?“ fragte dann Inga wieder in das Gespräch einsteigend.

Svenja setzte sich unterdessen auch auf ihren Kinderstuhl und beobachtete Jens und ihre Mutter noch ein wenig. Sie hing immer noch ihren Gedanke nach, dass es ihrem Bruder überhaupt nichts ausmachte angeschnallt zu sein und den Eltern fast immer zu gehorchen.


„Also, Philipp, dann Niklas … und … und Dirk und ...“ überlegte Jens, wären seine Mutter Notizen auf einem Zettel mache.

„und Maxi!“ sagte Jens dann noch.

„Ja gut, … kenne ich Dirk und Maxi schon?“ fragte dann seine Mutter.

„Weiß nicht, mit den Beiden spiele ich immer im Park auf dem Spielplatz.“ sagte Jens.

„OK, weißt du, ich muss vorher mit ihren Eltern sprechen. Du weißt ja wenn Philipp dabei ist gelten schärfere Regeln.“ sagte Inga und schaute Jens erst in die Augen.

„Ja. .. Ja aber Philipp darf doch jetzt mit uns spielen.“ sagte Jens etwas eingeschüchtert.

„Natürlich darf er das, ich muss nur vorher mit allen Eltern sprechen.“ meinte daraufhin seine Mutter.

Svenja war von der gesamten Unterhaltung fasziniert und blickte abwechselnd zu ihrer Mutter und ihrem Bruder, was aber von Beiden nicht bemerkt wurde.

„Niklas hat jetzt auch immer Latzhosen auf dem Spielplatz an und einen sicheren Stuhl hat er auch bekommen.“ berichtete Jens.

„Ja, da freue ich mich für ihn, das seine Eltern auch so umsichtig sind.

Kennst du denn den auch den Nachnamen von Dirk und Maximilian?“ fragte Inga dann als nächstes.

„hmmm …. Nein, den kenne ich nicht.“ sagte Jens etwas niedergeschlagen.

„Schatz, das ist kein Problem, wenn du morgen auf den Spielplatz gehst, gebe ich dir zwei Zettel mit. Die sollen Dirk und Maximilian dann ihren Eltern geben.“ sagte Inga und lächelte dabei.

„Hast du noch jemanden, aus deiner Klasse zum Beispiel, den du einladen möchtest?“ fragte sie dann Jens. Diese überlegte, machte ein sehr nachdenkliches Gesicht und begann dann etwas nervös mit den Fingern über den Tisch zu reiben. Dabei konnte er seine Mutter nicht mehr ansehen und wich auch den Blicken seiner Schwester aus.

„Komm schon, da ist doch noch jemand.“ sagte Inga und lächelte Jens an.

„hmmm …“ Jens traute sich offensichtlich nicht den Namen zu sagen.

„Schatz, wer ist es. Sage es ruhig.“ ermunterte ihn seine Mutter.

Svenja war inzwischen auch sehr neugierig geworden warum Jens sich nicht traute den Namen von seinem Freund zu sagen. War es wohl möglich jemand, von den die Eltern nichts wissen sollten?

Man konnte sehen wie Jens mit sich selbst kämpfte. Aber dann sagte der, „Mama ich habe noch nie ein Mädchen zum Geburtstag eingeladen.“

Inga musste sich arg zusammen nehmen um nicht laut los zu lachen, so süß war ihr kleiner Jens gerade. Aber sie lächelte nur sehr wohlwollend und sagte dann, „Schatz, irgendwann ist immer das erste Mal. Was ist denn so schlimm daran wenn wir Katja auch einladen? Sie war doch auch schon bei Svenjas Geburtstag dabei.“

Svenja musste auch sehr über ihren Bruder schmunzeln, „war sie mit 11 auch noch so schüchtern gewesen?“ dachte sie jetzt darüber nach, wie sie ihren Bruder dabei zusah wie es ihm peinlich war ein Mädchen einzuladen. Sie selbst hatte zwar immer noch keine feste Beziehung zu einem Jungen aber ihr Umgang mit Jungs war schon viel lockerer.

Jens hatte etwas erschrocken zu seiner Mutter geblickt, als sie den Namen von Katja sagte, denn er hatte ja keinen Namen gesagt. Aber seine Mutter hatte natürlich recht es ging ihm um Katja. Also sagte er dann, „Es ist nur … ach nichts. Ich würde mich freuen wenn Katja auch kommen darf.“

„Schatz da bin ich mir sicher, dass sie das darf. Ich werde morgen mit alle Eltern sprechen und dann machen wir am Samstag ein ganz tolle Geburtstagsparty. Aber jetzt wollen wir erstmal essen.“ sagte Inga dann und stand auf um das Essen vorzubereiten.


* * *


Jens hatte am Mittwoch zu seinem Geburtstag fast den gleichen Schlafanzug gescheckt bekommen wie Svenja zwei Wochen zuvor. Er hatte sich etwas mehr darüber gefreut, denn die Overalls von Weihnachten waren inzwischen nachts schon viel zu warm. Aber seine Eltern bestanden darauf ihn bis dahin darin anzugurten.

Am Freitagabend saß die gesamte Familie Marson in der Küche beim Essen, wobei Jens und Svenja beide auf ihren Stühlen angeschnallt waren. Jens hatte dabei eine abgeschlossene Latzhose an, die er nach der Schule anbekommen hatte. Svenja hatte die weiße Latzhose mit dem Rückenreißverschluss an, die sie auch schon zur Schule getragen hatte.

„Mama, ich möchte morgen mit Annika in die Stadt gehen, kann ich einen Taschengeldvorschuss haben? Wir möchten ins Kino gehen.“ fragte Svenja dann während des Essen.

„Svenja, du weißt doch dass Jens morgen Geburtstag feiert.“ sagte Inga dann vorwurfsvoll zu Svenja.

„Ja, und was habe ich damit zu tun?“, fragte Svenja etwas bockig.

„Svenja, wir haben dich natürlich mit eingeplant. Außerdem war Jens doch bei deiner Geburtstagsfeier auch dabei.“ antwortete ihre Mutter darauf.

„Mama, das ist doch was ganz anderes. Das kannst du nicht vergleichen. Ich will doch nicht bei Jens seinem Kindergeburtstag mitmachen.“ sagte Svenja dann.

„Also Svenja, zum Einem musst du das nicht so abfällig betonen, und zum Anderen ist da doch nichts Schlimmes dabei. Das macht doch Spaß.“ sagte Inga.

Svenja merkte, dass ihre Mutter es ernst meinte und sie ihre eigenen Pläne wohl mal wieder begraben konnte. Aber dieses Mal sollte es ein richtiger Kindergeburtstag werden, sie hatte zwar nicht die gesamte Planung mitbekommen, aber die Gästeliste verhieß nichts Gutes.

„Mama, bitte muss das denn sein?“ so versuchte Svenja es noch einmal etwas freundlicher.

„Ja Schatz, du weißt doch dass wir das entscheiden. Du solltest wirklich langsam mal lernen, dass wir die Entscheidungen treffen.“ sagte Inga und beendete das Thema.

Nach dem Essen wurde Jens sofort von seiner Mutter für das Bett vorbereitet und auch Svenja wurde angewiesen sich fertig zu machen. Was auf einem Freitagabend bei Svenja nicht gerade auf Zustimmung stieß. Ihr Vater beaufsichtigte sie aber so auffällig, dass sie wusste keine Chance auf erfolgreichen Widerstand zu haben. Nachdem sie im Bad fertig war, wurde der neue Schlafanzug auch gleich von ihrem Vater verschlossen. Die darin eingearbeiteten Bänder, die ihren Körper dann umgaben, signalisierten Svenja, dass sie unter der vollen Kontrolle ihrer Eltern stand.

Sie bekam den Schlafanzug zwar schon seit 2 Wochen jeden Abend angezogen, aber an diesem Abend fühlte es sich nicht so falsch an wie sonst. Auch wenn es viel früher war als die anderen Tage. Svenja wurde dann von ihrem Vater in das Wohnzimmer geführt wo auch schon Jens in seinem neuen Sommer Schlafanzug auf der Couch saß. Die Eltern hatten sich nicht umgezogen, aber dennoch wurde noch ein gemütlicher Abend daraus. Svenja empfand der Schlafanzug plötzlich gar nicht mehr so störend. Sie erkannte einen leichten Unterschied im Verhalten ihrer Eltern, sie kamen ihr sanfter vor. Das war vielleicht auch ein Grund warum der Schlafanzug plötzlich nicht mehr so schlimm war. Auch als sie um halb neun damit in ihrem Bett angeschnallt wurde empfand das Svenja noch so. Sie dachte während des Einschlafen noch eine Weile darüber nach.


Beide Kinder mussten am Morgen nach dem Aufwachen warten bis sie aus ihren Betten befreit wurden. Jens bekam nach der Morgentoilette eine blau-weiß gestreifte Hauslatzhose angezogen, was für ihn nichts ungewöhnliches war. Er fand sie ja auch bequem, auch wenn er sie nicht selbst ausziehen konnte.

Nachdem Svenja aus dem Bad kam lag auf ihrem Bett eine neue Latzhose, die sie noch nie gesehen hatte. Der Stoff sah genauso aus wie die blau-weißen Hauslatzhose von Jens, mit dem Unterschied, dass diese rot-weiß gestreift war. Svenja nahm einen tiefen Atemzug und war plötzlich sehr aufgeregt. Sie wusste, dass Jens seine Hauslatzhose nicht eigenständig ausziehen konnte. So war ihr erster Gedanke, dass dies wohl möglich jetzt auch auf sie zukam.

Sie näherte sich der Hose und nahm sie vorsichtig in die Hand, so als ob die Hose ihr etwas antun könnte. Dann aber hielt sie sie hoch und erkannte, dass es wirtlich genau das gleiche Modell war wie es auch ihr Bruder immer trug. Sie fand ja das blau-weiß bei Jens immer schon auffällig und kindisch, aber in rot empfand sie es noch viel stärker.

Als Nächstes betrachtete sie die Kunststoffverschlüsse an dem Latz, auf den ersten Blick sahen sie genauso wie bei Jens aus. Sie wollte aber Gewissheit haben und steckte daher eines der Gegenstücke vom Träger hinein. Das laute Klicken überraschte Svenja sehr. Die Teile saßen bombenfest ohne Spiel zusammen. Svenja konnte aber den Entriegelungsmechanismus erkennen und den Verschluss, durch einfaches Drücken, auch wieder öffnen. Svenja viel ein Stein von Herzen, sie würde also in der Hose nicht eingesperrt werden, wie ihr Bruder. Die Schnallen mussten wohl doch andere sein, dachte sich Svenja.

Sie mochte die Hose zwar immer noch nicht, aber so würde sie sie akzeptieren. Svenja war auch schon spät dran und begann daher die Hose anzuziehen. Schon beim Hochziehen bemerkte Svenja das die Hose recht eng war. Als sie dann begann die seitlichen Knöpfe zu schließen, bemerkte sie den Gummizug im Rücken. Damit herrschte schon beim Schließen der Knöpfe ein leichter Zug um Svenjas Taille und das Schließen der Knöpfe gestaltete sich schwierig und dauerte einen Moment. Als Nächste hielt Svenja den Latz mit der Hand nach oben und betrachtete sich im Spiegel.

„Lass mich dir helfen Svenja.“, sagte plötzlich Svenjas Mutter, die offensichtlich schon einen Moment in der Tür gestanden hatte.

„Mama, muss du mich so erschrecken?“ fragte Svenja dann, nachdem sie zusammengezuckt war vor Schreck.

Danach kam dann ihre Mutter auf sie zu, griff nach den Träger der Latzhose und legte diese über die Schultern ihrer Tochter. Dann nahm sie den Latz in ihre Hand und drückte Svenjas Hand sanft nach unten.

„Lass mich mal machen Schatz, die neue Hose müssen wir ja noch einstellen.“ sagte Inga zu ihre Tochter und zog daraufhin kräftig an dem Latz. Dabei wurde die gesamte Hose nach oben gezogen und Svenja hatte kurz das Gefühl die Bodenhaftung zu verliefen und griff instinktiv zu den Händen ihrer Mutter.

„Mama, bitte nicht so dolle!“ beschwerte sie sich.

„Kind, Finger weg da, ich mache das schon.“ bekam sie dann von Ihrer Mutter zuhören.

Dabei fühlte sich Svenja plötzlich wie ein dreijähriges Mädchen, dass von ihre Mutter angezogen wurde und nicht widersprechen sollte. Aber sie fügte sich in ihre Rolle und überließ ihrer Mutter das Handeln. Irgendwas war auch schön daran, dachte Svenja kurz.

Dann wurden die Träger von Inga so eingestellt, dass der Latz Svenjas Brüste weit verdeckte und die Hose im Schritt eng aber erträglich für Svenja anlag. Dann durfte sich Svenja noch im Spiegel betrachten. Die Latzhose betonte ihre Körper ganz hervorragend, aber die Farbe und das Muster fand Svenja unglaublich kindisch.

„Na Schatz, was sagst du, ist die toll? Das ist dein Geschenk zu Jens seinem Geburtstag.“ sagte Inga dann mit viel Begeisterung für die neue Latzhose.

„Mama, muss es denn immer so Kindisch sein?!“ meinte Svenja daraufhin mit enttäuschtem Gesichtsausdruck.

„Ach Schatz, was du immer glaubst zu sehen. Das ist genau richtig und ich finde du siehst super darin aus. Los, ab zum Frühstücken.“ sagte Inga dann nur noch.

Während dem Frühstück waren Jens und Svenja natürlich auf ihren Stühlen angeschnallt. Jens war in bester Laune und hatte seiner Schwester auch Komplimente zu ihrer neuen Latzhose gemacht.


Nach dem Essen durfte Jens seiner Mutter in der Küche beim Backen für die Gäste helfen, was ihm immer sehr viel Spaß und Freude bereitete. Svenja hatte sich damit abgefunden, dass ihre Eltern ihre Terminplanung übernommen hatten, auch wenn sie sich darüber nicht gerade freute. So musste sie am Vormittag ihrem Vater im Garten helfen. Es sollte ein Art Olympiade veranstaltet werden. Dazu hatten Svenja und ihr Vater einzelnen Stationen aufgebaut. Es gab Dosenwerfen, Bogenschießen, Weitsprung, Hochschaukeln, Wasserstrahl schießen, Trampolinhochsprung und vieles mehr. Die Regeln wurde ausgearbeitet und aufgeschrieben, Ziele gebastelt und so weiter. Svenja fand richtig Gefallen daran mit ihrem Vater zusammen diese Dinge vorzubereiten. Zum Einen konnte sie alles ausprobieren ohne von jemanden gleichaltrigen dabei beobachtet zu werden, und zum Anderen konnte sie den Spaß den sie dabei hatte gut vor sich selbst damit rechtfertigen, alles nur für ihren jüngeren Bruder zu tun. Denn für sie war das natürlich alles viel zu kindisch.


Ihre Latzhose wurde ihr aber nahezu bei jeder Bewegung wieder in das Bewusstsein gerufen, denn aufgrund des Gummibandes, der Trägereinstellung und des gesamten Schnittes lag dies nach wie vor überall eng an. Auch nach dem Trampolinspringen war nichts verrutscht und alles saß immer noch perfekt. Gegen 11 Uhr, als gerade die Zielscheiben für das Bogenschießen aufgestellt und getestet worden waren, spürte Svenja Druck auf der Blase und sie musste zur Toilette.

„Ich gehe nur kurz rein Papa, bin gleich wieder da“, sagte Svenja und wollte loslaufen.

„Svenja, kann ich dir helfen?“ fragte ihr Vater zuvorkommen bevor sie los kam.

„Nein Papa, das kann ich schon ganz alleine und ich denke Jens könnte das auch.“ Svenja konnte es sich bei einigen Gelegenheit nicht verkneifen, ihren Eltern unterschwellig zu sagen, dass sie einiges nicht mochte, vom dem was ihre Eltern in letzter Zeit für komische Regeln hatten. Und das Jens nicht mehr alleine auf die Toilette gehen durfte gehörte definitiv dazu. Nach Svenjas Antwort war aber definitiv klar, dass sie zur Toilette wollte und ihr Vater sagte, „Das werden wir ja sehen mein Schatz!“

Svenja konnte den Satz ihres Vaters nicht so recht deuten, musste aber dann dringend los. Da ihr Vater sie auch nicht weiter aufhielt, ging sie zügig ins Haus. Sie erreichte das Bad im ersten Stock wo sie dann die Träger der Latzhose öffnen wollte, aber sie hatte Probleme die Schnallen zu öffnen. Sie versuchte es vor den Spiegel ein zweites Mal. „Am Morgen waren die doch ganz einfach aufgegangen“, dachte Svenja bei sich, als plötzlich ohne Vorankündigung die Tür aufging und ihre Mutter das Bad betrat. Svenja war erschrocken und sah ihre Mutter entsetzt an. Im ersten Moment fühlte sie sich bei etwas verbotenen ertappt, aber dann dachte sie warum ihre Eltern den Badezimmerschlüssel vor einigen Wochen entfernt hatten. Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

„Schatz lass mich mal bitte versuchen.“ sagte ihre Mutter ganz ruhig und griff nach den Schnallen die Svenja bei ihrem ersten Schreck sofort losgelassen hatte. Ihre Mutter konnte die Schnallen sofort und mühelos öffnen. Svenja stand mit offenem Mund da und kam sich ziemlich blöd vor. Ihre Mutter aber verließ das Bad ohne ein weiteres Wort zu sagen. Svenja stand da und konnte nicht fassen was gerade passiert war. Aber sie musste ja immer noch auf die Toilette und so öffnete sie die seitlichen Knöpfe und zog die Hose herunter. Nachdem sie fertig war und die Hose wieder angezogen hatte, öffnete und schloss sie die Schnallen mehrfach. Es beschäftigte sie enorm, dass sie offensichtlich zu blöd gewesen war die Träger zu öffnen. Dass ihre Mutter genau im dem Moment auftauchte, wo sie Probleme mit den Träger hatte viel ihr in dem Moment nicht mal auf. Nachdem sie keine Erklärung gefunden hatte verließ sie das Bad und machte sich wieder auf den Weg zu ihrem Vater in den Garten. Aber unten im Flur wurde sie, augenscheinlich zufällig, von ihre Mutter abgefangen.

Diese hatte eine kleine Gegenstand in der Hand, zupfte aber hauptsächlich an der Latzhose herum. Sodas Svenja es wie ein Kontrolle von ihrer Mutter vorkam. Den Gegenstand hatte sie dabei nicht besonders beachtet. Aber darin war ein Magnet, mit dem Inga die Verschlüsse von Svenjas Latzhose wieder verschlossen hatte. Das ihre Mutter den Magneten auch am Morgen und im Bad in der Hand hatte war Svenja immer noch nicht aufgefallen. Denn Inga versteckte das Verriegeln und öffnen immer geschickt in anderen Handlungen. Wie z.B. dem Kontrollieren oder dem dann noch angeschlossenem liebevollen Küsschen auf die Wand ihrer Tochter. Diese dachte nur daran, dass ihre Mutter sie mal wieder kontrollieren wollte und war daher nicht besonders angetan von den Gesten ihre Mutter. Womit die Ablenkung noch besser funktionierte. Als sie wieder zurück im Garten bei ihrem Vater war hatte sie mehr ärger für ihre Mutter im Kopf als das sie noch über das Problem mit ihrer Latzhose nachdachte.

„Na Schatz, da bist du ja endlich wieder, hattest du doch etwas Hilfe nötig?“, fragte ihr Vater lächelnd.

Dann war Svenja vollkommen verwirrt. Was meinte ihr Vater damit? Aber nach einigen Augenblicken wurde ihr plötzlich alles klar und sie fasste an die Träger ihrer Latzhose und versuchte sie zu öffnen. Vergebens.

„Bohh Papa ihr seid so gemein, was habt ihr mit mir gemacht.“ rief Svenja dann recht lau zu ihrem Vater und versuchte dann aber wieder an ihren Träger zu zerren.

Dann ging Peter auf seine Tochter zu und umarmte sie ganz fest und liebevoll. „Spatzi, du weißt doch wir haben die Kontrolle übernommen.“ sagte er danach sehr liebevoll und Kindgerecht.

Svenja bekam dann ein ganz komisches Gefühl in der Latzhose. Mit dem Wissen darüber die Hose nicht alleine ausziehen zu können, fühlte sich die Hose plötzlich noch viel enger an. Svenja versuchte auch heraus zu bekommen, wie die Schnallen gesperrt und wieder freigegeben werden konnten, aber es gelang ihr nicht. Ihr Vater musste sie auch in der nächste halben Stunden mehrfach zur Konzentration ermahnen, um mit den Vorbereitungen weiter zu kommen. Durch die Ablenkung gelang es ihm schließlich Svenja vom Grübeln über ihre Latzhose abzuhalten.


Kurz vor dem Mittagessen kamen Svenja und Peter wieder aus dem Garten zurück in das Haus und es klingelte an der Tür. Peter war der Haustüre am nächsten und öffnete daher die Tür.

„Hallo Frau Sölling, kommen Sie doch bitte herein, Sie kommen gerade recht. Hallo Philipp, schön dich zu sehen.“ So begrüßte Peter die ersten Gäste zu Jens seiner Geburtstagsfeier. Die Söllings und die Marsons hatten zwar schon viel gemeinsam unternommen, aber auf der Du-Ebene waren sie noch nicht angekommen. Wenige Augenblicke nach der Begrüßung durch Herr Marson, kam auch Jens aus der Küche gelaufen um seinen Freund zu begrüßen. Dabei war er etwas stürmisch und stieß mit seiner Schwester zusammen, die das ihrem Bruder aber nicht übel nahm. Denn sie beobachtete gebannt Frau Sölling, die ihren Sohn im festen Griff im Rücken seiner Latzhose in den Hausflur geschoben hatte. Philipp hatte die Latzhose an, die er und Jens schon mal beide in Spielland im Einkaufszentrum anhatten. Auch war an Philipp seinem Latz das Namensschild angebracht, ganz so als würden die Beiden von dort kommen. Svenja beobachtete Frau Sölling weiter, als Jens zu Philipp stürmte. Sie machte ein überraschtes Gesicht und Zog auch eine Augenbraue hoch, also ob sie mit etwas nicht einverstanden sei. Jens hatte vor Aufregung aber seine Manieren nicht vergessen und begrüßte zuerst Frau Sölling und dann Philipp. Diese gab Jens zwar die Hand und begrüßte ihn, aber wandte sich gleich darauf an seinen Vater.

„Herr Marson, toben ihre Kinder immer so im Haus herum?“ sagte sie recht vorwurfsvoll und spielte damit auf den Zusammenstoß zwischen Jens und Svenja an.

„Sie müssen Jens entschuldigen, er ist heute etwas aufgedrehter. Aber wir können gerne gleich in die Küche gehen und einen kleinen Snack zu uns nehmen und die Kinder dabei beruhigen.“ sagte Peter dann zu Frau Sölling. Svenja war schockiert, wer war diese Frau, die sich hier so einmischen konnte? Außerdem gab ihr Vater ihr auch noch recht und schlug vor gleich alle Kinder, also auch Svenja, in der Küche auf den Stühlen anzuschnallen. Denn das war offensichtlich mit „beruhigen“ gemeint.

„Ja Herr Marson, gerne. Aber ich würde zuvor noch gerne Philipp umziehen. Haben sie einen Ankleideraum?“ entgegnete darauf Frau Sölling.

„Nein leider nicht, aber sie können das gerne in Jens seinem Zimmer machen. Jens gehst du bitte mit!“ sagte dann Jens sein Vater.

Daraufhin gingen Jens, Philipp und seine Mutter rauf in Jens sein Zimmer. Svenja hingegen sollte sich sofort in der Küche auf ihren Platz setzten und wurde auch gleich von ihrem Vater festgeschnallt. Danach holte Peter einen dritten Kinderstuhl aus dem Abstellraum und stellte ihn an den Tisch. Svenja war beleidigt und beschwerte sich bei ihrer Mutter über das Auftreten von Philipp seiner Mutter. Aber Inga wollte davon nichts hören und machte Svenja schnell klar, dass sie sich nicht über den Besuch zu beschweren hatte.

Als Jens mit seinen Gästen in seinem Zimmer angekommen war, wurde er zuerst von Frau Sölling in seiner Spielecke an der Leine angebunden. Die Rolle wurde so blockiert dass er gerade an der Wand sehen musste. So hatten seine Eltern die Leine noch nie benutzt und es war ein komisches Gefühl, fast so wie im Spielland als sie dort warten mussten. Frau Sölling sagte dann noch zu Jens, „Jetzt ist erst mal Pause mit toben.“ Jens wusste nicht so recht was das Problem war, aber er schaute schuldbewusst zu Boden. Danach stellte Frau Sölling die Sporttasche die sie mitgebracht hatte auf Jens sein Bett und begann Philipp die Latzhose auszuziehen. Dabei sprach sie weiter mit Jens.

„Sag mal Jens, dürft ihr immer so frei im Haus herum toben?“

„Ich laufe ja nicht immer gegen meine Schwester, es war ja ein Versehen.“ entschuldigte sich Jens.

„Sicher das verstehe ich, aber ich meine wenn du angeschnallt gewesen wärst, so wie jetzt, wäre das nicht passiert. Daher frage ich dich ob deine Eltern die Leinen hier auch benutzen für dich.“

„Ja hier in meinem Zimmer schon.“ antwortete Jens.

„Und in der Küche die Stühle?“

„Ja dort auch!“

Während des Gespräches mit Jens hat Frau Sölling ihrem Sohn die gleiche blau-weiß gestreifte Latzhose angezogen wie auch Jens sie schon den ganzen Tag anhatte.

Jens kam sich komisch vor in dieser Situation angeschaltet zu sein, aber Philipp seine Mutter war für ihr ein große Autoritätsperson. Er war es gewöhnt ihr zu gehorchen, wenn er bei Philipp zu Hause war. Das war wohl auch der Unterschied der es komisch machte, das hier war sein Zuhause und es war seine Geburtstagsfeier.

Nachdem Frau Sölling ihren Sohn fertig umgezogen hatte wurde Jens auch sogleich wieder von der Wandleine befreit und Beide wurden von Philipp seiner Mutter mit je einer kurzen Handleine in die Küche geführt. Dort staunte Svenja nicht schlecht, das ihr Bruder und Philipp identisch gekleidet mit einer Leine geleitet zum Essen kamen. Beide wurden dann auch auf den bereitgestellten Stühlen angebunden. Frau Sölling setzte sich auch mit an den Küchentisch und alle hatten gemeinsam einen leichten und dünnen Eintopf gegessen, es sollte ja bald Kuchen geben.


Nach dem Essen war Peter in der Küche geblieben und hatte wieder alles in Ordnung gebracht. Die Kinder und die beiden Frauen hingegen waren gemeinsam auf die Terrasse gegangen, wo Jens dann ein Geschenkt von Philipp auspackt hat. Es war ein kleines Auto passen zu seined Legosortiment. Jens und Philipp hatten es dann gemeinsam ausgepackt und gleich zusammen gebaut. Svenja wollte sich unauffällig aus dem Staub machen und in ihr Zimmer verschwinden, aber dies wurde von den beiden Müttern rechtzeitig bemerkt und sie wurde zurückgehalten. Bei der Gelegenheit wurde ihr auch gleich erklärt, dass sie wie alle anderen Kinder auch auf der Geburtstagsfeier auf die Anweisungen aller Erwachsenen zu hören hatte. Es würden gleich noch zwei weiteren Eltern zur Aufsicht dazu kommen, wurde ihr erklärt. Svenja fühlte sich dabei immer unwohler in ihrer Latzhose. Sie war doch keine 12 Jahre mehr wo sie „beaufsichtigt“ werden musste. Sie hatte vorher gedacht, dass sie ihren Bruder und seine Gäste mitbetreuen sollte. Jetzt war sie nicht nur gleich angezogen wie Jens und sein Freund, sondern sie hatte auch den gleichen Status.

Svenja hatte sich gerade beleidigt auf einen Stuhl an den Terrassentisch gesetzt und ihre Kopf auf den Armen abgestützt, als plötzlich ihr Vater die nächsten Gäste zur Terrasse begleitete. Es war Niklas mit seiner Mutter, auch er hatte eine blau-weiß gestreifte Latzhose an und für Jens ein kleines Geschenk dabei. Jens, Philipps und Niklas beschäftigen sich wieder mit dem Geschenk, welche genauso wie das von Philipp zu Jens seiner Legosammlung passte. Die Eltern unterhielten sich angeregt, aber Svenja war frustriert und gelangweilt, sie wäre der Situation so gerne entflohen.

Die nächsten Gäste die von Peter zur Terrasse gebracht wurden waren für Svenja eine Überraschung. Sie wusste aber nicht ob sie sich freuen sollte oder ob es ihr mehr peinlich war. Es war die gesamte Familie Wagner, so wie auch bei ihrem eigenem Geburtstag. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass sowohl Annika als auch Katja genau die gleiche rot-weiß gestreifte Latzhose anhatten wie Svenja selbst. Nach der allgemeinen Begrüßung überreichte Katja Jens ihr Geschenkt. Dann hatten Annika und Svenja die Gelegenheit sich gegenseitig zu begutachten und zu unterhalten.

„Hast du diese Hose schon länger?“ fragte Svenja zu erst.

„Nein, die habe ich heute zum ersten Mal bekommen. Und Mama macht irgendwas mit den Schnallen. Die gehen nicht wieder auf. Und bei dir?“ fragte Annika zurück.

„Ja genau so, ich habe das Ding schon seit heute Morgen an. Aber guck dich mal um die kleinen haben genau dasselbe. Die Jungs in blau und die Mädchen, also wir und deine Schwester, in Rot. Das ist doch voll albern.“ beschwerte sich Svenja bei ihrer Freundin.

„Ja, da hast du wohl recht. Ich hoffe nur, dass wir beide nicht auch mit Blinde Kuh und Topfschlagen spielen müssen.“ sagte Annika.

„Nein ich denke nicht. Ich habe heute Morgen mit Papa im Garten verschiedene Spiele aufgebaut. Die kleinen sind ja auch keine 6 mehr.“ meine Svenja gelassen dazu.

„Naja wenn du meinst. Wir sehen zumindest alle so aus als wären wir 6 Jahre alt.“ sagte Annika und versuchte selbst über ihren Witz zu lachen. Svenja war aber noch nicht in Stimmung und so fragte Annika weiter:

„Was genau habt ihr denn aufgebaut? Und sollen wir da auch mitmachen?“

„Na so was mit Geschicklichkeit und Sport, aber was mit Rätseln ist auch dabei. Das wird ein Wettkampf mit zwei Gruppen, glaube ich.“ sagte Svenja.

„Und können wir auf dein Zimmer abhauen, ich habe da nicht so den Bock drauf?“ fragte Annika.

„Ich auch nicht, aber Mama hat mich vorhin schon einmal zurechtgewiesen, als ich hier weg wollte. Also denke ich, wir werden da mitmachen müssen.“ sagte Svenja etwas niedergeschlagen.

Annika und Svenja unterhielten sich noch eine ganze Weile zusammen auf Terrasse.

Die nächsten Gäste die von Peter auf die Terrasse geleitet wurden, waren Dirk und Maxi. Die Beiden waren ohne ihre Eltern gekommen und hatten recht alte und verwaschene Klamotten an. Dirk hatte eine braune Cordhose und ein hellgraues Sweatshirt an. Maxi hatte eine Jeans mit hell gescheuerten Knien an. Man konnte sehen, dass ihre Kleidung schon von mehreren Kindern getragen waren. Inga wusste, dass die Eltern der Beiden von der Sozialhilfe lebten und sie sich nichts für die Kinder leisten konnten. Sie hatte ja zuvor mit allen Eltern telefoniert. Auf dem Spielplatz im Park war das nicht aufgefallen, denn sie hatten immer ein paar Cent in der Tasche wenn alle zusammen zum Kiosk gingen, aber dort waren sie sparsam. Sie selbst hatten immer gedacht, das auch Jens und Philipp aus armen Verhältnissen kamen, denn sie waren ja häufig nicht mit zum Kiosk gekommen. Aber der Grund waren ja ihre Überwachungssender, was Dirk und Maxi nicht wussten.

Hier zuhause bei Jens hatten sie aber sofort gesehen, dass Jens seine Eltern durchaus nicht arm waren, das Haus war groß und die Möbel hochwertig. Daher waren sie auch sehr schüchtern und ihre Kleidung war ihnen plötzlich peinlich. Zumal weil ja alle anderen Kinder die gleiche Latzhose an hatten, was sie nicht verstanden. Vielleicht war das so eine Tradition bei den Reichen, die sie nicht kannten. Jens aber begrüßte sie sehr offen und freundlich, genauso wie auf dem Spielplatz. Auch die anderen Kinder waren wie immer. Nur die Blicke von Frau Sölling empfanden sie als unangenehm. Sie hatten auch kein Geschenk für Jens wie die Anderen alle.

Nach der Begrüßung sprach Inga die Beiden auch noch an. „Dirk, Maximilian kommt ihr mal bitte.“ sagte sie und legte ihre Hände auf die Schultern der Beiden. Dirk zuckte leicht zusammen als ob er Angst hätte und Maxi schaute peinlich zu Boden. Daraufhin kniete sich Inga nieder um den Beiden in die Augen zu schauen. „Dirk du musst dich nicht erschrecken, hier sind alle ganz nett zu euch. Maximilian, was hast du? Du kannst mich doch anschauen.“ sagte Inga mit sanfter Stimme.

„Bitte nennen Sie mich Maxi Frau Marson. Ich mag Maximilian nicht so gerne“ sagte Maxi und traute sich immer noch nicht Jens seiner Mutter in die Augen zu schauen.

„Na natürlich Maxi! Das mache ich gerne. Kommt ihr Beiden bitte mal kurz mit, ich möchte das ihr euch umzieht, ihr geht gleich in den Garten und da möchte ich nicht, dass ihr eure eigenen Kleider dreckig macht. Ich gebe euch etwas anderes.“ sagte Inga und stand wieder auf.

„Aber Frau Marson, das ist doch nicht nötig. Wir passen auch ganz dolle auf, dass wir uns nicht dreckig machen.“ sagte Dirk, dem es peinlich war, dass seine Sachen wohl nicht angemessen waren.

„Nein Dirk, darüber verhandlen wir nicht. Ich habe mit euren Eltern gesprochen. Ihr bekommt beide etwas von hier oder die Party ist für euch vorbei.“ sagte Frau Marson recht streng und schob die Beiden sanft zurück in die Wohnung, wo sie gemeinsam im Flur verschwanden. Nach ca. 10min kamen alle Drei zurück und Dirk und Maximilian hatten keinen hängenden Kopf mehr und auch ein lächeln mit etwas Stolz dabei im Gesicht. Beide hatten eine nagelneue Lee Latzhose in blau-weiß gestreift an und dazu ein graues Polohemd. Die Latzhosen hatten normale Metallschnallen mit zwei Knöpfen am Latz, sahen aber fast genauso aus wie die der anderen Kinder.

Jetzt hatten alle Kinder nahezu das gleiche Outfit an und die Party konnte beginnen. Es wurden zwei Gruppen gebildet die gegeneinander auf Punktejagt gehen sollten. Svenja und Annika wurden je einer Gruppe zugeordnet und fungierten als eine art Joker für die jeweilige Gruppe. Das bedeutete, sie sollten bei den Spielen nicht mitmachen, sondern nur darauf achten, dass sich alle an die Regeln halten. Aber die Gruppen durften sie bei zwei Stationen ihrer Wahl mitmachen lassen und so die Punkte dieser Station zu erhöhen. Svenja und Annika gefielen sich in dieser Rolle, so waren sie den kleineren Kinder nicht gleichgestellt und waren dennoch mitten drin. Zusätzlich waren aber immer noch mindestens zwei Erwachsene im Garten und hatten alle beaufsichtigt.

Nach der Hälfte der Stationen wurde eine Pause gemacht und alle kamen zum Kuchen essen auf die Terrasse. An den Stühlen waren kleine Leinen mit Karabinerhaken angebracht worden, damit wurden Alle auf ihren Plätzen fixiert. Es waren nur je zwei Leinen an der Latzhose eingehakt, auf Höhe der Taille, womit die Kinder auf ihren Stühlen gehalten wurden. Dies war auch nach der ganzen Aufregung bei den Spielen, notwendig um sie auf den Stühlen zu halten. Die Erwachsenen hatten schon zuvor Kuchen und Kaffee, damit sie jetzt die Kinder besser beaufsichtigen konnten. Wirklich beschwert hatte sich keiner, Annika und Svenja fanden es zwar doof, hatten sich aber mit ihre Rolle abgefunden und gut in die Gruppe integriert. Dirk und Maxi fanden es zwar komisch, aber da es mit Allen gemacht wurde und so aussah, dass es auch für alle normal war, dachten sie es sei wohl so üblich bei den Wohlhabenden. Nach dem Essen wurden dann auch alle schnell wieder losgebunden und die Spiele gingen weiter. Welche Gruppe am Ende des Tages gewonnen hatte war nicht wichtig, alle hatte viel Spaß und Bewegung. Die Kinder hatten einen tollen und aufregenden Tag verbracht und die Latzhosen waren ein Teil davon.

Am Abend begannen dann langsam Alle wieder zu gehen. Zuerst verabschiedeten sich Frau Sölling und Philipp. Direkt danach auch Niklas mit seiner Mutter. Während sich Familie Wagner verabschiedete, Annika und Svenja umarmten sich dabei genauso wie Jens und Katja, sprachen Dirk und Maxi Frau Marson an. „Frau Marson, wo sind unsere Sachen, wir wollen uns auch wieder umziehen?“ sagte Maxi. Es war ihnen offensichtlich unangenehm als letzte zu bleiben.

„Keine Sorge, ich habe mit euren Eltern verabredet, dass sie euch abholen. Es ist schon spät und ich möchte nicht, dass ihr alleine draußen herum lauft.“ sagte dann Frau Marson und streichelte den Beiden über den Kopf. Danach wurde sie sofort von Frau Wagner zur Verabschiedung abgelenkt. Nachdem auch Familie Wagner gegangen war, musste Svenja im Garten helfen die Stationen der Olympiade gemeinsam mit ihrem Vater wieder abzubauen. Jens durfte Dirk und Maxi sein Zimmer zeigen. Sie waren beeindruckt was Jens alles an Spielsachen hatte.

Nach ungefähr 10 Minuten kam dann Jens seine Mutter in das Zimmer. „So Kinder kommt ihr bitte, eure Eltern sind da.“

„Aber Frau Marson wir haben doch noch ihre Sachen an.“, sagte dann Maxi.

„Das ist OK Maxi, die dürft ihr behalten als Erinnerung an den heutigen Tag.“ sagte Frau Marson.

„Aber das können wir doch nicht annehmen, die Hosen sind doch bestimmt teuer gewesen!“ sagte Dirk darauf.

„Da mach dir mal keine Sorgen Dirk, das machen wir gerne und ich finde ihr Beide seht super darin aus.“ sagte Inga. Worauf Dirk und Maxi sich höflich bedankten.

Danach ging Inga zu der Leine hinter Jens seinem Sofa und zog sie ein Stück heraus und sagte, „Jens kommst du bitte!“

Jens schaute daraufhin enttäuscht zu seiner Mutter und sagte, „Mama darf ich nicht mit runterkommen und die Beiden verabschieden? Bitte!“

„Nein Jens, der Tag war lang und anstrengend für dich, ich möchte dass du dich bis zum Abendessen noch etwas ausruhen kannst. Ihr könnt euch hier verabschieden.“ sagte Inga dann bestimmend aber freundlich.

Jens war enttäuscht, gehorchte aber und ging zu seiner Mutter um sich an der Leine anbinden zu lassen. Dirk und Maxi verstanden nicht was da gerade passiert war, aber dass Jens mit der Leine in seinem Zimmer eingesperrt wurde, war offensichtlich. Nach einer kurzen Verabschiedung verließen Dirk und Maxi zusammen mit Jens seiner Mutter das Zimmer. Auf der Treppe fragte Maxi dann, „Warum haben Sie Jens in seinem Zimmer angebunden Frau Marson?“

„Weißt du Maxi, so eine Geburtstagsfeier ist aufregend und auch anstrengend für Jens, er soll sich jetzt erst etwas beruhigen und ausruhen. Und das geht so am Besten, er wird nicht abgelenkt.“ erklärte ihm Frau Marson.

An der Haustüre gab es noch eine kleine Diskussion mit den Müttern von Dirk und Maxi, weil sie die Latzhosen nicht als Geschenke annehmen wollten, aber Frau Marson bestand darauf und gab ihnen die alten Sachen von Dirk und Maxi je in einer Tüte mit.


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