Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 13.9 : Die Sommerferien, Spaß für die Kinder


Der erste Urlaubstag war nun einige Stunden alt und Svenja hatte auch schon eine ganze Menge ungewohnte Dinge erlebt, wie z. B. den Frühsport. Eine neue Frisur hatte sie auch schon bekommen. Aber es wurde noch nichts unternommen das ihr wirklich gefallen hätte oder was ihr von selbst in den Sinn gekommen wäre, mit der Ausnahme des Chillenes auf der Liege. Also auch nichts woran sie wirklich Spaß gehabt hätte.

Charlotte wurde gerade nach dem Einkaufen aus ihre Wartebox befreit und Svenja fragte sich ob der gesamte Urlaub so weiter verlaufen würde. Aber sie wurde schnell wieder von Frau Schäfer aus den Gedanken geholt.

„So Kinder, da ihr noch etwas Bewegung braucht heute, werden wir jetzt zum Spielplatz fahren damit ihr euch dort noch etwas austoben könnt.“ sagte Frau Schäfer nachdem Charlotte und Svenja wieder in der gewohnten Aufteilung an den Leinen gesichert waren.

„Auja das ist toll.“ sagte Charlotte ganz euphorisch.

Svenja war immer noch zu warm und sie hatte keine Lust sich weiter zu bewegen. Außerdem verband sie mit einem Spielplatz etwas für kleine Kinder mit einem Sandkasten und einer Schaukel. Dazu passte dann auch noch die Art wie sich Charlotte freute, als ob sie wieder 8 Jahre alt wäre, dachte sich Svenja. Aber die Ansage von Frau Schäfer hörte sich mal wieder nicht wie ein Vorschlag oder eine offene Idee an, die man diskutieren könnte, sondern mehr wie eine Tatsache. Also wollte Svenja nochmal versuchen den zu warmen Hoodie los zu werden; außerdem begann auch ein anderes Problem akut zu werden. Das war Svenja aber sehr peinlich und würde auch Überwindung kosten, aber sie musste ja fragen ob sie auf die Toilette konnte, allein ging das ja nicht.

„Frau Schäfer, mir ist immer noch sehr warm. Darf ich bitte meinen Pullover ausziehen? Und außerdem … ämm …“ es kam Svenja so komisch vor danach zu fragen müssen in der Öffentlichkeit.

„Hmm Svenja, was ist außerdem?“ fragte Frau Schäfer und schaute Svenja etwas besorgt an, denn sie erkannte, dass Svenja Überwindung brauchte um ihre Frage zu stellen.

„Ähh … hmm .. also ich ...“ stotterte Svenja etwas. Warum wurde sie nur dazu gezwungen so etwas in der Öffentlichkeit fragen zu müssen?

Dann konzentrierte sich Svenja und schaute peinlich zu Boden und sprach leise. „Ich … ich muss mal, bitte“.

„Aber Svenja, es muss dir doch nicht peinlich sein, wenn du zur Toilette musst. Das ist doch das normalste der Welt. Und dir muss auch klar sein, dass du uns das immer früh genug sagen musst.“ sagte Frau Schäfer verständnisvoll.

„OK, das ist sowieso eine sehr gute Idee. Ihr solltet Beide noch vor dem Spielen auf die Toilette, dann können wir euch vielleicht heute Nachmittag ein paar Stunden dort alleine lassen.“ sagte Herr Schäfer.

„Ja, sollten wir so machen Walter; ich gehe mit den Kinder zur Toilette und du kannst die Einkäufe in das Auto bringen.“ erklärte sich Frau Schäfer mit dem Plan einverstanden.

Dann setzte sich die Familie in Bewegung zu dem Hauptgang des Einkaufszentrums. Svenja hatte noch keine Vorstellung was jetzt passieren würde, aber es wurde wahrscheinlich die öffentliche Toilette angesteuert. Merkwürdigerweise kam ihr plötzlich ihr Bruder in den Sinn, der schon seit einiger Zeit für einen Toilettenbesuch bei ihrer Mutter fragen musste. Dann erinnerte sie sich an der vorherigen Tag, wo sie von Frau Schäfer in einem öffentlichen Wickelraum gewickelt worden war. Svenja versuchte sich selbst damit zu beruhigen, dass es ja nicht schlimmer kommen konnte, da sie ja derzeit keine Windel anhatte.

Nach einigen Meter erreichten sie einen kleinen Gang der zwischen einem Zeitungsladen und einem Telefonladen von dem großen Hauptgang abzweigte. An der Decke stand ein Schild mit der Aufschrift „WC“ und einem Pfeile der in den Gang zeigte. Das konnte Svenja eindeutig verstehen.

Vor den Gang blieben alle stehen und Herr Schäfer löste die Leine, an der Svenja ging, von seinem Gürtel und übergab diese seiner Frau. Dann verabschiedete er sich und Frau Schäfer führte Svenja und Charlotte in den kleine Gang. Nach einer weiteren Abbiegung kamen sie an einer Tür mit einem Piktogramm vorbei das Svenja eindeutig mit einer Damentoilette in Verbindung brachte. Aber Frau Schäfer wollte weiter gehen und so kamen sie an der Herren Toilette vorbei und Svenja ahnte schon schlimmes. „Wieder der Wickelraum?“ fragte sie Charlotte ganz leise.

Aber Charlotte schaute Svenja nur an und schüttelte mit dem Kopf. Sie sah dabei auch nicht gerade glücklich aus und freute sich wohl auch nicht auf das was jetzt kommen würde. Die nächste Tür an der sie vorbei kamen zeigte ein Piktogramm, dass Svenja als Wickelraum interpretieren würde. Und in der Tat ging Frau Schäfer auch an dieser Tür vorbei. „Svenja, ihr habt ja keine Windeln an, und hier ist man sehr gut auf eure Bedürfnisse eingestellt. Es gibt angemessene Toiletten für euch hier.“ sagte Frau Schäfer dann zu ihr. Sie hatte die Frage von Svenja natürlich gehört.

Dann hatten sie die letzte Tür in dem Gang erreicht und Svenja begutachtete das Piktogramm. Es zeigte im Grunde das gleiche Symbol wie es auch am Eingang vom Supermarkt gestanden hatte: eine erwachsene Person mit einem Kind das mit einer Leine verbunden waren. Svenja konnte sich nicht vorstellen was sie in dem Raum erwarten würde. Das Symbol zeigte genau ihre eigene Situation, aber was hatte das mit einer Toilette zu tun?

Charlotte drückte dann aber die Tür auf und alle drei konnten den Raum betreten. Zuerst sah Svenja einen kleinen Raum mit drei Waschbecken und am Ende eine weitere Tür, wie es auf sehr vielen öffentlichen Toiletten normal war. Zwei der Waschbecken waren besetzt von einem Jungen im Alter von 10 Jahren und seinem Vater. Der Junge trug natürlich auch eine Latzhose die mit einer Leine mit seinem Vater verbunden war. Svenja war kurz überrascht, dass der Junge kein Gurtgeschirr trug. Sie erinnerte sich dann aber daran, dass sie selbst zuhause ja ein Overall hatte in dem das Gurtgeschirr integriert war. Das war wohl auch hier der Fall.

Frau Schäfer sagte höflich „God eftermiddag” und führte Svenja und Charlotte an den beiden vorbei zur hinteren Tür. Svenja fand es komisch, dass es keine Trennung zwischen Jungen und Mädchen gab. Sie hoffte aber, dass das auf der Toilette selbst anders sein würde.

Nachdem Charlotte die nächste Tür geöffnet hatte und die Gruppe den nächsten Raum betrat, ist Svenja vor Schock stehen geblieben. Aber Frau Schäfer zog sie weiter an der Leine in den Raum. Dieser Raum war für eine öffentliche Toilette extrem groß. An einer langen Wand, an der sich auch die Eingangstür befand, war noch ein kleines Waschbecken angebracht. An den beiden kurzen Wänden standen jeweils ein großer gepolsterter Tisch, wie ihn Svenja aus dem Wickelraum der Raststätte kannte, ebenfalls mit Lederschlaufen um eine Person darauf zu befestigen. An der zweiten langen Wand standen fünf freistehende Toiletten ohne Kabinen oder Trennwände dazwischen. Die einzelnen Toiletten hatten lediglich einen relativ großen Abstand zueinander.

Das was Svenja aber am stärksten schockierte, war die Tatsache, dass auf einer der Toiletten ein Junge im Alter von 15 Jahren saß. Seine Hände hingen an dünnen Stahlseilen, genauso wie im Ferienhaus bei den Schäfer. Er hatte lediglich ein T-Shirt an. Neben der Toilette auf der er saß, hing an der Wand eine Latzhose, eine Unterhose und ein Gurtgeschirr. Auf dem Wickeltisch, der der Toilette am nächsten war, saß eine Frau die vom Alter her seine Mutter sein konnte und die gelangweilt auf einem Mobiltelefon lass.

Auf dem anderen Wickeltisch lag ein Mädchen, dessen Alter Svenja nicht so leicht einschätzen konnte, von der Größe her musst sie aber etwas jünger sein als Svenja. Das Mädchen war mit den Händen an den Lederschlaufen fixiert und ihr Vater reinigte mit einem Lappen ihren frei liegenden Unterleib.

Frau Schäfer begrüßte wieder alle mit einem freundlichen „God eftermiddag”. Svenja verstand es zwar nicht, aber da die anderen beiden Erwachsenen auf die gleiche Weise antworteten, musste es sich wohl um eine Begrüßung handeln. Svenja war die Situation vollkommen peinlich, und als sie verlegen zu dem Jungen schaute, kreuzten sich ihre Blicke, aber auch der Junge schaute sofort weg. Es war ihn offensichtlich genauso unangenehm.

Frau Schäfer begann aber sofort damit Svenja und Charlotte für die Toilette vorzubereiten. Zuerst wurde die Leien von Svenja an einen der vielen Haken hinter der Nachbartoilette des Jungen eingehängt. Das gleiche geschah mit Charlotte eine Toilette weiter. An der Wand hinter den Toiletten befanden sich neben verschiedenen Haken auch zwei Knöpfe mit denen die Stahlseile in der Höhe verstellt werden konnten und Frau Schäfer ließ die Seile für Svenja und Charlotte von der Decke herunter.

”So, ihr könnt euch schon mal einhaken.” sagte Frau Schäfer zu den beiden.

Svenja war immer noch geschockt von der gesamten Situation und schaute nochmal zu dem Jungen der neben ihr saß und dann zu Charlotte. Die nickte Svenja leicht zu und begann dann ihre Armringe mit den Seilen zu verbinden. Svenja hatte keine Wahl als es ihr gleich zu tun: sie wollte so schnell wie möglich wieder aus dieser Situation herauskommen. Frau Schäfer hatte unterdessen ihre Handtasche gegenüber an einem Haken neben dem Waschbecken gehängt und sich die Hände gründlich gewaschen.

Dann drehte sie sich um und ging zu Svenja. ”Dreh dich bitte mal etwas, dann kann ich dir das Gurtgeschirr aufmachen.” sagte Frau Schäfer und lockerte Svenja das Gurtgeschirr. Der Schrittgurt wurde hinten ganz gelöst und zwischen den Beinen nach vorne gezogen um ihn dort am Gurtgeschirr leicht zu verknoten. Er sollte nicht auf den Boden oder in die Schüssel fallen wenn Svenja erst sitzen würde. Dann hatte Frau Schäfer die Latzhose entriegelt und unter dem lockeren Gurtgeschirr nach unten gezogen. Dann wurde Svenja die Hose ganz ausgezogen und auch an die Wand gehängt. Auch ihr Slip wurde ausgezogen und an die Wand gehängt.

Die Frau die auf dem Wickeltisch mit dem Handy beschäftig gewesen war, sagte plötzlich, ”Oh, Sie kommen auch aus Deutschland. Wir auch, wie lange kommen Sie schon hier her?”

”Wir kommen mit unsere Tochter schon viele Jahre, wir genießen die Urlaube hier immer, weil man hier schon so viel weiter ist mit der neuen Erziehung.” antwortete Frau Schäfer und blickte nur kurz zu der Frau, beschäftigte sich aber weiter mit Svenja, und desinfizierte gerade die Klobrille hinter ihr.

”Ja, das haben wir auch festgestellt, wir sind dies Jahr das zweite Mal mit Max hier. Seine Erziehungsumstellung hat auch im letzten Jahr begonnen.” erzählte die Frau weiter.

”So Svenja, jetzt kannst du dich setzen.” sagte Frau Schäfer dann zu Svenja und ließ die Seile noch etwas tiefer ab.

”Aber … aber … was ist denn mit dem Ding?” fragte Svenja leise und schaute nach unten.

”Was meinst du denn für ein Ding? Kind!” fragte Frau Schäfer.

”Na da das da vorne, es ist doch noch im Weg.”

”Ach, du meinst deinen Geschlechtsschutz, der ist wasserdurchlässig. Du kannst einfach laufen lassen.” sagte Frau Schäfer und streichelte Svenja über den Kopf. Sie setzte sich langsam hin und ihre Hände wurden fast in Kopfhöhe gehalten. Dann schaute sie nochmal zu dem Jungen der sie offenbar beobachtet hatte. Am liebsten hätte sie sich sofort die Hände vor den Schritt gehalten, was aber nicht möglich war und so war sie zumindest froh noch den Geschlechtsschutz vor ihrem Scham zu haben.

”Ihre Tochter ist aber noch nicht sehr erfahren mit den Auflagen und Einrichtungen.” stellte die andere Frau dann fest.

”Oh, das ist nicht meine Tochter, Svenja ist ein Pflegekind. Ihre Eltern haben erst vor einem knappen Jahr mit der Umstellung der Erziehung begonnen und sehr langsam angefangen. Sie ist sozusagen zum Training bei uns.” erklärte Frau Schäfer.

”OK, das versteh ich. Wir haben uns vor der Umstellung bei Max lange informiert und dazu entschlossen schnell und konsequent umzustellen. Das ist für die Kinder einfach besser. Es war zuerst sicherlich hart, aber so ist es besser. Nicht war, Max?” fragte die Frau.

”Ja Mama.” sagte der Junge leise und schaute zu Boden.

”Bist du denn fertig” fragte seine Mutter nach.

”Ja Mama, ich bin fertig.”

Frau Schäfer hatte unterdessen begonnen auch Charlotte die Latzhose aus zuziehen und für die Toilette vorzubereiten.

Die Mutter des Jungen forderte ihn auf aufzustehen und stellte auch die Seile bei ihm höher. Dann musste er sich etwas zur Seite drehen, so dass Svenja ihm genau in den Schritt schauen konnte. Sie konnte sehen, dass sein Penis in einem Rohr steckte dass mit einem kleinen Geschirr um seinen Unterleib befestigt war, ganz ähnlich wie das Teil zwischen ihren Beinen. Dann befahl ihm seine Mutter sich nach vorne zu beugen soweit es die Seile zuließen. Dann putzte sie ihm mit Toilettenpapier den Hintern ab und danach wurde das Rohr mit Papier grob gereinigt. Dann wurden ihm die Hände von den Seilen befreit und er musste sich auf den Wickeltisch legen auf dem zuvor seine Mutter gesessen hatte. Dort wurde ihm die Hände gleich wieder am Tisch fixiert und seine Mutter hat mit einem Waschlappen und Wasser vom Waschbecken ihren Sohn sauber gewaschen.

Das andere Mädchen war inzwischen wieder von ihrem Vater angezogen worden und beide verließen den Raum. Charlotte hatte währenddessen schon unüberhörbar mit ihren Geschäften begonnen und auch Svenja musste inzwischen stark. Aber es war ein komisches Gefühl mit diesem Ding vor ihrem Scham einfach zu pinkeln, zumal sie auch keinerlei Privatsphäre hatte. Aber nach einer kurzen Konzentrationsphase und als Max nicht mehr neben ihr saß, gelang es ihr Wasser zu lassen. Was sich aber sofort unangenehm anfühlte, weil es zwischen der Platte und ihrer Haut feucht wurde. Sie spürte auch wie der Urin am Ende der Platte nach unten tropfte. Der Gedanke daran, dass ihre Haut mit Urin benetzt wurde ließ sie erschaudern und etwas zittern.

Frau Schäfer unterhielt sich noch etwas mit der Mutter von Max über verschiedene Erfahrungen die sie bei der Umstellung auf die ”Ausweichfreie Erziehung” gemacht hatten. Nebenbei wurde auch Max wieder angezogen und bekam auch sein Gurtgeschirr wieder angelegt. Dazu musste er mit den Beinen in zwei Schlaufen treten und dann wurde das Gurtgeschirr von unten hochgezogen. Die beiden Schlaufen legten sich dann um die Oberschenkel so dass es keinen normalen Schrittgurt gab, sondern zwei Gurte die sich eng um seine Beine legten. Dann wurden die weiteren Gurte von vorne über die Schulter gelegt und alles im Rücken verschlossen. Svenja konnte nicht alles beobachten, denn Frau Schäfer war sehr interessiert an dem Modell und ließ sich von Max seiner Mutter einiges erklären.

”Ja, das ist ein ganz neues Modell. Auch wenn er es hier im Urlaub nur noch dieses Jahr tragen darf.”

”Wieso nur noch dieses Jahr?” fragte Frau Schäfer nach.

”Für Jungen ab 16 Jahren müssen die Geschirre mit Stahlseilen verstärkt sein, damit die nicht zerschnitten werden können. Das betrifft Sie nicht bei den Mädchen.” erklärte die Frau.

”Ach, das war mir gar nicht bekannt. Aber es hört sich sinnvoll an.” sagte Frau Schäfer.

”Ja, es gibt mehr Sicherheit, aber wir werden dieses auch noch nach Max seinem 16. Geburtstag in Deutschland einsetzen. Max ist im Grunde ganz lieb und würde es sich nicht trauen es zu manipulieren. Außerdem ist er fast immer unter Aufsicht.”

Frau Schäfer hörte weiter aufmerksam zu und sie ließ sich auch zeigen wie das Gurtgeschirr verstellt und eingestellt werden konnte.

”Der große Vorteil an diesem Modell ist, dass die Schrittgurte weder in den Po einschneiden noch auf den Penis drücken. Die Gurte führen hier von außen um die Oberschenkel durch den Schritt und können daher schön stramm angezogen werden.” erklärte Max seine Mutter weiter und zog bei ihrem Sohn an zwei Gurtenden in seinem Rücken. Svenja konnte in dem Moment Max von vorne sehen und sie konnte erkennen wie die Gurte über den Schulter strammer wurden und somit auch die Gurte um die Oberschenkel nach oben gezogen wurden. Max stöhnte dabei etwas auf und verzog leicht das Gesicht, aber nicht vor Schmerzen. Es sah mehr so aus, als wäre es peinlich und etwas unangenehm.

Dann wurde noch ein Hüftgurt im Rücken festgezogen und Max musste seinen Bauch einziehen.

”Sehen Sie, so hat das Gurtgeschirr kein Spiel mehr und Sie haben eine sehr direkte Kontrolle über das Kind und auch wenn Sie bei Gefahr einmal etwas härter ziehen müssen, gibt es keinen unangenehmen Schlag bei den Kindern im Oberkörper.” sagte die Frau und zog einmal ruckartig an einer Handschlaufe bei Max im Rücken. Dabei wurde Max unmittelbar nach hinten gezogen und musste einen Ausweichschritt nach hinten machen. Sein Geschichtsausdruck zeigte Svenja das er davon sehr genervt war wie seine Mutter ihn vorführte, es schien aber wirklich nicht weh zu tun, auch wenn die Gurte schon sehr eng aussahen.

Kurz danach verabschiedeten sich dann auch Max und seine Mutter und verließen den Raum. Svenja war glücklich, das keine fremde Personen mehr in dem Toilettenraum waren, als Frau Schäfer fragte ob Svenja und Charlotte fertig waren mit ihrem Geschäft. Svenja und Charlotte waren beide fertig und so hat Frau Schäfer bei Svenja begonnen sie zu reinigen, auf die gleiche Art und Weise wie es auch bei Max gemacht worden war.

Noch während Svenja auf dem Wickeltisch lag und von Frau Schäfer gewaschen wurde, kam auch Herr Schäfer vom Auto zurück in den Raum und hat Charlotte gereinigt und wieder angezogen. Als Svenja wieder neben dem Wickeltisch stand und in ihre Latzhose steigen sollte, hatte sie noch eine kleine Diskussion mit Frau Schäfer ob sie nicht bei dieser Gelegenheit gleich ihren Hoodie ausziehen durfte, aber Frau Schäfer blieb hart und Svenja durfte ihn nicht ausziehen.

Als dann beide Kinder wieder angezogen und die Gurtgeschirre wieder fest und verschlossen waren, ging es zurück zum Auto.


Die Fahrt führte zurück in Richtung Ferienhaus. Svenja erkannte sogar die Straße wieder in die sie von der Landstraße aus einfuhren. Aber Herr Schäfer stellte das Auto nicht vor dem Haus ab in dem sie wohnten, sondern auf einem kleinen Parkplatz vor einer Fläche die mit einem hohen Zaun umgeben war. Erst bei einem zweiten Blick erkannte Svenja, dass es sich um den erwähnte Spielplatz handeln musste.

Svenja und Charlotte wurden aus ihren Autositzen befreit und nur mit der Handschlaufe zum Eingang geführt. Der Eingang bestand aus einer Schleuse mit zwei Türen, genauso wie auf dem Spielplatz den sie am Tag zuvor auf dem Rastplatz besucht hatten.

Im inneren des Spielplatzes hatte Svenja sich umgesehen und konnte erkennen, dass dort mindestens 20 oder sogar 30 Kinder in jedem Alter herumtobten und offensichtlich viel Spaß hatten. Ein paar der kleineren Kinder spielten zusammen mit ihren Eltern im Sandkasten oder wurden von ihren Eltern an einer Schaukel angestoßen. Außerdem saßen noch ca. 6 Erwachsenen auf einer Bank etwas abseits, in der Nähe des Zaunes und der Schleuse. Es gab aber auch noch ein großes Klettergerüst mit Hängebrücke und Türmen. Daneben waren auch noch dicht über dem Boden gespannte Seile zum Balancieren.

Die Hauptattraktion schien aber ein mit Luft gefülltes Kissen aus einer Kunststofffolie zu sein. Das Kissen war fest in der Erde verankert und war ca. 10 Meter lang und 5 Meter breit. Oben drauf hüpften die allermeisten Kinder herum. Dort herrschte auch der größte Trubel. Die Kinder dort waren ab 6 Jahre alt aber Svenja sah auch viel ältere Kinder die von der Größe auch gut erwachsen sein könnten. Aber so genau konnte Svenja das nicht auf die Schnelle sehen.

Hinter dem Kissen gab es noch ein paar Jungen die Ball spielten. Aber Svenja hatte, nach dem ersten Blick, den sie über das Gelände hatte schweifen lassen, schon für sich festgestellt, dass es dort nichts geben würde an dem sie Spaß haben könnte. Wenn auch auf dem Kissen Kinder in ihrem Alter waren, so fand sie es albern dort zu hüpfen.

Svenja wurde aber durch einen scharfen Ruck an ihrem Gurtgeschirr aus ihren Gedanken gerissen. Frau Schäfer wollte ihr und Charlotte wohl etwas sagen. Dabei sah Svenja dann zu Charlotte und konnte erkennen wie sie schon ganz ungeduldig und zappelig an ihren Geschirr zog, weil sie offensichtlich von ihrem Vater los wollte um auf dem Spielplatz zu spielen.

„So Kinder, benehmt euch bitte brav und seid vorsichtig. Wir möchten keine Klagen hören. Ihr dürft jetzt hier frei spielen was ihr wollt. Es wird niemand anderes geärgert oder gehänselt und es wird sich auch nicht gegenseitig an die Gurgel gegangen. … Naja, und natürlich auch das Gelände nicht verlassen. … Wir holen euch wieder ab wenn wir die Einkäufe verstaut haben und im Haus fertig sind.“ erklärte dann Frau Schäfer den beiden und sah dabei abwechselnd zu Charlotte und Svenja.

Svenja fand die Ansprache total peinlich und überflüssig, aber glücklicherweise konnte sie hier wohl nicht jeder verstehen.

Charlotte nickte mit den Kopf und sagte dann, „Ja Mama“

Danach schaute Frau Schäfer dann erwartungsvoll zu Svenja, die aber nicht so ganz verstand was von ihr erwartet wurde. Dann wurde sie leicht von Charlotte angestoßen. Und dann fiel auch bei ihr der Groschen.

„Ja Frau Schäfer“ sagte sie angenervt und fügte hinzu, „Wir sind doch keine 12 mehr, wir werden schon überleben hier!“

Charlotte ahnte böses und verdrehte schon die Augen, als ihre Mutter Luft holte.

„Svenja, du sollst das ernst nehmen wenn wir dir etwas sagen. Du verstehst hier die Sprache nicht und kennst dich nicht aus. Und verletzen kann man sich immer auf einem Spielplatz. Wir sind eine Weile weg und ich finde es schon wichtig, dass auch du das berücksichtigst. Hast du mich da verstanden?“ fragte Frau Schäfer etwas ärgerlich über Svenjas Reaktion.

„Ja doch, ich habe es ja verstanden“ sagte dann Svenja, denn sie hatte natürlich auch keine Lust noch weiter über das Thema zu sprechen.

Frau Schäfer schüttelte dann immer noch etwas gereizt mit dem Kopf, ließ aber die Schlaufe von Svenja los und beendete damit auch ihre Ansprache.

Daraufhin ließ dann auch Herr Schäfer die Schlaufe von Charlotte los und sie machte sofort einen Schritt nach vorne, blieb dann aber wieder stehen und lächelte ihre Mutter ganz lieb an und fragte. „Könnt ihr uns bitte das Geschirr abmachen, das ist auf dem Spielplatz viel bequemer? Mama bitte?“

Frau Schäfer schaute sich daraufhin kurz um und betrachtete die anderen Kinder, die allermeisten hatten noch ihre Geschirre an.

„Oh Charlotte mein Schatz, in diesem Jahr wurden die Regeln geändert und ich denke das geht nicht. Ihr werdet es wohl auch hier tragen müssen, es ist ja immer noch ein öffentlicher Ort.“

„Hmm, schade. Naja, dann bis später, Mama!“ sagte Charlotte und lief schnell zu dem großen Hüpfkissen und ließ Svenja einfach bei ihren Eltern stehen.

Svenja drehte sich dann auch von den Schäfers weg und ging ganz langsam mit hängendem Kopf ein Stück auf dem Rasen in Richtung der freien Wiese neben dem Hüpfkissen. Blieb dann aber nach ein paar Metern wieder stehen und drehte sich noch mal zu den Schäfers. „Wann holen Sie uns denn wieder ab?“ fragte sie und stellte sich schon vor wie langweilig es hier werden würde.

„Ach Svenja, mach es dir doch nicht selbst so schwer. Ihr werdet genug Zeit haben, wir kommen wenn wir so weit sind. Nutze die Zeit und amüsiere dich etwas.“ sagte Frau Schäfer und legte einen Arm um ihren Mann und stieß eine lauten Seufzer aus. So schwer hatte sie es sich mit Svenja wohl doch nicht vorgestellt, sie wieder an ihre kindliche Rolle heranzuführen. Beide drehten sich dann um und verließen das Gelände durch die Schleuse.


Svenja ging weiter und ihr wurde plötzlich bewusst, wie frei sie sich fühlte. Es zog keiner an ihrem Gurtgeschirr, sie war nicht an einer Leine befestigt oder auf einem Stuhl oder Autositz festgebunden. Es fühlte sich herrlich an, obwohl sie natürlich die Latzhose und das Gurtgeschirr immer noch um ihren Körper spürte wie sie davon umschlossen war. Aber es war dennoch eine großartige Erleichterung. Da sie sich unbeobachtet fühlte, versuchte sie aber dennoch etwas an dem Geschirr zu ziehen und sie versuchte nach kurzer Zeit auch die Verschlüsse zu erreichen. Das gab sie aber nach kurzer Zeit wieder frustriert auf, da sie einsehen musste, dass sie keine Chance hatte die zu öffnen oder zu lockern.

So ging sie langsam weiter um das Hüpfkissen herum. Die andere Kinder schienen dabei keine Notiz von ihr zu nehmen: sie waren alle mit ihrem Spiel beschäftigt. Auf dem Hüpfkissen wurde nicht nur sinnlos umgesprungen, es gab offensichtlich ein Spiel, das von allen dort zusammen gespielt wurde. Svenja beobachtete es einen Moment lang. Es musste so eine Art Fangen sein. Es schieden immer wieder Spieler aus, die warteten am Rand bis sie wieder mitmachen durften. Svenja verstand es nicht so ganz.

Aber Svenja beobachte auch wie ausgelassen und mit wieviel Spaß die Kinder hier alle spielten, obwohl sie genauso albern gekleidet waren wie Svenja selbst. Fast alle hatten Latzhosen an obwohl wenige auch Overalls trugen. Auch ließen sich die anderen nicht von ihren Gurtgeschirren vom Spielen abhalten. Sie waren wohl alle daran gewöhnt mit einem Geschirr um ihren Körper sich zu bewegen. Svenja stellte sich bei dem Anblick vor, dass man mit jeder Bewegung an das doofe Geschirr erinnert werden würde, also wollte sie sich nicht bewegen, auch wenn sie sowieso gerade daran denken musste.

Nachdem Svenja eine Weile ihre Gedanken nachgehangen hatte, kam plötzlich Charlotte wieder zu ihr. „Hey was ist denn los mit dir, willst du nicht auch mal mitmachen? Das macht Spaß“, sagte sie leicht außer Atem.

„Na, ich weiß nicht, ist das nicht anstrengend? Und dann noch mit dem doofen Gurten am Körper. Ich finde es albern und ich glaube nicht das es mir Spaß machen würde.“ sagte Svenja und stieß dabei mit dem Fuß gegen eine Büschel Gras am Boden ohne Charlotte anzusehen.

„Echt jetzt, hast du schon wieder vergessen was ich dir heute Morgen gesagt habe? Willst du wirklich die ganzen Ferien die wir hier sind schmollen und dich über alles aufregen. Das ist so dumm von dir, außerdem haben wir gestern darüber gesprochen dass wir zusammenhalten müssen. Also warum lässt du mich hier jetzt alleine?“ Charlotte versuchte Svenja ins Gewissen zu reden, und Svenja wusste das Charlotte schon wieder recht hatte.

„Ach ja, noch was, du Langweilerin! Erinnerst du dich an den Jungen gestern von unserem Nachbarhaus? Ich hatte recht: er ist hier auf dem Spielplatz, siehst du!“ sagte Charlotte und zeigte auf einen Jungen auf dem Hüpfkissen. „Das ist er doch, oder?!“

Svenja schaute in die gezeigte Richtung und ja, er musste es wirklich sein.

„Ja, und was heißt das jetzt?“ fragte Svenja.

„Naja, ich habe doch gestern gesehen, dass du ihn süß findest. Außerdem wolltest du doch wissen wie alt er ist. Also frag ihn.“ sagte Charlotte provokant.

„Was!? Du hast gesagt es ist schon 20. Ich glaube du findest ihn süß und ich soll ihn jetzt für dich ansprechen.“ konterte Svenja. Sie musste aber auch etwas grinsen, denn interessant fand sie ihn schon. Wenn auch mehr aus der Tatsache heraus, dass er in seinem Alter, wenn es denn stimmte was Charlotte behauptete, noch immer mit einen Gurtgeschirr angebunden wurde.

Svenja gab sich eine Ruck und wollte über ihren Schatten springen, also fragte sie Charlotte. „OK, ich kann es ja mal probieren, aber wie funktioniert denn das Spiel was ihr da spielt? Kannst du mir die Regeln erklären?“

„Nö, das wirst du selbst herausfinden. Es ist im Grund wie fangen. Wenn du getroffen bist, bist du raus.“ antwortete Charlotte und lief wieder auf das Hüpfkissen zu, denn es startete gerade eine neue Runde. Svenja ließ sich mitreißen und lief Charlotte nach.

Wie zuvor erwartet, spürte Svenja das Gurtgeschirr dabei. Aber es war nicht so störend wie sie zuerst dachte. Auf dem Hüpfkissen musste sie zuerst etwas üben um nicht umzufallen. Das Kissen war permanent stark in Bewegung, bei so vielen Kindern darauf. Sie hatte schnell kapiert, wer gerade der Fänger war, vor dem alle wegsprangen. Es war ein Mädchen das vielleicht 2 Jahre jünger war als sie. Zum Anfang, als Svenja noch versuchte mit dem Hüpfen auf dem Kissen zurecht zu kommen, wurde sie von dem Mädchen auch ignoriert.

Alle Kinder riefen laut durcheinander und gaben sich gegenseitig Anweisungen wie man dem Mädchen entkommen konnte. Das komische war, dass Svenja nur kleine Wortfetzen verstanden hatte. Einige waren in Deutsch und anderen in Englisch und noch andere Sprachen die Svenja nicht einmal auseinander halten konnte. Das echt komische war aber, dass sie trotzdem häufig wusste was gemeint war, auch wenn sie die Worte nicht verstanden hatte.

Nach einigen Minuten hatte sie das Hüpfen schon sicher drauf, so dass Svenja sich mehr auf das Spiel konzentrieren konnte und auch immer weniger an ihr Gurtgeschirr denken musste. In dem Moment machte es plötzlich sogar Spaß dort zu hüpfen. Es waren nur noch etwa 10 andere Kinder auf dem Hüpfkissen und Svenja fing auch an dem Mädchen das mit Fangen an der Reihe war auszuweichen. Damit machte sie sich dann aber auch direkt zum Ziel. Ein paar Versuche konnte sie mit gezielten Sprüngen ausweichen. Dann sprang Svenja beim dem nächsten Versuch direkt dem älteren Jungen aus dem Nachbarhaus vor die Füße. Es gab keinen Zusammenstoß, aber er musste stark abbremsen und dabei kreuzten sich ihre Blicke und der Junge erkannte Svenja offensichtlich auch. Denn er war einen kurzen Moment überrascht und bewegte sich nicht, genauso wie auch Svenja. So kam es, dass beide von dem Mädchen berührt wurden und ausgeschieden waren.

Der Junge bekam ein Lächeln im Gesicht und Svenja lächelte zurück. Gemeinsam verließen sie das Hüpfkissen. „Hej hvad er dit navn?“ fragte der Junge dann während sie gemeinsam auf den Rasen gingen.

„Was?“ fragte Svenja reflexartig. Worauf sie von dem Jungen erneut gemustert wurde, aber er lächelte immer noch.

„Do you speek Englisch?“ fragte er dann auf englisch.

Erst dann verstand Svenja warum sie die erste Frage überhaupt nicht verstanden hatte.

Da Svenja ja so ihre Probleme mit Englisch in der Schule hatte, konnte sie auch jetzt noch nicht antworten. Aber da ihr der Junge sympathisch war, wollte sie ihn jetzt nicht so stehen lassen.

„Ähhh … Yes … Ähhh … nö … not so good!“ stammelte Svenja sich zusammen.

Der Junge merkte sofort wo das Problem lag und sagte „My name is Ole and I‘m from Denmark“ sagte er und zeigte dabei auf sich selbst.

Svenja verstand es und sagte „I‘m Svenja from Germany“

„Oh, nice to meet you“ sagte Ole und lächelte weiter, er fand Svenja wohl auch sympathisch.

„Ja, ähhm .. me too!“ sagte Svenja unbeholfen, wollte aber noch was anderes sagen um ein echtes Gespräch zu beginnen, auch wenn ihr das mit ihrem Englisch verdammt schwer fallen würde.

„Ähh … why you are here on the Spielplatz … Ähhh Ähhh“ ihr viel die Vokabel für Spielplatz nicht ein.

„Playground?“, vervollständigte Ole dann ihre Frage. Und Svenja wunderte sich kurz wieso Ole wusste was sie fragen wollte. Auch kam ihr die Frage plötzlich dumm vor.

„Well I‘m on Holiday with my parents here at the west coast. And to play with some kids is more fun as to stay home with my parents.“ erklärte Ole dann ausführlicher. Svenja war etwas über sichselbst überrascht, dass sie alles verstanden hatte. Aber auf der anderen Seite wunderte sie sich auch über die Aussage und fragte spontan. „Sorry, but how old are you?“

„Why do you say ‚sorry‘? I‘m 19 years old.“ sagte Ole und sein Lächeln wurde etwas weniger aber nicht ernst oder böse.

„Ähh .. for me .. it sounds like … ähh .. a little bit old for a playground … ähh… like this.“ sagte Svenja unbeholfen.

„Well, no, not really I think. How old are you Svenja?“ fragte Ole.

„Ähh .. Sixteen“ sagte sie nach kurzem Nachdenken.

„What is the difference?“ fragte er dann.

Svenja musste einen Moment überlegen was sie dazu sagen konnte. Sie fand Ole nett und wollte sich mit ihm gerne weiter unterhalten und ihn auch näher kennen lernen. Aber das Gespräch driftete schon nach wenigen Sätzen in eine Richtung, die ihr nicht gefiel. Aber sie war ja selbst schuld daran sie hatte ja damit angefangen, aber nur weil dieses ganze Zeug mit den Schäfers und der komischen Erziehung sie an nichts anderes mehr denken ließ.

Aber sie musste jetzt schnell etwas antworten und dabei die Situation auflockern, „Three Years!“

Daraufhin musste Ole und auch Svenja selbst lachen.

Dann stellte Ole fest, dass er im Ferienhaus gegenüber wohnen würde, und sie sich gestern gesehen hatten als er Sport auf der Trasse gemacht hatte. Ihm war auch aufgefallen, dass Svenja eine neue Frisur hatte und die ihn sehr gut gefiel. Das war Svenja erst etwas peinlich, da sie die neue Frisur ja nicht so mochte, aber letztendlich hatte sie es als Kompliment verstanden und die Frisur wieder ein Stück weiter akzeptiert.

Das Gespräch weiter auf Englisch zu führen, war für Svenja sehr anstrengend und kostete viel Kraft. Aber sie ging zusammen mit Ole einige Schritte über den Rasen und sie haben sich weiter unterhalten. Dabei hat Svenja erfahren, dass Ole auch einige deutsche Wörter kannte aber nie Deutsch in der Schule hatte und es auch nicht sprechen konnte. Aber seine Kenntnisse halfen immer mal wieder bei der Unterhaltung wenn Svenja nicht weiter wusste oder Ole etwas nicht verstanden hatte.

Svenja hat von Ole erfahren, dass er nach dem Urlaub ein online Studium beginnen würde und seine Eltern ihn bis zum Ende des Studiums noch als Minderjährige behandeln wollten. Was ihm im Grunde nicht störte, er liebte es seine kindische Seite weiter ausleben zu dürfen. Es sei auch nicht so unüblich in Dänemark bis zum Ende der Ausbildung unter der Kontrolle der Eltern zu stehen. Aber auch für Ole war es unangenehm dass er dafür die Kleidung nicht selbst aussuchen durfte und das Gurtgeschirr tragen musste. Was in seinem Fall seit dem 16 Lebensjahr mehr als 4 Kilogramm wog, weil es aus Stahlseilen mit Gummiumhüllung bestand, zumindest in der Öffentlichkeit.

Auch Svenja erzählte von sich und wie sie zu den Schäfers und in diesen Urlaub gekommen war und wie ungewohnt und neu das alles für sie war. Aber auch Ole versuchte Svenja zu überzeugen, dass sie sich nicht weiter wehren sollte und sie die positiven Teile annehmen sollte. Ole meinte es sei so tolle weiter spielen zu dürfen und sich nicht um so dumme Sachen wie Geld, Essen oder eine Wohnung kümmern zu müssen.

Svenja bewunderte Ole etwas dafür, dass er auf der einen Seite schon so reif war und diese Dinge alle mit ihren Zusammenhängen verstanden hatte und dennoch das Leben als Minderjähriger mit allen Einschränkungen und Nachteile so zu schätzen wusste.


Ole und Svenja hatten sich wahrscheinlich über eine halbe Stunde unterhalten und Svenja viel es zunehmend schwerer sich auf Englisch zu unterhalten. Sie wollte es auch wenigstens versuchen etwas von dem Ratschlag von Ole und letztlich auch von Charlotte umzusetzen. So hat sie dann vorgeschlagen noch etwas weiter auf dem Hüpfkissen zu spielen. Auch Ole hielt das für eine gute Idee und sie hatten sich beide wieder in das Vergnügen gestürzt.


Bei dieser Runde machte das Hüpfen noch mehr Spaß und Svenja wurde besser und auch mutiger. Bei einem Ausweichmanöver vom Fänger schlug sie einen Haken und knickte dabei mit dem Fuß um. Ein stechender Schmerz ging durch ihren Fußknöchel und sie gab einen kurzen Schrei von sich. Danach fiel sie auf den Hintern und blieb am Rand des Kissens sitzen und hielt sich den Knöchel fest. Das war den Eltern, die am Rande auf der Bank saßen, natürlich aufgefallen und zwei Frauen kamen auf sie zu. Auch Ole hörte auf zu hüpfen, setzte sich neben Svenja und versuchte herauszufinden was passiert war. Aber Svenja hatte bei der Aufregung noch mehr Probleme das Englisch von Ole zu verstehen. Als dann auch noch die beiden Frauen, die von den Banken herbei geeilt waren, in Dänisch auf sie einredeten war Svenja total überfordert. Der Fuß tat immer noch weh, auch wenn es schon nicht mehr so schlimm war.

Sie wollte einfach nur da sitzen bleiben und warten bis der Schmerz weiter nachlassen würde. Aber die beiden Frau waren wild am gestikulieren und wollten offensichtlich, dass Svenja mit zur Bank kommen sollte. Ole redete mit ihnen und konnte die Situation etwas beruhigen, was Svenja sehr gefreut hatte. Aber die Frauen bestanden offensichtlich weiter darauf dass Svenja das Hüpfkissen verlassen sollte. Da konnte wohl auch Ole nichts gegen machen. So half er dann mit Svenja zu stützen. Er auf der linke Seite und eine der Frauen auf der rechten Seite. So wurde Svenja zu den Bänken gebracht ohne dabei den verletzten Fuß zu belasten.

Bei den Bänken angekommen kam eine dritte Frau dazu und brachte eine weiche decke mit und breitete sie auf einem Tisch, der sich hinter den Bänken befand, aus. Darauf sollte sich Svenja dann legen, wobei Ole und die Frau die sie gestützt hatte ihr halfen. Dann kam auch Charlotte dazu und fragte Svenja, „Hey, geht es dir gut? Was ist passiert?“

„Ich bin auf dem Hüpfkissen umgeknickt, ist aber halb so schlimm, es tut nur noch ein bisschen weh. Das wird gleich wieder besser.“

„Nicht so schnell, junge Dame!“ sagte dann die dritte Frau mit der Decke und Svenja schaute sie entsetzt an, weil sie Deutsch sprach. Außerdem war die Frau gerade darin vertieft in ihrem Handy etwas zu lesen.

„Kann ich dir irgendwie helfen? Aber ich sehe schon du hast dir ja schon selbst Hilfe gesucht.“ sagte Charlotte dann mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht, dabei deutete sie auf Ole.

Svenja musste etwas peinlich berührt lachen, weil Charlotte sie dabei erwischt hatte wie sie mit Ole geflirtet hatte.

„So Svenja, ich habe Charlottes Eltern über deinen Unfall informiert, sie werden euch gleich abholen.“ sagte dann die Frau als sie mit ihrem Handy fertig war.

„Was? … woher wissen Sie? … und wer sind Sie überhaupt?“ beschwerte sich Svenja und wollte von dem Tisch aufspringen. Der Fuß tat kaum noch weh.

Aber die Frau und ein der anderen Mütter waren schneller und hielten Svenja erst fest und verbanden dann ganz schnell einige Gurte von Tisch mit ihrem Gurtgeschirr, so dass sie nicht mehr hoch kam.

„Hey, was soll das. Machen Sie mich wieder los. … Sofort …!“ schrie Svenja vor Wut.

„Sch .. sch … ganz ruhig Svenja, zunächst einmal gibt es keinen Grund hier so hysterisch rumzuschreien. Ich heiße Frau Buhrmann und bin mit meinem Kinder auch hier im Urlaub. Wir wollen dir doch nur helfen bis deine Pflegeeltern da sind. Eine der anderen netten Mütter hier holt gerade noch schnell eine Kühlpackung damit es besser wird.“ sagte dann Frau Buhrmann zu Svenja.

Ole nahm unterdessen die Hand von Svenja und hielt sie fest um ihr etwas Unterstützung zu geben.

„The Women are right Svenja, hold on!“ sagte er dann noch. Svenja viel dabei nicht auf das Ole offensichtlich deutsch besser verstand als er zugegeben hatte.

Daraufhin schaute Frau Buhrmann wieder auf ihr Handy und lass eine Weile und wische einige Male darüber und Svenja schaute leicht verängstigt zu, war aber froh über die Unterstützung von Ole.

„OK Kinder, ihr könnt wieder spielen gehen, wir werden schon gut auf Svenja aufpassen bis ihre Eltern da sind.“ sagte dann Frau Buhrmann zu Charlotte und Ole.

Woraufhin Svenja wieder unruhiger wurde. Sie wollte nicht alleine angeschnallt dieser fremden Frau ausgeliefert sein, die offensichtlich alles über sie und Charlotte wusste - woher auch immer.

„Please Miss Buhrmann, I would like to stay at Svenja. We were playing together when the accident happened“ sagte Ole höflich und respektvoll. Er wusste genau welchen Stand er hatte aber mit seinem Alter hatte er auch genügend Erfahrung um mit solchen Situationen umgehen zu können.

„OK Ole no Problem, you can hold her hand. Should I call your Parents too? You are neighbors here in the Holidays!“ fragte Frau Buhrmann in etwas schlechterem Englisch zurück.

Ole lächelte und sagte“ Yes we are. But I meet Svenja today at the playground first time.“ und überging damit die Frage nach seinen Eltern geschickt, denn er wolle nicht das sie frühzeitig gerufen wurden wegen diesem Vorfall.

„Woher wissen Sie das alles über uns?“ fragte dann Svenja während zwischenzeitlich eine der anderen Mütter ihr eine Kühlpackung an den verletzten Knöchel hielt.

„Nun Svenja, weißt du das wirklich nicht? Die Außweisringe an euren Handgelenken sind doch genau für diesen Zweck da. Ich kann alles Wichtige per Funk auslesen wenn du ohne einen Erziehungsberechtigten in Schwierigkeiten bist. So können sich alle Eltern gegenseitig helfen.“ erklärte Frau Buhrmann und Svenja verstand wie es funktionierte. Auf der einen Seite verfluchte sie die Ringe ja, sowieso schon wegen der Haltefunktion, und dann das auch noch. Auf der anderen Seite musste sie aber zugeben, dass sie in dem fremden Land mit der fremden Sprache wohl etwas verlassen gewesen wäre.

Charlotte war inzwischen wieder auf dem Spielplatz verschwunden und spielte weiter mit anderen Kinder. Ole und Svenja und Frau Buhrmann unterhielten sich noch eine Weile und Svenja musste versuchen zu erklären wie es zu dem Unfall kam.


Nach gut 20 Minuten war das Kühlpack nicht mehr kalt und die Schmerzen waren vollkommen abgeklungen. Dennoch durfte Svenja nicht aufstehen, aber Ole war immer noch bei ihr. Dann kamen plötzlich Herr und Frau Schäfer zu ihr.

„Oh Svenja mein Kind, was ist passiert? Geht es dir gut?“ sagte Frau Schäfer als sie Svenja auf dem Tisch liegen sah. Svenja fand die Begrüßung etwas übertrieben, es war ja aus ihrer Sicht nichts schlimmes passiert. Aber sie hatte auch das Gefühl, dass Frau Schäfer es ernst meinte und ihre Sorge nicht spielte.

Dann begrüßte sie nur kurz Frau Buhrmann und kümmerte sich sofort wieder um Svenja. Wo tut es den weh mein Kind, geht es schon wieder?“ fragte sie dann Svenja und streichelte ihr mit der Hand über die Wange. Svenja kam sich dabei auf der einen Seite vor wie ein kleines Kind das getröstet werden müsste, aber auf der anderen Seite schien Frau Schäfer echt besorgt zu sein.

„Es ist nicht so schlimme Frau Schäfer, nach dem Kühlen spüre ich schon keinen Schmerz mehr.“ antwortete Svenja noch sehr gelassen.

Dann ging Frau Schäfer zum dem verletzten Fußgelenk und tastete es ab. „Es ist klar, dass es nach dem Kühlen erstmal nicht mehr weh tut. Aber spürst du das wenn ich hier drücke?“ fragte Frau Schäfer dann.

„Ja, ich spüre es, aber es tut nicht weh.“ antwortete Svenja.

Frau Schäfer drückte weiter an ihrem Fußgelenk herum und fragte immer wieder. Nach der vierten Frage reagierte Svenja dann schon sehr genervt. „Oh man, das ist doch nur eine Kleinigkeit. Es ist nichts passiert.“

Ole merkte wie Svenja anfing ungeduldig zu werden, während er weiterhin Svenjas Hand festhielt.

„Come down, Your mother means well.“ flüsterte er ihr ins Ohr.

„Sie ist nicht meine Mutter!“ beschwerte sich Svenja auf Deutsch. Aber Ole verstand es trotzdem und lächelte Svenja so an, als wollte er sagen „Komm schon, es wird vorübergehen“.

Dann aber veränderte Ole seine Gesichtsausdruck und wurde etwas ernster.

„My parents are arrived, I think I should explain the situation. We talk later, Svenja.“ sagte er dann und ließ ihre Hand los. Svenja hatte den Satz nicht ganz verstanden aber auch Frau Schäfer wollte wieder ihre Aufmerksamkeit haben. „Svenja, bitte nicht schon wieder so respektlos. Du musst nicht gleich wieder rummaulen nur weil ich dich frage wie es dir geht.“ sagte Frau Schäfer und beendete die Untersuchung von Svenja ihrem Fuß. Dann kam sie wieder in das Sichtfeld von Svenja. „Weißt du, wir sind für dich verantwortlich, ob es dir nun gefällt oder nicht. Ich möchte nicht deinen Eltern erklären müssen warum du mit einem Krankenwagen nach Hause fahren musst. Du solltest froh sein, dass es nicht schlimmer gekommen ist. Es scheint ja wirklich wieder alles gut zu sein. Ich hatte euch extra wegen solcher Vorfälle gebeten vorsichtig zu sein. Das habe ich ja nicht aus Spaß gesagt oder um dich zu ärgern. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht und du maulst jetzt hier genervt rum. Das finde ich nicht in Ordnung von dir.“ wurde Svenja getadelt. Aber nicht so schlimm wie es sonst der Fall war bei Frau Schäfer.

Und so wurde Svenja auch schnell wieder versöhnlicher „Ja sie haben ja recht. Entschuldigung bitte! Darf ich jetzt wieder aufstehen bitte?“ fragte Svenja dann höflich.

„Nah gut, aber bitte belaste das Bein nicht so stark und du sagst sofort Bescheid wenn es wieder weh tut. Das musst du mir versprechen.“ forderte Frau Schäfer.

„Ja mache ich, Ehrenwort!“ versprach Svenja und hoffte endlich wieder von dem Tisch losgebunden zu werden.

Glücklicherweise machte Frau Schäfer sie auch gleich darauf los und half ihr wieder auf die Beine, aber dabei kontrollierte sie wie Svenja mit dem verletzten Fuß auftrat und fragte erneut ob es weh tat. Was aber nicht der Fall war.

Dann schaute Svenja sich um und suchte nach Ole, der nur wenige Meter entfernt stand, zusammen mit seinem Vater, seiner Mutter und Herr Schäfer. Svenja viel sofort auf, dass Ole seine Armen an den Ringen hinter seinem Rücken mit einer kurzen Stange verbunden waren, so wie auch am Vorabend bei Svenja selbst. Sie fragte sich was Ole wohl verbrochen haben musste, damit er so von seinen Eltern bestraft wurde, denn für Svenja war klar, dass seine Eltern ihn damit bestraften.

Frau Schäfer und Svenja gesellten sich dann auch zu der Gruppe. Ole musste offensichtlich den Vorfall aus seiner Sicht schildern und erklären wie es zu Svenjas Unfall gekommen war. Da das Gespräch auch wieder auf Englisch war, verstand Svenja nicht alles. Aber sie konnte dem Geschehen halbwegs folgen.

Dann musste auch Svenja nochmal alles erklären, das sie selbst unachtsam war und ausgerutscht war und es so zu dem Unfall gekommen war. Svenja verstand nicht warum alle Erwachsenen so eine große Sache daraus machten. Aber endlich waren alle zufrieden und es wurde noch darüber geredet, dass die Schäfers und Familie Christiansen, so hießen die Familie von Ole mit Nachnamen, ja Nachbarn waren und man sich mal zum Erfahrungsaustausch treffen wollte.

Svenja hatte dann keine Gelegenheit mehr mit Ole alleine zu sprechen um ihn zu fragen warum er bestraft worden war, obwohl seine Eltern auf Svenja nicht den Eindruck machten, das sie ihm etwas vorgeworfen hatten.

Ole wurde dann von seinem Vater an eine Leine genommen und die Familie steuerte nach einer Verabschiedung den Ausgang des Spielplatz an. Herr Schäfer rief dann Charlotte zu sich und Frau Schäfer bedankte sich nochmal bei Frau Buhrmann für ihre fürsorgliche Hilfe.

Dann wurden auch Charlotte und Svenja wieder an ihren Handschlaufen zum Parkplatz geführt.

Svenja spürte dann beim Gehen, dass sie sich am Fuß verletzt hatte aber es waren keine starken Schmerzen und sie musste auch nicht stark humpeln, so hat sie es auch nicht Frau Schäfer erzählt.


Zurück im Ferienhaus wuden Charlotte und Svenja wieder mit ihren Hauslatzhosen und dem gleichen Gurtgeschirren gekleidet wie am Vorabend auch. Dann haben sich alle 4 zusammen auf der Couch im Wohnzimmer gesetzt und Charlotte ließ sich von ihren Vater umarmen und genoss die Nähe zu ihrem Vater sehr. Frau Schäfer versuchte auch etwas Nähe zu Svenja aufzubauen und auch sie zu umarmen, aber so weit war Svenja noch nicht. Es reichte ihr, mal ohne weitere Sicherungsmaßnahmen, einfach nur so da zu sitzen und Charlotte zu beobachten wie sie mit ihrem Vater kuschelte und es wie ein gewöhnliches Kind zu genießen. Auch wenn sie schon 16 Jahre alt war.

Dabei wurde natürlich auch Svenja von Frau Schäfer beobachtet ohne dass sie es bemerkte.

Gegen 18 Uhr wurde dann wieder fast wie am Vorabend das Abendbrot zu sich genommen, und Charlotte und Svenja mussten sowohl bei den Vorbereitungen als auch beim Aufräumen helfen. Aber an diesem Abend durften Charlotte und Svenja direkt neben einander sitzen. Natürlich wurden sie wieder auf der Bank angeschnallt.

Danach ging es dann aber auch gleich wieder ins Bett, genauso wie am Vorabend, mit allem was Svenja im Bad nicht besonders gefiel, und der erste volle Urlaubstag neigte sich dem Ende zu.



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