Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 12.9 : Es ist schön wenn es vorbei ist

Es waren noch 2 Wochen bis zu den Sommerferien und in der Schule wird kein neuer Stoff mehr behandelt. Svenja hat in letzte Zeit fast ausschließlich Latzhosen zur Schule bereit gelegt bekommen von ihrer Mutter. Dabei hatte Svenja inzwischen auch eine Lieblingslatzhose, auch wenn sie selbst keine Entscheidung darüber hatte was sie anziehen durfte, so freute sie sich immer wenn sie die weiße Latzhose mit dem Reißverschluss im Rücken anziehen durfte. Sie wusste nicht genau wie viele Latzhose sie inzwischen im Schrank hatte, aber Bluejeans waren es mit Sicherheit mehrere. Es gab welche mit Glitzersteinchen auf dem Latz und ganz gewöhnliche.


Es war Dienstag und da in der Schule kein Druck mehr herrschte wegen der Ferien, ging Svenja auch gerne zur Schule. Als sie aus dem Bad kam lag die „Hello Kitty“ Latzhose auf ihrem Bett. Diese musste sie bisher nur an Wochenenden anziehen, noch nie zur Schule. Wenn die weiße Latzhose die Lieblingslatzhose von Svenja war, dann war dies genau das Gegenteil. Sie mochte diese Latzhose nicht und schon gar nicht zur Schule. In den letzten Wochen hatte Svenja immer weniger gegen die Kleidungsvorschriften ihrer Eltern protestiert. Aber mit dieser Hose wollte sie auf gar keinen Fall zur Schule gehen. So kam es, dass sie wenige Momente später mit der Latzhose in der Hand und nur in Unterwäsche bekleidet in die Küche gelaufen kam. Ihre Mutter bereitete gerade das Frühstück vor.

„Mama, DAS kannst du nicht machen! Das ist voll peinlich!“ sagte Svenja zu ihrer Mutter als sie in die Küche gestürmt kam. Dabei hielt sie die Hose ihrer Mutter entgegen. Inga drehte sich zu ihrer Tochter und hatte mit einem Blick erkannt was das Problem war. Sie hatte es schon kommen sehen. Aber sie lächelte ihre Tochter an und sagte dann zu ihr, „Aber Svenja was ist denn los, du willst doch nicht nach so vielen Wochen jetzt wieder Theater wegen der Latzhosen machen. Ich dachte du hättest es inzwischen akzeptiert, dass ich das entschiede.“

Svenja merkte zwar sofort, dass ihre Mutter da nicht mit sich reden lassen wollte, aber zur Schule mit der „Hello Kitty“ Latzhose, so weit war sie wohl noch nicht. Daher verfiel sie in alte Muster.

„Aber Mama, ich weiß. …. Aber das Ding ist doch voll Peinlich in der Schule. … Und ich musste DIE noch nie zur Schule anziehen.“ flehte Svenja.

„Schatz du weißt doch, wir entscheiden, weil wir wissen was nötig ist. Du hingen musst uns Vertrauen. Also bitte geh auf dein Zimmer und zieh dich an. Alternative kann ich auch Papa schicken um dir zu helfen. Ja!?“ Inga machte ein freundliches Gesicht und meinte das nicht als Drohung sondern als ernstes Angebot. Svenja ließ enttäuscht die Arme hängen und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. Machte aber nach 2 Schritten noch mal halt, und wollte noch ein Versuch bei ihrer Mutter starten, wurde dann aber sofort von Inga unterbrochen: „Svenja! Vertrauen bitte! OK? … Und mach die Latzhose nicht schmutzig, in dem du sie über den Boden schleift.“

Svenja ließ den Kopf hängen, nahm die Arme wieder hoch genug um die Latzhose nicht weiter über den Boden zu ziehen und sagte leise, „Ja Mama.“ Dann drehte sie sich um und ging niedergeschlagen und etwas traurig in ihr Zimmer und zog die Latzhose an.

Beim Frühstück waren Jens und Svenja in den letzten Wochen immer auf ihren Stühlen angeschnallt. Svenja war heute aber sehr schweigsam beim Essen und ärgerte sich über ihre Mutter die nicht verstehen wollte das ihr die „Hello Kitty“ Latzhose doch so peinlich in der Schule war.

Nach dem Essen wurde ungewöhnlicher Weise Jens zuerst von seinem Stuhl befreit und er machte sich sogleich fertig für den Schulweg. Da Beide an diesem Tag zur gleiche Zeit Schulbeginn hatten, erwartete Svenja auch zusammen mit ihrem Bruder zur Schule zu gehen. Aber Svenja war noch auf ihrem Stuhl gefangen, als Jens schon fertig zum Aufbruch war.

„Mama, mach mich bitte los. Ich komme sonst zu spät zur Schule.“

Inga war schon im Flur und verabschiedete Jens an der Haustür. Svenja bekam ein komisches Gefühl bei der Sache, ihre Mutter achtete seit sie morgens zuhause war immer sehr genau darauf, dass Svenja nicht zu spät los kam.

Als ihre Mutter zurück in der Küche war, fragte Svenja was denn los sei. „Mama, warum darf ich nicht in die Schule. Kannst du mir bitte mal sagen was schon wieder los ist?“

„Schatz, was bist du denn heute so kratzbürstig? Erst das mit der Latzhose und jetzt maulst du mich schon wieder an. Du bist doch sonst auch nicht so scharf auf die Schule. Vertrau doch mal deinen Eltern.“

Jetzt ging Svenja langsam ein Licht auf. Ihre Mutter hatte heute etwas anderes vor mit ihr, anstatt Schule.

„Aber Mama, was ist denn los, warum sagt du mir das nicht?“ fragte Svenja ihre Mutter vorwurfsvoll.

„Schatz, du wirst es noch früh genug erfahren. Entspann dich noch etwas, wir haben noch einen Moment Zeit bis es los geht. OK?“ sagte Inga und stupste dabei ihrer Tochter mit dem Finger auf die Nase, als wollte sie sagen, sei nicht so neugierig.

Svenja erwiderte aber genervt, „Ich hasse Überraschungen!“.

Inga machte eine abweisende Handbewegung und widmete sich wieder ihrer Hausarbeit. Svenja musste wohl auf ihrem Stuhl warten und sich überraschen lassen was ihre Mutter heute für sie vorgesehen hatte.

Seit dem Gespräch mit Frau Schulz und Frau Pfeiffer waren schon 6 Wochen vergangen, aber Svenja hatte es schon sehr stark verdrängt, denn es hatte bisher nur kleine Änderungen in ihrem Leben gegeben. Zum Beispiel das verstärkte tragen der Latzhosen, aber da hatte sie sich schon ganz gut mit abgefunden. Im Gegensatz zu ihrem Bruder wurde sie nicht in ihrem Zimmer angeschnallt bei den Hausaufgaben, nur gelegentlich wenn sie Hausaufgaben in der Küche machen sollte. Sie grübelte einige Minuten über ihre Situation und was ihre Mutter wohl vor hatte. Dabei beruhigte sie sich wieder und wurde wieder versöhnlicher. Es war zwar langweilig auf dem Stuhl in der Küche gefangen zu sein, aber auf der anderen Seite wurde auch so nichts von ihr verlangt oder erwartet. Svenja hatte in letzte Zeit gelernt, dass dies auch angenehm sein konnte.

So fragte sie etwas vergnügt und naiv, „Mama, hast du denn in der Schule Bescheid gesagt, dass ich nicht komme?“

„Schatz, was glaubst du denn wohl? Natürlich ist deine Schule informiert.“ erwiderte ihre Mutter lächelnd.

„Und was machen wir dann heute?“

Svenja war klar, dass sie irgendetwas zusammen mit ihrer Mutter machen würde, denn zum Einen musste ihre Mutter offensichtlich nicht zur Arbeit und zum Anderen würde sie sicher nicht einfach so Schulfrei bekommen.

„Ach Schatz, … ich möchte es lieber bei einer Überraschung lassen.“ sagte ihre Mutter mit einer etwas ernsteren Miene. Svenja bemerkte aber diese kleine Veränderung bei ihrer Mutter nicht. Dann gab ihre Mutter ihr ein Zeitschrift um Svenja etwas abzulenken, was auch sehr gut funktionierte.

Nachdem Inga die Arbeit in der Küche beendet hatte verließ sie diese mit dem Hinweis, sich nur kurz fertig zu machen. Svenja musste dann noch eine halbe Stunde auf ihrem Stuhl warten bis sie von ihrer Mutter befreit wurde. Gemeinsam gingen sie dann zum Auto. Dort wollte Svenja, wie sie es gewohnt war, bei Fahrten mit ihrer Mutter, vorne auf der Beifahrerseite einsteigen. Dann wurde sie aber von ihrer Mutter gestoppt.

„Schatz, kannst du dich bitte hinten hinsetzen!?“ sagte Inga dabei zu ihrer Tochter.

„Mama, wieso das denn? Wir sind doch alleine!“ entgegnete Svenja etwas verwirrt auf die Bitte ihrer Mutter.

„Svenja, heute einfach mal weil ich es sage! OK! Außerdem ist es sicherer und du musst dich sowieso daran gewöhnen in der Zukunft.“ entgegnete ihre Mutter nüchtern und sachlich.

Svenja war verwirrt, gehorchte aber und setzte sich auf die Rücksitzbank. Es war komisch, hinten zu sitzen wenn der vordere Platz frei war. Es war ja nicht so das Svenja nicht öfter hinten mitfahren würde, aber dann saß meist ihr Vater am Steuer und ihrer Mutter vorne. Außerdem war dann auch immer ihr Bruder mit ihr zusammen auf der Bank. So war es sehr ungewohnt. Ihre Mutter achtete extra darauf, dass sich Svenja auch ordentlich angeschnallt hatte. Was für Svenja aber selbstverständlich war, es gehörte ja schließlich zum Autofahren dazu.

Die Fahrt führte zunächst in Richtung Innenstadt und Svenja spekulierte es könnte zum Einkaufen gehen. Sie redete aber nicht viel, denn die Situation war immer noch sehr komisch für Svenja. Kurz vor der Innenstadt blieb ihre Mutter aber auf einer der Hauptstraßen und es ging auf der anderen Seite der Stadt wieder etwas nach außerhalb. In diesem Bereich der Stadt kannte Svenja sich nicht aus, hier war sie noch nie gewesen. Rechts und links der Straße lagen große Bürogebäude und andere große Gebäudekomplexe. Es war kein typisches Gewerbegebiet, alles war modern und es gab große breite Wege mit kleinen Bäumen und Brunnen.

Als sie an einigen Objekten vorbeigefahren waren bog ihr Mutter von der Straße ab und fuhr auf einen der größeren Komplexe zu. Die Zufahrt war sehr breit und es kam ihnen ein Krankenwagen entgegen. Svenja guckte sich aufgeregt und neugierig die unbekannte Gegend an. Durch den Krankenwagen hatte sie aber nicht auf das große Schild an der Einfahrt achten können, auf dem „Landes Kinderkrankenhaus“ stand. Vor dem riesigen Gebäude war ein ebenso großer Parkplatz, der aber nicht gerade sehr voll war. Daher steuerte Inga einer Parkplatz ganz in der Nähe des großen Eingangs an.

„Mama, ist das ein Krankenhaus? Was wollen wir in einem Krankenhaus? Ist jemand krank?“

Svenja plapperte vor Aufregung fast wir ein kleines Kind. Sie selbst merkte das aber nicht. Nachdem ihre Mutter den Motor abgestellt hatte, drehte sie sich nach hinten und lächelte ihre aufgedrehte Tochter freundlich an. „Ja mein Kind das hast du ganz prima erkannt.“ sagte Inga dann sehr kindgerecht, so das Svenja auch merkte wie komisch sie sich benahm. Aber warum nur, sie wusste ja nicht was sie hier sollte. Oder wusste sie das doch?

„Schatz, heute ist die Untersuchung von der Frau Schulz und Frau Pfeiffer dir erzählt haben.“ sagte Inga dann wieder etwas sachlicher. Aber jetzt schlug das Herz von Svenja wirklich schneller, daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Diese ganze Sache wurde jetzt also Wirklichkeit, sie hatte schon versucht zu glauben es sei nur ein böser Traum gewesen, was ihr die beiden Frauen vom Jugendamt gesagt hatten. Aber jetzt stand sie vor diesen riesigen Krankenhaus.

„Svenja, du hast jetzt einen Termin für die stattliche Gesundheitsuntersuchung. Bitte habe keine Angst, einiges könnte unangenehm sein, aber wenn du schön brav bist, wird es nicht schlimm. Versprichst du mir dass du alles machst was man dir sagt?“ fragte dann ihre Mutter mit sanfter und fürsorglicher Stimme. Bei Svenja stieg das Paniklevel immer höher, sie wollte sich nicht von irgend einen amtlichen Arzt untersuchen lassen. Sie hatte das in der Schule schon gehasst, wenn alle zwei Jahre ein Zahnarzt alle Schüler untersuchte.

„Mama, ich will das nicht!“ erwiderte Svenja schon leicht zittrig.

„Svenja, bitte es muss sein. Es ist vorgeschrieben.“

„NEIN ich will nicht!“ rief Svenja jetzt lauter. Dabei griff sie nach dem Hebel der Tür und wollte die Tür öffnen um davon zu laufen. Irritiert musste sie aber feststellen, dass ihre Mutter die Kindersicherung aktiviert hatte und sich die Tür von innen nicht öffnen ließ. Panisch zerrte sie einige Male vergebens an dem Hebel, bis sie frustriert nachgab.

„Svenja, bitte mach doch nicht so ein Theater, du bist doch kein Kleinkind mehr. Du bist doch schon öfter untersucht worden. Das ist doch nichts schlimmes.“ sagte ihre Mutter dann beruhigend.

„Ich will es aber nicht!“ sagte Svenja und ihr lief eine dicke Träne über die Wange.

„Ach Schatz, sei bitte ein großes Mädchen ja.“

Dann stieg Inga aus dem Auto aus, legte ihre Tasche über die Schulter und ging zur hinteren Tür um Svenja aus dem Auto zu lassen. Dabei achtete sie darauf, gleich nachdem Svenja ausgestiegen war, nach der Handschlaufe hinten an Svenjas Gürtel zu greifen, der ja zu der „Hello Kitty“ Latzhose dazugehörte. Svenja merkte schnell, dass Ausreißen keine Option war.

Svenja wurde dann von ihrer Mutter mit der Schlaufe zum Eingang dirigiert. Es war für Svenja ein komisches Gefühl so von ihrer Mutter kontrolliert zu werden. Aber es hatte auch etwas beruhigendes, so gab ihr ihre Mutter auch Sicherheit und Geborgenheit. Am Eingang angekommen konnte Svenja jetzt auch das Schild „Landes Kinderkrankenhaus“ lesen.

„He Mama, das ist ja ein Kinderkrankenhaus!“ sagte sie leise zu ihrer Mutter.

„Ja natürlich, du bist doch auch ein Kind Svenja“ sagte Inga daraufhin und zog etwas an der Schlaufe die sie nach wie vor fest im Griff hatte.

„Mama, das ist peinlich, ich bin 16Jahr alt.“ sagte Svenja, rückte dabei aber ein Stück näher an ihre Mutter um sich sicherer zu fühlen.


Gemeinsam gingen sie zum Informationsschalter gleich gegenüber dem Eingang, wo Inga dann zu der Dame sagte, „Das hier ist Svenja Marson, sie möchte heute zur Schutzuntersuchung für Langzeit Jugendliche.“

Svenja wäre am liebsten im Boden versunken, so peinlich war ihr die Formulierung ihrer Mutter. Aber sie konnte nur konzentriert nach unten auf ihre Schuhe blicken. Dabei musste sie unweigerlich auch auf ihren Latz der Latzhose mit dem „Hello Kitty“ Symbol blicken. „Wie weit ist es nur mit ihr gekommen?“ dachte Svenja während die Dame am Schalter etwas im Computer nachgesehen hatte.

Danach sagte die Dame, „Ja Svenja wird auf Station 42 erwartet, 4. Stock. Wenn sie oben ankommen aus dem Fahrstuhl gleich rechts ist das Wartezimmer, da können sie ihre Tochter auf einen freien Platz setzten und dann zu Anmeldung links gehen, Frau Marson.“

„Vielen Dank!“ entgegnete Svenjas Mutter der Dame und lenkte Svenja in die Richtung Aufzüge.

Vor dem Fahrstuhl mussten sie einen Moment warten. Svenja war inzwischen ganz still und auch ruhig geworden. Sie fühlte sich komisch und falsch an diesem Ort. Die Eingangshalle war mit bunten Bilder bemalt, die für Kinder eine angenehme Umgeben schaffen sollten. Aber Svenja wollte doch kein Kind sein, sie wollte groß und selbstständig sein. Aber auf der anderen Seite war sie auch froh ihre Mutter an ihrer Seite zu haben, dass sie dabei auch noch festgehalten wurde war plötzlich nicht mehr so schlimm.

Es waren keine weiteren Patienten in der Halle, gelegentlich kam mal jemand in einem weißen Kittel aus einem der vielen Gänge und ging in einen Anderen. Dann machte der Aufzug das bekannte Geräusch und Svenja wurde von ihrer Mutter sanft in die leere Kabine geschoben.

Als Beide im 4. Stock aus dem Aufzug stiegen und auf das Wartezimmer zukamen, bekam Svenja einen weiteren Schock. Es war kein richtiger Raum mit einer Tür, es war mehr ein tiefe Nische in dem langen und großen Krankenhausflur. Auf der rechten Seite standen acht ganz normale Stühle und dem gegenüber Bänke mit auch acht Plätzen, die aussahen wie Sitze in einer Achterbahn. Mit einem großen gepolsterten Bügel, der nach oben hochgeklappt werden konnte und fest mit der Wand verbunden war. Zwei dieser Plätze waren bereits belegt. Ganz hinten auf dem letzten Platz saß ein Mädchen welches wahrscheinlich auch ca. 15 oder 16 Jahre alt war. Der Bügel war nach unten geklappt und sie konnte offensichtlich ihren Platz nicht verlassen. Der Platz neben ihr war frei und auf dem dann folgenden saß ein Junge der etwas jünger schien, Svenja schätzte ihn auf 13 oder 14 Jahre. Auch er wurde von einem der Bügel auf seinem Platz festgehalten. Auf Grund der Bügel konnte man es nicht so gut erkennen aber Beide hatten auch Latzhosen an.

Ihre Mutter begrüßte die Beiden mit einem freundlichen „Guten Morgen!“ Die beiden Kindern erweiterten höflich. Svenja aber war von dem was sie sah so geschockt dass sie kein Wort herausbrachte. Ihre Mutter aber schob Svenja, die sie immer noch fest an der Schlaufe hielt, zum zweiten Sitz von vorne und hob den Bügel nach oben.

„Schatz setz dich bitte hier hin.“ sagte Inga zu ihrer Tochter und drehte sie noch etwas an der Schlaufe bevor sie diese los ließ.

„Mama, bitte lass mich nicht alleine hier.“ flüsterte Svenja ihrer Mutter in das Ohr und hatte eine ängstliche und unsicheren Gesichtsausdruck dabei, in der Hoffnung die beiden anderen Kinder würden es nicht hören.

„Svenja, Kind, du musst doch keine Angst haben.“ sagte ihre Mutter aber in normaler für alle hörbarer Lautstärke. Dabei legte sie ihre Hände auf die Schultern von Svenja und drückte sie sanft auf den Sitz.

„Ich werde bei der Untersuchung dabei sein. Versprochen. Aber jetzt muss ich zur Anmeldung.“ Dann klappte sie den Bügel nach unten und Svenja wurde davon leicht nach hinten an den Sitz gedrückt. Die Bügel legte sich über ihre Schultern, so dass der Kopf dazwischen raus schaute. Sie konnte nur eingeschränkt nach links und rechts schauen. Links konnte sie den Jungen gar nicht mehr sehen, weil sein Kopf nicht aus dem Bügel reichte. Das Mädchen am Ende dahinter war noch zu sehen, aber für einen Blickkontakt reichte es nicht.

„Schatz, mach die Beine bitte noch etwa aus einander.“ sagte ihre Mutter dann.

Als sie der Aufforderung nachkam bemerkte sie, dass an dem Bügel unten auch eine Art Spreizkeil angebracht war. Diese drückte Svenjas Beine auseinander als ihr Mutter den Bügel noch ein Stück weiter nach unten drückte. Dabei konnte Svenja hören, wie der Bügel in vielen feine Rasten einrastete und sich nicht mehr nach vorne oder oben bewegen ließ.

Svenja schaute ihre Mutter entsetzt und auch ängstlich an. Diese streichelte ihr kurz über den Kopf und verließ den Wartebereich in Richtung Anmeldung. Svenja testete zunächst ihre Bewegungsfreiheit aus. Der Bügel ließ ihr aber sehr wenig Freiraum. Dadurch, dass der Kopf zwischen den beiden Schulterpostern steckte und der Keil zwischen den Beinen ein abtauchen nach unten verhinderte, konnte man sich aus dem Bügel nicht herauswinden.

Nach einigen Minuten hatte sich Svenja gesammelt und versuchte Kontakt mit den anderen Mädchen aufzunehmen. Dazu drehte sie ihren Kopf soweit nach links wie es möglich war und wartete, bis auch das andere Mädchen zu ihr schaute, was nur im äußersten Augenwinkel zu sehen war.

„Hi, wie heißt du?“ fragte Svenja dann.

„Maria“, sagte das andere Mädchen.

„Ich bin Svenja. Wie lange sitzt du da schon so?“ fragte Svenja dann.

„Ich weiß nicht genau, vielleicht eine Stunde.“ antwortete Maria.

„Puh, das ist aber unangenehm. Musst du auch zur Untersuchung?“, fragte Svenja dann weiter.

Maria war das offensichtlich peinlich, daher zögerte sie etwa mit der Antwort. Sagte dann aber leise „ja, du auch?“

Bevor Svenja aber mehr erfahren konnte wurde Maria dann plötzlich von einer Schwester aus dem Sitz befreit und mitgenommen. Dabei konnte Svenja sehen, das Maria eine Latzhose anhatte wie ihr Bruder sie auch immer häufiger tragen musste mit diesen großen Kunststoffschnallen die er nicht eigenständig öffnen konnte. An der Rückseite war auch eine Schlaufen zum Festhalten an die Träger angenäht. Die Schwester hatte Maria damit fest im Griff, als sie den Flur entlang gingen. Auch der Junge wurde nach einer Viertelstunde von einer anderen Schwester abgeholt.


Dann wurde es für Svenja sehr langweilig, denn es passierte gar nichts mehr. Sie konnte von ihrem Platz aus zwar einen Teil des Flures überblicken auf dem hin und wieder jemand vorbei lief, aber sonst war nichts los. Ihre erzwungene Position wurde auch zunehmend unangenehmer. Aber Svenja grübelte auch darüber was sie wohl in der Untersuchung erwarten würde. Das Wartezimmer ließ nichts Gutes erahnen. Außerdem hatte ihre Mutter ihr doch versprochen bei der Untersuchung dabei zu sein, aber die beiden anderen Kinder wurden von einer Schwester abgeholt. Svenja bekam also auch ein zunehmend ungutes Gefühl. Nach über einer Stunde kam dann die Schwester wieder, die Maria abgeholt hatte. Sie setzte sich Svenja gegenüber auf einer der Stühle.

„Hallo Svenja, ich bin Schwester Gisela und werde dich heute bei der Untersuchung bei Dr. Wohlrad begleiten und unterstützen.“ sagte Schwester Gisela dann freundlich zu Svenja.

Svenja schaute nur kurz in das sanfte aber fremde Gesicht und sagte dann mit gesenktem Kopf und sehr leiser Stimme „Hallo“.

„Och Svenja, du musst keine Angst haben, du bist die letzte vor der Mittagspause und daher haben wir etwas mehr Zeit und ich kann dir alles erklären. OK?“ sagte Schwester Gisela dann.

„Wo ist meine Mutter? Sie hat gesagt, dass sie dabei sein wird.“ fragte Svenja dann.

„Sie ist schon bei Dr. Wohlrad und bespricht deine Vorgeschichte, natürlich ist sie dabei. Weißt du, bei der Gelegenheit sollte ich dir gleich was über den Doktor sagen. Er ist ein großer Befürworter der neuen Gesetzeslage, und er mag es nicht wenn seine Patienten ungefragt sprechen. Für ihn ist Disziplin und Gehorsam bei der Untersuchung ganz wichtig. Er wird sowieso fast nur mit deiner Mutter sprechen, bitte nimm dir das nicht zu stark zu Herzen. Ja. Deine Mutter ist schließlich auch verantwortlich für dich.“

Svenja blickte daraufhin fragend und etwas ängstlich zu Schwester Gisela.

„Tut es weh?“ fragte Svenja dann.

„Nein, wir müssen nur einmal piksen zum Blut abnehmen, sonst ist es nur Abhorchen, Abtasten, Begutachten und einmal Ultraschall.“

Spritzen hatte Svenja schon häufiger bekommen, die waren zwar echt fies und taten auch weh, aber es dauerte zum Glück nicht lange. Aber Ultraschall kannte Svenja noch nicht.

„Tut das mit dem Ultraschall nicht weh?“ fragte sie daher nach.

„Nein überhaupt nicht, du spürst es nicht mal. Dafür wird der Doktor dir ein Gel auf die Haut machen müssen, das fühlst sich zuerst kalt an, das ist dann auch schon alles.“ erklärte die Schwester.

„OK, Svenja dann müssen wir auch jetzt los.“ sagte Schwester Gisela dann plötzlich und entriegelte den Bügel der Svenja auf ihrem Platz gehalten hatte. Dann durfte Svenja aufstehen und Schwester Gisela griff sofort nach der Schlaufen an Svenjas Gürtel und sie gingen gemeinsam den langen Flur entlang.

„Svenja, wenn wir gleich in den Untersuchungsraum kommen, werde ich dich zunächst entkleiden und ein paar Messungen machen. Denk daran, nur sprechen wenn der Doktor dich etwas fragt, OK!“

„Aber was macht der Doktor denn wenn ich doch was sage.“ fragte Svenja schüchtern nach.

„Svenja du solltest es einfach nicht ausprobieren, … so wir sind da.“ sagte Schwester Gisela und öffnete leise die Tür vor der sie angekommen waren. Dann wurde Svenja von der Schwester hineingeschoben.


Der Raum war für einen Untersuchungsraum sehr groß, an der linken Seite war ein großer alter Schreibtisch aus Holz, hinter dem der Doktor saß. Er war viel jünger als Svenja sich ihr vorgestellt hatte. Er war vielleicht sogar jünger als ihr Vater. Vor dem Schreibtisch saß ihre Mutter und führte eine Unterhaltung mit Dr. Wohlrad. Beide ließen sich nicht davon ablenken, dass Svenja mit Schwester Gisela herein gekommen waren. An der rechten Seite der Fensterfront stand ein Gestell welches Svenja schon einmal gesehen hatte bei einem Arzt. Als sie vor einem Jahr kurz vor ihrem 15. Geburtstag ihre erste Periode bekommen hatte, musste sie mit ihre Mutter zu einer Frauenärztin und dort wurde sie schon mal auf so einem ähnlichen Gestell untersucht. Es war damals sehr neu und auch irgendwie sehr peinlich, sich von jemand fremden so intensiv die privatesten Körperteile ansehen zu lassen. Svenja wurde flau im Magen, es war zu befürchten, dass sie auch hier so untersucht werden würde.

Aber Svenja konnte sich nicht lang auf das Gestell konzentrieren, denn die Schwester dirigierte sie nach links. Dort stand ein kleiner Hocker und eine Ablage, dieser Bereich lag dem Schreibtisch am nächsten und der Doktor konnte ihn gut einsehen. An der innen liegenden Wand war ein symmetrisches Muster mit Kästchen und Zahl aufgemalt. Dort begann dann Schwester Gisela den Gürtel von Svenja zu öffnen, danach legte sie ihn auf die Ablage. Als nächstes wurde die Latzhose ausgezogen. Nach wenigen Momenten hatte Svenja nur noch einen BH und eine Slip an. Dann machte die Schwester einen Schritt zur Seite und schaute zum Doktor. Diese hatte während des Entkleidens von Svenja immer mal wieder zu ihr geschaut, sich aber dabei weiter mit Svenjas Mutter unterhalten die der ganzen Sache mit dem Rücken zugewendet war.

Dann machte der Doktor eine Handbewegung, so dass Schwester Gisela wusste sie sollte fortfahren. Worauf Svenja auch der BH ausgezogen wurde. An dieser Stelle wurde es Svenja unangenehm und sie sah die Schwester etwas flehend an. Diese sagte dann so leise, dass sie den Doktor nicht störte, zu Svenja, „Kind, es muss dir nicht peinlich sein, die Untersuchung kann nur ohne Kleidung gemacht werden.“ Dann griff Schwester Gisela auch nach dem Slip von Svenja und zog ihn herunter. Svenja hielt instinktiv ihre Hände vor ihren Scham als der Slip auf den Boden viel. Nachdem sie herausgetreten war und die Schwester den Slip zu den anderen Kleidungsstücken gelegt hatte, nahm sie die Hände von Svenja und drückte die sanft und behutsam auseinander.

„Svenja, wir messen jetzt erstmal deine Größe. Dazu stellst du dich bitte hier vor die Wand mit den Linien. Die Arme lässt du bitte locker an den Seiten nach unten hängen.“ Dabei wurde Svenja von Schwester Gisela zur Wand geschoben und die Hände an der Seiten gehalten. „So ist es gut, so bleib bitte stehen.“ sagte die Schwester und ging einige Schritte zurück. Dort klappte sie ein Gerät aus der Wand welches sich danach im Abstand von ca. 3 Meter genau gegenüber von Svenja befand.

Danach drückte sie einen Knopf auf dem Gerät und es blitzte plötzlich im Raum, worauf sich Svenja so sehr erschrocken hatte, dass die zusammen zuckte und eine lauten schrillen Schrei ausstieß.

In der Decke und auch im Boden waren offensichtlich Blitzlichter eingebaut und die Schwester hatte mit dem Gerät ein Foto von Svenja gemacht, auch wenn das Gerät auf den ersten Blick nicht als Fotoapparat zu erkennen war. Durch den Schreck und das ihr bewusst wurde, dass sie vollkommen nackt fotografiert worden war, hielt sie wieder ihr Hände vor ihren Scham. Der Arzt blickte durch den Schrei von seinen Notizen auf und machte einen genervten Gesichtsausdruck als er zu Svenja schaute. Ihre Mutter drehte sich auch kurz um, aber sagte nichts zu Svenja.

Die Schwester hingegen gab weitere Anweisungen. „Svenja, bitte nimm die Hände wieder zur Seite sonst können wir die Messung nicht auswerten. Als nächstes drehst du dich bitte um 90 Grad im Uhrzeigersinn.“ Svenja kam der Anweisung zögerlich nach und dann blitzte es wieder. Sie hatte sich zwar auch wieder erschrocken aber dieses Mal ohne dabei zu schreien. Es wurden dann noch zwei weitere Aufnahmen gemacht, so dass Svenja von allen vier Seiten vermessen und aufgenommen wurde. Zusätzlich wurde noch je eine Aufnahmen von vorne und Hintern gemacht mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen. Dazu waren extra Markierungen auf dem Boden.

Nach den Messungen wurde an der Kamera ein Tafel für einen Sehtest befestigt und Svenja musste Buchstaben vorlesen, was ihr ohne Schwierigkeiten gelang. Danach musste sie sich auf den Hocker setzten und es wurde Blutdruck und Puls gemessen. Dieser war leicht erhöht, was aber auf Grund der Aufregung von Svenja normal war.

Danach ging es zur Waage die neben einer Liege in der Ecke gegenüber dem Untersuchungsgestell stand. Nach dem Wiegen sollte Svenja sich flach auf die Liege legen, mit dem Bauch nach unten. Die Schwester nahm ein Fieberthermometer vom Tischchen und stülpte eine Schutzkappe aus Silicon darüber. Svenja konnte sie dabei beobachten und verstand auch was jetzt kommen würde. Entsprechend entsetzt war auch der Gesichtsausdruck von Svenja und sie nahm ihren Oberkörper hoch um sich dann auf den Armen abzustützen.

„Svenja, ganz ruhig. Ich möchte nur deine Temperatur messen das tut nicht weh!“ sagte Schwester Gisela.

„Wo?“ fragte Svenja kaum hörbar aber mit ängstlichem Blick.

„Natürlich im Po! Das ist am genauesten und bei Kinder auch üblich. .. Macht ihr das zuhause nicht so?“ fragte die Schwester dann so als ob alles andere abwegig wäre. Dann streichelte sie Svenja über den nackten Rücken. „Legt dich wieder hin und entspann dich Kind, das ist wirklich nicht schlimm“ sagte sie und hatte von Svenja keine Antwort auf ihre vorherige Frage erwartet.

Als Svenja wieder flach auf der Liege lag, machte die Schwester eine Schritt weiter und legte ihre linke Hand auf den Po von Svenja und spritzende mit Daumen und Zeigefinger Svenjas Pobacken auseinander. Das war Svenja so unangenehm, dass sie zitterte und versuchte ihr Pobacken zusammen zu kneifen.

„Kind, entspannen habe ich gesagt!“ sagte Schwester Gisela, die zeitgleich mit der rechten Hand einen leichten Schlag auf Svenjas Po platzierte. Dieser war äußerst schwach, denn sie hatte ja noch das Thermometer mit der Vaseline und dem Siliconüberzieher daran in der Hand. Aber Svenja war ausreichend überrascht von dieser Aktion und ließ locker. Daraufhin spürte sie sofort die kalte Spitze des Thermometers mit der Vaseline an ihrer Rosette. Es dauerte auch nicht lange bis sich der Fremdkörper unerbittlich seinen Weg in das Innere bahnte. Es tat natürlich nicht weh, aber es war dennoch sehr ungewohnt für Svenja und sie stöhnte daher kurz auf. Es fühlte sich auch viel dicker und größer an als sie es erwartet hatte, was auch an dem Überzieher aus Silicon lag, der hier im Krankenhaus benutzt wurde. Als das Thermometer seine endgültige Position erreicht hatte, ließ Schwester Gisela ihre linke Hand auf dem Po von Svenja liegen und wartete. So konnte sie früh genug spüren, wenn Svenja sich bewegen würde.

Es dauerte fast drei Minuten bis das Thermometer endlich piepste und von der Schwester wieder heraus gezogen wurde. Alle Werte wurden von Schwester Gisela in einem Tablet PC notiert. Danach wurde Svenja angewiesen wieder aufzustehen und mitten im Raum auf einer Markierung stehen zu bleiben. Schwester Gisela hat unterdessen auf einem kleinen Rolltisch neben dem Untersuchungsgestell etwas vorbereitet. Svenja war die Situation total unangenehm, mitten in Raum vollkommen nackt zu stehen. Nach wenigen Minuten stand dann der Arzt auf und näherte sich Svenja, dabei sagte er zu Svenjas Mutter, „Ich werde jetzt zunächst mal den Körperbau prüfen und dann abhören.“

Dann stand er genau vor seiner Patientin, „Hallo Svenja, bitte bleib ganz locker stehen und die Arme auch locker nach unten hängen lassen. Wenn ich deine Gliedmaßen bewege, bitte keine Kraft dagegen aufwenden, es sei denn ich sage es dir.“ sagte der Doktor und griff danach Svenjas Händen und betrachtete sie einen Moment. Danach tastete er ihre Arme ab und drückte mit seinem Daumen auch kräftig an den Schulten und anderen Stellen. Seine Griffe waren fest aber es war nie so stark, dass es Svenja weh tat. Auch Beine und Füße wurden genau untersucht. Danach musste Svenja einige Bewegungsübungen machen und der Arzt betrachtete sie dabei. Dann wurde die Wirbelsäule und der Nacken abgetastet und untersucht. Das ganze dauerte fast 10 Minuten und Svenja empfand es nach kurzer Zeit nicht mehr so unangenehm. Die Tatsache, dass sie dabei nackt war, trat langsam in den Hintergrund, denn der Doktor wirkte abei sehr professionell. Aber als eines der letzten Bereiche hat der Doktor ihre Brüste abgetastet und dabei recht stark daran herumgedrückt. Das war dann doch wieder etwas wo sie großen Scham spürte, obwohl es bei ihr dabei auch etwas kribbelte und ihre Brustwarzen eine Reaktion zeigten.

Als der Doktor die Prozedur beendet hatte ging er zum Waschbecken und wusch sich die Hände, dabei sagte er zu Svenjas Mutter, „Frau Marson, bei dem Körperbau ihrer Tochter ist soweit alles in Ordnung, da gibt es auch keine Einschränkungen bei körperlichen Erziehungshilfen. Da müssen Sie sich keine Sorgen machen.“ Svenja konnte kaum glauben was sie da hörte, was sollen den „körperliche Erziehungshilfen“ sein? Aber lange darüber nachdenken konnte sie nicht. Denn der Arzt kam zurück zu ihr und hatte sie vorne und hinten abgehorcht. Danach hat sich Dr. Wohlrad wieder an seinen Schreibtisch gesetzt, um seine Ergebnissen zu protokollieren. Dabei machte er wieder eine Handbewegung zu Schwester Gisela. Diese kam daraufhin wieder zu Svenja.

„So Svenja, für die nächsten Untersuchungen kannst du dich ganz entspannt hinsetzten.“ Als Schwester Gisela dies sagte, deutete sie mit ihrer Hand auf das Untersuchungsgestell. Dabei wurde Svenja vor Schreck die Knie weich und Schwester Gisela musste sie stützen und zum Gestell führen. Svenja wurde dann auf die kleine Sitzfläche gesetzt und musste sich auf die große Liegefläche mit dem Rücken legen. Diese war bei ca. 45° Schräglage eingestellt und Svenja lag dann eben in diesem Winkel auf dem Rücken. Ihre Beine standen zunächst noch auf den Boden, aber Schwester Gisela hob sie nacheinander in die vorgesehenen Halterungen. Diese hatten nicht nur Schalen in den Kniekehlen sondern auch für die Fußgelenke. Dort wurden dann auch sofort ein Bügel über die Ablageschalen an den Füßen geklappt. So konnte Svenja ihre Beine nicht mehr von den Gestell nehmen. Die Bügel lagen nicht eng an, und waren innen mit Gummi ausgekleidet. Auch für die Arme gab es je eine Ablagefläche die im großen Winkel von der Liegefläche abstanden. Diese waren genau wie die Liegefläche mit einem typischen Kunstleder gepolstert. Schwester Gisela forderte Svenja auf ihre Arme darauf zu legen, die sie zuvor noch schützend auf ihrem Oberkörper platziert hatte. Nachdem Svenja der Aufforderung mit ängstlichem Blick nachgekommen war, wurden auf höhe der Handgelenke ebenfalls, wie an den Füßen auch, Bügel umgeklappt und eingerastet. Im Grunde konnte Svenja jetzt das Untersuchungsgestell nicht mehr verlassen und das Paniklevel war auch stark angestiegen.

„Schwester Gisela muss das denn sein, das ist so unbequem.“ sagte Svenja dann. Damit meinte Svenja eigentlich das es ihr peinlich und unangenehm war. Die Schwester aber legte ihren Finger auf den Mund von Svenja und signalisierte ihr sie sollte besser ruhig sein.

Danach legte Schwester Gisela auch noch eine weiteren Bügel um Svenjas Hals. Dabei wollte Svenja zwar stille sein und presste ihre Lippen aufeinander, aber gleichzeitig machte sei ein Geräusch mit dem sie sagen wolle „Nein, nein, ich will das nicht!“ Zusätzlich bewegte sie ihren Kopf von links nach rechts.

„Svenja, bitte sei tapfer. Das ist nicht schlimm. Aber wir müssen dich für die Untersuchungen fixieren. Leider geht das nicht mit Gurten über deinem Oberkörper, da kommen gleich noch die Elektroden dran.“ sagte dann die Schwester zu Svenja.

Auch Svenjas Mutter hatte auf Grund der Laute von Svenja sich vom Doktor abgewendet und zu ihrer Tochter geschaut. „Bitte Svenja stell dich nicht so an. Es ist nicht schlimm“ versuchte sie dann auch ihre Tochter zu beruhigen.

Nachdem sich Inga und der Doktor wieder ihrem Gespräch zugewandt hatten holte Schwester Gisela eine kleine Blasebalg, wie er auch an einer Blutdruckmessmanschette war, von dem Beistelltisch und steckte ihn mit einem kleinen Schlauch an dem Bügel an, der Svenjas rechtes Fußgelenk fest hielt. Svenja konnte ihren Kopf nur ein kleines Stücken anheben und ihren Oberkörper gar nicht mehr. Daher konnte sie es nicht richtig erkennen, aber sie spürte sofort, dass die Einlage aus Gummi in dem Bügel aufgepumpt wurde. Es fühlte sich an wie ein Ring der um ihr Fußgelenk immer fester gezogen wurde. Da es auf ein relativ große Fläche drückte, war es nicht besonders unangenehm, aber es war schon zu spüren, dass der Spielraum in dem Bügel genommen wurde und die Bewegungsmöglichkeiten geringer wurden. Als Svenja ihren Fuß nicht mehr vor oder zurück bewegen konnte, hörte Schwester Gisela auf und wiederholte die Prozedur am linken Fußgelenk.

Als auch die beiden Handgelenke auf dieselbe Weise ruhiggestellt waren, fühlte Svenja sich schon sehr hilflos, so fixiert und nackt auf der Untersuchungsliege. Aber als Schwester Gisela dann den Schlauch an dem Bügel um ihrem Hals angeschlossen hatte, war in Svenjas Augen Panik zu erkennen. Schon nach den ersten wenigen Pumpstößen, begann Svenja an ihren Arme und Beinen zu ziehen und um sich los zu reißen. „Nein! Nein! Aufhören ich ersticke!“ rief Svenja zusätzlich. Worauf Schwester Gisela ihr beruhigend über den Kopf streichelte.

Von dem Geschrei ihrer Tochter erschrocken, stand auch Inga auf und ging zu Svenja und streichelte ihre Hand um sie zu beruhigen. Daraufhin hörte sie auch auf zu schreien. Aber Schwester Gisela pumpte die Gummimanschette in dem Halsbügel weiter auf. Dabei verkrampfte Svenja zunehmend und ihr Oberkörper machte auf der Liege ein Hohlkreuz, soweit ihre Bewegungsfreiheit dies zuließ. Als das Pumpen beendet war stellte Svenja fest, dass sie noch sehr gut Atmen konnte aber sie ihren Hals kein Stück mehr bewegen konnte. Die Gummimanschette war so breit, dass sie oben und unten aus dem festen Bügel heraus gedrückt worden war und auch ihren Kopf zum Teil fest hielt. Langsam löste sich die Anspannung bei Svenja wieder etwas und ihr Oberkörper legte sich wieder auf die Liegefläche.

Der Doktor hatte sich das gesamte Schauspiel von seinem Schreibtisch aus angesehen und sagte dann, „Schwester ich denke auf Grund des lebhaften Temperamentes von Svenja, sollten wir die Oraluntersuchung vorziehen. Bitte!“

„Sehr wohl Herr Doktor.“ antwortete Schwester Gisela und Inga ließ die Hand ihrer Tochter los um sich wieder an den Tisch zu dem Arzt zu setzen.

Als nächstes hatte Schwester Gisela ein Handtuch geholt und bei Svenja auf dem Bauch gelegt und damit auch ihrem Scham bedeckt. Dies konnte Svenja zwar nicht sehen aber spüren und war darüber sehr froh endlich nicht mehr vollkommen nackt zu sein.

Danach kam die Schwester mit einem kleinem Gestell aus Draht wieder zu Svenja und sagte, „Bitte den Mund weit aufmachen Svenja, du hast den Doktor gehört. Er möchte an deinem Mund anfangen.“ Gisela wusste genau, dass der Doktor damit nur erreichen wollte, das Svenja ruhig gestellt werden sollte. Sie wusste auch, dass die Klammer die sie Svenja jetzt einsetzen musste, sehr unangenehm für ihre jungen Patienten war. Denn der Doktor würde die Klammer bis zum Ende der Untersuchen in Svenjas Mund lassen. Sie musste sich aber an die Anweisung halten und so verschwand das Drahtgestell aus dicken Edelstahlteilen bis zu Hälfte in Svenjas Mund. Einige Drähte drückten ihre Lippen auseinander, so dass die Zähle gut zu sehen waren. Eine Art Spreizer drückte ihre Kiefer ein gutes Stück auseinander. Es tat nicht weh, würde aber auf Dauer sehr unangenehm werden. Zum Schluss wurden noch zwei Lederbänder von der Klammer an der Liege befestigt und damit alles fixiert. Svenja konnte jetzt kein Wort mehr sahen, schreien oder andere Laute würden noch möglich sein. Dafür hatte der Doktor noch anderen Möglichkeiten, die aber in der Regeln nicht ingesetzt werden mussten.

Als Gisela das Teil platziert hatte streichelte sie Svenja noch mal über den Kopf zur Beruhigung.

„Ich werde dir jetzt das EEG anlegen, es könnte etwas kühl werden.“ sagte Gisela dann zur Erklärung und sprühte auf einige Körperstellen von Svenja etwas Wasser. Danach wurde die Elektroden mit Hilfe von Unterdruck auf Svenjas Körper befestigt. Viele davon auf ihrer Brust um das Herz gut messen zu können. Als alle platziert waren konnte man im Raum durch ein Piepen Svenjas Herzschlag hören. Die Frequenz war durch die ganze Aufregung entsprechend hoch. Auch war Svenjas Atem durch den offen gehaltenen Mund sehr deutlich zu hören.

„So Svenja, jetzt kommt ein kleiner Piks in deinen Arm. Bitte nicht erschrecken.“ sagte Schwester Gisela, worauf das Piepen von Svenjas Herzschlag noch etwas intensiver wurde. Svenja konnte nicht zu ihrem Arm gucken und wurde daher auch von dem Stich der Nadel überrascht, dabei machte sie ein kurzes stöhnendes Geräusch mit ihrem offenen Mund. „Ist schon vorbei Schatz, ganz ruhig“ sagte daraufhin die Schwester.

Es dauerte eine Weile bis alle Ampullen an der Nadel mit Svenjas Blut gefüllt waren, aber dann hatte Schwester Gisela die Nadel sogleich wieder herausgezogen. Erst als sie das Pflaster auf den Stich geklebt hatte wurde das Piepen von Svenjas Herzschlag wieder hörbar langsamer.

Svenja musste in ihrer unangenehmen Lage noch fast fünf Minuten warten bis der Doktor endlich zu ihr gekommen war. Er stellte sich neben Svenja und leuchtete ihr ohne Vorankündigung mit eine helle Lampe in die Augen. Worauf Svenja versuchte vergebens ihren Kopf wegzudrehen und die Augen zu schließen. „Augen auflassen!“ sagte der Arzt daher relativ barsch. Vor Schreck und durch Angst öffnete Svenja ihre Augen sofort wieder. Dadurch konnte Dr. Wohlrad die gewünschte Reaktion an Svenjas Augen beobachten. Nachdem er die Lampe beiseitegelegt hatte, fasste er mit beiden Händen Svenjas Kopf und zog mit dem Daumen ihre Lieder oben und unten weit auseinander, um die Augäpfel zu begutachten. Diese Prozedur war sehr unangenehm und Svenja stöhnte etwas auf.

Als diese Untersuchen beendet war liefen ein paar Tränen aus ihren Augen, was nicht nur an der Untersuchung selbst gelegen hatte. Svenja war inzwischen von der ganzen Situation so überfordert, dass sie auch ein paar Tränen weinte, was den Arzt entweder nicht störte oder er hat es für Nebenwirkungen der Untersuchung gehalten. Er ließ sich von der Schwester zumindest sofort danach eine Zahnarztspiegel geben und begutachtete Svenjas Zähne und Mund. Die offen stehenden Lippen und der Gaumen fühlten sich inzwischen schon sehr komisch an und das Klammergestell wurde für Svenja unangenehmer. Die Untersuchung um Mund dauerte auch nicht lange, aber der Doktor gab am Ende keine Anweisung die Klammer entfernen zu lassen.

„Schwester, dann fahren wir mit der gynäkologischen Untersuchung fort, bitte nach hinten legen!“ sagte der Doktor als nächstes. Daraufhin wurde die Liegefläche mit allen Halterungen so weit nach hinten geklappt, das Svenja vollkommen waagerecht lag. Danach wurde das Handtuch entfernt und die kleine Sitzfläche entfernt, so dass ihr Unterleib frei lag. Das Piepen des Herzschlags wurde wieder schneller, aber Inga stellte sich an das Kopfende der Liege und faste mit einer Hand die Hand ihrer Tochter, drückte sie fest und mit der Anderen streichelte sie ihr über den Kopf.

Der Doktor zog sich Untersuchungshandschuhe an und setzte sich auf eine kleinen Hocker damit er die richtige Höhe hatte um Svenja genau an ihre intimsten Stellen zu gucken. Glücklicherweise konnte sie das nicht sehen und war von ihrer Mutter abgelenkt. Als dann aber der Doktor mit seinen Händen begann die Schamlippen abzutasten zuckte Svenja etwas zusammen und Atmete laut und tief durch den offenen Mund. Svenja wurde schlagartig warm und es kribbelte im ganzen Körper. So eine Berührung hatte sie hier bisher nur selbst gehabt und das war auch schon sehr lange her. Seitdem sie im Bett angebunden wurde hatte sie diese Gefühl schon nicht mehr. Aber es dauerte nicht lange, der Arzt hatte sofort wieder aufgehört. Er steckte dann noch einmal kurz zwei Finger in Svenjas Vagina und spreizte die Öffnung. Als er gesehen hatte, dass noch alles unversehrt war, war diese Untersuchung auch schon beendet.

Für Svenja war diese auch der unangenehmste Teil, obwohl sie kurz ein sehr schönes und lange vermisstes Gefühl dabei hatte. Sie hoffte endlich wieder aus dem unbequemen Gestell raus zukommen, und vor allen war inzwischen der Knebel sehr unangenehm geworden. Aber leider musste sie noch fast 10min in der Position liegen und fixiert bleiben, denn der Doktor machte noch Ultraschalluntersuchungen von ihren Brüsten und einigen inneren Organen. Danach setzte sich der Doktor wieder mit Svenjas Mutter an den Schreibtisch und notierte die Befunden.

Schwester Gisela hingegen kümmerte sich weiter um Svenja. „So, mein Kind, du hast es überstanden. Alle Untersuchungen sind abgeschlossen. Ich mach dich jetzt sauber und dann darfst du wieder aufstehen.“ sagte die Schwester und hatte Svenja dann mit einem Nassen und warmen Lappen das Ultraschallgel vom Körper gewaschen. Danach wurde alles wieder trocken gerieben. Das befreien aus dem Gestell dauerte auch fast 5 Minuten, da die Luft aus den Manschetten abgelassen werden musste. Als Svenja wieder aufstehen durfte, musste sie zunächst von Schwester Gisela gestützt werden, denn ihr Körper war schwach und steif. Der Mund fühlte sich trocken und der Kiefer geschwollen an. Svenja war fix und fertig. Glücklicherweise wurde sie von Schwester Gisela komplett angezogen und musste selbst nichts tun.

Der Doktor hat sich wären dessen noch mit Svenjas Mutter unterhalten.

„Also Frau Marson, abschließend, unter Vorbehalt der Laborwerte, kann ich ihnen sagen, das ihre Tochter kerngesund ist und auch noch alles in Takt ist, was bei einem ordentlichen Mädchen in Takt sein sollte.“ Dabei lächelte Dr. Wohlrad wohlwollend. „Das sehe ich leider heutzutage nicht immer. Da können sie sich glücklich schätzen.“ sagte er und machte ein kurze Pause.

„Sie wissen ja, dass Svenja nach der Anmeldung zur Jugendverlängerung keine Sexuellen Aktivitäten haben darf bis zu ihrer Freisprechung. Aus ihren Unterlagen sehe ich, dass dies noch einige Jahre dauern wird.“ es folgte wieder eine kleine Pause, aber Svenja hörte sehr aufgeregt zu.

„Sie sollten es sich selbst und vor allem auch Svenja nicht schwerer als nötig machen. Bei den Untersuchungen habe ich festgestellt, dass ihre Tochter sehr leicht zu erregen ist. Daher müssen sie dafür sorgen, dass Svenja so gut und stark wie möglich geschützt wird vor Erregung. Auch dürfen sie ihr keine Gelegenheit lassen selbst aktive zu werden.“ Nach diesen Worten schaute er zur Schwester, die gerade dabei war Svenja die Latzhose zu zuknöpfen.

„Es ist zwar lobenswert, dass sie Svenja altersgerecht kleiden, aber ich bin der Meinung, sie sollte in den nächsten 24 Monaten ausschließlich Sicherheitskleidung tragen, auch zuhause bei ihnen. In der Öffentlichkeit kommen sie ohnehin nicht darum herum Frau Marson.“

„Ja Herr Doktor Wohlrad, das ist mir und meinem Mann alles klar. Wir wollen das auch jetzt alles umsetzen. Aber sie hat sich zu Anfang so schwer damit getan, dass wir es langsam umsetzen wollten.“ sagte Inga mit einem besorgten Gesicht zu dem Doktor.

„Ja Frau Marson, das ist auch aller Ehren wert, aber jetzt wo die Bescheinigung da ist, sollten sie zügig umstellen. Unter dem Strich ist es auch einfacher führ ihr Kind wenn sie ein klare Trennung zwischen alten und neuen Bedingungen machen. Eine harte und schnelle Eingewöhnung ist meist einfacher.“ sagte der Arzt.

„Ja, sie haben sicher recht. Wir haben auch schon externe Hilfe für die Sommerferien an der Hand.“

„Das ist gut zu hören, ich wünsch ihnen alles Gute und viel Erfolg mit ihrer Tochter. Auf Wiedersehen Frau Marson.“ Damit standen Beide auf und verabschiedeten sich.

„Auf Wiedersehen Herr Dr. Wohlrad und vielen Dank!“


Dann drehte sich Frau Marson um und ging zu ihrer Tochter um sie an der Schlaufe im Rücken zu greifen. Gemeinsam verließen die den Untersuchungsraum.

Draußen auf dem Flur ging Svenja mit gesenktem Kopf und sagte kein Wort, die letzte Stunde war ihr sehr peinlich und unangenehm.

Inga hatte natürlich bemerkt wie es ihrer Tochter in diesen Moment ging. So hat sie wenige Meter vor dem Aufzug die Schlaufe losgelassen und ihre Arm um Svenjas Schultern gelegt. Nachdem sie ihre Tochter dann etwas an sich gerückt hatte sagte sie leise, „Svenja, du hast es überstanden.“

Am Fahrstuhl angekommen blickte Svenja dann hoch und sagte zu ihre Mutter „Der Doktor war aber nicht nett und das Teil in meinem Mund war voll widerlich.“

„Ja mein Schatz ich weiß, aber es ist vorbei und wir wissen jetzt das du gesund bist.“ Nachdem Inga das gesagt hatte umarmte sie ihre Tochter und drückte sie fest an sich. Daraufhin fing Svenja an zu weinen und die Tränen liefen ihr über das Gesicht. Nachdem Inga die Umarmung gelöst hatte holte sie aus ihrer Handtasche ein Taschentuch und wischte Svenja damit die Tränen aus dem Gesicht. Ein weiteres Taschentuch gab sie ihrer Tochter in die Hand. Gerade in dem Moment erreichte der Fahrstuhl die Etage und Inga nahm Svenja bei der anderen Hand und zog sie in den Fahrstuhl.

Bis zum Auto ließ Inga Svenjas Hand nicht mehr los, was Svenja auch nichts ausmachte. Ganz im Gegenteil, sie war froh ihre Mutter an ihrer Seite zu haben. Am Auto angekommen musste Svenja wieder auf der Rückbank platznehmen. Sie war aber von der Geschehnissen der letzten zwei Stunden immer noch so neben der Spur, dass sie auch dies als gegeben hinnahm. Als Inga das Auto von dem Parkplatz steuerte, fragte sie ihre Tochter, „Svenja, was wollen wir denn heute essen, es ist schon Mittagszeit und ich konnte ja nichts kochen?“ Dabei schaute sie durch den Spiegel nach hinten zu Svenja, die aber mit den Gedanken nicht anwesend war. Also fragte sie nochmal nach, „Schatz, worauf hast du denn Hunger?“ Svenja blickte nach unten zu ihren Händen und spielte nervös mit den Fingern. Sie antwortete dann aber nach einem Moment „Ich habe keinen Hunger Mama!“

„Ach Schatz, Kopf hoch! Du wirst darüber hinweg kommen. Ich weiß ja das die Untersuchung nicht angenehm war, aber jetzt ist es vorbei und du musst nach vorne schauen.“ Inga versuchte ihre Tochter auf anderen Gedanken zu bringen. Aber Svenjas Laune war für diesen Tag gründlich im Eimer.

Inga kannte aber einen Trick der bei Svenja immer funktionierte und so bog sie nach einiger Zeit auf einen Parkplatz von einem Einkaufszentrum ab. Dort gab es eine gute Eisdiele, wo Inga und Svenja wenig später an einem Tisch saßen. Als die Bedienung kam bestellte Inga sofort ohne Svenja zu fragen. „Einen Fruchtmixbecher und ein Spagettieis mit extra Erdbeersoße bitte!“

„Sehr gerne die Damen!“ sagte die Bedienung und verschwand wieder.

Svenja schaute ihre Mutter etwas vorwurfsvoll an. Auf der eine Seite war sie schon wieder übergangen worden, aber auf der anderen Seite kannte ihre Mutter sie so gut, dass sie ohnehin das richtige bestellt hatte. Also war es auch egal und ein Eis war jetzt genau das was sie brauchte um auf andere Gedanken zukommen. Ihre Mutter lächelte sie an, so dass sie keine andere Wahl hatte als das Lächeln zu erwidern.

Inga war froh ihre Tochter endlich wieder lächeln zu sehen. Aber gesprochen wurde noch nicht. Erst nachdem das Eis gebracht wurde und Svenja einige Löffel von ihrem Lieblingsspagettieis gegessen hatte, fing sie an zu reden.

„Mama?“

„Ja mein Schatz, was hast du auf dem Herzen?“

„Mama… Was hat der Doktor mit Sicherheitskleidung gemeint?“

„Schatz, dass haben dir doch schon Frau Schulz und Frau Pfeiffer von Jugendamt erklärt. Du wirst in Zukunft Kleidung tragen, mit der wir dich besser unter Kontrolle halten können und in der du sicher bist vor vielen Gefahren und Versuchungen.“

Svenja musste überlegen und löffelte einige Löffel Eis.

„Mindestens 24 Monate hat der Doktor gesagt, werdet ihr mich dann 2 Jahrelang zuhause einsperren?“

„Aber Svenja Schatz, wie kommst du den darauf? Du wirst weiter zur Schule gehen, wirst deine Freunde treffen und ein unbeschwertes Leben haben. Aber halt unter unsere Kontrolle.“

„Darf ich nicht mehr alleine raus gehen?“

„Svenja du hats die falschen Vorstellungen, du wirst alleine zur Schule gehen und du wirst auch alleine zu Freunden gehen dürfen. Solange wir darüber Bescheid wissen und immer wissen wo du bist, das ist eigentlich nicht anders als jetzt auch. Du solltest dir da keine Sorgen drüber machen.“ Als Inga das sagte nahm sie die Hand ihrer Tochter und hielt sie fest, dabei blickte sie ihr in die Augen und sprach weiter. „Las dich doch bitte auf die Sache ein, dann ist es einfacher für dich. Wir werden nächste Woche schon mal einkaufen gehen, damit du dir eine Vorstellung machen kannst. OK?“

Dann ließ Inga die Hand von Svenja wieder los und das Thema war vorerst beendet. Svenja wurde langsam wieder lockerer und als das Eis aufgegessen war, holten sie gemeinsam noch Fritten und ein Hänchenschnitzel für Jens aus einer der Imbissbuden in dem Einkaufszentrum. Auf dem Heimweg musste Svenja allerdings wieder hinten sitzen im Auto.




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