Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 13.2 : Die Sommerferien, die Fahrt ins Ungewisse

Am Mittwoch war der letzte Schultag des Schuljahres und es hatte Zeugnisse gegeben. Wie zu erwarten war, waren viele Noten und Bewertungen bei Svenja nicht gut ausgefallen. Aber Svenja war am meisten davon überrascht worden, dass sie nicht versetzt worden war, also sitzen geblieben war und die Klassenstufe wiederholen musste. Sie hatte bis zum Schluss gehofft, es noch zu schaffen. Ihre Eltern hatten es ziemlich gelassen aufgenommen und am Mittwoch, als Svenja das Zeugnis vorlegen musste, nur den Vorwurf „Das kommt davon, wenn man die Schule schwänzt!“ zum besten gegeben. Sonst wurde nicht weiter über die Zeugnisse gesprochen. Obwohl das Zeugnis von Jens besser ausgefallen war als sonst üblich, wurde auch darüber von den Eltern nicht viel gesprochen. Inga und Peter schienen mit anderen Dingen beschäftigt zu sein. Svenja und Jens durften die ersten 2 Tage der Ferien, fast wie früher, selbst gestalten. Mit dem Unterschied, dass die Zeiten für das Bett so beibehalten wurden wie in der Schulzeit. So wurde Jens um 19:30 Uhr im Bett festgeschnallt und Svenja um 20:30 Uhr. Auch wurden sie morgens schon um 7 Uhr aus ihren Betten befreit, damit die gesamte Familie gemeinsam Frühstücken konnte. Jens hatte eine seiner verschlossenen Latzhose getragen und musste somit immer wieder wenn er auf die Toilette musste, nach Hause gehen um von seiner Mutter auf die Toilette gebracht zu werden.

Auf Grund des schönen Wetters verbrachte Jens den gesamten Mittwoch nach der Schule und auch den Donnerstag draußen im Park und auf den Straßen des Stadtviertels. Dabei begleitete ihn natürlich stets der Gürtel mit dem Positionssender. Da Jens immer pünktlich, wie mit seiner Mutter abgesprochen, nach Hause kam, waren auch keine weiteren Einschränkungen notwendig.

Svenja hatte an diesen ersten Ferientagen ein komisches Gefühl. Zum einen belastete sie das Zeugnis und die geringe Reaktion ihrer Eltern darauf. Zum anderen störte sie der Rhythmus den ihre Eltern weiterhin vorgaben. Sie musste um 18 Uhr pünktlich zuhause sein, was aus ihrer Sicht in den Ferien viel zu früh war, und zum anderen wusste sich nicht was sie schon um 8 Uhr in der Früh machen sollte. Zu allen Überfluss hatte sie auch noch am Donnerstagmorgen die Verschlossene rot-weiße Latzhose an bekommen. Damit traute sie sich nicht auf die Straße und wenn sie auf Toilette musste, hätte sie zurück nach Hause kommen müssen. So ging Svenja nach dem Frühstück wieder auf ihr Zimmer und dachte über ihre Situation nach.

Sie würde nach den Sommerferien, wegen der verfehlten Versetzung, in eine andere Klasse kommen wo sie niemanden kannte. Aber sie hatte ja in der alten Klasse auch nur noch Annika als Freundin, denn Verena ging auf eine andere Schule. Zusätzlich kam auch noch die Reise mit Familie Schäfer, die Svenja ein ungutes Gefühl der Ungewissheit bereitete. „Musste sie dafür nicht irgendetwas vorbereiten?“ kam ihr in den Sinn. So versuchte Svenja sich abzulenken und wollte sich ein Auswahl von CDs zusammen stellen, die sie mit auf die Reise nehmen wollte, vielleicht würde sie die Schäfers überreden können diese auch im Autoradio spielen zu dürfen. Zur Sicherheit legte sie sich aber auch ihren mobilen CD-Player bereit. Ein neues Handy mit MP3 Player hatte sich ja zum Geburtstag nicht bekommen.

Gegen 10 Uhr musste Svenja dann zur Toilette und ihr war klar, dass sie dazu ihre Mutter fragen musste, damit diese ihr die Latzhose öffnete. Ihre Mutter saß im Wohnzimmer und hatte eine Menge Unterlagen und technische Zeichnungen auf dem Tisch liegen.

„Mama, ich muss mal, darf ich auf die Toilette gehen?“ fragte Svenja und fühlte sich dabei so komisch so etwas fragen zu müssen.

Ihre Mutter war etwas erschrocken weil sie in die Unterlagen auf dem Tisch vertieft war. Stand dann aber sofort auf und blickte ihre Tochter in die Augen und kam ihr ein Stück entgegen. Sie wollte verhindern, dass Svenja zuviel von den Unterlagen sehen würde.

„Selbstverständlich mein Kind. Komm ich bringe dich hin und helfe dir.“ sagte Inga und begleitete ihre Tochter zur Toilette um dort die Schnallen der Latzhose mit dem Magneten zu entriegeln. Svenja durfte glücklicherweise alleine das Klo benutzen, aber Inga wartete vor der Tür.

Als Svenja wieder aus dem Bad kam, begann Inga sofort wieder die Träger von Svenjas Latzhose in die richtige Position zu zupfen und die Schnallen wieder mit dem Magneten zu verschließen.

„Schatz, was machst du gerade schönes, willst du nicht bei dem schönen Wetter nach draußen gehen? Es sind doch Ferien.“ fragte Inga ihre Tochter beiläufig und um etwas davon abzulenken, dass sie Svenja wieder in ihrer Latzhose einschloss.

„Ich höre Musik und stelle mir was für die Fahrt zusammen.“ sagte Svenja ohne eine emotionalen Ausdruck dabei zu haben.

Als Inga die Latzhose verschlossen hatte, sagte sie: „Schatz du solltest aber auch etwas an die frische Luft gehen. Du kannst dich ja mit Annika oder Verena treffen, du wirst sie eine lange Zeit nicht sehen, wenn du im Urlaub bist.“

„Bohh Mama, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich in diesem Aufzug auf die Straße gehe.“ sagte Svenja jetzt deutlich genervt von ihrer Mutter.

„Und soll ich jedes Mal zu Pinkeln wieder hierher kommen?“ fragte sie noch vorwurfsvoll dazu und verschränkte ihre Arme vor dem Oberkörper.

„Ach Schatz, nach dem Urlaub spielt das auch keine Rolle mehr. Dann wirst du dich an die Vorschriften halten müssen. Du solltest dankbar sein, dass ich die letzten 2 Tage vor dem Urlaub da noch nicht so streng darauf achte. Aber du hättest mich auch einfach fragen können das du raus möchtest und dann hätte ich das für dich schon entschieden. Wenn du also möchtest, können wir zu deinem Schrank gehen und schauen womit du raus gehen kannst. Mit deiner Hauskleidung würde ich dich sowieso nicht aus dem Haus lassen.“ sagte Inga und schob ihre Tochter in die Richtung ihres Zimmer.

Svenja wollte nicht antworten, sie störte sich sehr daran wie selbstverständlich ihre Mutter über sie entscheiden wollte bzw. es tat. Aber die Stimme ihrer Mutter klang auch liebevoll und warm, so als wäre das schon alle richtig so.

Angekommen im Zimmer von Svenja entriegelte Inga zunächst wieder die Schnallen von der rot-weißen Latzhose. Dann sagte sie zu Svenja, „Du kannst dich schon mal ausziehen, mein Schatz.“ Dann öffnete sie den Kleiderschrank von Svenja und suchte nach einem weißen Polohemd und legte es auf das Bett von Svenja. Diese hatte inzwischen die Latzhose ausgezogen und auf einen Stuhl gelegt, auch das T-Shirt sollte sie dann noch ausziehen. Darunter hatte sie einen gewöhnlichen Sport-BH an. Inga hatte schon das Polohemd in der Hand und wollte es ihre Tochter ober den Kopf ziehen, stockte dann aber und schaute einen Moment auf den BH.

„Nein Schatz, den solltest du ausziehen.“ sagte sie und legte das Polohemd wieder zurück auf das Bett. Dann ging sie zum Schrank und kam mit dem am Samstag neu erworbenen Spezial-BH zurück. Svenja konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen, „Mama willst du jetzt mit diesem Folterzeug kommen? Eben hast du noch gesagt die nächsten 2 Tage soll nicht so schlimm werden!“

„Nein Schatz, das Gurtgeschirr erlasse ich dir heute noch, aber es ist eine super Gelegenheit dich an den BH zu gewöhnen und außerdem ist es mir ganz recht wenn du geschützt bist solange du noch alleine draußen rumläufst. Nicht das wieder so etwas passiert wie an dem Tag als ich dich nach der Schule suchen musste.“ gab Inga ihr zur Antwort.

Svenja machte einen tiefen Atemzug und schaute genervt, begann dann aber ihren Sport-BH abzulegen. Danach legte Inga ihr sofort den Neuen mit den harten Schalen an. Unangenehm war das Tragen nicht, aber die Gurte waren schon bei jeder Bewegung zu spüren.

Danach hatte Inga ihrer Tochter dann das Polohemd angezogen. Svenja mochte eigentlich keine Polohemden, sie fand das sei ein Kleidungsstück für Jungs und nicht für Mädchen. Aber es gab mit Sicherheit Dinge die sie noch viel weniger gerne angezogen hätte, also sagte sie nichts dazu.

Als sie das Polohemd an hatte, ging ihre Mutter wieder zum Kleiderschrank und holte die weiße Latzhose heraus, die Svenja von den Latzhosen am besten gefiel, weil sie Ähnlichkeit mit einem Kleid hatte. Nachdem sie hineingeschlüpft war, zog ihre Mutter sogleich den Reißverschluss im Rücken zu und die Hose legte sich sanft um die Hüften von Svenja. Diese war sehr glücklich über diese Entscheidung ihrer Mutter und hatte wieder ein leichtes Lächeln im Gesicht.

„Siehst du Schatz, ich weiß doch wie ich meine kleine Prinzessin wieder zum Lächeln bringen kann.“ sagte dann Inga und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. Svenja wurde etwas rot im Gesicht aber fand die Geste ihrer Mutter auch irgendwie lieb.

„Schatz, eigentlich müsstest du zu dieser Hose aber ein Gurtgeschirr tragen. Ich habe dir versprochen, dass wir es heute noch weglassen. Dennoch muss ich mich auch an die Vorschriften halten.“ sagte Inga und holte erneut etwas aus dem Schrank. Sie kam mit einem ca. 2 cm breitem Kunststoffstreifen und einem daran befestigten ca. 10 cm langen Stück Band und einigen Schnallen zurück.

Svenja war froh, kein Gurtgeschirr zu bekommen, aber sie hatte auch etwas Angst vor dem was sie stattdessen bekommen würde.

„Dreh dich bitte mal um mein Schatz.“ wurde Svenja von ihrer Mutter dann aufgefordert.

Als sie dem nachkam, klappte Inga den Kragen des Polohemds bei Svenja nach oben. Danach legte Inga den Kunststoffstreifen um den Hals von Svenja und verschloss die beiden Enden genau im Rücken. Als Svenja bemerkte was ihre Mutter da machte, nahm sie instinktiv die Hände nach oben und wollte nach dem Kunststoffring, der sich jetzt um ihren Hals bildete, greifen. Aber ihre Mutter sagt ziemlich laut und schnell „Stopp, Hände runter!“

Daraufhin zuckte Svenja etwas zusammen und nahm die Hände wieder runter bevor sie den Ring erreichen konnte.

„Ich muss es erst richtig einstellen.“ sagte ihre Mutter dann wieder in ihrem normalen warmen Tonfall.

Dann zog sie das Band langsam enger und testete immer wieder ob sie noch ihren kleine Finger zwischen den Hals ihrer Tochter und dem Band stecken konnte. Erst als das nicht mehr möglich war, verband sie das Ende des Reißverschluss der Latzhose mit dem Verschluss des Ringes. Dabei hörte Svenja ein auffälliges Klickgeräusch in ihrem Nacken. Danach wurde dann von Inga der Kragen des Polohemd nach unten geklappt und damit war der Ring nahezu unsichtbar. Als Svenja von ihrer Mutter dann wieder umgedreht wurde, fasste Svenja doch mit den Händen nach dem Ring und betastete ihn unter dem Kragen des Polohemdes, das Band führte zum Reißverschluss der Latzhose und verhinderte, dass dieser geöffnet werden konnte.

„Mama, was soll das denn werden? Willst du mich erwürgen?“ sagte Svenja dann vorwurfsvoll.

„Ach Schatz, ganz bestimmt nicht. Aber das ist das mindeste, damit ich sicher sein kann, dass die Hose an Ort und Stelle bleibt wenn du nach draußen gehst. Das ist Teil der Vorschriften, weißt du!“ erläuterte ihre Mutter sachlich.

Das Band war natürlich nicht so eng, dass Svenja die Luft abgeschnürt wurde. Aber unangenehm war es alle mal. Einige der Overalls die sie am Samstag zuvor anprobiert hatte, hatten einen ganz ähnlichen Verschluss gehabt. Der Reifen um den Hals war immer spürbar und besonders wenn sie den Kopf nach ganz vorne beugte, konnte sie spüren, wie das Band hinten an dem Reißverschluss zog.

„So Schatz, ich hoffe du kannst den Tag draußen genießen und noch etwas Spaß haben mit deinen Freundinnen. Vergiss bitte nicht pünktlich zu Essen zu Hause zu sein und denk daran wenn du zur Toilette musst, musst du auch hier herkommen. Frühzeitig!“

Svenja drehte sich noch mal zum Spiegel und beschoss das Beste aus der Situation zu machen. So griff sie nach ihrem alten Handy und verließ das Haus.


Auch am Freitag ließ sich Svenja nach dem Frühstück wieder genauso anziehen und zog mit Verena und Annika durch die Straßen des Stadtteils. In die Innenstadt konnten sie aber nicht gehen, denn das wäre zu weit gewesen, da Svenja ja für jeden Toilettenbesuch zu ihrer Mutter nach Hause musste. Auch Anika hatte von ihrer Mutter eine Latzhose mit verschließbaren Kunststoffschnallen angezogen bekommen. Die Hose war aus hellem und weichen Stoff, sonst waren keine Auffälligkeiten zu erkennen. Auch Anika war über die Tatsache, dass sie sich damit nicht weit von Zuhause entfernen konnte, nicht gerade begeistert. Da aber auch Svenja in der gleichen Lage war, machte man das Beste daraus.

Verena hatte zum Teil aus Solidarität, und auf Vorschlag ihrer Mutter, auch ihre Latzhose angezogen. Es war immer noch die selbe, die sie auch schon zu Svenjas Geburtstag an hatte. Denn es war immer noch die Einzige die sie hatte. Bei den drei Mädchen war natürlich die Reise von Svenja und auch die Zukunft ohne Mitspracherecht ein Thema. Anika hatte schon länger das Gefühl, dass auf sie das Selbe zukommen würde. Sie traute sich aber nicht ihre Eltern zu fragen, wegen der möglicherweise unerwünschten Antwort. Verena konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Eltern auch zu so einem Schritt im Stande währen. Die Tatsache, dass sie auch eine Latzhose hatte, führte sie ausschließlich auf Svenjas Eltern zurück. Glücklicherweise machte sie Svenja daraus keine Vorwurf.


Nach dem Mittagessen am Freitag durften Jens und Svenja das Haus nicht mehr verlassen und hatten ihre gestreiften Latzhose anbehalten, die sie immer extra zum Essen anziehen mussten. Als Beide noch auf ihren Küchenstühlen angeschnallte waren, sagte ihre Mutter.

„So Kinder, morgen geht es endlich los in den Urlaub. Daher könnte ihr Beide jetzt noch eure wichtigsten Sachen zusammenpacken. Kleidung und Hygieneartigel braucht ihr natürlich nicht einpacken, dass habe ich schon alles gemacht. Also nur was für euch wichtig ist, Kuscheltiere, Spielzeug für die Fahrt und solche Dinge. Aber bitte nicht mehr als den kleinen Rucksack den ich euch hingestellt habe.“

„Mama, was soll ich denn mit Spielzeug und Kuscheltieren? Ich würde gerne Papas Tablet mitnehmen, weil ich ja kein Eigenes habe.“ unterbrach Svenja ihre Mutter etwas vorwurfsvoll.

„Schatz, ich weiß genau wie wichtig dir dein ‚Leo‘ ist, und glaube mir du wirst ihn mehr brauchen als ein Tablet.“ sagte ihre Mutter dann.

Daraufhin wurde Svenja etwas rot im Gesicht. Leo war ihr kleine Plüschlöwe der ihr schon sehr oft Trost gespendet hatte in ihre Kindheit und den sie, seit sie im Bett angeschnallt wurde, auch immer im Bett haben wollte um nicht allein zu sein. Das war so eine Macke von Svenja, die sie eigentlich nicht mochte bzw. nicht zugeben wollte. Aber auf der anderen Seite war sie froh dass sie Leo in der Nacht bei sich hatte.

Dann wurde sie von ihrer Mutter wieder aus ihren Gedanken gerissen. „Svenja, du wirst morgen früh um 7 Uhr von Familie Schäfer abgeholt und musst dann reisefertig sein, daher geht es heute für dich auch um 19 Uhr ins Bett. Jens, du wirst heute Abend schon bei Philipp schlafen, Papa wird dich vor dem Abendessen dort hinbringen.“ erklärte Inga ihren Kindern.

Jens war ganz aufgeregt, auch wenn sein erstes Ferienerlebnis mit den Söllings nicht nur schöne Seiten gehabt hatte, so freute er sich dennoch auf die Reise. Er war mit seinen Eltern noch nie richtig in den Urlaub gereist.

Svenja hingegen machte ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter, denn sie hatte weder Lust in den Ferien um 19 Uhr ins Bett zu müssen, noch mit Familie Schäfer mitzufahren. Sie wäre lieber auf ein Party gegangen um die Nacht durch zu feiern. Nach dem Essen aber ging sie auf ihr Zimmer und fand den Rucksack von dem ihre Mutter gesprochen hatte. Die CDs und der Player waren schnell verstaut. Bei Leo war sich Svenja unsicher, sie wollte vor den Schäfers und ganz besonders vor Charlotte nicht zeigen, dass sie noch ein Kuscheltier hatte. Sie wusste nicht einmal ob sie ein eigenes Zimmer am Urlaubsort haben würde. Nach einigen Abwägungen beschloss Svenja Leo in ihrem Bett zu belassen, so hatte sie ihn wenigsten noch in der letzten Nacht in ihrem eigenem Bett.

Dann legte sie noch einige Dinge, die sie täglich benutze, in den Rucksack, z.B. Ladegeräte für ihr Handy und den CD-Player so wie ein Notizbuch und etwas zu Schreiben. Auch ihr kleines Schminktäschchen und die Haarbürste landeten in dem Rucksack.

Es war ein komisches Gefühl für Svenja keine Kleidung auszusuchen und einzupacken. Sie war zwar bisher mit ihren Eltern nie länger als 3 Tage zu den Großeltern gefahren, aber selbst wenn sie bei einer Freundin übernachtete, gehörte das sonst immer dazu. So machte sich Svenja Musik an und setzte sich auf ihr Bett und lenkte sich bis zum Abendessen ab.


Jens hatte seinen Rucksack mit allerlei Spielsachen und Kuscheltieren vollgestopft und konnte nicht alles unterbringen was er gerne mitgenommen hätte. So hat es einige Zeit gedauert bis er sich entschieden hatte was in den Rucksack kam und was zurückbleiben musste. Als um 17 Uhr sein Vater in sein Zimmer kam war er aber fertig und er wurde von seinem Vater in der blau-weißen Latzhose zu den Söllings gebracht. Peter hatte Jens den Rucksack auf den Rücken gesetzt und Jens an die Hand genommen und beide sind zu Fuß zu den Söllings gegangen. Zuvor hatte Jens sich natürlich noch ausgiebig von seiner Mutter verabschiedet. Bei Familie Sölling angekommen ging es dann ganz schnell, nach der Verabschiedung von seinem Vater wurde Jens direkt in die Küche gebracht und von Frau Sölling wie immer neben Philipp, der schon in der Küche saß, auf der Bank angeschnallt. Es gab Abendessen und Jens und Philipp wurden wie immer mit der Spange im Mund in das Bad gebracht um dort bettfertig gemacht zu werden. Jens hatte etwas Schwierigkeiten einzuschlafen, dass lag aber nicht an dem voll vergitterten Bett bei den Söllings. Daran hatte Jens sich längst gewöhnt, da er ja zuhause auch immer angebunden schlafen musste, vielmehr war es die Aufregung vor dem Urlaub.


Svenja wurde um 18Uhr von ihren Eltern zum Abendessen gerufen und auf dem Küchenstuhl angeschnallt. Beim Essen hat Svenja nicht viel gesprochen, denn sie wusste das es danach für sie direkt ins Bett gehen würde. Ihre Mutter begleitete sie auch in das Bad und sorgte dafür, dass es keine Verzögerungen gab. So lag Svenja pünktlich um 19 Uhr angeschnallt in ihrem Sommer Overall und mit Handpolstern versehen in ihrem Bett.

Auch wenn Svenja nicht sofort einschlafen konnte, so wurde sie sehr früh geweckt am Morgen und wieder aus dem Bett befreit. Es war gerade mal 6 Uhr als Svenja in ihrem Schlafanzug auf ihrem Küchenstuhl saß und ein Schlüssel Müsli vor sich stehen hatte. Noch sehr müde löffelte sie etwas davon herunter. Svenja war sehr darüber verwundert, dass sie mit ihrem Schlafanzug in der Küche saß, denn das war sehr ungewöhnlich.

„Mama wann kommt denn Frau Schäfer und holt mich ab?“, fragte Svenja nach ein Paar weiteren Löffeln Müsli.

„Um 8 Uhr Schatz, denn ihr müsst pünktlich an der Grenze sein.“ sagte ihr Mutter.

„Das sind ja noch 2 Stunden, da hätte ich dich noch mindestens eine Stunde länger schlafen können?“

„Nicht so ganz mein Schatz, ich muss dich noch reisefertig machen und wie gesagt müssen wir pünktlich sein.“ sagte ihr Mutter darauf.

„Was bedeute denn schon wieder ‚reisefertig‘, Anziehen dauert doch keine 2 Stunden.“ sagte Svenja jetzt deutlich wacher.

„Das wirst du gleich sehen mein Schatz, es ist eine lange Autofahrt. Da muss ich dich ordentlich vorbereiten.“ sagte ihre Mutter.

„Ohhh Mama, bitte nicht schon wieder irgendein Blödsinn.“ entgegnete Svenja jetzt schon genervt.

Nachdem Svenja ihre Müsli leer hatte wurde sie von ihrer Mutter aus dem Küchenstuhl befreit und zum Bad begleitet. Dort wurde Svenja von ihrer Mutter komplett ausgezogen, ohne dass Svenja sich groß beteiligen musste. Dies wurde von Svenja aufgrund der frühen Stunde auch nicht weiter in Frage gestellt. Als ihre Mutter dann aber darauf bestand, ihre Tochter unter der Dusche zu waschen, war Svenja nicht mehr einverstanden.

„Mama, das kann ich doch alleine. Lass mich bitte in Ruhe.“ sagte Svenja und versuchte sich in der Dusche von ihrer Mutter weg zu drehen.

„Schatz, mach jetzt bitte kein Theater, wir haben wenig Zeit und ich denke mal, dass du das auch bei den Schäfers nicht alleine machen wirst. Zumindest werde ich dich in Zukunft immer waschen.“ sagte ihr Mutter mit strengen Tonfall und packte Svenja dabei fest an ihrem Arm um sie in die richtige Position zu bringen. Svenja war von der Antwort ihrer Mutter schockiert und gab fassungslos ihren Widerstand auf, so dass Inga begonnen hatte Svenja sorgsam überall mit Seife und einem Waschlappen einzuseifen.

„Aber Mama, ich möchte nicht, dass eine Fremde mich überall anfassen kann. Wenn du das machst ist das eine Sache, dass gefällt mir auch nicht, aber Frau Schäfer oder noch schlimmer Herr Schäfer? Das ist mir peinlich und unangenehm, außerdem kann ich mich doch auch alleine waschen!“ So führte Svenja ihre Bedenken und ihr Unbehagen aus, während sie sich von ihrer Mutter waschen ließ.

„Mach mal bitte deine Beine breit“, sagte dann aber Inga zu ihrer Tochter und stupste mit ihren rechten Hand die Beine etwas auseinander. Da Svenja gedanklich bei ihren Argumenten und nicht bei dem war was gerade passierte, gehorchte sie und stellte sich breitbeinig in der Dusche hin.

„Mama hast du mir überhaupt zugehört?“ versuchte Svenja es mit Nachdruck, während Inga damit begann Svenja den Intimbereich gründlich zu waschen. Dabei wurde auch hinten nichts ausgelassen und Svenja wurde wieder mehr auf dass aufmerksam, was ihre Mutter gerade mit ihr machte. Es war zwar sehr komisch, dass dies ihre Mutter machte und sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann es das letzte Mal so war. Denn sicherlich hatte ihre Mutter dies früher schön öfter bei ihr gemacht. Wahrscheinlich ließ sie es daher auch geschehen, zumal es auch irgendwie etwas erregend war, dass jemand anderes als sie selbst ihren Körper an diese intimen Stellen berührte.

„Ja mein Schatz, ich habe dir zugehört, aber zum einen haben wir jetzt gerade wenig Zeit und ich muss mich konzentrieren um nichts zu vergessen, und zum anderen kann ich dir da leider keine Alternativen bieten. Wir werden bis auf weiteres die Pflege bei euch Beiden, also bei dir und deinem Bruder, wieder übernehmen.“ sagte Inga zu ihrer Tochter während sie sich weiter intensiv um die Reinigung der selben kümmerte.

„Aber warum denn? Wir sind doch nun wirklich beide alt genug um das selbst zu machen. Außerdem machen wir das auch schon lange selbst. Warum sollen wir das jetzt plötzlich nicht mehr selbst können?“ fragte Svenja mit eine gewissen Vorwurf in ihrer Stimme.

„Ach Kindchen, das habe ich doch überhaupt nicht behauptet. Es gibt jetzt eine Phase in deiner Erziehung, wo wir es für notwendig halten, dass wir das wieder in die Hand nehmen. Da musst du uns nun mal vertrauen.“ sagte Inga und begann damit Svenja das Shampoo und die Seifen abzuduschen. Svenja war von dem „Vertrauen“ was ihre Eltern in der letzte Zeit immer predigten genervt, hatte aber dagegen auch keine Argumente mehr. Daher ließ sie es in diesem Moment darauf beruhen und genoss es sogar etwas von ihrer Mutter abgetrocknet und geföhnt zu werden.

Aber, dass auch Frau Schäfer dies machen sollte, gefiel ihr selbstverständlich nicht.

Das Zähneputzen sollte Svenja dann wieder selbst machen. Dazu hatte ihre Mutter ihr aber keinerlei Kleidung gegeben oder angezogen. Inga räumte während der Zeit etwas auf und machte die Dusche wieder sauber und den Bereich davor trocken, denn diese Dusche war nicht besonders dafür geeignet jemanden darin von außen zu waschen, so war einiges an Wasser davor gelandet. Svenja kümmerte sich darum nicht, sie putze ihre Zähne und empfand es als ungewohnt dabei nackt zu sein. Als sie damit fertig war, wurde sie von ihrer Mutter, so wie sie war über den Flur in ihr Zimmer begleitet. Auch dies war für Svenja sehr ungewohnt, denn sie lief schon seit vielen Jahren nicht mehr nackend durch die Wohnung. Sie hatte inzwischen einen Scharm entwickelt, wenn es darum ging sich unbekleidet anderen Familienmitgliedern zu zeigen. Glücklicherweise begegneten sie aber auch nicht ihrem Vater, Jens war ja ohnehin nicht zuhause.

Angekommen in Svenjas Zimmer legte sich Svenja auf Anweisung ihrer Mutter auf ihr Bett. Inga nahm danach ein weißes flaches Teil vom Svenjas Schreibtisch und ging damit auf ihre Tochter zu.

Svenja erkannt sofort das ihr Mutter ihr eine Windel anlegen wollte, was sie schon für die Nacht nicht mochte. Glücklicherweise hatte Svenja ihre Mutter in den letzten Wochen auch davon überzeugen können, dass sie ohne Windel durch die Nacht kam. Sie hatte die Windel nie benutzen müssen und so bekam sie in der Nacht nur noch Freitag und Samstags ein Windel am Abend angelegt, denn da wurde Svenja teilweise etwas länger am nächsten Morgen im Bett angeschnallt gelassen. Aber auch da hatte Svenja gut für „trainiert“ und sie hatte ihre Blase sehr gut unter Kontrolle.

Somit war Svenja entsetze von der Vorstellung während der Reise eine Windel tragen zu müssen. Es war nicht das Gefühl der Windel selbst, mehr Peinlichkeit der Windel an sich und natürlich auch die Gefahr diese benützen zu müssen. Denn dass mochte sie definitiv nicht. Also drückte Svenja blitzschnell ihre Beine zusammen und legte ihre Hände vor ihren Schambereich und schaute ihre Mutter verärgert an.

„Schatz bitte, ich weis das du es nicht magst aber es muss sein. Ich werde dir jetzt die Windel um machen müssen, nimm bitte deine Hände da weg.“ sagte Inga mit ruhiger Stimme und griff dabei sanft nach den Fußgelenken von Svenja um ihre Beine zu spreizen.

„Mama bitte nicht, ich will das nicht.“ flehte Svenja ihre Mutter an und bekam etwas feuchte Augen.

„Svenja, dass geht nicht anders. Die Fahrt ist lang und die Schäfers können nicht immer wenn du oder Charlotte mal Pipi müsst anhalten und euch zu einer passenden Toilette bringen. Das kostet zuviel Zeit. So ist das wirklich praktischer, dass wirst du auch noch einsehen und schätzen lernen.“ erklärte Inga ihrer Tochter und setzte ihre Beine angewinkelt und gespreizt wieder auf der Matratze ab.

„Hebe bitte deinen Po an!“ folgte die nächste Anweisung. Aber Svenja leistete weiter passiven Widerstand und bewegte sich nicht. Als Inga aber die Windel auseinander gefaltet hatte und vor Svenjas Po auf das Bett gelegt hatte, schlug Inga mit der flachen Hand von unten gegen den linken Oberschenkel von Svenja. Das tat zwar nicht wirklich weh, klatschte aber recht laut.

„Komm mach bitte Svenja, wir haben jetzt wirklich keine Zeit um ‚bockiges Mädchen‘ zu spielen“ sagte Inga und schaute Svenja mit einem Lächeln aber auch erwartungsvoll an.

Nach einem zweiten Klatscher auf Svenjas Oberschenkel bewegte sich ihr Po in die Höhe und Inga platzierte die Winde darunter. Dann ging Inga zurück zum Schreibtisch holte die dort abgelegte Creme und das Puder.

„Schatz, du musst jetzt deine Hände da wegnehmen. Ich möchte dass du deine Hände bis ich fertig bin auf dem Bett liegen lässt, sonst muss ich sie dir in Zukunft hinter dem Kopf fixieren.“ drohte Inga mit ruhiger und sanfter Stimme.

Svenja war von der gesamten Situation verärgert und folgte der Anweisung nur zögerlich. Inga cremte jetzt Svenjas gesamten Intimbereich und auch den Po mit Creme ein. Den Anweisungen zum zwischenzeitlichen Po anheben leiste Svenja auch folge, wenn auch langsam. Es fühlte sich für Svenja alles irgendwie komisch vertraut an, wenn auch ihr Verstand nicht einordnen konnte warum das so war. Nach der Creme folgte dann noch das Puder und Inga konnte die Windel durch den Schritt von Svenja strammziehen und verschließen. Danach durfte Svenja aufstehen und sich auch einen kurzen Moment im Spiegel betrachten. Das Gefühl der weichen Windel war für Svenja ja nicht unangenehm, aber es fühlte sich dicker an als an den Wochenenden und der Blick in den Spiegel war für Svenja unangemessen und störend. Normalerweise lag sie mit der Winden ja nur im Bett und bewegte sich damit nicht.


Ihre Mutter drängte zur Eile und stand schon mit dem Sicherheits-BH bei Svenja und legte ihn ihr an. Dann folgte ein enger Windelbody der im Schritt mit einem breitem Klettverschluss geschlossen wurde. Als nächstes hatte Inga ihrer Tochter einen roten Kapuzenpulli übergezogen der keine Taschen und auch keinen Reißverschluss hatte. Danach folgte dann schon die Latzhose. Diese Latzhose hatte Svenja bisher noch nie angehabt oder gesehen. Vom Schnitt her war sie genauso wie ihre rotweiß gestreifte Latzhose auch mit den Schlaufen unter den Füßen die ein hochrutschen der Beine verhinderte. Auch besaß die neue Hose die gleichen magnetisch verschlossenen Schnallen am Latz. Der größte Unterschied war die Farbe, diese Latzhose war einheitlich blau. Nicht so wie eine Jeans, sondern mehr wie ein Arbeitshose von einem Bauarbeiter. Aber die typische Tasche für den Maßstock oder die Hammerschlaufe fehlten. Dafür war diese Latzhose mit einer Vielzahl von D-Ringen und kleiner Schlaufen versehen. Auch seitlich war diese Hose anders, es gab statt der für Svenja bekannten Knöpfe hier je eine Reißverschluss. Damit wurde die Hose dann im Bereich der Taille und des Bauches so verengt, dass Svenjas Körper stramm umschlossen wurde. Am oberen Ende der Reißverschlüsse gab es eine Art Schnalle, in der der Zipper gesichert wurde. Dazu benutzte Inga denselben Magnetschlüssel der auch für die Schnallen am Latz zum Einsatz kam. Die neue Hose saß perfekt und drückte die Windel gleichmäßig an Svenjas Körper.

Für Svenja fühlte es sich so an, als würde sich die Windel stark unter der Hose absetzen. In Wirklichkeit musste man aber die Konturen der Windel genau kennen um sie zu erkennen. Daher sah es für Svenja im Spiegel auch genau so aus, wenn auch einem unbeteiligten die Windel nicht auffallen würde. Durch die knalligen Farben empfand Svenja die gesamte Kombination ihrer Kleidung sowieso viel zu kindisch. Alles im allen fühlte es sich nicht zu eng oder unangenehm an, aber die Optik war für Svenja natürlich ein Problem.

Aber was sollte sie machen, es war sowieso alles schon ohne sie entschieden worden und sie musste sich mal wieder ihrem Schicksal fügen. So schaute sie traurig und noch etwas verschlafen in den Spiegel und machte eine tiefen Seufzer.

„Ach Schatz, was hast du denn schon wieder, es passt alles und sieht auch gut aus. Außerdem musst du keine Sorgen haben. Dort im Urlaub wird dich keiner hänseln oder über deine Kleidung lustig machen.“ sagte Inga zu ihrer Tochter während sie hinter ihr stand und über ihre Schulter streichelte.

Danach schob sie einen Hocker hinter Svenja und signalisierte ihr durch leichtes drücken auf die Schultern, dass sie sich setzen sollte. Als Svenja sich langsam hinsetzte, spürte sie wie sich der Stoff auf ihren Beine spannte, da die Hosenbeine ja nicht nach oben rutschen konnten. Der Latz rutschte etwas nach oben und berührte leicht ihren Hals dabei entspannten sich die Träger etwas auf ihren Schulter. So wird sie die Hose bei jeder Bewegung spüren und immer daran erinnert werden das sie darin eingeschlossen war. Lange konnte sich Svenja aber nicht auf das Gefühl konzentrieren, denn ihre Mutter hatte begonnen ihre Haare zu bürsten und danach zu zwei langen Zöpfen zu flechten.

„Mama bitte nicht, du weißt doch, dass ich Zöpfe schon lange nicht mehr mag. Das ist doch voll kindisch. Ich habe meine Haare immer offen oder wenn es wirklich nötig ist ein Pferdeschwanz.“ beschwerte sich Svenja sobald sie bemerkte, dass ihre Mutter ihr einen Zopf flechten wollte.

„Svenja, ich weiß doch wie du es am liebsten hast. Aber Frau Schäfer hat darauf bestanden, dass deine Haare zu zwei seitlichen Zöpfen fest gebunden sein müssen. Das hat etwas mit dem Kindersitz zu tun. Es ist viel bequemer für dich, wenn sich die Haare nicht darin verfangen können. Du kannst Frau Schäfer ja fragen, wenn ihr dort sein, ob du die Zöpfe wieder aufmachen darfst.“ sagte Inga und führte ihre Arbeit an Svenjas Haaren konzentriert fort.

Svenja schmollte, blieb aber ruhig auf ihrem Platz sitzen, denn sie wusste dass sie mit Protest keinen Erfolg haben würde. Außerdem war ihr klar, dass sie den gesamten Tag im Auto verbringen würde und sie außer von den Schäfers kaum jemand sehen würde. So wartete sie brav ab bis ihre Mutter ihr zwei Zöpfe geflochten hatte, die ihr Mutter im Gegensatz zu Svenja auch noch wunderschön findet. Am Ende waren diese je mit einem Gummiband und einer roten Schleife geschlossen. Der Ansatz der Zöpfe lag so, dass diese auch über die Schulter ganz einfach nach vorne getragen werden konnten. Auf dem Kopf bildete sich ein Mittelscheitel und alle Haare führten in die beiden Zöpfe, so das keine mehr das Gesicht von Svenja verdecken konnten. All das sah für Svenja noch kindlicher aus, ihr Mutter fand es aber wunderschön.

Als Inga fertig war sollte Svenja wieder aufstehen und sich einmal im Kreis drehen, damit ihre Mutter sie von allen Seiten betrachten konnte. Svenja folgte der Aufforderung nur widerwillig und schmollte dabei. Aber Inga war entzückt von dem Anblick ihrer Tochter, worauf sie sie auch gleich in den Arm schließen musste und ihr dabei einen ganz tollen und spannenden Urlaub wünschte. Dabei folgten dann natürlich noch einigen Ermahnungen, dass Svenja immer auf die Schäfer hören sollte und schön brav sein sollte. So langsam realisierte Svenja auch, dass sie ihre Eltern wohl eine lange Zeit nicht sehen würde. Was ihr normalerweise auf Grund der Erfahrungen der letzten Zeit nicht schwer fallen sollte, so dachte sie, aber sie befürchtete auch, dass es bei den Schäfers noch schlimmer werden könnte. So drückte Svenja dann ihre Mutter auch ganz dolle.

Unterbrochen wurden die Beiden dann aber durch die Haustürklingel. Daraufhin lösten sie ihre Umarmung und Inga half Svenja ihren Rucksack aufzusetzen und nahm Svenja dann an die Hand um mit ihr gemeinsam zur Tür zu gehen. Diese hatte ihr Vater bereits geöffnet und er begrüßte Frau Schäfer. Als Svenja und Inga die Tür erreichten, löste Inga ihre Hand von Svenja und begrüßte auch Frau Schäfer. Worauf Peter seine Tochter umarmte und sich auch von ihr ganz herzlich verabschiedete. Dabei erwähnte er natürlich auch, dass Svenja sich benehmen sollte und immer auf die Schäfers hören sollte.

Inga war inzwischen mit Frau Schäfer zu dem Auto gegangen welches in der Hofeinfahrt stand, dort begrüßte sie auch Herr Schäfer der jetzt auch ausgestiegen war. Auch Charlotte, die in ihrem Kindersitz angeschnallt war, wurde von Inga begrüßt. Dazu hatte sie kurz die Tür bei Charlotte geöffnet, denn ihr Vater hatte die hinteren Fensterheber deaktiviert, und die Kindersicherung eingeschaltet, so dass Charlotte nicht selbst in der Lage war das Fenster oder die Türe zu öffnen.

Svenja und ihr Vater gingen dann gemeinsam zum dem großen Kombi der in der Einfahrt stand. Dort wurde dann Svenja von Herr Schäfer sofort der Rucksack abgenommen. Frau Schäfer stand an der rechte hinteren Tür des Autos und öffnete sie. So wurde für Svenja der Blick auf den riesigen Kindersitz frei, den sie schon aus dem Laden kannte und der extra für sie angeschafft worden war. Dabei fühlte Svenja sich plötzlich ganz anders, eben hatte sie sich noch sehr emotional von ihren Eltern verabschiedet, und jetzt stand direkt ihre neue Realität vor ihr. Sie würde jetzt gleich für viele Stunden in diesem Ding eingesperrt werden. Bei diesem Gedanken bekam sie ein flaues Gefühl im Magen und ihre Beine wurden weich. Es fühlte sich an als könnte sie sich nicht mehr bewegen, auch wenn sie nicht zusammengebrochen war.

Die Erwachsenen schienen die Veränderung bei Svenja nicht zu bemerken oder ignorierten es. Denn Frau Schäfer stellte sich hinter Svenja, nachdem sie die Tür geöffnet hatte, und fasste Svenja an die Schulter um sie dann auf den Sitz zu schieben und in den Wagen zu dirigieren. Dabei griff sie relativ fest zu und schuppte Svenja fast in den Sitz. Dabei achtete sie wie eine erfahrene Polizistin darauf, dass sich Svenja den Kopf nicht am Auto stoßen konnte. Es war gar nicht so einfach in den Sitz hinein zu kommen, im Laden war ja kein störendes Auto im weg. Aber hier musste Frau Schäfer Svenja fast ein Stück anheben und die Beine führen. All dieses lief für Svenja wie in Zeitlupe ab ohne das sie eingreifen konnte, denn sie war von der gesamten Situation und dem Anblick des Kindersitzes gebannt. Aber Frau Schäfer zog mit geübten Handgriffen alle Gurte schnell fest. Genau wie im Laden schwand ihre Bewegungsfreiheit Stück für Stück. Nach den Gurten folgten dann die Arretierung des Fangkörper vor Svenja. Danach folgte noch das Anschnallen der Füße und auch der hutartige Kopfschutz wurde schnell eingestellt und Svenjas Kopf damit in der Bewegung eingeschränkt. Eh sie realisierte, dass sie in dem Kindersitz gesetzt wurde, war sie auch schon angeschnallt und konnte nur noch ihre Arme und den Kopf im vorgegebenen Rahmen bewegen.

Bei all der Aufregung hatte Svenja nicht bemerkt, dass Herr Schäfer ihren Rucksack in den Kofferraum gelegt hatte, der ohnehin schon fast bis unter das Dach des Kombis voll war. Auch hatte Svenja noch nicht aktiv wahrgenommen, dass sie nicht alleine auf der der Rückbank saß. Als Frau Schäfer fertig war mit dem Anschnallen von Svenja, schloss sie sogleich die Tür und Svenja konnte nur noch sehnsüchtig durch die verschlossenen Scheibe auf ihre Eltern und ihr Zuhause schauen. Sie hatte das Gefühl, dass sie hier herausgerissen wurde und ihr Zuhause vielleicht nie wieder sehen würde. Nach einer kurzen Verabschiedung der Eltern untereinander auf dem Hof, stieg Herr Schäfer hinter das Steuer und Frau Schäfer auf den Beifahrersitz. Als der Motor startete, begannen Svenjas Eltern zu winken und Svenja bekam plötzlich feuchte Augen. Nach wenigen Sekunden konnte sie ihr Zuhause und ihr Eltern nicht mehr sehen, denn die Kopfstütze des Sitzes verhinderte einen Blick zurück.

Jetzt musste Svenja sich erst einmal konzentrieren um nicht anzufangen richtig zu weinen. Ihr war klar, dass sich nicht alleine war und Charlotte neben ihr Sitzen musste, auch wenn sie in den letzten 5 Minuten kaum etwas um sich herum wahrgenommen hatte. Sie schaute stumpf nach rechts aus dem Fenster, sie wollte doch das alles hier nicht und schon gar nicht mit dieser fremden Familie. Alle anderen im Auto hatten natürlich bemerkt was in Svenja vor ging und wollten sie daher einen Moment in Ruhe lassen.


Svenjas Augen waren wieder trocken als das Auto die Autobahn erreichte. Herr Schäfer war der Meinung, dass es nicht gut sei wenn Svenja sich so isolieren würde, außerdem hatte er sich bei ihr immer noch nicht vorgestellt und ihm war auch nicht entgangen, dass Svenja in den letzten 10 Minuten bis zur Autobahn noch nicht einmal zu Charlotte geschaut hatte.

„Hallo Svenja, ich bin Herr Schäfer und möchte dich ganz herzlich in unsere Familie willkommen heißen. Ich hoffe wir werden ganz tolle und aufregende Ferien miteinander verbringen!“ sagte Herr Schäfer als er auf der Autobahn beschleunigte. Dabei schaute er immer wieder in eine extra Rückspiegel, der so ausgerichtet war, dass er die beiden Kinder auf dem Rücksitz darin beobachten konnte. Durch diese Ansprache wurde Svenja aus ihren Gedanken gerissen und drehte ihre Kopf, um Herrn Schäfer anzublicken.

„Was? Ich habe nicht zugehört.“ sagte Svenja die sich immer noch die schlimmsten und langweiligsten Ferien ihres Lebens in ihren Gedanken ausmalte.

Herr Schäfer lächelte sie an, „Ja das ist mit aufgefallen! Möchtest du dich nicht etwas vorstellen und mit Charlotte bekannt machen? Ihr werdet eine Menge toller Dinge gemeinsam erleben.“

Jetzt schaute Svenja das erste Mal nach links und erschrak sogleich. Dort befand sich der gleiche Kindersitz, in dem auch sie saß. Darin war ein Mädchen mit relativ kurzen dunklen Haaren zu sehen. Sie musste etwa die selbe Größe wie Svenja haben und ihr Gesicht war unregelmäßig und sie hatte ein riesige Nase mit einigen Sommersprossen darauf. Ihr herzliches Lächeln gab den Blick auf eine feste Zahnspange frei. Von ihrer Kleidung war durch den Sitz nicht viel zu sehen, aber es hatte den Anschein, dass Charlotte fast genau die gleiche Kombination aus Kapuzenpulli und Latzhose an hatte wie Svenja selbst. Der entschiedene Unterschied lag darin, dass bei Charlotte der Pulli blau und die Latzhose rot war. Es waren sogar genau die gleichen Farbtöne.

Für Svenja sah Charlotte wie ein Looserin aus, in ihre alten Clique wäre so jemand verspottet worden. Aber Charlotte streckte ihre rechte Hand aus und hielt sie Svenja hin während sie sagte, „Hallo Svenja, ich bin Charlotte und freue mich dich kennen zu lernen. Wie geht es dir?“

Svenja zögerte einen Moment, denn Charlotte war ihr sofort unsympathisch so wie sie aussah und wie sie redete. Aber was sollte sie machen, sie war der ganzen Situation ausgeliefert und so wollte sie den Handschlag erwidern. Leider musste sie dabei feststellen, dass sie von ihrem Kindersitz so festgehalten wurde, dass sie mit ihrem rechten Arme die Hand von Charlotte nicht erreichen konnte. Beide versuchten durch rütteln am Sitz sich etwas weiter zu einander zu drehen, aber es war dennoch nicht möglich.

Daraufhin winkte Svenja mit ihren Hand ab und sagte „ach scheiß drauf, ich bin Svenja. Hallo!“

Charlotte nahm dann auch ihr Hand wieder runter, aber ihr lächeln war eine entsetzten Gesichtsausdruck gewichen. Sie wusste das ihr Vater es hasste wenn sie so eine vulgäre Sprache verwenden würde und das würde bei ihr sofort Ärger bedeuten.

Genau so kam es auch, wenn auch Svenja noch zu Charlotte blickte, so hatte Herr Schäfer sie schon mit seinen Augen durch den Spiegel fixiert und sagte, „Svenja, so eine Sprache verwenden wir nicht. Meine Frau hatte dir die Regeln doch schon erklärt. Ich möchte so etwas nie wieder von dir hören. Ist das klar?“

Svenja schaute genervt zu Herr Schäfer. Sie hatte es schon nach wenigen Minuten geschafft den Tag zu versauen, obwohl doch der blöde Sitz daran Schuld war. Nicht nur ihre Laune war auf dem Tiefpunkt wegen dem Sitz und der ihr unsympathischen Charlotte, sondern sie hatte auch gleich noch ihre Gastgeben gegen sich. Der Tag konnte ja nur besser werden!

„Svenja ich meine das ernst, hast du mich verstanden?“ wiederholte Herr Schäfer seine Frage.

„Ja entschuldigen Sie bitte, ich werde mir Mühe geben.“ sagte Svenja leise und etwas geheuchelt. Sie wollte retten was zur retten war, aber ihre Laune war nun mal auf dem Tiefpunkt, was sollte sie da anderes machen? So blickte sie wieder aus dem Fenster und versuchte auf andere Gedanken zu kommen. So konnte sie das Eis nicht brechen, was sie ja eigentlich auch gar nicht wollte.

Aber Herr Schäfer war mit ihrer unecht wirkenden Entschuldigung nicht zufrieden, außerdem hatte er sehr wohl ein Interesse daran das Eis zu brechen. Denn so wie es gerade lief war es alles anderen als einfach eine schönen Urlaub zu haben.

„Svenja mir ist nicht ganz klar, warum du so abweisend und aggressiv bist. Wir haben aber nicht vor uns von dir unseren Urlaub kaputt machen zu lassen. Wir werden von dir kein unangebrachtes rüpelhaftes Verhalten dulden. Du wirst dich an die Regeln halten und dann werden wir alle zusammen auch Spaß und Freude haben. Wenn du also irgendein Problem hast, sprich mit uns bitte darüber und wir werden es lösen. Anders wirst du dir nur selbst schaden und das wäre sehr schade.“

sagte Herr Schäfer während Svenja weiter aus dem Fenster schaute.

Herr Schäfer ließ es zunächst dabei bewenden und unterhielt sich mit seiner Frau über die Route und die Verkehrslage.

Nach weiteren 10 Minuten schaute Svenja wieder nach links und bemerkte, das Charlotte sie die ganze Zeit beobachtete. Daraufhin warf Svenja ihr einen bösen Blick zu, ohne etwas zu sagen, sie wollte nicht riskieren schon wieder ermahnt zu werden.


***


Jens und Philipp waren an diesem Tag auch früh aus ihren Betten befreit worden und genauso vorbereitet worden, wie es bei dem Besuch im Freizeitpark der Fall gewesen war. Sprechen war erst wieder im Auto erlaubt worden. Dort gab es wieder ein kleines Frühstück mit Nuckelflasche und Banane. Danach bekamen beide ein Malbuch und jeder 5 verschiedenfarbige Buntstifte dazu. Jeder hatte aber andere Farben, so dass sie sich untereinander austauschen konnten. Dabei verging die Zeit auf der Autobahn fast unbemerkt. Auch wurden die Windeln der Beiden fast beiläufig benutzt, so sehr wahren beide auf ihre Beschäftigung fixiert und hatten eine Menge Spaß dabei. So war die Fahrt bei den Söllings im Auto sehr entspannt und ruhig und man kam gut voran.


***


Charlotte wich den Blicken von Svenja aus, sie wollte Svenja nicht weiter provozieren. Aber irgendwann mussten die Beiden auch mal miteinander sprechen. Denn Charlotte war ja neugierig und wollte wissen mit wem sie ihre Ferien verbringen würde. Sie wusste auch, dass sie sich mit Svenja ein Zimmer teilen musste und ihre Eltern auch andere gemeinsame Aktivitäten von den Beiden erwarteten. Aber Charlotte war schon immer sehr schüchtern gewesen und hatte auch früher bei Kindergeburtstagen immer sehr lange gebraucht, bis sie Kontakt mir den anderen bekommen hatte.

Die Fahrt dauerte jetzt schon über eine Stunde und es war sehr still im Auto. Es lief kein Radio und Herr und Frau Schäfer hatten auch schon länger nichts mehr gesagt. Dann fiel Svenja plötzlich ihr CD-Spieler ein und sie schaute sich im Auto genauer um, um ihren Rucksack zu suchen. Diesen konnte sie aber nicht finden, was natürlich auch an der eingeschränkten Bewegungsfreiheit gelegen haben könnte. Aber Svenja wollte jetzt unbedingt ihre Musik hören.

„Wo ist mein Rucksack, haben wir den überhaupt mitgenommen?“ fragte Svenja plötzlich nach vorne gerichtet zu den beiden Erwachsenen ohne ihre Frage in irgendeiner Weise einzuleiten.

Herr Schäfer blickte, erstaunt über die plötzliche verbale Kommunikation von Svenja, in den Spiegel und überlegte kurz wie er darauf reagieren sollte. Denn er wollte ja, dass Svenja endlich anfing zu reden. Aber er fand die Art schon sehr merkwürdig und auch unhöflich.

„Svenja, natürlich haben wir deinen Rucksack mitgenommen mein Mann hat ihn in den Kofferraum zu dem anderen Gepäck gelegt. Brauchst du irgendwas? Hast du Durst? Ich habe hier für jeden von euch eine Trinkflasche mit Wasser und eine mit Tee.“ sagte plötzlich Frau Schäfer, die dann versuchen wollte Svenja in ein Gespräch zu verwickeln.

„Nein danke, ich habe keinen Durst. Könnten wir bitte kurz anhalten und den Rucksack holen?“ fragte Svenja ganz höflich. Worauf Herr Schäfer wieder in den Spiegel schaute und eine Augenbraue nach oben zog und bei sich dachte, „Sie kennt ja doch die Worte ‚bitte‘ und ‚danke‘, wie interessant!“

„Svenja, das geht leider nicht. Wir haben einen engen Zeitplan und müssen pünktlich an der Grenze sein. Wir haben für Notfälle ein kleines Zeitpolster, aber das können wir jetzt nicht schon aufbrauchen. Wir wollen später eine kleine Rast machen. Was möchtest du denn aus dem Rucksack haben?“ fragte Frau Schäfer nach ihrer ausführlichen Erklärung.

„Ich würde gerne Musik hören, da hab ich eine CD-Player drin. Können wir statt dessen denn bitte das Radio an machen?“ fragte Svenja enttäuscht darüber, dass sie nicht an ihren Rucksack kam.

„Ich verstehe Svenja, dir ist langweilig auf dieser langen Fahrt. Dafür haben wir extra etwas zum Malen für euch eingepackt.“ sagte Frau Schäfer und kramte in eine Tasche die zwischen ihren Beinen im Fußraum stand. Nach einem kurzen Moment drehte sie sich etwas nach hinten und legte je ein buntes Buch auf den Tisch der Kindersitze von Charlotte und Svenja. Danach holte sie noch eine Packung Buntstifte aus der Tasche und legte sie auf die Rücksitzbank zwischen die Sitze von den beiden Kindern.

„Damit könnt ihr euch die nächste Zeit beschäftigen und ablenken, dann geht die Zeit viel schneller um.“ kommentierte Frau Schäfer die Aktion.

Das Buch, dass bei Charlotte auf dem Tisch geladen war, hatte schon deutliche Gebrauchsspuren. Charlotte öffnete es und schlug eine Seite auf und drückte dann etwas den Pfalz um sich danach eine Stift aus der Schachten zu nehmen. Die Schachtel legte sie zurück zwischen sich und Svenja. Dann begann sie mit dem Stift eine Fläche auf der Seite zu bemalen.

Svenja schaute sich das einen kurzen Moment an und schaute dann auf das Buch vor ihr. Das Cover war Bund bedruckt mit einer Zeichnung von einem Haus und einigen Bäumen. Darüber stand der Titel „Zeichenübungen für Anfänger“, aber Svenja hatte die Assoziation zu „Mein erstes Malbuch“ für 3 Jährige. Sie wusste nicht ob sie lachen sollte oder ob das wirklich ernst gemeint war. Sie würde doch nicht in einem Malbuch Flächen ausmalen wie ein 3 jähriges Kind, dass konnte ja nur noch langweiliger sein als aus dem Fenster zu gucken. Aber aus Neugier schlug sie das Buch auf. Es gab zu Anfang einige kleine Texte wohl zur Einleitung und Erklärung, die sie aber nicht lesen wollte. Weiter hinten bestand das Buch aber wie befürchtet aus vorgezeichneten Bilder, die offensichtlich bunt bemalt werden sollten. Svenja schaute kurz zu Charlotte, die scheinbar genau damit beschäftigt war, und dabei auch sehr konzentriert wirkte. Dann schaute Svenja wieder in das Buch vor ihr. Die Zeichnungen waren nicht ganz so wie in einem Ausmalbuch für Kinder. Hier waren die vorgezeichneten Linien sehr dünn und auch schwach, diesen würden wahrscheinlich später nicht mehr sichtbar sein. Außerdem waren die Strukturen der Bilder viel feiner.

Svenja war noch nie künstlerisch oder kreativ gewesen, so etwas machte ihr mit Sicherheit keinen Spaß. Also legte sie ihr Buch neben die Packung mit den Buntstiften und schaute wieder aus dem Fenster. Der blöde Sitz fing auch langsam an zu nerven. Svenja konnte sich nicht bewegen und der „Hut“ auf dem Kopf störte zusätzlich.

„Svenja wenn du das nicht möchtest ist das OK, aber dann erzähl uns doch bitte etwas von dir damit wir dich besser kennen lernen können.“ startete Frau Schäfer einen neuen Versuch.

„Ich heiße Svenja Marson, bin 16 Jahre alt und von meinen Eltern zu dieser Reise gezwungen worden. Und ich habe dazu keinen Bock!“ sagte Svenja in einem monotonen Tonfall, der eindeutig zeigen sollte, dass sie sich nicht beteiligen wollte.

„Svenja, es gibt viele Dinge im Leben zu denen man keine Lust hat, einigen davon kann man aber auch nicht ausweichen und andere stellen sich später als ganz tolle Erfahrungen heraus. Aber du könntest uns ja erzählen wozu du Lust hast, was du gerne machst oder welche Erwartungen du an unsere gemeine Zeit hast.“ sagte dann Frau Schäfer.

Svenja aber wollte nichts von sich preisgeben und um nicht auf die Fragen von Frau Schäfer antworten zu müssen, nahm sie wieder „ihr“ Buch in die Hand und blätterte es durch. Dabei sah sie immer wieder zu Charlotte hinüber und musterte sie. Diese bemerkte das natürlich und fühlte sich unwohl dabei. Nach einiger Zeit wurde es ihr zu viel und sie sagte, „Hey stimmt was nicht? Warum guckst du mich so an?“

„Wo soll ich denn sonst hin gucken?“ gab Svenja scharf zurück.

„In dein Zeichenbuch zum Beispiel oder aus dem Fenster. Aber starr mich bitte nicht immer so an.“

„Ich kann mich nicht richtig bewegen, da kann ich nicht immer nur aus dem Fenster schauen. Da muss ich auch mal zu anderen Seite schauen. Und das Malen ist mir zu kindisch, ich bin schon 16 Jahre alt und keine 6 mehr.“ sagte Svenja mit einem deutlich abwertenden Tonfall.

„Hey, ich bin auch 16 und da kann man doch wohl malen, gerade wenn es sonst extrem langweilig ist während der Autofahrt. Das hat doch nichts mit kindisch zu tun.“ entgegnete Charlotte.

„Naja, wenn du das sagst, dann bin ich ja beruhigt.“ sagte Svenja mit einem ironischen Unterton und griff mit der linken Hand nach der Packung mit den Stiften. Als sie sich einen herausgenommen hatte, steckte sie die Packung in eine Ablage rechts an ihrem Kindersitz. Dann hat sie auf einer Seite angefangen ein Grimasse zu malen ohne dabei das vorgedruckte Motiv zu berücksichtigen. Dabei verwendete sie verschiedene Farben und malte das Gesicht immer weiter aus. Es hatte ein übertrieben große Nase, dunkele kurze Haare und auffällig gezeichnete Zähne auf denen eine Zahnspange angedeutet war. Auch wenn Svenja nicht gut Zeichen konnte und die Proportionen nicht stimmten, so konnte doch jeder erkennen wer damit gemeint war.

„Gibst du mir bitte mal die Stifte, ich brauch mal das blau“ sagte plötzlich Charlotte.

„Nö, das brauche ich gerade“ antwortete Svenja ohne zu ihrer Sitznachbarin zu schauen. Sie war gerade dabei mit dem blauen Stift die Augen von dem Gesicht zu malen. Dabei hatte sie ihre linke Hand so geschickt vor ihre Zeichnung gehalten, dass Charlotte nicht sehen konnte was sie gemalt hatte.

„OK, dann gibt mir trotzdem mal bitte die Packung, ich kann auch mit grün weitermachen.“ sagte Charlotte und hielt ihre rechte Hand so weit es möglich war zu Svenja hinüber.

Diese aber reagierte nicht und malte weiter an den Augen.

„Bist du immer so egoistisch?“ fragte Charlotte nach einen kurzen Augenblick.

„Boh du nervst, weißt du das!“ sagte Svenja daraufhin und drehte das Buch um, damit Charlotte nicht sehen konnte was sie gemalt hatte. Dann nahm sie die Packung und holte den grünen Stift raus und hielt ihn Charlotte mit der linken Hand hin.

„Ich will aber den Braunen dafür haben!“ forderte Svenja von Charlotte.

Die Eltern hatten die Unterhaltung natürlich mit Spannung verfolgt und bemerkt, das Svenja die Worte „Bitte“ und „Danke“ offensichtlich in den letzten 30 Minuten wieder vergessen haben musste.

Charlotte aber hatte den grünen Stift erhalten und Svenja hatte immer noch den Rest unter ihrer Kontrolle. Charlotte fand das zwar unfair und auch egoistisch von Svenja, aber da Svenja so ein Geheimnis um ihr Bild machte, war sie darauf neugierig geworden.

„Was hast du denn da gemalt?“ wollte sie wissen.

„Willst du das wirklich sehen?“ fragte Svenja und drehte ihr Buch wieder um und machte mit dem braunen Stift noch einige Striche und Punkte. Dabei verdeckte sie aber weiter das Motiv mit der linken Hand.

„Ja klar, dann zeige ich dir meins auch.“ sagte Charlotte.

„OK du hast es so gewollt, aber beschere dich nicht bei mir, ich bin keine Künstlerin.“ sagte Svenja und hielt danach das Buch hoch und zeigte Charlotte ihre Karikatur. Es war eine ziemlich kindisches Bild auf sehr niedrigem Niveau. Das Gesicht hatte zu große Augen und die Nase war übertrieben groß. Aber Svenja hatte es geschafft, dass alle Merkmale die ein Teenager an seinem Gesicht unangenehm und peinlich sein könnten sehr deutlich zu überzeichnen und darzustellen. Die Form des Gesichtes hatte zwar nichts mit dem von Charlotte zu tun, aber die einzelnen Merkmale konnte jeder sofort wieder erkennen.

Daher erkannte Charlotte auch sofort dass sie mit dem Bild gemeint war. Charlotte war zwar schüchtern, aber wenn sie geärgert wurde, konnte sie sehr schnell unbeherrscht werden. Das führ z.B. in der Schule auch häufig zu Problemen. Nur ihren Eltern gegenüber hatte sie sich auf Grund der strengen Erziehung meistens besser unter Kontrolle. Aber mit dem Bild hatte Svenja sie so stark provoziert, dass sie die Anwesenheit ihrer Eltern ausblendete.

Sie riss Svenja das Buch aus der Hand um dann die Seite mit dem Bild heraus zu reißen. Svenja hatte mit so einer heftigen Reaktion nicht gerechnet und war überrumpelt, aber als Charlotte damit beschäftigt war die Seite aus dem Buch weiter in kleinere Stücke zu reißen, versuchte Svenja dies zu verhindern. Leider reichte ihre Bewegungsfreiraum nicht um Charlotte richtig zu erreichen, aber sie konnte mit der linken Faust auf den rechten Oberarm von Charlotte schlagen. Die gesamten Auseinandersetzung wurde natürlich auch von einem heftigen Geschrei und einigen Beschimpfungen von beiden Seiten begleitet.

Das ganze dauerte nicht sehr lange, denn Herr Schäfer hatte auch schnell reagiert und ein scharfe Bremsung gemacht um noch eine Ausfahrt zu einem Rastplatz zu nehmen, der zufällig gerade in diesem Moment an der Autobahn lag. Bei der starken Bremsung waren beide Bücher und die Reste von Svenjas Zeichnung in den Fußraum gefallen. Beide Mädchen bemerkten das aber nur dadurch, dass die „Hüte“ von dem Kindersitz aufgrund der Bremsung eingerastet waren. Charlotte wurde dann auch klar, dass es mächtig Ärger geben würde für diesen Vorfall. Aber ihre Wut auf Svenja war immer noch so groß, dass sie Svenja für alles verantwortlich machte.

Als wenige Augenblicke später das Auto von Herr Schäfer auf einem Parkplatz abgestellt wurde, ergriff er das Wort, „Ruhe jetzt alle Beide! Was ist das denn für ein Kindergarten? Ich denke ihr wollt 16 Jahre alt sein. Das ist ja als ob ihr nicht mal 6 währt.“ sagte Herr Schäfer recht laut ohne dabei zu schreien.

Danach stiegen sowohl er als auch seine Frau aus und öffneten die beiden hinteren Türen. Charlotte hatte sich ganz schnell wieder beruhigt, sie wusste das ihre Eltern so etwas überhaupt nicht leiden konnten. Als ihr Vater dann neben ihr stand und die Verriegelung der Kopfstütze gelöst hatte, schaute Charlotte auch ganz schuldbewusst zu ihrem Vater und entschuldigte sich höflich.

„Ja Schatz wir wissen ja, dass du auch unbeherrscht sein kannst und du an dir arbeitest, aber jetzt ist dennoch erst mal Schluss und ihr bekommt Maximalsicherung, damit ihr euch beruhigen könnt.“ sagte ihr Vater ganz ruhig.

Charlotte wusste was das bedeutete und legte brav ihre Hände auf die Lehne des Kindessitzes und ließ sich von ihrem Vater die Handgelenke auf der Lehne festschnallen.

Svenja war überfordert mit der Situation als plötzlich Frau Schäfer neben ihr stand. Zeitgleich hatte sie der kurzen Unterhaltung von Charlotte und ihrem Vater zugehört. Svenja wusste nicht was Maximalsicherung bedeutete, aber Frau Schäfer griff sogleich nach dem rechten Arm von Svenja und begann diesen genauso wie bei Charlotte an der Armlehne zu sichern. Woraufhin Svenja versuchte sich zu wehren, was aber wenig erfolgreich war, denn sie war ja schon im Kindersitz gefangen und Frau Schäfer war eindeutig in der stärkeren Position. Nach wenigen Handgriffen war auch der linke Arm von Svenja ruhig gestellt. Svenja beschwerte sich natürlich ausreichend über die zusätzliche Fixierung, aber Frau Schäfer ging darauf nicht ein und holte aus einer Schachten einen Gegenstand, der so wie ein Schnuller aussah jedoch mit zusätzlichen Bändern an den Seiten.

Daraufhin wurde Svenja plötzlich ganz still und presste die Lippen aufeinander.

„Bitte weit aufmachen Svenja!“ sagte Frau Schäfer ganz sachlich und hielt Svenja den Schnuller dicht vor den Mund.

Aber Svenja drehte den Kopf nach links um Frau Schäfer auszuweichen. Dort sah sie, dass Herr Schäfer den gleichen Schnuller gerade bei Charlotte mit dem Band hinter dem Kopf gesichert hatte. Vorne an dem Schnuller sah der Griff aber nicht wie bei einem normalen Schnuller aus, sondern fast genauso wie der Teil der im Mund steckte. Herr Schäfer hatte dann begonnen auf dem Griff zu drücken. In dem Moment spürte Svenja eine starken Druck an ihrem Kiefer der immer stärker wurde bis es leicht weh tat. Dies führte dazu, dass Svenja fast automatisch ihren Mund öffnete und ihr augenblicklich der Schnuller in den Mund gedrückt wurde. Frau Schäfer hatte mit ihrem Daumen die Kiefer von Svenja auseinander gedrückt.

Als nächstes versuchte Svenja das Verschließen der Bänder zu verhindern, indem sie ihren Kopf schnell von rechts nach links bewegte. So war Frau Schäfer gezwungen den Schnuller vorne mit der Hand festzuhalten und den Bewegungen zu folgen.

„Stopp Svenja!!!“ rief Frau Schäfer jetzt sichtlich verärgert, worauf Svenja auch wirklich stoppte.

„Svenja, dir muss doch langsam mal klar geworden sein, dass dieses dummes Theater was du hier aufführst nur zu deinem Nachteil ist. Wir werden immer unsere Maßnahmen durchführen und Du wirst da nichts dran ändern. Dass musst du doch mal langsam kapieren.“ sagte Frau Schäfer wieder in normaler Lautstärke und mehr enttäuscht als ärgerlich.

„Ich werde dir jetzt das Band umlegen und du hältst dabei stille, ist das klar!“ sagte sie danach.

Svenja schaute ihr in die Augen und dann nach unten womit sie ihre Zustimmung bzw. ihre Aufgabe signalisierte, denn sie musste einsehen, dass sie keine Chance hatte sich dagegen zu wehren und es somit sinnlos war.

Dann konnte Frau Schäfer die Bänder hinter Svenjas Kopf festziehen, wodurch die Platte des Schnullers gegen ihrem Mund gepresst wurde. Der Schnuller selbst war irgendwie nicht normal, denn Svenja musste fast instinktiv daran saugen, was aber nicht ging, da sich offensichtlich ein Loch darin befand. Dann aber begann Frau Schäfer auch auf den Griff bei Svenja zu drücken und Svenja bemerkte wie sich der Teil in ihrem Mund mit jedem Drücken vergrößerte. Etwas panisch und flehend guckte Svenja Frau Schäfer mit großen Augen an.

„Keine Angst mein Kind, es ist nicht schlimm, ich möchte nur deine Zunge etwas beruhigen.“ sagte Frau Schäfer.

Als Frau Schäfer aufgehört hatte zu pumpen, wurde die Zunge von Svenja sanft nach unten gedrückt. Sie konnte durch das Loch in der Mitte des „Schnullers“ noch ganz normal Atmen, aber der recht große Fremdkörper in ihrem Mund war dennoch nicht besonders angenehm. Zum Abschluss wurde beiden Mädchen noch eine weiche Augenbinden um den Kopf gebunden, die ihnen aber die Sicht nicht komplett versperren sollte. Der Stoff der Binde war hell und sehr groß gewebt. Man konnte ein wenig hindurch sehen und und noch einige Umrisse erkennen. Aber die Landschaft konnte Svenja so nicht mehr beobachten.

Die gesamte Aktion hatte keine 5 Minuten gedauert und Herr Schäfer steuerte das Fahrzeug wieder auf die Autobahn. Gesprochen wurde zunächst nicht. Frau Schäfer hatte bei dem Stopp auch noch die Reste von Svenjas „Kunstwerk“ zusammen gesucht und die Zeichenbücher aufgehoben. Sie machte sich an die Rekonstruktion des Werkes und musste etwas schmunzeln als sie es wieder zusammengesetzt hatte und auch ihrem Mann gezeigt hatte. Aber warum Svenja so negativ auf ihre Tochter reagiert hatte war ihr nicht klar. Es würde auf jeden Fall viele Arbeit im Urlaub geben mit Svenja.

Charlotte und Svenja hatten unterdessen die Gelegenheit über sich und ihr Verhalten nachzudenken. Svenja musste über die Worte von Frau Schäfer nachdenken. Auch wenn die Schäfers das Wort Strafe nicht benutzt hatten, so war es für Svenja doch wie ein Strafe so im Auto sitzen zu müssen. Wobei Svenja dies wohl auch für den „normale“ Benutzung des Kindessitzes behaupten würde. Aber der Punkt war ja, dass sie mit der Konfrontation ihre Lage mit Sicherheit nicht verbessern konnte. Also dachte Svenja darüber nach ob es nicht doch besser wäre zu kooperieren, dass würde zwar ihren Stolz etwas beschädigen, aber könnte vielleicht doch der deutlich einfachere Weg sein. Als sie darüber nachdachte, wie gemein das alles war und wie schwer ihr es fallen würde über ihren Stolz zu springen, musste sie weinen. Die Tränen wurden aber von der Augenbinde aufgefangen.

Weitere Tränen gab es, als Svenja dann Druck auf ihrer Blase spürte und dringend musste. Sie hatte keinen Gelegenheit sich bemerkbar zu machen und außerdem wusste sie ja zu welchen Zweck ihr die Windel von ihrer Mutter am Morgen ungemacht worden war. Sie sträubte sich viele Minute aber sie wusste es würde keinen anderen Weg geben und als der Druck unerträglich wurde musste sie es laufen lassen.


Seit dem Stopp war inzwischen eine gute Stunde vergangen und Svenja und Charlotte hingen weiter ihren Gedanke hinterher, Beide hatten sich ihre Sommerferien bis hier her zumindest anders vorgestellt. Dann aber sprach Frau Schäfer plötzlich die beiden Mädchen an.

„So ihr Beiden, wir werden gleich ein Rast machen und etwas zum Mittag essen. Ich hoffe ihr konntet euch etwas beruhigen und über euer Handeln nachdenken.“

Dann folgte noch ein fast 10 minütige Predigt über gegenseitigen Respekt und dem Einsatz von Gewalt zur Konfliktlösung was besonders an Svenja gerichtet war, da sie ja Charlotte mit der Faust geschlagen hatte. All das hatte sowohl Charlotte als auch Svenja schon einige Male in ihrem Leben gehört, aber für Svenja was es in diese speziellen Situation schon etwas intensiver.


****


Auch das Auto der Söllings steuerte einen Rastplatz an und Herr Sölling parkte gegenüber der Toilettenanlage an einem Parkplatz der parallel zur Fahrspur und zum Gehsteig lag. Die Rastanlage war eine ältere Bauart ohne Tische und ohne viel Rasenfläche. Jens und Philipp freuten sich nach einer so lange Fahrt endlich wieder aus den Kindersitzen raus zu kommen und etwas über den Parkplatz zu toben und sich zu bewegen.

Als erste stiegen aber die Eltern aus und gingen zur Toilette und hatten dabei Jens und Philipp im verschlossenen Auto sitzen lassen. Nachdem Herr Sölling zurückgekommen war, zog er aus dem Gepäckträger, der eine Dachbox trug, je eine Stange seitlich heraus die dann bis über den Gehsteig reichte aber sich in der gleichen Höhe befand wie die Dachbox. Erst danach öffnete er die Tür bei Philipp und befreite ihn aus seinem Kindersitz. Dann führte er Philipp an der Hand auf die Seite des Gehsteigs und sicherte Philipp mit einer kurzen Leine an der vorderen Stange. Die Leine reichte so gerade vom Ende der Stange bis zu der Stelle an Philipp seinem Rücken wo sich die beiden Träger der Latzhose teilten. Damit war Philipp gezwungen an genau der Stelle stehen zu bleiben wo die Stange endete. Danach wurde auch Jens aus seinem Kindersitz befreit und an der anderen Stange auf dieselbe Weise angebunden.

Dann kam auch Frau Sölling zurück und sie holte zusammen mit ihrem Mann einen kleinen Snacks und etwas zu trinken aus dem Auto. Jens und Philipp waren sehr enttäuscht, dass sie sich immer noch nicht bewegen konnten. Selbst Kniebeugen oder bücken waren so nicht möglich. Sie mussten gerade stehen, konnten sich lediglich etwas strecken und die Arme bewegen.

So haben alle zusammen im Stehen etwas gegessen. Jens fragte dann beim Essen ob er nicht mit Philipp nach dem Essen etwas über den Parkplatz laufen könnte um sich zu bewegen. Aber Herr Sölling erklärte ihm, dass dies viel zu gefährlich sei. Man würde sich ja hier sozusagen auf der Autobahn befinden. Das wollte Jens zwar nicht einsehen, denn es war ja ein Parkplatz, aber er musste wohl bis zum Ende der Rast so stehen bleiben. Was nicht gerade angenehm war, denn seine Windel war nass und er musste auch mal groß.

Nach dem Essen wurde dann aber Jens und Philipp von der Stange befreit und an die Leine genommen. So waren dann die Söllings mit den beiden Kindern zusammen noch für 10 Minuten über den Parkplatz spazieren gegangen. Am Ende standen sie gemeinsam vor der Toilettenanlage und Frau Sölling kontrollierte recht auffällig durch abtasten den Füllstand der beiden Windeln, was Jens natürlich extrem peinlich war. Danach war Frau Sölling dann zuerst mit Philipp in den Wickelraum gegangen und hat ihren Sohn dort frisch gemacht. Jens wurde derweilen noch weiter von Herrn Sölling an der Leine um die Toilettenanlage geführt.

„Jens, wenn du mal groß musst ist das jetzt die beste Gelegenheit. Meine Frau wird dir gleich einen neue Windel ummachen.“ sagte Herr Sölling.

Das war Jens längst klar und er wurde rot im Gesicht, denn sie waren ja hier auf dem Rastplatz nicht alleine, dies aber schien Herr Sölling nicht zu stören.

„Ja ich weiß Herr Sölling, aber können wir dafür bitte schon mal zum Windelraum gehen. Im Gehen ist das nicht so einfach.“ entgegnete Jens dann.

Herr Sölling lächelte und fand das Argument von Jens schlüssig und führte ihn zum Wickelraum. Dort schaute er Jens dann erwartungsvoll an, aber so beobachtet konnte Jens nicht in die Hocke gehen und in die Windel machen. Das war alles viel zu peinlich und unwirklich für Jens.

Die Leine mit der Jens geführt wurde war auch nicht gerade lang und so konnte sich Jens auch nicht entfernen und abwenden. Er fühlte sich wie ein Hund dessen Herrchen ungeduldig darauf wartete, dass er sein Geschäft macht. Nach kurze Zeit öffnete sich die Tür und Herr Sölling nahm die Leine von Philipp entgegen und Jens wurde von Frau Sölling an der Leine in den Wickelraum gezogen.

„Jens hast du schon groß gemacht?“ fragte Frau Sölling als erstes.

„Nein, ….. es ging noch nicht.“ sagte Jens verlegen.

„Aber du muss schon. Ja?“

„Ja.“


„Naja glücklicherweise gibt es hier im Wickelraum eine Toilette. Dann darfst du ausnahmsweise mal unterwegs da drauf.“ sagte Frau Sölling und zog Jens die Latzhose aus und legte ihn danach auf den Wickeltisch. Nachdem die Windel abgenommen war, wurde Jens von Frau Sölling auf die Toilette gesetzt und er musste dabei die Arme in die Luft halten was ganz schön anstrengend war, aber bei weiten angenehmer als draußen an einer Leine gehalten in die Windel zu machen.

So war Jens glücklich, als Frau Sölling ihn wieder gewaschen hatte und mit einer neuen Windel sachgerecht verpackt hatte.

Zurück im Auto mussten Jens und Philipp sich die Hände an der Lehne anschnallen lassen, sie sollten nach dem Essen einige Zeit ruhen und nicht gleich weiter Zeichnen.


****


Das Auto der Schäfers rollte langsamer und kam letztlich zum Stehen genau in dem Moment, wo Frau Schäfer mit ihrer Ermahnung fertig war.

„Wir gehen jetzt zuerst auf die Toilette, ihr bleibt solange noch im Auto bis wir zurück sind.“ sagte dann Herr Schäfer. Daraufhin konnte Svenja hören, wie die beiden vorderen Türen geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurden. Dann folgte noch das typische Geräusch der Zentralverriegelung und Sie konnte erkenne wie sich die Schäfers vom Auto entfernten. Sogleich wurde Svenja von einer unheimlichen Stille umgeben. Diese ließ in ihr ein viel stärkeres Gefühl der Hilflosigkeit aufkommen als es die Stunden davor der Fall war. Es war wie die Ungewissheit die sie auch gespürt hatte als ihr Vater sie am Weihnachtsmorgen das erste Mal im Bett angebunden hatte, ohne zu wissen wann sie wieder frei kam.

Sie schaute zu Charlotte, konnte sie aber kaum erkennen. Dafür konnte sie sie aber atmen hören, dies ließ Svenja wieder ruhiger werden. Dennoch kam es ihr wie eine Ewigkeit vor, so ungewiss warten zu müssen bis die Schäfers zurückkamen.

Als sie dann wieder das Geräusch der Zentralverriegelung hörte erschrak Svenja und sie konnte wieder Zwei Personen in der Nähe des Autos sehen. Dann war sie auch sehr froh nicht länger warten zu müssen. Sofort danach wurden auch die beiden hinteren Türen geöffnet und Svenja hörte die inzwischen bekannte, wenn auch nicht vertraute, Stimme von Frau Schäfer. „So ihr Beiden, wir machen euch jetzt den Mundschutz wieder ab. Wenn der Streit wieder losgeht, ist der schneller wieder dran als ihr gucken könnt.“ mahnte sie noch.

Dann wurde als erstes die Augenbinde wieder abgenommen. Parallel geschah dasselbe bei Charlotte von ihrem Vater.

Frau Schäfer bemerkte dabei, dass die Augenbinde von Svenja feucht war. Daraufhin sah sie Svenja mitleidsvoll an und sagte, „Es tut mir leid dass du geweint hast, aber so wie ihr Beide euch aufgeführt habt, geht es auch nicht.“ Dann löste sie das „Hut-Gestell“ des Kindersitzes und streichelte Svenja noch über den Kopf. Danach wurde die Luft aus den Schnuller gelassen und dieser entfernt. Svenja und auch Charlotte blieben aber noch stumm und schmollten während sie weiter aus den Kindersitzen befreit wurden.

Nachdem Svenja endlich aus dem Sitz aufstehen und aussteigen konnte, wollte sie sich erst mal strecken um ihren Körper wieder beweglich zu machen. Dabei wurde sie aber sofort von Frau Schäfer aufgefordert ihre Hände hinder den Rücken zu halten. Da Svenja zunächst keine Lust mehr auf weiteren Stress hatte, folgte sie der Anweisung, worauf Frau Schäfer ihr eine Schlinge aus Stoff um die Handgelenke legte und zuzog. Damit waren ihre Arme auf den Rücken gefesselt, nicht besonders eng aber so konnte sie sich nur noch sehr eingeschränkt strecken.

Auch Charlotte wurde so von ihrem Vater eingeschränkt und Beide wurden zu einer Parkbank geführt die in unmittelbarer Nähe zum Auto stand. An den Handgenlenkschlaufen waren kurze Leinen die zur Führung dienten. Die Parkbank war eine typische Parkplatzsitzgruppe mit einem Tisch aus Beton und auf jeder Seite je eine Bank mit Rückenlehne, die so wie auch die Sitzfläche mit Latten aus Holz verkleidet waren. Der Abstand zwischen Bank und Tischkante war unveränderbar, aber ausreichend damit sich Svenja und Charlotte auch mit den hinten verbundenen Händen auf die Bank setzen konnten.

Nachdem sich die beiden Kinder nebeneinander hingesetzt hatten, wurden von Charlottes Eltern kurze Bänder an den D-Ringen der Latzhosen seitlich am Bund befestigt, die anderen Enden der Bänder wurden in Ösen unter der Tischplatte eingehakt. Die Länge der Bänder war so bemessen, dass der Bauch von Charlotte und Svenja dicht an die Tischplatte gezogen wurde. Dies führte auch dazu, dass sie Beide auf der vorderen Kante der Bank sitzen mussten. Ein anlehnen nach hinten war so nicht mehr möglich, was auch mit den Händen hinter dem Rücken unbequem gewesen wäre.

Die Position war so auch nicht gerade die bequemste und Svenja schmollte noch und dachte sich, dass dies alles noch zu ihrer Strafe für den Streit mit Charlotte gehören würde. Nach der Stunde „Maximalsicherung“ im Auto war sie aber nicht mehr wirklich sauer auf Charlotte, sie mochte sie halt einfach nicht. Aber sie hatte ja eine Stunde Zeit zum Nachdenken und ihr war klar, dass sie mit ihr auskommen musste.

Als Herr und Frau Schäfer dann zum Auto zurück gingen um das Essen zu holen, schaute Svenja das erste Mal wieder zu Charlotte. Diese schaute Svenja immer noch ziemlich böse an, denn aus ihrer Sicht hatte ja Svenja mit der Provokation angefangen und war somit an allem Schuld. Das alles war Svenja aber egal.

„Sind deine Eltern immer so drauf? Bei so einer Kleinigkeit gleich so mit der Strafe zu übertreiben?“ fragte Svenja.

„Du hast dich doch wie ein Arsch benommen und mich geärgert!“ sagte Charlotte vorwurfsvoll aber sehr leise, denn sie wollte nicht, dass ihre Eltern die Unterhaltung hören können.

„Eh man, was kann ich dafür, dass du gleich so ausrastest. Außerdem hatte ich dich doch gewarnt.“ sagte Svenja und musste etwas grinsen als sie wieder an ihr Bild dachte.

Charlotte presste die Lippen aufeinander und versuchte ihre Wut auf Svenja zu unterdrücken. Sie hatte keine Lust den „Mundschutz“, wie ihre Mutter es nannte, wieder zu bekommen.

„Ja man, komm wieder runter. Das war ein blödes Bild, ich wusste doch nicht, dass du so empfindlich bist.“ sagte Svenja auch in reduzierter Lautstärke, weil sie ja nicht wusste wie Charlottes Eltern das Gespräch bewerten würden.

„Nun sag doch mal, wie lange wollen deine Eltern uns den noch bestrafen? Wir sind doch wieder friedlich oder?“ versuchte es Svenja nochmal.

„Wieso noch bestrafen? Erstens sehen meine Eltern die Maximalsicherung nicht als Strafe an und außerdem ist es doch vorbei!“ fragte Charlotte ernsthaft naiv zurück.

„Das soll keine Strafe sein? Wir waren wer weiß wieviele Stunden gefesselt und geknebelt im Auto und jetzt sind wir immer noch gefesselt und sitzen hier fest. Also ich denke schon dass das ein Strafe ist.“ sagte Svenja empört über Charlottes Antwort.

„Die Maximalsicherung ist echt doof da gebe ich dir Recht, aber am Tisch auf das Essen warten ist ganz normal, gerade hier auf den Rastplatz. Musst du bei deinen Eltern nicht am Tisch sitzen?“

Bei der Antwort von Charlotte war Svenja schockiert und musste erst mal nachdenken. Offensichtlich war es für Charlotte ganz normal, so angebunden am Tisch zu sitzen und auf ihre Eltern zu warten. Aber nachdem Svenja einen Moment darüber nachdachte, musste sie feststellen, dass sie zuhause auch von ihren Eltern beim Essen am Tisch auf ihrem Küchenstuhl angebunden wurde. Wenn ihr auch nicht die Hände auf den Rücken gefesselt wurden, so es doch sehr ähnlich.

Während Svenja so darüber nachdachte kamen Charlottes Eltern mit einem Picknickkorb und einer Decke zurück. Herr Schäfer legte die Decke über den Tisch, dabei konnte die Decke an der Kante wo Svenja und Charlotte saßen nicht überhängen, da sie so dicht an den Tisch gezogen wurden. Frau Schäfer stellte dann vier Teller und ein Kunststoffdose mit belegten Broten und noch einigen Snacks auf die Decke. Dann folgten noch Becher und allen wurde heißer Tee aus einer Thermoskanne eingegossen.

Als alles fertig war setzten sich Charlottes Eltern den beiden Kindern gegenüber an den Tisch und legten sich gegenseitig die Arme über die Schultern und lehnten sich entspannt zurück an die Rückenlehne der Bank.

„Ahhh ist das schön, endlich beginnt der Urlaub!“ sagte Herr Schäfer zu seiner Frau und gab ihr einen Kuss. Danach schauten beide Svenja und Charlotte an, die Beide immer noch mit auf dem Rücken gefesselten Händen gezwungenermaßen kerzengerade auf der Kannte der Bank saßen und ein schmollendes Gesicht machten.

„Nun schaut nicht so finster drein, das wird schon noch mit euch Beiden. Jetzt aber lasst uns erst einmal was essen.“ sagte dann Frau Schäfer.

Danach standen sie und ihr Mann auf, um Svenja und Charlotte die Schlaufen an den Handgelenken zu lösen. Die beiden Mädchen durften dann anfangen zu essen und auch die beiden Eltern hatten sich wieder an den Tisch gesetzt und alle hatten gemeinsam gegessen. Aber Svenja und Charlotte mussten gerade auf der Kante der Bank sitzenbleiben. Da die Beiden immer noch keine Lust hatten miteinander zu reden, wurde es ein recht stilles Essen.

Svenja dachte zwar immer noch darüber nach wie Charlotte reagiert hatte und wie normal Charlotte das alles fand, aber sie traute sich nicht die Erwachsenen zu fragen wie es weiter gehen würde. Auch hätte Svenja vielleicht gerne Charlotte danach gefragt, aber nicht in der Anwesenheit ihrer Eltern.


Svenja hatte nicht besonders viel Hunger und hatte nur eine Scheibe Brot gegessen, auch hatte sie ihren Becher schon eine Weile nicht mehr angefasst, denn der Tee schmeckte ihr nicht besonders gut. Hinzu kam auch noch der Gedanke an ihre Windel. Obwohl sie die schon einmal benutzt hatte, fühlte es sich für Svenja erstaunlich trocken an, auch wenn sie den aufgequollenen Absorber spüren konnte. Sie wusste ja weder was die Windel noch aufnehmen konnte, noch wie lange sie noch gezwungen wurde darin zu sitzen.

Bei ihren Gedanke wurde sie plötzlich von Frau Schäfer angesprochen, „Svenja bist du fertig mit Essen?“

„Wie …. ähhh … ja bin ich.“ gab Svenja verwirrt zur Antwort.

Daraufhin stand Frau Schäfer auf und nahm das Bündel mit den Handgelenkschlaufen zur Hand das sie neben sich auf der Bank abgelegt hatte. Damit ging sie hinter Svenja in Stellung, aber Svenja war noch in ihren Gedanken und hatte nicht bemerkt, dass Frau Schäfer ihr wieder die Fesseln anlegen wollte.

„Svenja nimmst du bitte wieder deine Hände hinter den Rücken?“ sagte Frau Schäfer mit einem gewissen vorwurfsvollen Ton, mit dem sie deutlich machte, dass sie auf Svenja wartete.

Svenja hatte aber wirklich nicht mitbekommen was von ihr erwartet wurde.

„Ja doch … woher soll ich denn wissen, dass Sie mich gleich wieder fesseln wenn ich mit essen fertig bin?“ antwortete Svenja ebenso vorwurfsvoll, nahm aber ihre Hände nach hinten und hat sich ohne weitere Diskussion den Handlungsspielraum wieder nehmen lassen.

„Svenja dieses Wort benutzen wir nicht. Es ist nun mal so vorgesehen, dass du hier in der Öffentlichkeit gesichert werden musst. Es lauern so viele Gefahren und für deine Disziplin ist das auch noch förderlich. Mir scheint wir müssen mit dir im Urlaub auch noch etwas Theorie machen damit du begreifst, was man von dir verlangt.“ sagte Frau Schäfer wärend sie Svenja die Hände wieder nutzlos machte.

„Es ist mir egal wie Sie es nennen, für mich ist es eine Fessel!“ sagte Svenja daraufhin trotzig.

„Svenja, weil Charlotte noch nicht mit Essen fertig ist gibt es ausnahmsweise nur eine Verwarnung, du sollst uns mit Respekt behandeln, dass hatten wir von Anfang an gesagt. Eigentlich würdet ihr Beide dafür jetzt wieder den Mundschutz bekommen, da du so frech bist.“ sagte Frau Schäfer. Svenja verstand nicht so ganz, was daran so frech war und vor allem nicht, was Charlotte damit zu tun hatte. Aber sie schaute daraufhin zu Charlotte und deren Gesichtsausdruck, gepaart mit einem leichten Kopfschütteln, sagte mehr als tausend Worte. Es war auf jeden Fall besser jetzt nichts weiter zu sagen, denn Frau Schäfer würde wohl offensichtlich für das Vergehen von Svenja beide bestrafen wollen.


Als auch Charlotte mit Essen fertig war wurden auch ihre Hände wieder hinter dem Rücken fixiert und die Eltern räumten wieder alles zurück in das Auto. Während der Zeit schaute Svenja sich den Rastplatz genauer an. Es war ein fast neu gebauter Rastplatz mit einer großen Toilettenanlage in der Mitte. Zwischen den Parkreihen war viel Platz mit grünen Rasenflächen und vielen Tisch-Bank-Kombinationen. Die Parkplätze der LKW waren weiter entfernt. Hinter der Toilettenanlage gab es noch einen Spielplatz der recht groß schien. Er war von einem sehr hohen Zaun umgeben, was Svenja darauf zurückführte, dass es darin ein Fußballtor und ein Basketballkorb gab. Es war aus der Entfernung auch noch ein beachtliches Klettergerüst zu sehen.

Von dort war auch eindeutiger Lärm von spielenden Kinder zu hören. Auch wenn Svenja weder Fußball noch Basketball spielte oder Lust auf klettern hatte, so beneidete sie doch die Kinder die dort hinten auf den Spielplatz toben und spielen durften, während sie hier angebunden sitzen musste.

Bei diesen Gedanken lies Svenja ihren Blick weiter über den Rastplatz schweifen, dabei erspähte sie andere Kinder und Jugendliche, die genauso wie sie und Charlotte an den Tischen angebunden schienen und mit ihren Eltern etwas aßen oder an einer Leine auf den Weg zwischen den Parkplätzen spazieren geführt wurden. Svenja hatte all das in letzten Zeit zwar schon mal gesehen und auch teilweise selbst erlebt, aber hier schien all das zur Normalität zu gehören.

Plötzlich spürte sie wie jemand die Leine, die mit ihren Handgelenken verbunden war, genommen hatte. Dabei realisierte sie, dass Frau Schäfer mit der Leine in der Hand neben ihr stand und die Bänder, die sie mit der Latzhose an den Tisch zogen, löste. Danach durfte sie aufstehen und auch Charlotte wurde von ihren Vater an der Leine geführt. Gemeinsam steuerten alle auf den Spielplatz zu.

Als die Gruppe dem Spielplatz näher kam erkannte Svenja, dass der Eingang wie bei einer großen Vogelvoliere eine Art Schleuse hatte. Mit einer äußeren und einer inneren Tür, dazwischen war ein Raum von ca. 3m Länge und 2m Breite. Ohne das Charlotte und Svenja gefragt wurden ob sie überhaupt auf den Spielplatz wollten, ging die Gruppe in den Zwischenraum. Nachdem die äußere Tür geschlossen war, wurden Svenja und Charlotte die Hände befreit.

„Ihr dürft jetzt 10 Minuten spielen gehen, danach müssen wir dann weiter.“ sagte Herr Schäfer und öffnete die innere Tür.

Daraufhin lief Charlotte recht zielgerichtet los in Richtung der Kletterkonstruktion mit angeschlossenen Abenteuerspielplatz. Svenja schaute ihr hinterher und dann wieder zu Herr Schäfer.

„Spielen? … Ich? … Dort?“ fragte Svenja verwirrt und ungläubig.

„Svenja, es ist nicht wichtig wie du es nennst. Du kannst auch einfach nur im Kreis laufen, aber etwas Bewegung solltest du dir schon gönnen. Wir werden noch eine Weile fahren bis wir am Ziel sind. Du könntest dich aber vielleicht auch mit Charlotte versöhnen oder aussprechen.“ sagte Herr Schäfer und legte seine Hand sanft auf den Rücken von Svenja und schob sie behutsam durch die Tür. Hinter ihr wurde die Tür gleich wieder geschlossen und Svenja stellte fest, dass es von innen keine Klinge gab. Sie und alle anderen Kinder die sich auf den Spielplatz befanden waren also eingesperrt. Das war im ersten Moment wieder ein komisches Gefühl, aber da der umzäunte Bereich sehr groß war, war es nicht besonders schlimm.

Gleich neben der Eingangstür war ein größere Platz mit einem Fußballtor auf der einen Seite und einem Basketballkorb auf der andern, dort spielte aber niemand. Dahinter war noch ein Bereich mit 2 Tischtennisplatten und einigen Bänken auf denen ein paar Jungen saßen. Svenja schätzte deren Alter auf 13 oder 14 Jahre. Alle auf dem Platz hatte wie Svenja auch Latzhosen an.

Im Bereich der Klettergeräte waren meist jüngere Kinder zu sehen. Nachdem sich Svenja umgeschaut hatte beschloss sie Charlotte zu suchen, denn was sollte sie hier alleine machen. Außerdem hatte Herr Schäfer ja auch recht, etwas Bewegung würde nicht verkehrt sein. So ging Svenja langsam auch in Richtung der Klettergeräte. Es war eine wahre Wohltat die Hände und Arme wieder frei bewegen zu können beim Laufen, und Svenja schwang ihre Arne dann absichtlich bei jedem Schritt hin und her. Sie machte sich dabei endlich mal keine Gedanken darüber ob das peinlich oder kindisch sein könnte. Dabei spürte sie auch mit jedem schritte die enge Latzhose auf ihrem Körper und wie die Windel von den Träger der Latzhose in ihren Schritt gezogen wurde. Dies war nicht wirklich unangenehm, aber schmälerte das Gefühl der Freiheit etwas.

Nachdem sie einmal um den gesamten Kletterkomplex herumgegangen war, hatte sie Charlotte noch nicht entdeckt. In der Mitte aller Gestelle, Brücken und Netze gab es einem dreistöckigen Komplex aus Gängen und Brücken mit Fenstern und eine Rutsche die von ganz oben nach unten auf den Boden führte.

Svenja entdeckte nach einigem umherschauen Charlotte auf der zweiten Ebene auf einer Brücke stehen.

„Hey, was machst du da oben?“ rief Svenja dann spontan zu Charlotte.

„Ich stehe hier und gucke. Siehst du doch.“

„Kommst du runter, wir sollten doch mal miteinander reden denke ich.“ sagte Svenja.

„Komm du doch hoch, hier ist es viel schöner.“

Svenja schaute sich um und suchte nach einer Möglichkeit dort möglichst einfach hinzugelangen. Aber das war gar nicht so einfach, und um eine gewisse sportliche Aktivität würde sie nicht herum kommen. Sie entschied sich für eine arte Leiter aus dicken Holzsprossen. Als sie dort angekommen war hob sie ihre Arme um nach einer der oberen Sprossen zu greifen, dabei spürte sie wie ihre Latzhose die leicht aufgequollene Windel noch stärker an ihren Körper drückte. Am liebsten hätte sie die Aktion jetzt abgebrochen, aber sie konnte ja nichts dagegen tun und sie hatte jetzt die Chance mit Charlotte ungestört zu sprechen. Also hatte sie sich überwunden und war die Leiter hinaufgeklettert, auch wenn sie dabei permanent an die enge Latzhose und die Windel erinnert wurde.

Als sie oben angekommen war, musste sie nur noch über eine Hängebrücke aus einem Seilgeflecht balancieren um Charlotte zu erreichen. Auf der halben Strecke der Brüche sagte Charlotte, „fang mich doch!“ und lief in die andere Richtung weg. Sie verschwand in dem zentralen Teil des Labyrinthes. Svenja blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen, aber sie ließ sich nicht hetzen und fing nicht an zu rennen als sie wieder feste Bohlen unter den Füßen hatte. Ob Charlotte ernsthaft fangen spielen wollte, wie es die jüngeren Kinder hier taten, konnte Svenja nicht abschätzen. Aber Charlotte wirkte auf Svenja noch sehr kindlich verspielt, als sie davon sauste.

Im Inneren des Kletterturmes gab es mehrere Abzweigungen und Charlotte war nicht mehr zu sehen. Aber es hörte sich so an, als ob gerade jemand eine Etage höher geklettert war und dort umher lief. So entschied sich Svenja auch hier wieder eine Leiter zu erklimmen. Oben gab es dann einen Ausguck und den Beginn der Rutsche. Svenja konnte von der Leiter aus sehen wie Charlotte vor der Rutsche wartete bis Svenja ihr folgte.

„Charlotte ich werde mit dir kein fangen spielen, ich würde aber gerne ernsthaft mit dir reden wollen, OHNE deine Eltern!“ sagte Svenja als sie noch auf der Leiter war, aber Charlotte schon sehen konnte.

Svenja konnte in Charlottes Augen die Enttäuschung erkennen, die sich zeigte als Charlotte erkannte, dass sie Svenja nicht zum Spielen animieren konnte. So ging sie enttäuscht von der Rutsche zurück zur Leiter und gab Svenja die Hand um ihr nach oben zu helfen. Gemeinsam setzten sich dann die beiden Mädchen in einem Aussichtsbereich auf einen Balken.

„Du Charlotte, es tut mir leid mit dem Bild, ich wollte dich nicht beleidigen. Es ist nur so, dass ich mit dem wie sich das deine Eltern vorstellen, nicht klar komme. Ich glaube, dass wir beide so unterschiedlich sind, dass wir nicht gleich beste Freundinnen werden können.“

„Wie kommst du darauf? Wir konnten uns doch noch gar nicht kennen lernen. Im Auto wolltest du ja nicht reden.“ sagte Charlotte.

„Naja hast du schon vergessen, dass wir das auch nicht konnten? Ich denke du solltest mir mal ein bisschen was über deine Eltern erzählen. Sind die immer so schräg drauf?“ fragte Svenja.

„Wieso schräg, wir haben uns halt nicht benommen und da gibt es „Konsequenzen“, wie Mama immer sagt. Da brauchst du dann auch nicht versuchen zu diskutieren. Bringt nichts.“ sagte Charlotte nüchtern.

„Ja OK, die Strafe war hart und ich fand es total übertrieben. Aber ich meine andere Dinge. Hände fesseln und an der Leine gehen müssen. Dann die blöden Windeln, wir hätten bestimmt mal anhalten können. Auch das mit dem malen, machst du das freiwillig oder nur weil deine Eltern das wollen?“ fragte Svenja.

Charlotte war von den vielen Dingen die Svenja aufzählte etwas überfordert und wusste nicht wo sie anfangen sollte.

„Ähhhh, naja also auf langen Autofahrten male ich schon immer gerne. Ich weiß nicht was du dagegen hast und was soll ich denn sonst machen!?“. Dann machte Charlotte eine kleine Pause zum Nachdenken.

„und …. die Sicherheitsvorkehrungen machen meine Eltern auch schon sehr lange bei mir. Darfst du denn alleine auf die Straße?“ fragte Charlotte naiv aber auch unsicher.

„Ja bisher schon, natürlich! Ich bin ja keine 6 mehr. Du willst mir sagen, dass deine Eltern dich nur mit gefesselten Händen und an einer Leine vor die Haustüre lassen? Auch im Urlaub?“ fragte Svenja entsetzt.

Charlotte wurde unsicher, sie wusste natürlich, dass nicht alle Kinder und Jugendliche so wie sie von den Eltern behandelt wurden. Aber sie war nicht davon ausgegangen, dass ihre Eltern so ein Mädchen aufnehmen würden. Denn bisher versuchten ihre Eltern sie so weit wie möglich davon abzuschirmen. Ihr wurde auch nichts über Svenja und die Hintergründe gesagt, warum Svenja mit ihnen mit in den Urlaub fahren sollte.

„Naja also hier auf dem Rastplatz sind meine Eltern schon extrem vorsichtig, in einem Park in der Stadt oder in der Natur ist es nicht ganz so streng. Aber in der Öffentlichkeit ist die Leine leider Pflicht.“ sagte Charlotte und schaute zu Boden. Dann kam wieder eine kleine Pause.

„Die Windel muss ich aber sehr selten benutzen, meist bei so langen Fahrten. Das ist aber immer noch besser als mit Mama auf eine öffentliche Toilette gehen zu müssen. Das ist meist viel zu eng oder total peinlich.“ erzählte Charlotte.

Svenja war auch nachdenklich geworden, wo hatten ihre Eltern sie hier nur mitgeschickt. Und vor allen, wurden ihre Eltern nach den Sommerferien mit ihr genauso umgehen?

„CHARLOTTE ….. SVENJA …. WIR WOLLEN WEITER, KOMMT IHR BITTE!“ rief plötzlich die laute Stimme von Frau Schäfer. Daraufhin stand Charlotte sofort auf und schaute über das Geländer der Aussichtsplattform. Sie sah ihre Mutter die bei geöffnete Tür in der Schleuse stand und nach den Beiden Ausschau hielt.

„Ja Mama wir kommen!“ rief Charlotte zurück und winkte nach unten.

„OK wir müssen los. Kannst du mir einen Gefallen tun?“ sagte Charlotte dann an Svenja gewannd.

„Weiß nicht. Worum geht es denn?“ fragte Svenja.

„Ich versteh ja, dass wir beide anders ticken und nicht gleich beste Freundinnen sein können, auch wenn ich mir das gewünscht hätte. Aber glaube mir, du solltest dich nicht mit meinen Eltern anlegen. Da wirst du keine Chance haben, sie sind sehr streng ja, aber wenn man sich an ihrer Regeln und Anweisungen hält, sind sie echt lieb. Eigentlich könnte es mir ja egal sein was sie mit dir machen, aber es gibt eine Regel die mich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch trifft. Wenn ich zuhause Besuch habe, sagt Mama immer sind alle Kinder gleich. Was soviel bedeutet wie, alles was sie sagt trifft auf uns beide zu. Ich habe also keinen Bock deinen Mist mit auszubaden. Weißt du was ich meine?“

„Naja ich kann es mir denken. Immer gemeinsame Strafen!“ sagte Svenja.

Charlotte ging zur Rutsche und sagte, „Bei meinen Eltern gibt es keine Strafen, nur Konsequenzen! Wir müssen jetzt los, wegen der Konsequenzen.“ dabei grinste sie Svenja an und sprang dann in die Rutsche und rutschte nach unten.

Svenja stand auch langsam auf und ging in Richtung Rutsche, dabei dachte sie, wie naiv Charlotte auf der einen Seite war und auf der anderen Seite aber genau wusste was für ein Spiel ihre Eltern mit ihr Spielten. Nur weil sie eine Strafe nicht so nannten war es doch eine und das wusste Charlotte offensichtlich genau.

Dann rutschte auch Svenja, auf ihrem mit der Windel gepolsterten Hinterteil, die Rutsche herunter. Was überraschenderweise Spaß machte.


Als Beide wieder an der Tür angekommen waren, sollte Svenja noch auf den Spielplatz warten. Nur Charlotte wurde mit herausgenommen. Das fand Svenja sehr komisch und so ging sie noch eine Runde um das Klettergerüst spazieren und dachte über das Gespräch mit Charlotte nach. Dabei spürte sie, dass sie wieder Pipi musste. Was sie zunächst veranlasste ihre Latzhose genauer zu untersuchen. Da hatte sie ja jetzt das erste Mal ungestört Gelegenheit zu. Aber die Schnallen und Verschlüsse ließen sich nicht verstellen oder öffnen. Ihr Problem wurde aber dringlicher, sollte sie wirklich nochmal in die Windel machen? Das auch noch wo viele andere Kinder und Leute von draußen durch den Zaun zusehen konnten. So entschied sie sich in eine der Öffnungen der Klettergeräte auf der untersten Ebene zu gehen. Dort hockte sie sich hin und machte ihre Windel noch einmal nass. Es fühlte sich noch komischer an als im Kindersitz aber es hatte den Anschein, dass alles aufgesaugt wurde und die Latzhose nicht feucht wurde.

Als sie wieder aufgestanden war, um wieder nach draußen zu gehen, bemerkte sie dass der Absorber noch deutlicher zu spüren war. Nachdem sie ein paar breitbeinige Schritte gemacht hatte wurde sie von Frau Schäfer zur Tür gerufen. In der Schleuse musste sie wieder ihre Hände hinter den Rücken halten und Frau Schäfer legte ihr wieder die Schlingen um die Handgelenke. Anschließend hatte Frau Schäfer ihr den Windelbereich abgetastet und bemerkt, dass ein Wechsel nötig sei. Dabei wurde Svenja rot im Gesicht und fragte sich wie und wo das stattfinden sollte. Auf der anderen Seite war sie sehr froh die volle Windel los zu werden.

Vor dem Zaun war nichts von Charlotte oder ihrem Vater zu sehen und Frau Schäfer steuerte mit Svenja auf die Toilettenanlage zu. Als beide vor dem Wickelraum angekommen waren, schaute Svenja entsetzt auf das Schild an der Tür. „Was hier? In der öffentlichen Babytoilette!“ sagte Svenja erschrocken ohne zu wissen was sie erwartete oder überlegt zu haben wo ihr sonst die Windel gewechselt werden könnte.

„Ja klar im Wickelraum Svenja, wir können das ja schlecht hier draußen auf der Wiese machen. Denn du bist halt kein Baby mehr.“ sagte Frau Schäfer und lächelte während sie an die Türe klopfte.

Kurz darauf öffnete sich die Türe und Svenja konnte Charlotte sehen wie sie im Raum stand mit herunterhängenden Trägern und Latz ihrer Latzhose. Herr Schäfer hatte dann, nachdem er die Türe geöffnet hatte, Charlotte die Träger wieder über die Schultern gelegt und den Latz nach oben gezogen.

„Wir sind fertig, ihr kommt alleine klar oder soll ich helfen?“ fragte Herr Schäfer seine Frau als er bei Charlotte die Träger wieder verschlossen hatte.

„Ja sicher, wir machen das schon.“ sagte Frau Schäfer und strich Svenja über den Kopf dabei.

Dann bekam Charlotte auch wieder die Schlaufen um die Handgelenke gelegt und wurde von ihrem Vater nach Draußen geführt. Frau Schäfer schloss daraufhin die Tür und verriegelte sie auch.

In dem Raum standen zwei Tische, einer war recht klein und die Oberfläche war leicht gebogen. Es war erkennbar, dass es sich hierbei um einen Wickeltisch für Kleinkinder handelte. Gegenüber stand ein über zwei Meter langer Tisch der glatt und gerade war.

„Svenja, da wir beide beim Windelwechsel noch nicht eingespielt sind, erkläre ich es dir gleich. - Hast du groß gemacht oder musst du jetzt gerade groß?“

„Nein und ich hoffe auch, dass das nicht passieren wird oder Sie mich dazu zwingen. Das ist doch ekelhaft! Bei der ganzen Zeit die wir jetzt schon hier Rast machen, hätten wir auch dreimal anhalten können und auf Toilette gehen können.“ sagte Svenja und verzog dabei das Gesicht.

„Svenja, darüber diskutiere ich jetzt nicht mit dir. Klar!“ sagte Frau Schäfer dann recht scharf.

„Also gut, dann ziehe ich dir jetzt die Hose aus. Danach legst du dich auf den großen Tisch mit dem Kopf zur Wand. OK!“

Svenja antwortete darauf nichts und Frau Schäfer begann die Latzhose zu öffnen und nach unten zu ziehen. Die Hände wurden Svenja dabei immer noch auf den Rücken festgehalten. Als die Hose ausgezogen war, wurden Svenja die Schlaufen von den Handgelenken abgenommen und sie konnte sich auf den Tisch setzen und sollte sich dann nach hinten legen und die Arme an das Tischende ausstrecken. Dort wurden dann ihre Handgelenke mit kurzen Lederbändern, die am Tisch befestigt waren, gesichert. Danach wurde dann der Windelwechsel von Frau Schäfer durchgeführt. Für Svenja war die Situation extrem peinlich und unangenehm, obwohl Frau Schäfer sehr zärtlich und auch vorsichtig war. Sie hatte jeden ihrer Schritte erklärt und versuchte Svenja mit einzubeziehen. Aber Svenja hatte den Kopf zur Seite gedreht und hoffte auf ein schnelles Ende der Prozedur. Das Anlegen der Windel von ihrer Mutter am Morgen war schon schlimm gewesen für Svenja. Aber dass sie hier jetzt mit gefesselten Händen total wehrlos dieser fremden Frau ausgeliefert war, die auch noch mit feuchten und kalten Tüchern ihren Körper an den intimsten Stellen säuberte, war dann doch so schlimm für Svenja, dass ihr leise ein paar Tränen über die Wangen liefen.

Nachdem Svenja mit einer neuen Windel versorgt war, wurden ihr die Hände wieder gelöst und sie durfte sich aufrichten. Als Svenja ihren Oberkörper wieder aufgerichtet hatte, schaute Frau Schäfer ihr in das Gesicht.

„Schatz, was ist denn? War es so schlimm?“ fragte Frau Schäfer ganz sanft und nahm ein Feuchttuch und wischte damit Svenja die Tränen aus dem Gesicht.

Svenja drehte dabei den Kopf zur Seite und sagte „Sie kapieren es wirklich nicht oder?“

Svenja war nicht mehr in der Lage zu streiten oder ihre Gefühlte zu beschreiben. Sie war den Schäfers ausgeliefert. Es war ja nicht so, dass Frau Schäfer grob gewesen wäre oder die Hilflosigkeit von Svenja anders ausgenutzt hätte, im Gegenteil, sie war sehr bemüht den Windelwechsel so schnell und angenehm wie möglich zu gestalten. Dennoch war für Svenja die ganze Windelsache unnötig und das Fesseln auf dem Tisch war demütigend und gemein.

„OK Svenja, ich kann nachvollziehen, dass du mit dieser Situation noch so deine Probleme hast. Das wird schon noch. Steh dann jetzt bitte auf, damit ich dich wieder anziehen kann. OK!“ sagte Frau Schäfer und streichelte Svenja auf der Schulter. Sie stand langsam auf und ließ sich ohne Widerstand und wortlos die Latzhose anziehen und verschließen, dabei vermied sie aber den Blickkontakt zu Frau Schäfer.

Bevor die Tür wieder geöffnet wurde musste sich Svenja die Hände wieder auf dem Rücken verbinden lassen. Frau Schäfer nahm dann noch die Wickeltasche über die Schulter und ging mit Svenja zurück zum Auto, wo Charlotte schon wieder in ihrem Sitz angeschnallt war. Nachdem auch Svenja wieder in ihrem Sitz wie am Morgen sicher angeschnallt war, ging die Fahrt weiter.

Als der Wagen wieder auf der Autobahn rollte, schaute Svenja immer noch nachdenklich aus dem Fenster. Nach dem Gespräch mit Charlotte auf dem Spielgerüst mochte sie ihre Ferienschwester zwar noch nicht und sah sie immer noch als naiv und kindlich an. Dennoch hatte sie auch erkannt, dass Charlotte nicht dumm war und Charlotte offensichtlich versuchte das Beste aus ihrer Situation zu machen. Svenja konnte sich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht vorstellen unter diesen Umständen, wie sie und Charlotte behandelt wurden, zufrieden zu sein oder gar glücklich zu werden. Nach einigen Kilometer hatte Charlotte ihre Mutter gefragt ob sie weiter malen dürfte, was dann auch erlaubt wurde. So hatte sie dann begonnen weiter in ihrem Buch zu malen, ganz so als wäre nichts geschehen.

Svenja hatte dann mit sich gerungen ob sie Charlotte nicht doch einige Frage stellen sollte. Sie hatte viele Frage zu dem wie Charlotte lebte und zu dem was wohl noch alles auf sie zukommen würde. Denn ihr wurde langsam klar, dass es offensichtlich besser wäre sich mit der Situation abzufinden und nicht weiter den Konflikt mit den Schäfers zu suchen.

Svenja entschied sich aber dazu nicht zu fragen, sie wollte ein bessere Gelegenheit abwarten, wenn sie wieder mit Charlotte alleine war. Sie konnte aber auch nicht über ihren Schatten springen und fragen ob auch sie wieder malen durfte, so war es nach einiger Zeit sehr langweilig in ihrem Sitz.


next  main