Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 13.7 : Die Sommerferien, ein Schock nach dem Frühstück


Der Rückweg von der großen Düne bis zum Haus wurde nur langsam gehend zurückgelegt um den Puls von Charlotte und Svenja wieder zu normalisieren. Als sie wieder am Ferienhaus angekommen waren, wurden sie von Frau Schäfer an der Türe begrüßt. Herr Schäfer löste die Leinen und übergab sie seiner Frau. Er selbst machte dann noch eine Runde ohne die Kinder. Frau Schäfer führte Svenja und Charlotte zuerst in den Umkleideraum um dort die Schuhe auszuziehen. Dann ging es wieder in das Bad und Svenja wurde das Gurtgeschirr ausgezogen, dann wurde sie an einer der Leinen in der Mitte des Raumes angebunden und musste warten.

Charlotte war immer noch sehr außer Atem während ihre Mutter ihr erst das Gurtgeschirr und dann die Latzhose auszog. Svenja konnte erkennen, dass die Kleidung von Charlotte total nass war. Die Unterhose und das T-Shirt hingen schwer an Charlottes Körper und die Latzhose war im Rücken und am Latz auch deutlich feucht.

Als Svenja so still an ihren Leinen stand merkte sie auch wie ihr Körper weiter Schweiß produzierte und auch ihre Unterwäsche weiter durchnässte. Es war kein schönes Gefühl und sie hätte sich am liebste auch sofort ausgezogen und geduscht. Aber leider war sie schon wieder gezwungen darauf zu warten von Frau Schäfer entkleidet und geduscht zu werden.

Charlotte wurde nach dem Entkleiden wieder in der Dusche fixiert und Svenja musste weiter warten. Erst als Charlotte abgetrocknet und vollkommen nackt wieder an einer der Leinen befestigt war, ging es auch bei Svenja weiter. Sie hatte inzwischen wieder eine gewöhnlichen Puls und schwitzte auch nicht weiter. Aber ihre Unterwäsche war immer noch sehr feucht und sie war froh als endlich die Latzhose entfernt wurde. Daraufhin wurde ihr aber auch sofort kalt und sie begann leicht zu zittern.

Glücklicherweise ging es dann aber schnell und als sie in der Dusche fixiert war, genoss sie es von Frau Schäfer mit warmen Wasser abgeduscht zu werden. Irgendwie hatten die anderen wohl doch recht. Wenn auch die Haltung in der Dusche unbequem war, so war der Rest der Behandlung umso angenehmer und entspannender.

Nach dem Duschen stand auch Svenja wieder an den Leinen im Raum genauso nackt wie Charlotte. Bei Svenja dauerte aber das Föhnen der Haare wieder deutlich länger als bei Charlotte und Frau Schäfer war etwas genervt davon, dass alles so lange brauchte. Herr Schäfer hatte während Svenja unter der Dusche war schon reingeschaut und gesagt, dass der das Frühstück schon vorbereiten würde.

Als auch endlich die Haare von Svenja trocken waren, wurden Beiden wieder das Band um die Taille gelegt und der Geschlechtsschutz befestigt. Daran hatte Svenja schon gar nicht mehr gedacht, aber das unangenehme Gefühl war wieder da. Dann folgte noch der Hausanzug Overall und das Gurtgeschirr vom Vorabend. Svenja dachte daran,dass es schon wieder auf die Terrasse gehen sollte.

Zu ihrer Überraschung wurde sie aber zusammen mit Charlotte zu der Bank im Essbereich geführt und dort angeschnallt. Aber dieses Mal durften Svenja und Charlotte direkt neben einander sitzen. Auch wurden die Hände nicht weiter fixiert oder zusammengehalten. Ihr wurde wohl offensichtlich schon wieder so weit vertraut, dass sie sich nicht mit Charlotte streiten würde. Dazu war auch aus ihrer Sicht kein Anlass zu sehen.

Bei dem dann folgenden Frühstück durften sich Svenja und Charlotte auch das Toastbrot selbst bestreichen und belegen. Aber es wurde zum einen darauf geachtet, dass alles außerhalb der Reichweite von den Beiden auf den Tisch lag. So mussten sie um alles fragen und sich immer höflich bedanken. Zum anderen hatte Svenja das Gefühl, dass sie sehr genau beobachtet wurde was ihre Tischmanieren und der Umgang mit dem Besteck anging. Einmal wurde sie sogar von Frau Schäfer ermahnt, dass Messer sauberer am Toast ab zu streichen.

Svenja fand es zwar nervig aber auch nicht so schlimm, dass sie sich darüber aufregen müsste. Außerdem war sie nach dem morgendlichen Auslauf neugierig auf die Umgeben geworden und wollte endlich mit dem Urlaub beginnen. Bisher hatte sie noch nichts erlebt was sie als Urlaub oder Ferien bezeichnen würde. Außer irgendwo angebunden oder gefesselt zu sein und den Anweisungen der Schäfers zu gehorchen war aus der Sicht von Svenja noch nichts passiert. Sie wollte auch nicht daran denken, dass dieses so bleiben könnte.

Zum Ende des Frühstücks wurde Svenja daher etwas nachdenklicher und in sich gekehrt.


Als der Tisch nach dem Frühstück wieder zurückgefahren wurde, wurde Charlotte wieder mit einer Leine an dem Schienensystem in der Küche eingehakt und bekam von ihrer Mutter die Aufgabe die Küche in Ordnung zu bringen. Svenja hingehen wurde mit eine Handleine von Frau Schäfer wieder in das Badezimmer geführt. Dort stand Herr Schäfer, der als erster die Küche verlassen hatte, neben einem großen und stabilen Stuhl der etwas höher war als ein gewöhnlicher Stuhl. Auch hatte er eine sehr hohe und stabile Rückenlehne die wohl fast bis zu den Schultern reichen würde. Die Sitzfläche war gepolstert und hatte wie bei einem Kinderstuhl eine gepolsterten Keil zwischen den Beinen.

Svenja sah Herr Schäfer und dann auch Frau Schäfer verwirrt an. Sie konnte sich keinen Reim daraus machen, was diese Stuhl im Badezimmer zu suchen hatte. Aber irgendwas stimmte an der Situation nicht, den die beiden Erwachsenen hatten ein sehr ernsten und auch leicht besorgten Gesichtsausdruck.

„Komm mal bitte her und setz dich hier hin.“ sagte Herr Schäfer und griff Svenja unter die Arme um sie ein Stückweite hoch zu heben und in den Sitz zu setzten. Es war ein bisschen wie im Autositz und Herr Schäfer begannt auch sofort einige Gurte im Schritt und um den Bauch von Svenja fest zu ziehen, während Frau Schäfer das Gurtgeschirr welches Svenja trug mit der Rückenlehen verband.

„Hey, was soll das werden? Was ist das für ein komischer Stuhl und warum fesseln Sie mich so komisch?“ sagte Svenja, die inzwischen etwas Panik bekam.

„Sch.. Sch.. Svenja ganz ruhig wir werden darüber noch reden.“ sagte Frau Schäfer und streichelte Svenja über den Kopf.

Jetzt bekam Svenja erst recht Panik und wollte sich losreißen und von diesen Stuhl herrunter springen, aber das war schon zu späte sie wurde schon unerbittlich festgehalten. Nur ihre Arme und Beine konnte sie noch bewegen und sie probierte mit den Armen die Schäfers von sich zu stoßen. Aber dann hat jeder der Beiden einen Arm gepackt und die Ringe an der Armlehne des Stuhles einrasten lassen.

„Hey, aufhören sofort. Wieso werde ich zum Reden im Badezimmer gefesselt. Was ist hier los?“ rief Svenja jetzt laut.

Herr und Frau Schäfer ließen Svenja daraufhin sofort los, aber es nützte nichts. Sie war auf dem Stuhl fixiert und dieser schien auch im Boden verankert zu sein. Zumindest bewegte er sich nicht durch das heftige zerren von Svenja.

„Oh entschuldige Svenja, wir waren davon ausgegangen dass du weißt was das für ein Stuhl ist.“ sagte Frau Schäfer mit ruhiger Stimme und nahm dann die Haare von Svenja zu einem Schopf zusammen und zog sie langsam und behutsam zwischen Svenjas Rücken und der Rückenlehne heraus, um sie hinter der Rückenlehne hängen zu lassen.

Svenja konnte das nicht sehen, da es keine Spiegel gab, aber sie konnte es spüren und jetzt viel ihr auch ein was dieser Stuhl darstellen sollte.

„Nein … Nein … ich will das nicht. Sie können mir nicht einfach meine Haare abschneiden.“ schrie Svenja laut und zerrte an ihren Fesseln.

Frau Schäfer ließ sie einen Moment gewähren und berührte sie dann sanft an der Schulter.

„Sch … Sch … beruhige dich bitte wieder Svenja.“ sagte Frau Schäfer mit sanfter Stimme.

Svenja erkannte die Ausweglosigkeit ihrer Situation und gab ihren Widerstand auf, ihr liefen augenblicklich Tränen über die Wangen.

„Svenja bitte, ich möchte dir ein paar Dinge erklären.“ sagte Frau Schäfer nach eine Weile.

Svenja aber schaute demonstrativ in die entgegengesetzte Richtung auf den Boden. Herr Schäfer verließ währenddessen unauffällig und leise das Badezimmer.

„Svenja, ich möchte das du verstehst warum ich dir die Haare schneiden möchte. Es bringt doch nichts wenn du jetzt hier so bockig bist. Schau mich bitte mal an.“ sagte Frau Schäfer und zog sich eine Art Barhocker heran der in der Ecke stand und setzte sich neben Svenja.

Svenja aber schaute immer noch weg. So berührte Frau Schäfer Svenja sanft am Kinn und wollte den Kopf zu sich drehen. Svenja aber liefen immer noch Tränen über die Wange und sie machte ein abwehrende Bewegung mit dem Kopf.

„Svenja, …. so kommen wir nicht weiter, möchtest du den ganzen Tag hier so fixiert im Bad verbringen? Das ist doch keine Lösung.“ sagte Frau Schäfer und legte ihre Hände auf Svenjas Arm um weiter Körperkontakt zu haben.

Svenja dachte nach, was wollte Frau Schäfer von ihr? Sie würde ihr so oder so einfach die Haare abschneiden oder gar rasieren und sie so verunstalten, dass die sich nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen konnte. Was sollte also diese ganze Theater? Innerlich war Svenja aufgebracht und wütend, aber nach außen zeigte sie nur die Hilflosigkeit ihrer Situation.

Dann wurde Svenja wieder aus ihren Gedanken gerissen, da Frau Schäfer an ihrem Arm rüttelte. „Hallo Svenja, ich hatte dich etwas gefragt. Es ist unhöflich nicht darauf zu reagieren.“ sagte Frau Schäfer ruhig aber mit ihrem bekannten fordernden Tonfall.

Daraufhin drehte Svenja ihren Kopf wieder in die Mitte und schaute weiter nach unten auf ihre Beine und sagte leise mit verheulter Stimme „nein ich will hier weg.“

Daraufhin nahm Frau Schäfer ein Taschentuch aus einer Schachtel, die über den Waschbecken auf einer Ablage stand, und wischte Svenja die Tränen aus dem Gesicht.

„Sie haben sich doch schon entschieden mich zu verunstalten, wieso wollen Sie also noch reden?“ sagte Svenja und ging langsam in die Offensive um ihren Frust los zu werden.

„Naja Svenja da bist du an vielen Stellen nicht auf dem richtigen Informationsstand, und daher würde ich es dir gerne erklären. Denn es ist mir schon sehr wichtig, dass du mit deiner Frisur zufrieden bist und auch ...“ sagte Frau Schäfer, als sie von Svenja unterbrochen wurde.

„Aber ich bin doch mit meiner Frisur zufrieden, so wie sie ist!“ sagte Svenja und schaute endlich Frau Schäfer an.

„Svenja .. Svenja, es ist unhöflich mich zu unterbrechen. Daher lass mich doch bitte ausführen warum wir, also mein Mann und ich, eine Veränderung deiner Haare bevorzugen.“ sagte Frau Schäfer und konnte Svenja dabei in die Augen sehen. Diese hatte aufgehört zu weinen und wurde langsam wieder kämpferisch. Aber sie hatte beschlossen auf Grund ihrer aussichtslosen Situation zunächst einmal zu zuhören.

„Es ist nun mal leider so, dass so lange Haare wie du sie derzeit hast, bei vielen Situationen stören. Zum Beispiel wenn du auf einem Sitz angeschnallt werden muss, ist es auch für dich nicht angenehm wenn deine Haare zwischen Rücken und Sitz eingeklemmt sind. Dasselbe gilt für Gutsgeschirre, die sind hier häufig vorgeschrieben und wir halten sie auch für angemessen.“ Svenja rollte leicht genervt mit den Augen während der Ausführungen von Frau Schäfer, aber sie wollte sie nicht schon wieder unterbrechen.

„Dann kommt die Situation im Bett, dort können sich deine langen Haare auch überall verfangen und du könntest in der Nacht Probleme damit bekommen. Zum Schluss ist es auch so, dass es einfach sehr lange dauert bis so lange Haare gepflegt sind. Wir wollen doch alle im Urlaub auch Zeit zum Entspannen und Ausruhen haben und nicht die Zeit im Bad verbringen, oder?“ sagte Frau Schäfer und schaute Svenja eindringlich in die Augen.

„Aber .. aber .. ich kann das doch auch selbst machen.“ sagte Svenja etwas unsicher, wohl wissend dass dies Frau Schäfer wohl kaum zulassen würde.

Frau Schäfer lächelte Svenja daraufhin verständnisvoll an und streichelte ihr über den Kopf.

„Ja Svenja, aber ich denke das diskutieren wir jetzt nicht, außerdem ist das nur ein kleiner Punkt unter den anderen. Siehst du denn ein, dass es besser wäre mit kürzeren Haaren?“ fragte Frau Schäfer behutsam.

Svenja hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, ob oder welche Vorteile es haben konnte kürzere Haare zu haben. Sie hatte es ja bislang für sich ausgeschlossen sich die Haare abschneiden zu lassen. So konnte sie nicht antworten und schnappte nur ein paar Mal sprachlos nach Luft bevor Frau Schäfer weiter redete.

„Soll ich dir mal ein Paar Vorschläge machen wie wir deine Frisur gestalten könnten?“

Svenja war immer mehr verwirrt, erst sollte sie sich einverstanden erklären, dann sollte es schon um Gestaltung gehen. Und woher glaubte Frau Schäfer eigentlich Kompetent zu sein? Svenja gingen immer mehr Fragen durch den Kopf.

„Moment .. Moment, ich dachte wir wollten reden und ich soll damit einverstanden sein. Das bin ich aber nicht. Ihre Argumente mögen für sie zusammen passen aber ich will meine Haare behalten. Der ganze Blödsinn mit dem Fesseln und Fixierungen, den will ich doch auch nicht und wieso glauben Sie überhaupt das Sie eine vernünftige Frisur zusammen bekommen und dann auch noch verschiedene?“ Svenja war inzwischen wieder in Streitlaune gekommen, aber da sie immer noch auf dem Stuhl fixiert war, hatte sie eine entsprechend schwache Position.

Frau Schäfer schaute sie verständnisvoll an und sagte dann, „Svenja, bitte verlier deine Manieren nicht aus dem Blickfeld, wir wollen diskutieren und auch meinetwegen streiten. Aber du weißt die Erziehungshilfen und Fixierungen sind keine Fesseln und stehen nicht zu Verhandlung. Du bleibst weiter eingebremst. Und wenn du dich etwas mehr für uns interessiert hättest, gestern auf der Fahrt und mit uns geredet hättest, dann hättest du erfahren können, dass ich Friseurmeisterin bin, über 20 Jahre Berufserfahrung habe und einen eigenen Salon betreibe. Also mach dir mal über meine Kompetenz keine Sorgen.“

Jetzt war Svenja die Dumme, gegen diese Argumente konnte sie nichts sagen. Frau Schäfer hatte ja recht. Also schaute Svenja zunächst beschämt wieder auf ihre Beine. Aber Frau Schäfer hatte ja nicht die Absicht Svenja zu beschämen sondern wollte ihr klar machen, dass sie ihr Verhalten überdenken sollte und so legte sie wieder ihre Hände auf den Arme von Svenja.

„OK wie auch immer, ich schlage dir einen Kompromiss vor. Wir machen dir eine hübsche Frisur mit schulterlangen Haaren. Die sind dann immer noch lang genug um schnell wieder nachzuwachsen wenn deine Mutter das erlaubt. Und wenn es dir nicht gefällt, können wir es immer noch kürzer machen. Was meinst du?“ fragte Frau Schäfer.

Svenja drehte ihren Kopf wieder um sie anzusehen. Ihr wurde langsam klar, dass sie aus diese Situation nur rauskommen würde, wenn sie einer kürzeren Frisur zustimmen würde. Im Prinzip durfte sie endlich mal wieder etwas entscheiden. Aber sie hatte dabei nur die Entscheidung im Stuhl fixiert zu bleiben oder sich die Haare kürzen zu lassen. Das war natürlich keine echte Entscheidung, sie konnte ja nicht ewig dort sitzen bleiben.

„OK Sie haben gewonnen, aber bitte schneiden Sie so wenig wie möglich ab.“ sagte Svenja und schaute Frau Schäfer dabei traurig in die Augen. Dann lief ihr eine weitere dicke Träne über die Wange.

„Svenja, das wird ganz toll glaub mir, es wird dir gefallen. Da musst du nicht weinen.“ sagte Frau Schäfer und wische die Träne weg.

„Möchtest du zusehen oder soll ich so anfangen? Ich kann auch einen Spiegel hohlen.“ fragte Frau Schäfer als nächste.

Svenja schüttelte nur ein wenig mit dem Kopf, sie wollte nicht sehen wie ihre schönen Haare der Schere zum Opfer fallen würden.

„OK Svenja, dann warte einem Moment hier, ich hole meine Ausrüstung.“ sagte Frau Schäfer und verließ das Badezimmer.

Svenja dachte noch was sie wohl für andere Optionen hätte als hier zu warten. Und musste kurz lächeln obwohl sie immer noch unglücklich über ihre „Entscheidung“ war.


Nachdem Frau Schäfer zurückgekehrt war, legte sie ein großes Tablett aus der Küche auf den Hocker auf den sie eben noch gesessen hatte. Darauf breitete sie dann eine Tasche aus. Im inneren der Tasche konnte Svenja eine Menge an professionellen Handwerkszeug für einen Friseur erkennen. Im nächsten Schritt wurde ihr, wie beim Friseur üblich, ein Schutzmantel umgelegt.

„So Kind, kann es los gehen. Ich werde dir jetzt im ersten Schritt einen sogenannten Bob schneiden. Dabei sind die Haare auf beiden Seiten gleich lang und reichen bis kurz vor die Schultern. Bei dem Pony schauen wir dann was wir für Möglichkeiten haben um ein hübsches Mädchen aus dir zu machen.“ sagte Frau Schäfer und nahm ein Schere aus der Tasche auf dem Tablett in die rechte Hand. Mit der anderen Hand griff sie nach den Haaren von Svenja um sie zurecht zu legen. Dabei zuckte Svenja zusammen und bewegte ihren Kopf, nicht unbedingt mit Absicht, aber irgendwie hatte sie sich wohl doch noch nicht damit abgefunden, was jetzt passieren würde.

„Schatz was ist los, du hast dich doch einverstanden erklärt. Wenn du nicht still hältst verschneide ich mich und deinen Kopf zu fixieren halte ich für keine gute Idee.“ sagte Frau Schäfer und hantierte noch etwas an Svenja Haaren.

„Ja ist schon gut, ich war nur noch nicht bereit, es wird schon gehen.“ sagte Svenja aber in ihr tobte ein Kampf. Sie wusste das sie keine andere Wahl hatte und das ihre Entscheidung natürlich nicht freiwillig war. Aber wenn sie es realistisch betrachtete, dann würden die Haare wohl in ein oder eineinhalb Jahren nachgewachsen sein. Also musste sie sich auf eine Typveränderung einstellen und sie musste sich jetzt darauf konzentrieren das Besste für sie raus zu holen, ganz so wie es Charlotte ihr geraten hatte.

„Aber bitte machen sie es nicht so kindisch, ich möchte nicht wie ein Schulkind aussehen.“ sagte Svenja dann zu Frau Schäfer.

„Naja Svenja, genaugenommen bist du aber ein Schulkind!“ sagte Frau Schäfer und lächelte dabei sehr vergnügt.

„Aber keine Sorge, an der Haarlänge kann man das ja nichtfest machen. Es kommt auf das Styling an. Da können wir dann verschiedenes ausprobieren. Aber auch da werde ich dein Alter und Status berücksichtigen solange du bei uns bist.“ erklärte Frau Schäfer während sie begonnen hatte die ersten Strähnen abzuschneiden.

Da es im Bad keine Spiegel gab, konnte Svenja den Prozess nicht sehen. Auch hatte Frau Schäfer vermieden Svenja die abgeschnittenen Haare zu zeigen. Sie hatte hinter sich einen Mülleimer stehen und warf die langen Stücke sofort dort hinein. Svenja spürte nur, wir ihre Haare deutlich leichter wurden. Dabei lief ihr erneut eine Träne über die Wange und sie wurde ganz still.

Frau Schäfer konzentrierte sich währenddessen auf das Schneiden und bemerkte dies nicht. Die nächsten zehn Minuten sprachen die Beiden nicht miteinander und Svenja dachte darüber nach wie das alles hier in diesen Ferien weitergehen sollte und was sie ihren Eltern alles für Vorwürfe machen würde, wenn sie sie wieder sehen würde. Den im Grunde hatten ihre Eltern an allem hier die Schuld. Beim Grübeln hatte sie aber nicht weiter weinen müssen und Frau Schäfer war inzwischen damit beschäftigt die Feinheiten zu schneiden und den Pony zu stutzen.

Als Frau Schäfer damit zufrieden war legte sie die Schere wieder zurück. „So junge Dame das haben wir geschafft. Möchtest du es schon mal sehen?“ fragte sie dann Svenja.

Svenja hatte sich in ihren Gedanken darin versteift ihren Eltern die Schuld für eine eventuell versaute Frisur zu geben. Sie hatte beschlossen sich während der Ferien nicht weiter darüber zu ärgern. Aber auf der anderen Seite war sie natürlich so neugierig auf ihr neues Aussehen, dass sie sich nicht zurückhalten konnte. „Ja, selbstverständlich!“ sagte sie mit mehr Vorfreude als sie eigentlich hatte.

Daraufhin verließ Frau Schäfer das Bad und kam kurze Zeit später mit einem kleinen Handspiegel zurück. Dieser verdeckte sie aber noch so, dass Svenja noch nichts sehen konnte. Im nächsten Augenblick kam Herr Schäfer mit einem etwas größeren Wandspiegel herein und platzierte ihn auf der Ablage über dem Waschbecken und lehnte ihn an die Wand an.

Dann konnte Svenja sich zum ersten Mal im Spiegel sehen. Ihre Haare reichten gerade noch auf ihre Schulter um diese zu berühren. Im Gesicht war der Pony so kurz geschnitten, dass ihre Auge immer frei waren, aber an den Seiten wurden Teile ihre Wangen noch von langen Haaren bedeckt. So waren auch ihre Ohren nicht zu sehen. Svenja hatte das Gefühl, jünger auszusehen als vorher.

Alles in allem war es keine vollkommene Katastrophe, sie würde sich damit nicht schämen. Aber ihre alte Frisur gefiel ihr besser. Herr und Frau Schäfer standen hinter Svenja, so dass die sie im Spiegel sehen konnte, wie sie erwartungsvoll auf einer Reaktion von Svenja warteten. Aber Svenja konnte sich noch nicht zu einer Reaktion entschließen und schaute sich weiter an.

Dann nahm Frau Schäfer den Handspiegel und zeigte Svenja den hinteren Teil. Dort waren die Haare genau so lang wie an den Seiten. Von hinten sah es zwar ungewohnt aus aber es gefiel ihr dennoch erstaunlicherweise recht gut.

„Was denkst du Svenja, wirst du damit leben können?“ fragte Frau Schäfer dann.

„Also ich finde es sieht gut aus, irgendwie frischer!“ sagte Herr Schäfer.

Svenja konnte mit dem Kommentar nicht viel anfangen und hatte eigentlich auch nicht auf das Geschmacksurteil von Herr Schäfer gewartet. So schaute sie ihn etwas entsetzt an.

„Frischer? Also auf den ersten Blick ist es kürzer!“ sagte Svenja dann ohne damit eine echte Aussage zu machen.

„Also Walter, du hast da nun auch nicht so die Kompetenz!“ sagte Frau Schäfer zu ihrem Mann und grinste ihn frech an.

„Ja ist ja gut, ich bin ja schon wieder weg.“ sagte Herr Schäfer und verließ wieder das Bad.

„Nun Svenja, spann mich doch nicht so auf die Folter. Wir können auch noch was ändern.“ sagte dann wieder Frau Schäfer.

„Nun ja … also. … ich … es ist ganz OK. Ich werde wohl damit leben können.“ sagte Svenja dann.

„OK ich kann verstehen, dass du nicht in Begeisterung ausbrechen möchtest. Aber was könnten wir denn verbessern?“ fragte Frau Schäfer.

„Ja ich weiß nicht, es sieht ein bisschen langweilig … normal aus. Ich kann das nicht besser beschreiben. Aber es wird für die Ferien gehen.“ sagte Svenja.

„Hmm Svenja, ich denke ich weiß was du meinst. Da kommen wir aber gleich noch dazu.“ sagte Frau Schäfer und legte den Handspiegel auf das Tablett.

Danach ging sie zu einem der Regale im Hintergrund und holte einen dünnen gebogenen Gegenstand. Er war komplett Rot und Svenja konnte erst nicht erkennen was es war. Aber dann kam Frau Schäfer damit zu ihr und hielt es ihr dicht vor das Gesicht. Svenja wollte erst ausweichen, was aber wenig gebracht hätte so wie sie auf dem Stuhl fixiert war. Frau Schäfer steckte die beiden Enden des Halbkreises zwischen den Wangen und den Haaren durch bis zum den Ohren von Svenja und klappte es dann nach oben. Dann merkte Svenja das es sich um einen Haarreifen handelte. Damit wurden dann alle Haare aus dem Gesicht nach Hinten oder oben gehalten. Frau Schäfer nahm dann eine Kamm aus ihre Tasche und sortierte damit die Haare an der Seite noch etwas. Als sie zufrieden war schaute sie in den Spiegel und dadurch Svenja an.

„Was hältst du davon? Also ich würde dich so zur Schule schicken oder zu anderen wichtigen Anlässen.“ sagte Frau Schäfer und schaute Svenja erwartungsvoll an.

Svenja betrachtete sich im Spiegel und drehte den Kopf ein paar Mal nach links und rechts. Sie fand den Haarreif kindisch, auch wenn ihr Gesicht so mehr zu Geltung kam. Damit sah sie aber eindeutig viel jünger aus. Sie wollte ja nicht wie 12 oder 14 aussehen, sie war doch schon 16 Jahre alt.

„Nein, so sehe ich ja aus wie ein Baby. Das hatte ich doch schon zum Anfang gesagt, dass ich das nicht möchte. Da fand ich das vorher viel besser und warum sollte ich so zur Schule gehen?“ fragte Svenja.

„Nun ja, Svenja so hast du keinen störenden Haare im Gesicht und kannst alles sehen auch im Augenwinkel. Das ist ohne den Reif nicht so einfach und in der Schule ist es wichtig immer alles mit zu bekommen. Aber wenn du es nicht magst, können wir ja im Urlaub darauf verzichten wenn es möglich ist.“ sagte Frau Schäfer und zog den Haarreif wieder von Svenjas Kopf.

„OK dann zeige ich dir noch eine Variante, aber die können wir nicht immer machen.“ sagte Frau Schäfer.

Als sie den Haarreif wieder zurück in das Regal gebracht hatte, kam sie mit einer Sprühflasche zurück und sprühte etwas Wasser auf die Haare von Svenja. Danach nahm sie eine Tube und drückte sich etwas Gel in den Hand um es dann auf Svenjas Haaren zu verteilen. Als sie genug verteilt hatte nahm sie eine Bürste zu Hand und lockerte damit die Haare wieder auf. Nach Beendigung dieser Prozedur hingen Svenjas Haare nicht mehr wie vorher glatt an den Seiten herunter. Die Haare hatten jetzt viel mehr Volumen und die Frisur sah nicht mehr langweilig aus. Es war gut gestylt und Svenja fühlte sich damit nicht mehr jünger als zu vor.

„Ja Frau Schäfer, damit kann ich leben. Es sind zwar nicht mehr meine alten Haare aber so könnte ich den Urlaub wohl überstehen.“ sagte Svenja und konnte das erste Mal seit dem Frühstück wieder lächeln. Dies wiederum versetzte auch Frau Schäfer zum Lächeln.

„Aber bitte bedenke, das können wir nicht jeden Tag machen. Zum einen ist es nicht gut für deine Haare und ich finde es auch nicht jeden Tag passend für eine junge Dame wie dich.“ sagte Frau Schäfer mit ernstem aber wohlwollendem Blick. Worauf Svenja etwas mit den Augen rollen musste aber immer noch glücklich war mit dem derzeitigen Ausgang der Auseinandersetzung über ihre Haare.

Svenja hatte jetzt mehr als eine Stunde fixiert auf dem Stuhl gesessen und sich kaum bewegen können. Aber sie wurde immer noch nicht befreit, lediglich die Armbänder wurden gelöst nachdem ihr der Schutzmantel abgenommen wurde.

„Du bleibst aber bitte still sitzen Svenja, ich will erst aufräumen.“ wurde sie nach dem lösen der Armbänder ermahnt.

Svenja versuchte nicht die weiteren Fixierungen zu lösen, denn sie war zunächst damit beschäftigt ihre neue Frisur und die gestylten Haare zu untersuchen und zu begutachten. Als dann Frau Schäfer ihre Werkzeuge und Herr Schäfer den Spiegel wieder weggeräumt hatten, wurde Svenja von Herr Schäfer wieder aus dem Stuhl befreit und zur Terrasse geführt. Dort war Charlotte bereits an einem der Drahtseile angebunden und auch Svenja wurde wie am Vorabend dort an einer Leine befestigt.

Charlotte schien nicht gerade in bester Laune zu sein, aber als sie Svenja sah änderte sie dies. Sie begutachtete Svenjas neue Frisur.

„Hey, das sieht ja super aus. Ich gratuliere dir zu deiner neuen Frisur. Mama macht das echt immer super.“ sagte Charlotte zu Svenja

„Naja ich hätte lieber meine Haare behalten, weißt du. Aber so ist es ganz OK.“ antwortete Svenja gelassen und gleichgültig. Herr Schäfer hatte die Beiden inzwischen alleine gelassen.

„Ach komm schon, Mama hat dich sogar gestylt. Das macht sie bei mir fast nie. Da kannst du dich ruhig etwas freuen.“ sagte Charlotte.

„Ja, aber das ist bei mir auch eine Ausnahme, weil es mir vorher nicht gefallen hat. Ich befürchte aber, dass ich schon morgen wieder langweilig aussehen werde.“ sagte Svenja.

„Bist du schon die ganze Zeit hier an der Leine?“ wollte Svenja dann von Charlotte wissen.

„Ja leider, dass war voll langweilig. Aber jetzt bist du ja da und wir können jetzt quatschen.“

„Puh ja, da hast du wohl recht. Aber hier rumstehen ist auch nicht so toll. Du konntest dich die ganze Zeit wärend ich zum Haareschneiden war nicht hinsetzten? Ich würde mich jetzt lieber mal auf eine Liege legen und chillen.“ sagte Svenja.

„Naja ich habe erst noch die Küche fertig gemacht und dann hat Papa mich hier her gebracht. Das ist schon OK.“ sagte Charlotte.

„Aber wann machen wir denn mal Urlaub hier. Also für meinen Geschmack gibt es dauernd nur Stress.“ meinte Svenja dazu.

„Naja lass meine Eltern doch mal machen, die brauchen doch auch mal eine kleine Pause.“

„Ja kann ja sein, aber dann müssen sie uns ja nicht hier anbinden. Ich kann auch ganz alleine da auf der Liege liegen. Die ist nur drei Meter weg.“ sagte Svenja und fing an an ihrem Gurtgeschirr zu zerren und versuchte an die Verschlüsse zu kommen.

„Svenja lass es, du wirst es sowieso nicht öffnen können. Entspann dich.“

„Aber wie denn?“ fragte Svenja und sah Charlotte niedergeschlagen an.

„Na so zum Beispiel.“ sagte Charlotte und lehnte sich 90 Grad versetzt um Stahlseil zur Kante der Terrasse. So wurde sie von ihrem Gurtgeschirr in einer schrägen Lage gehalten und sie konnte die Landschaft beobachten ohne ihr volles Körpergewicht auf den Beinen zu haben.

Svenja schaute es sich einen Moment an und dachte zuerst wie kindisch das wieder von Charlotte war, aber dann dachte sie „was soll‘s“ und machte es Charlotte nach. Es war eine sehr lustiges und angenehmes Gefühl von dem Gurtgeschirr gehalten zu werden. Bei einem kurzen Moment der Unachtsamkeit kippte Svenja zur Seite und die Rolle auf dem Stahlseil bewegte sich auf dem Seil. Somit konnte sie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten und hing so wie am Vorabend an dem Seil ein Stückweite über dem Boden.

So hängend versuchte Svenja sich wieder mit den Beinen abzustoßen und bemerkte dass sie das Seil und die Rolle wie eine Art Seilbahn auf einem Spielplatz benutzen konnte. Wenn sie nach dem Abstoßen der Beine ihre Arme nach vorne streckte, konnte sie einige Meter im Gurtgeschirr hängend über die Terrasse schweben. Es macht viel Spaß und war sehr lustig. Dies blieb Charlotte natürlich nicht lange verborgen und wenig später sauten Beide am Seil hängend von einem Ende zu anderen.

Die Schäfer hatten sich inzwischen auch auf die Terrasse begeben, auf den Liegestühlen platz genommen und das Treiben etwas beobachtet und dabei einen sehr zufriedenen Eindruck gemacht. Nach fast zehn Minuten wurde es Svenja und Charlotte zu anstrengend und sie standen auf um eine Pause zu machen. Dabei bemerkte Svenja, dass ihre Gasteltern auf den Liegestühlen saßen und die Beiden beobachtet hatten. Davon war Svenja etwas peinlich berührt und ging dann zum hinteren Ende des Seiles.

„Na macht das Spaß ihr Beiden?“ fragte dann Frau Schäfer.

„Ja Mama, ist toll!“ antwortete Charlotte und folgte Svenja in die selbe Ecke.

„He, was ist los, warum gehst du weg?“ fragte Charlotte als sie bei Svenja angekommen war.

„Ich weiß auch nicht, es ist ungewohnt.“ sagte Svenja und schaute zu Boden.

„Du bist so was von blöd, weißt du das! Es hat dir Spaß gemacht oder etwa nicht?“ sagte Charlotte und versuchte Svenja, die ihren Kopf nur langsam hob, in die Augen zu schauen.

„Es ist doch scheißegal ...“ dabei hielt sie sich kurz die Hand vor den Mund, da sie so nicht in der Gegenwart ihrer Mutter sprechen durfte. „ .. was andere über dich denken, Hauptsache es hat dir Spaß gemacht.“ sagte Charlotte weiter zu Svenja und blickte auch kurz zu ihrer Mutter um zu prüfen ob sie ihre vulgäre Sprache gehört hatte. Leider war dem so, aber ihre Mutter schaute nur mit einem kurzen bösen Blick und schüttelte mit dem Kopf um gleich darauf wieder zu lächeln.

Svenja hingegen ärgerte sich etwas über sich selbst, warum konnte sie solche kurzen Momente der Freude nicht genauso genießen wie Charlotte. Sie hatte ja recht, es konnte ihr alles andere egal sein. Aber aus irgend einem Grund wollte sie nicht so kindisch wie Charlotte sein.

Nach einer kurzen Erholungspause wollte Svenja endlich von der Leine loskommen. Auch wenn das Rutschen Spaß gemacht hatte, so war sie immer noch hier festgebunden und konnte sich nirgends hinsetzten. Sie stellte sich Urlaub einfach anders vor.

„Dürfen wir uns auch auf die Liegen legen? Ich mag nicht mehr stehen.“ fragte Svenja daher zu ihren Gasteltern gewendet.

„Svenja, ihr habt doch eben so schön gespielt. Möchtest du dich wirklich hier auf der Liege anbinden lassen? Ich möchte nicht das hier bei den Liegen herumgetobt wird. Wenn du auf die Liege möchtest gerne, aber dann bis wir essen wollen. OK?!“ sagte Frau Schäfer.

Svenja fühlte sich dabei wie eine 5 Jährige. Sie würde sowieso nicht herumtoben und die Formulierung sie hätte „Schön gespielt“ gefiel ihr auch nicht. Aber die Aussicht auf der Liege chillen zu können und vielleicht von niemanden genervt zu werden war sehr verlockend.

„Ja ich kann damit leben bis zum Essen nicht zu spielen und stattdessen auf der Liege zu chillen.“ sagte Svenja und betonte dabei das Wort „Spielen“ besonders.

„Na gut. Du wirst das Spielen noch schätzen lernen.“ sagte Frau Schäfer und stand auf um zu Svenja zu gehen.

„Charlotte möchtest du dich auch auf eine Liege legen?“ fragte sie ihre Tochter als sie die Beiden erreichte. Charlotte nickte nur.

Als Frau Schäfer die beiden Mädchen von der Leine mit einem Schlüssel gelöst hatte wurden sie zu den Liegen geführt weil Frau Schäfer in jeder Hand eine Schlaufe hatte die mit den Gurtgeschirren der Kinder verbunden waren.

An den Liegen angekommen ließ sie die Schlaufe von Charlotte los.

„So Svenja, setz dich mal bitte hier auf die Liege.“ Svenja folgte der Anweisung und Frau Schäfer holte zwischen dem Poster der unteren Liegefläche und der ausstellbaren Rückenfläche einen Gurt hervor und rastete ihn bei Svenja im Rücken des Gurtgeschirr fest.

„So mach es dir gemütlich, ich bringe dir gleich noch ein Kissen mein Kind.“ sagte Frau Schäfer zu Svenja und führte dann ihre Tochter zur nächsten Liege, um sie genauso wie Svenja zu sichern.

Svenja testete kurz was passieren würde wenn sie sich wieder erheben wollte. Dabei merkte sie, dass der Gurt sie stoppte bevor sie ihren Po auch nur 10 Zentimeter erheben konnte. Es schien so, dass der Gurt durch die Liege hindurch auf den Boden führte und dort befestigt war. Also lotete Svenja als nächstes die Bewegungsfreiheit im Liegen aus. Das war kein großes Problem, sie konnte sich gerade auf die Liege legen und auch sowohl auf die rechte als auch auf die linke Seite drehen. Lediglich das Gurtgeschirr selbst spannte in einigen Position an ihrem Körper.

Als Frau Schäfer mit dem Kissen aus dem Wohnzimmer zurück kam, hatte Svenja es sich schon recht gemütlich gemacht und das Kissen war eine willkommener Zusatzkomfor.

„Frau Schäfer, darf ich meinen CD-Spieler haben um etwas Musik zu hören.“ fragte Svenja mit einem komischen Gefühl dabei, denn unter anderen Umständen hätte sie ihn sich einfach geholt. Aber weder konnte und durfte sie aufstehen, noch wusste sie wo ihre Sachen waren. Sie hatte das Haus immer noch nicht vollständig gesehen und das Zimmer in dem sie mit Charlotte geschlafen hatte war ein reines Schafzimmer. Es musste ja sicherlich noch eine Art Kinderzimmer oder Aufendhaltsraum geben. Das Haus war offensichtlich für 6 Kinder und ebenso viele Erwachsene gedacht, da musste es ja noch mehr geben dachte sich Svenja.

„Naja Svenja, du kannst sicherlich mal irgendwann Musik hören, aber jetzt halte ich das für unangebracht. Wir liegen hier alle gemütlich auf der Terrasse, da können wir uns auch unterhalten. Du weißt doch, es gibt noch vieles was man voneinander erfahren kann.“ sagte Frau Schäfer.

„Na gut, ich versteh.“ sagte Svenja und schaute etwas niedergeschlagen nach unten.

Dabei fielen ihr plötzlich an den Armlehnen der Liege Fixierungspunkte für ihre Armbänder auf. Was wiederum das liegen auf der Liege plötzlich etwas unangenehmer machte. Sie war sehr froh diese nicht benutzen zu müssen, aber alleine die Gewissheit, dass sie dort waren erinnerte sie wieder daran, dass sie die Liege nicht verlassen konnte und durfte.

Svenja musste dringend auf andere Gedanken kommen. So drehte sie sich auf die Seite wo Charlotte auf ihrer Liege lag und fragte sie welche Musik sie am liebsten hören würde. Sie erfuhr, dass Charlotte zwar nicht sehr viel Musik hören durfte, aber dennoch einen sehr eigene Musikgeschmack hatte. Dann folgte eine lange Unterhaltung über verschiedene Musikgruppen im besonderen natürlich Boybands. Svenja und Charlotte konnten sich endlich mal wieder wie normale Teenager fühlen.

next  main