Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 13.10 : Die Sommerferien, am Strand


Svenja erwachte noch leicht dämmerig und spürte, dass sie auch diese Nacht wieder ihren Stofflöwen Leo die ganze Nacht fest in der Hand gehalten hatte. Dann wollte sie mit ihm kuscheln und bemerkte schnell dass ihre Hände immer noch fest an den Bettrahmen angebunden waren. Leicht frustriert zog sie ein paar Mal ruckartig daran und gab schnell wieder auf. Dabei wurde sie wacher und ihr Geist realisierte, dass sie sich immer noch im Urlaub bei den Schäfers befand. Wie schon in der ersten Nacht waren ihre Arme zum Laden der Ausweisringe angeschnallt worden. So streckte sich Svenja leicht im Rahmen der Möglichkeiten und begann über den vorherigen Tag nachzudenken. Der hatte so schrecklich begonnen mit ihrer neuen Frisur, die ihr gegen ihre Willen geschnitten worden war und all die Restriktionen an die sie sich gewöhnen musste. Aber dabei viel ihr auf, dass der letzte Tag ein Wendung aufgewiesen hatte, die ihr bisher noch nicht aufgefallen war. Nach dem kleinen Unfall auf dem Hüpfkissen hatte sie keine Streit mehr mit Charlotte gehabt und auch die Restriktionen am Abend waren viel erträglicher gewesen als am Tag der Anreise oder am Vormittag.

Lag dies daran, dass Svenja sich wirklich langsam daran gewöhnte oder waren die Maßnahmen gelockert worden nach dem Unfall? Wohl möglich ein bisschen von beiden, aber auch der Umstand, dass sie sich nicht weiter mit Charlotte gestritten hatte musste damit zusammenhängen. Svenja kam zu keiner endgültigen Einschätzung und es wurde langweilig so wach im Bett zu liegen und sich kaum bewegen zu können. So zog Svenja erneut frustriert an den Handgelenken.

Davon wurde dann auch Charlotte aufgeweckt und die Beiden konnten sich gemeinsam unterhalten, was dann auch nicht mehr so langweilig war. Nach gut einer halben Stunde kam dann auch Frau Schäfer und die gleiche Morgenroutine wie am Tag zu vor begann. Der morgendliche Lauf mit Herr Schäfer war für Charlotte etwas weniger anstrengend, da immer wieder Pausen gemacht worden waren in denen sich Herr Schäfer nach dem verletzten Fuß von Svenja erkundigt hatte. Aber durch die Ruhe in der Nacht hatte Svenja keinerlei Probleme mehr mit ihrem Fußgelenke.


Die Restriktionen an diesem neuen Tag waren aber dieselben wie am Tag zuvor, Svenja und Charlotte mussten nach dem Duschen ihren Hausanzug mit dem Gurtgeschirr tragen und wurden auch bei jeder Gelegenheit angebunden. Das Aufräumen nach den Mahlzeiten mussten immer Charlotte und Svenja übernehmen. Dazu wurden sie in der Küche an den Schienen fixiert. Nachdem sie an diesem Morgen in der Küche fertig waren, wollten beide wieder auf die Liegen um sich etwas auszuruhen, aber Charlottes Eltern waren nicht zu sehen und so mussten sie noch fast 15min in der Küche stehen, was extrem frustrierend und langweilig war.

Dann kamen ihre Eltern aus dem hinteren Flur, in dem Svenja noch nie selbst gewesen war.

„So Kinder, seid ihr fertig mit euren Aufgaben?“ fragte dann Frau Schäfer.

„Ja Mama, wir warten schon ein Weile auf euch.“ sagte Charlotte etwas gelangweilt.

„Das werdet ihr schon aushalten können, mein Schatz,“ antwortete Frau Schäfer gut gelaunt mit einem Lächeln im Gesicht.

„Ja sicher Mama, aber wir haben doch auch Urlaub und in der Küche stehen macht nicht so viel Spaß, weißt du?“ sagte Charlotte und legte dabei ein etwas künstliches aber süßes Lächeln auf ihr Gesicht. Denn sie wollte die gute Laune ihrer Mutter nicht zerstören mit einer unbedachten Unmutsbekundung, dennoch sollte ihre Mutter wissen, dass es für Svenja und sie langweilig war in der Küche stehend warten zu müssen. Ihre Mutter hatte sie natürlich genau durchschaut und so bekam Charlotte zuerst einen Kuss auf die Wange von ihrer Mutter, gefolgt von einem gut spürbaren aber liebevollen Klaps auf den Hintern.

„Es ist schon gut wenn ihr euch hin und wieder etwas in Geduld üben könntet.“ sagte ihre Mutter und grinste Charlotte dabei breit an.

„Aber jetzt kannst du das erstmal alleine machen. Ich mache Svenja zuerst fertig.“ sagte sie zu ihrer Tochter und wandte sich dann Svenja zu, um sie von der Leine in der Küche zu lösen.

„Wir machen heute Vormittag einen schönen Ausflug bei dem auch du deinen Spaß bekommen wirst.“ sagte sie dabei zu Charlotte, während sie Svenja an der Schlaufe ihres Geschirrs packte um sie zum Bad zu führen. Charlotte blieb etwas beleidigt zurück und fasste sich mit beiden Händen an Po. Nicht das es wirklich weh getan hätte, aber es war noch zu spüren und Charlotte fand es auch etwas gemein von ihrer Mutter, dass sie sich so über ihre Bedürfnisse lustig gemacht hatte. Ihre Laune wurde aber schnell wieder besser, da sie beobachtete wie ihr Vater einige Dinge zusammenpackte und zur Eingangstür brachte. Dabei waren neben eine Kühlbox mit Getränken auch eine große Sporttasche und ein Sonnenschirm. Was Charlotte zu der Annahme brachte, das es wohl an den Strand gehen könnte.

„Papa, gehen wir an den Strand zum Baden?“ fragte sie ganz aufgeregt. Sie mochte das Wasser und den Strand so gerne, was natürlich auch ihre Mutter wusste.

„Ja mein Schatz, es wird heute sehr warm und es gibt kaum Wind. Das sind ideale Bedingungen für einen entspannten Strandausflug.“ antwortete ihr Vater während er weiter den Vorbereitungen nachging.


Frau Schäfer war inzwischen mit Svenja im Bad angekommen und hatte sie auch schon komplett entkleidet. Dann sollte Svenja noch kurz Pipi machen, wobei sie wieder die Hände mit den Ringen an den Stahlseilen befestigt bekam. Um den Vorgang zu beschleunigen, machte Frau Schäfer aber alles für Svenja. Da Svenja vor dem Frühstück auf der Toilette war, dauerte es eine Weile bis sie etwas machen konnte. Die Stille dabei fühlte sich komisch und peinlich an. Svenja fand diese Art des Toilettenbesuchs ja sowieso noch extrem unangenehm und peinlich. So versuchte sie sich mit einem Gespräch abzulenken.

„Ähh Frau Schäfer? … Was machen wir den heute?“ fragte sie leise während sie ihren Kopf zwischen den nach vorne ausgestreckten Armen hängen ließ.

„Das Wetter soll heute so schön werden, das wir beschlossen haben noch vor dem Mittag zum Strand zu gehen. Da könnt ihr dann etwas spielen oder auch ausruhen. Charlotte will sicher auch wieder im Meer schwimmen. … Hast du schon mal im Meer geschwommen? Deine Mutter hat mir gesagt, dass du Schwimmen kannst, aber das Meer ist kein Schwimmbad.“ erklärte Frau Schäfer ausführlich.

„Oh ja, Strand ist toll. Im Meer geschwommen habe ich noch nicht, als ich das letzte Mal mit meinen Eltern am Meer war, war ich noch zu klein.“, antwortete Svenja und entspannte sich langsam dabei.

„Naja wenn ihr schwimmen wollt, muss ich das mit meinen Mann besprechen: der muss euch sichern beim Schwimmen. Aber ich denke wir werden eine Lösung finden. Aber es gibt ja auch andere tolle Dinge die ihr am Strand machen könnt.“ sagte Frau Schäfer.

Direkt danach plätscherte es bei Svenja in der Schüssel, und Frau Schäfer lächelte Svenja zufrieden an. Aber Svenja was es peinlich, dass es so laut war.

Dann wurde Svenja von Frau Schäfer gründlich gereinigt. Danach stand sie nur mit ihrem Geschlechtsschutz „bekleidet“ und immer noch an den Drahtseilen gesichert im Bad. Dabei nahm Frau Schäfer dann ein Kleidungsstück aus dem Regal. Es sah im ersten Moment für Svenja aus wie ein T-Shirt. Es war sehr flach zusammengefaltet und sah nach wenig Stoff aus. Sie konnte zwei kräftige Farben erkennen, Orange und Blau. Ihr war klar, dass es mal wieder ein neuen Kleidungsstück geben würde für sie. Im ersten Moment fand sie die Farben für den Stand auch gar nicht so schlecht. Aber als Frau Schäfer dann das Kleidungsstück am Halsausschnitt festhielt und nach unten fallen ließ, entfaltete sich für Svenjas Augen ein Overall. Dieser schien auch irgendwie komische Proportionen zu haben. Der Stoff war sehr dünn und schien fast etwas transparent zu sein.

Svenja war von dem Ganzen etwas verwirrt und wusste nicht was sie davon halten sollte. Frau Schäfer hatte unterdesen schon damit begonnen den Reißverschluss zu öffnen. Der gesamte Rumpfteil war in Orange und die Arme und Bein waren in Blau: diese schienen auch keine Bündchen zu haben.

Als Frau Schäfer alles sortiert hatte, hielt sie Svenja das Teil zum Einstieg vor. Svenja hob fast automatisch, ohne darüber nachzudenken, das rechte Bein um es in den Overall zu stecken. Dabei hatte sie leichte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten, da ihre Arme ja immer noch an den Leinen befestigt waren. Nachdem auch das zweite Bein darin steckte, ging Frau Schäfer hinter Svenja und zog den Overall bis zum Bauch hoch. Dabei bemerkte Svenja, dass die Beine etwas kurz erschienen und wenige Zentimeter oberhalb ihrer Fußgelenke endeten.

„Was ist das für ein komisches Teil?“ fragte Svenja fast ausdruckslos, da sie immer noch nicht wusste was sie von dem neuen Kleidungsstück hallten sollte.

„Das ist eine Kombination aus Badeanzug und UV-Schutzanzug. Wir möchten ja nicht dass ihr einen Sonnenbrand bekommt am Strand.“ erklärte Frau Schäfer.

Dann wurde der Overall weiter bis kurz vor Svenjas Brüste hochgezogen. Auf Grunde der Enge und der Dehnbarkeit des Overalls blieb er auch in der Position.

„Ich habe bisher immer Sonnencreme benutzt.“ sagte Svenja, schaute dabei aber an sich herunter und spürte wie sich dieser komische Overall eng an ihren Körper schmiegte. Es hatte wirklich Ähnlichkeit mit einem Badeanzug, auch wenn Svenja schon seit einigen Jahren lieber einen Bikini zum Baden anzog. Sie konnte auch erkennen, wie sich der Geschlechtsschutz deutlich unter dem dünnen Stoff abzeichnete.

„Naja Svenja, dann wirst du heute mal was anderes ausprobieren. Denn ich finde Sonnencreme aus ganz vielen Gründen unpraktisch. …. So, ich mache dir jetzt einen Arm los.“ sagte Frau Schäfer dann.

Kurz darauf löste sich wie von Geisterhand das Drahtseil am Ring des linken Arms bei Svenja. Sie hatte nicht gesehen wie Frau Schäfer ihr Telefon kurz in die Hand genommen hatte.

„So, hier bitte gleich in den Ärmel.“ sagte Frau Schäfer und führte Svenjas Arm in den linken Ärmel ein.

„Was soll denn alles so unpraktisch an Creme sein? Ich finde das Teil auch ganz schön kompliziert.“ sagte Svenja mit einem etwas ironischen Grinsen im Gesicht. Denn ihr war klar, dass sie nicht mit Frau Schäfer darüber diskutieren musste, obwohl sie einer anderen Meinung war. Und sie wusste auch, dass der Overall sicher nicht nur dem Sonnenschutz dienen würde.

Frau Schäfer stellte sich dann neben Svenja und zupfte den Ärmel glatt. Dieser reichte auch nur ganz knapp bis zu den Ausweisringen an ihnen Handgelenken.

„Ach Svenja, du muss noch so viel lernen. Der wichtigste Punkt ist, dass Creme sich abwäscht wenn du ins Wasser gehst. Und ich möchte nicht immer darauf achten müssen, dass ihr auch nach cremt. Außerdem hält dieser Sonnenschutz viel länger und ist effektiver. OK Kind?!“ sagte Frau Schäfer und gab Svenja ein ähnliches lächeln zurück, ohne auf weitere Funktionen des Overalls einzugehen. Dabei nahm sie auch gleich wieder Svenjas Handgelenk und befestigte das Stahlseil wieder am Ring.

Die gleiche Prozedur folgte auch auf mit dem rechten Arm von Svenja. Sie fand natürlich die Art von Frau Schäfer etwas demütigend, wie sie sie als Kind bezeichnete, aber da Frau Schäfer dabei ja ganz lieb war, konnte Svenja darüber hinweg sehen.

Als dann beide Arme in den Ärmeln steckten, konnte Svenja spüren, dass vor ihren Brüsten kleine und relativ steife Polster steckten die ihre Brüste bedeckten. Frau Schäfer stellte sich dann wieder hinter Svenja und sie konnte spüren, dass es im inneren des Anzugs eine Art BH gab, der dann hinten geschlossen wurde. Danach wurde dann der Reißverschluss im Rücken bis zum Hals nach oben gezogen.

„So Kindchen, jetzt noch was für deine Sicherheit und dann sind wir schon fast fertig“ sagte Frau Schäfer, immer noch gut gelaunt.

Svenja war dann auch nicht überrascht, als Frau Schäfer ihr ein Gurtgeschirr über den Kopf stülpte, welches dann auf ihren Schulter zum Liegen kam. Um ihren Oberkörper spannten sich dann kurze Zeit später auch zwei Riemen, die alles fixierten. Einer davon dicht unter ihren Axeln, der leicht auf ihre Brüste drückte. Der andere um ihren Bauch. Der Abschluss bildete ein Schrittgurt, den Frau Schäfer zwischen Svenjas Beinen hindurch und im Rücken stramm zog. Glücklicherweise gab sich Frau Schäfer mit einer moderaten Zugspannung der Gurte zufrieden und es fühlte sich nicht unangenehm an. Es gab wahrscheinlich auch keine Disziplinfunktion.

Svenja schaute an sich herunter und konnte über dem blau und orange gehaltenen Overall weiße Gurte erkennen die aus einem glattem Kunststoff gefertigt waren. Ferner konnte Svenja an einigen Stellen eingearbeitete D-Ringe erkennen. All das machte ihr aber keine großen Sorgen mehr. Ihr war inzwischen klar was die Schäfers von ihr verlangten und dass es hier wohl auch keine große Sache war. Sie konnte und wollte das zwar nicht akzeptieren, aber komischerweise schien es ihr egal zu sein. Von dieser Erkenntnis war Svenja selbst etwas überrascht.

„So Schätzchen, nicht träumen. Wir wollen doch zum Strand. Ich habe hier noch was schickes und sommerliches für dich. Ich hoffe es gefällt dir.“ sagte Frau Schäfer und riss Svenja aus ihren Gedanken.

Dabei hielt sie Svenja das nächste Kleidungsstück zum Einstieg vor die Beine. Es war ein leichter dünner Stoff mit einem Blumenmuster, das zu Svenjas Überraschung nicht kindlich sondern mehr kunstvoll gestaltet war. Nachdem Svenja ihre Füße in das Kleidungsstück gesteckt hatte wurde es von Frau Schäfer hochgezogen und es entpuppte sich als Latzhose. Svenja dachte sich kurz, „Was auch sonst wenn keine Latzhose.“

Aber irgendetwas war anders, dachte Svenja. Dann merkte sie schnell dass diese Latzhose nicht so eng war wie alle anderen die sie in den letzten Tagen tragen musste. Ganz im Gegenteil, diese Latzhose war ganz locker und weit geschnitten. Der dünne Stoff wehte bei jeder Bewegung ganz leicht um ihre Beine und den Körper, fast wie ein Sommerkleid. In Bauchhöhe wo der Latz angesetzt war, gab es im Rücken einen Gummizug, der die Latzhose in der Taille etwas betonte. Svenja muss dabei wohl etwas überrascht geguckt haben, denn Frau Schäfer fragte dann „Und gefällt es dir? Das ist doch was für den Strand oder? Komm, du kannst dich im Spiegel ansehen.“ sagte Frau Schäfer und kurz drauf lösten sich beide Drahtseile zeitgleich von Svenjas Armringen.

Dann wurde Svenja an die Hand genommen und in dem Flur zur Haustüre geführt. Dort gab es einen großen Spiegel und Svenja konnte sich betrachten. Ihr heutiges Outfit hatte immer noch komische Elemente: da waren die blauen Ärmel und der Orangene Body der unter der Latzhose etwas unpassend hervorleuchteten. Aber der große Latz verdeckte einen Großteil von dem Gurtgeschirr. Svenja konnte hauptsächlich die Gurte unter den Armen sehen. Die Träger der Latzhose waren so breit und mit zwei nebeneinander angeordneten Knöpfen am Latz befestigt, dass auch die Gurte über den Schulter vollständig verdeckt wurden. Als sich Svenja vor dem Spiegel auch gedreht hatte, konnte sie im Rückenteil ein Loch oberhalb des Gummizuges sehen, durch das ein D-Ring des Gurtgeschirrs sichtbar war. Die Latzhose war offensichtlich in Kombination mit dem Geschirr gedacht. Die Latzhose hatte auch keine Taschen und sah daher sonst sehr schlicht aus, fast wie selbst genäht. Aber alles in allem fand Svenja es deutlich weniger Kindlich und auch halbwegs OK.

Svenja schaute halbwegs zufrieden in den Spiegel und konnte sehen wie Frau Schäfer einen Strohhut auf ihren Kopf setzte. Im ersten Moment dachte Svenja, dass Frau Schäfer im letzten Moment noch alles kaputt machen wollte, aber auch der Strohhut passte erstaunlich gut zu dem Rest.

„So, der fehlt noch zum Sonnenschutz, jetzt kann es an den Strand gehen. Was meinst du, gefällt es dir?“ wurde sie dann noch gefragt.

Svenja war wieder erstaunt, denn Frau Schäfer war doch sonst auch ihre Meinung zu ihrem Aussehen egal. Warum fragte sie es genau in den Moment, wo es Svenja so halbwegs gefiel? Svenja war hin und hergerissen, sollte sie eine patzige Antwort geben? Aber sie und auch Frau Schäfer hatten gute Laune, das wollte sie auch nicht kaputtmachen. Aber sie konnte doch jetzt nicht einfach zugeben, dass es ihr gefiel.

„Hmm naja soll ich ,mal ehrlich sein?“ fragte Svenja dann mit einem ironischen Grinsen im Gesicht.

„Also Svenja, das sollte doch keine Frage sein. Ich verlange von dir immer das du ehrlich zu uns bist. Immer!“ sagte Frau Schäfer mit gespielt ernster Miene.

„Naja wenn das so ist, dann sage ich es mal so: Das ist das beste was Sie mir bisher angezogen haben.“

Dann bekam Svenja einen leichten Schlag auf ihren Po von Frau Schäfer.

„Na Na, ich fasse das jetzt mal als Kompliment von dir auf. Und freue mich, das es dir gefällt.“ sagte Frau Schäfer mit einem Lächeln.

Dann aber wurde sie wirklich ernst und sagte zu Svenja „Svenja, aber was mich viel mehr freut, ist dass sich deine Einstellung langsam verbessert. Findest du nicht auch, dass es so viel besser und einfacher ist? Hmm, mein Schatz.“

Svenja war etwas überrascht von dieser plötzlichen Aussage bzw. Feststellung von Frau Schäfer. Aber sie hatte natürlich vollkommen recht. Aber Svenja war auch der Meinung dass Frau Schäfer es ihr heute viel leichter gemacht hatte als zu Anfang und es daher ja auch nicht ihre Schuld seine konnte das es zu Anfang viel anstrengender war. Aber das wollte Svenja jetzt nicht diskutieren und so nickte sie mit dem Kopf und fügte leise hinzu, „Ja, schon.“

„OK fein, dann mache ich jetzt erstmal Charlotte fertig und du wartest solange hier draußen.“ sagte Frau Schäfer wieder mit einem Lächeln und öffnete die Tür. Dabei nahm sie Svenja wieder an die Hand und führte sie nach draußen zu den Edelstahlrohren an denen sie schon bei ihre Ankunft festgemacht worden war. Dort half ihr Frau Schäfer die Ringe einzurasten bzw. kontrollierte es und ging dann zurück in das Haus um Charlotte aus der Küche zu befreien.


Svenja musste allein vor der Tür stehend ausharren. Das Gefühl dabei war nicht viel besser als am Tag der Ankunft, aber sie ärgerte sich nicht mehr darüber. Nach ein paar Minuten kann dann Herr Schäfer mit einem Bollerwagen zum Eingang. Diesen hatte er offensichtlich aus einen Schuppen neben dem Haus geholt und stellte ihn hinter Svenja ab ohne sie dabei groß zu beachten. Dann holte er nach und nach die im Flur bereitgestellten Strandutensilien und lud sie in den Wagen.

Svenja beobachtete ihn dabei mehr aus Langeweile als aus Interesse. Da sie mit dem Gesicht zu Hauswand an den Rohren stand, musste sie ihren Kopf auch immer wieder drehen. Aber wenn sie stumpf mit dem Kopf gerade aus die Hauswand angestarrt hätte, wäre sie sich noch dümmer vorgekommen. So merkte sie auch, als Herr Schäfer fertig war mit dem Einräumen des Bollerwagens und dann auf Svenja zuging.

„So Svenja, wenn du hier schon wie vor einem Salon stehst, dann kann ich dich ja auch schon anschirren, mein Pferdchen.“ sagte er und grinste Svenja breit an. Svenja verstand nicht was er mit dieser Pferde Anspielung meinte. Nach ein paar Sekunden begriff Svenja aber, was er meinte. Die Rohre von dem Haus waren ganz ähnlich der Balken, die es in den Western Filmen von dem Salon gab um die Pferde daran anzubinden. Sie hatte glücklicherweise kein Halfter um den Kopf, aber sie muss wohl dennoch ganz ähnlich ausgesehen haben.

„Ha Ha, das ist nicht witzig. Haben Sie schon mal so dumm rumgestanden mit den Händen an der doofen Stange?“ sagte Svenja dann etwas ärgerlich.

„Ach komm schon Svenja, alle Mädchen spiele gerne mal Pferd. Und außerdem ist es ja nicht für lange. Wir gehen doch gleich los. Das wird ein Spaß,“ sagte Herr Schäfer mit einem Lächeln. Dabei nahm er die Deichsel von dem Bollerwagen hoch. Daran waren zwei ca. 50cm lange Bänder am Handgriff befestigt, die aus dem selben Material waren wie auch das Gurtgeschirr, was Svenja gerade anbekommen hatte. Eines dieser Enden hatte Herr Schäfer dann mit einen komischen Haken an einem D-Ring an Svenjas Gurtgeschirr eingehakt. Der D-Ring befand sich am unteren Bauchgurt auf der linken Seite und wurde eigentlich gerade so vom Bund der Latzhose verdeckt. Aber da die Latzhose so weit geschnitten war und der Gummizug genug nachgegeben hatte, war das kein Problem.

Bevor Svenja noch etwas dazu sagen konnte, kam auch schon Frau Schäfer mit Charlotte aus der Haustüre und führte sie neben Svenja an die Rohre und befestigte ihre Ringe daran. So stand Charlotte links neben Svenja vor der Hauswand. Bei ihr wurde dann der zweite Gurt vom Bollerwagen auf der rechten Seite am Gurtgeschirr befestigt. Charlotte war ganz ähnlich wie Svenja angezogen worden. Ihr Schutzanzug hatte einen leuchtend gelben Rumpf und grüne Arme und Beine. Auch sie hatte eine weite Latzhose an, mit einem ähnlichen Muster aber etwas anderen Farben.

„So, es geht sofort los Kinder. Wir machen nur schnell drinnen alles fertig. … Fresst nicht das ganze Heu auf.“ sagte Herr Schäfer und lachte dabei.

„Also Walter bitte, … so wirst du bei Svenja die Akzeptanz der Erziehung nicht fördern.“ sagte Frau Schäfer zu ihren Mann.

„Na stell dich nicht so an, ein bisschen Spaß kann man doch mal machen. Die Kinder sind ja wohl alt genug um das zu verstehen.“ sagte er dann zu seiner Frau und beide gingen zusammen zurück in das Haus ohne noch weiter auf Svenja oder Charlotte zu achten.

„Häää … was war das denn? Was meint Papa mit dem Heu? Habe ich den Witz nicht verstanden?“ fragte dann Charlotte etwas irritiert Svenja zugewandt.

„Ja, ganz offensichtlich.“ sagte Svenja und grinste. Sie fand den Witz gar nicht so schlecht, auch wenn er irgendwie auf ihre Kosten ging. Aber die Situation war schon komisch, hier wie ein Pferd zu stehen das vor einen Wagen gespannt war.

„Ja schön, kannst du mich dann bitte aufklären?“ fragte Charlotte sachlich.

„Na gut, ich versuche es mal. … Schau dich doch mal um, bzw. schau dir unsere Situation an. Was fällt dir dabei auf?“ wurde Charlotte dann von Svenja aufgefordert.

„Ähh … mmh … nun … Ja … Wir müssen auf meine Eltern warten. … Und … ähh …“ stammelte Charlotte und wollte offensichtlich nicht aussprechen, dass sie angebunden waren.

„ ...Wie so Heu? Ich sehe kein Heu.“ fragte sie dann immer noch verwirrt.

„OK ich sehe schon, … bei dir ist das hier alles schon so in die Routine übergegangen, dass du das Offensichtliche nicht mehr erkennst, vermute ich,“ sagte Svenja immer noch mit einem leichten Lächeln im Gesicht.

„Ja OK, wir sitzen bzw. stehen hier fest. … sind angebunden … gefesselt. OK! Aber wieso Heu?“ fragte Charlotte jetzt schon leicht genervt über sich selbst, weil sie es immer noch nicht verstanden hatte.

Jetzt musste Svenja laut lachen und antwortete dann. „OK OK, ich erkläre es dir. Diese Rohre hier an denen wir festgebunden sind, sehen aus wie die Balken vor einen Salon im wilden Westen in den Filmen, an denen die Pferde angebunden wurden. Außerdem sind wir mit dem Geschirr an dem Wagen befestigt. Also sehen wir aus wie 2 Pferde an einer Kutsche die vor einem Salon angebunden sind. Und dein Vater meinte vorhin zu mir, das Mädchen doch gerne Pferd spielen würden. Nun ja, also Pferde fressen halt Heu. … Verstehst du?“

„Boh ey ernsthaft? … und das findest du jetzt lustig? Das hätte ich ja nie von dir gedacht.“ antwortete Charlotte.

„Naja, ich kann zumindest drüber lachen. Denn ändern kann ich es ja nicht, dass wir hier so stehen müssen. Und hattest du mir nicht empfohlen immer das Positive in dieser ganzen Erziehungssache hier zu sehen? Und ja, du hast recht gehabt, so ist es leichter zu ertragen,“ sagte Svenja nüchtern.

„OK, ich bin zwar etwas verwundert über meinen Vater, dass er so eine Witz gemacht hat, aber es freut mich, dass du deine Einstellung geändert hast und meinen Rat angenommen hast.“ sagte Charlotte erleichtert.


Dann kamen auch schon Charlottes Eltern wieder aus dem Haus und verriegelten die Tür. Im nächsten Moment lösten sich auch schon alle 4 Ringe gleichzeitig von dem Rohr.

„So Kinder, ich dachte mir, ihr werdet den Wagen zum Strand ziehen und voran gehen. Dann können wir uns mal etwas entspannen. Aber dazu müsstet ihr euch absprechen und den Wagen zuerst rückwärts auf den Weg schieben.“ sagte Herr Schäfer zu den Beiden.

Svenja und Charlotte hatten nach dem Lösen der Ringe von dem Rohr zunächst die Ringe und ihre Handgelenke etwas gerieben und ein Schritt zur Seite gemacht um sich wieder zu lockern. Dabei viel dann beiden auf, dass sie nicht viel Freiraum zueinander hatten, denn die kurzen Riemen die sie mit der Deichsel verband sorgten auch dafür, dass sie sich nicht weit voneinander entfernen konnten.

Nach einigen Absprachen und auch etwas Gekicher und Gelächter hatten Svenja und Charlotte es gemeinsam geschafft den Wagen rückwärts auf den Weg zu schieben. Dann ging es Richtung Strand, sie kannten den Weg ja. Dabei war es schon fast ungewohnt, nicht an der Leine von den Eltern geführt zu werden. Da sie die Deichsel am Griff je mit einer Hand angefasst hatten, vielen die Riemen während des Weges kaum auf. Dennoch wurde Svenja schnell klar, dass sie so an den Wagen gebunden auch nicht „entkommen“ konnte. Sie hätte sich mit Charlotte absprechen müssen und sie hätten gemeinsam den Wagen mitnehmen müssen. Aber wohin hätte sie auch entkommen sollen. Sie war nun mal hier in den Ferien mit den Schäfers zusammen. Charlotte hatte schon Recht, dass sie das Beste daraus machen musste. Wenn auch Pferdchen spielen nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung war, so war es doch irgendwie lustig. Außerdem würde der Aufenthalt am Strand sicher auch noch mehr Spaß machen. So Zog Svenja gerne den Bollerwagen zusammen mit Charlotte über die Dünen zum Strand.


***


Nur ca. einen Kilometer weiter südlich hatten auch die Söllings beschlossen diesen Vormittag das schöne Wetter am Strand zu genießen. Herr Sölling hatte dazu eine, nur ca. 10 Meter vom Wasser entferntes, kleines Lager aufgebaut. Dazu hatte er einen großen Erdspieße mit einem Spiralbohrer daran in den Boden geschraubt. Diese hatte er mit einer langen Querstange und viel Kraftaufwand gemacht. In der Mitte des Spießes gab es ein Loch in dem der große Sonnenschirm gestellt wurde.

Frau Sölling hatte im Schatten des Sonnenschirmes je zwei große Handtücher für ihren Mann und sich selbst ausgelegt. Dann lagen noch zwei etwas kleinere Handtücher dichter an dem Fuß des Sonnenschirmes. Darauf hatten noch bis vor kurzen Jens und Philipp gelegen und das Meer beobachtet. Jens war in diesem Urlaub mit den Söllings das erste Mal in seinem Leben am Meer. Am Tag der Anreise durfte er es aber auch nach vielem Betteln nicht mehr sehen. Denn bei den Söllings war im Urlaub fast alles genauso wie zu Zuhause. Jens und Philipp wurden sehr früh zum Schlafen in ihre Gitterbetten gelegt. Auch kannte Jens alle anderen Prozeduren, im Bad und am Tisch schon von seinen Besuchen bei Philipp zuhause. Insofern war der Urlaub für Jens bisher noch nicht besonders aufregend gewesen. Mit Ausnahme eines Spaziergangs den sie am Vortag am Stand gemacht hatten, war Jens von Meer zu tiefst beeindruckt und freute sich umso mehr an diesem Tag am Strand zu sein.

Jens und Philipp hatten von Frau Sölling auch jeder einen UV-Schutzanzug angezogen bekommen. Diese waren mit einem bunten Muster bedruckt und sahen mehr nach einem Schlafanzug aus. Zusätzlich mussten die beiden auch ein Art Baseballkappe tragen, die noch mit einem Stück Stoff am hinteren Ende versehen war, um den Nacken vor der Sonne zu schützen. Zu guterletzt waren sie natürlich auch mit einem Gurtgeschirr ausgestattet, was mit einer ausrollbaren Leine am Fuß des Sonnenschirmes befestigt war.


Nun waren die Leinen bis zur Begrenzung ausgezogen und Jens stand mit Philipp am Wasser und sie ließen sich die Wellen an die Füße schwappen und quiekten dabei vergnügt, da das Wasser im ersten Moment ziemlich kalt war.

Das dabei immer wieder Passanten, die am Strand an der Wasserkante Spazieren gingen, über die Leinen steigen mussten, schien hier niemanden zu stören. Denn nur wenige Meter entfernt waren auch andere Kinder auf die gleiche Weise daran gehindert in das Wasser zu laufen oder sich weiter als 10 Meter von ihren Eltern zu entfernen.

Nachdem Jens genug davon hatte mit den Füßen in den letzten Ausläufern der Wellen zu stehen und dem Wasser dabei zu zusehen wie es seine Fußspuren wieder verwischte, fragte er Philipp, „Du Philipp, ich würde gerne Mal im Meer schwimmen. Bist du schon mal hier im Meer geschwommen?“

„Ähhmm nö, das erlauben Mama und Papa nicht. Was glaubst du warum die Leinen genau bis hier reichen?“ antwortete Philipp. Aber Jens hatte das Gefühl, dass dies nicht die ganze Wahrheit war, denn Philipp schaute dabei komisch an Jens vorbei, als er das gesagt hatte.

„Hmm OK. Wenn du meinst, ist aber schade. Schau, da sind auch andere im Wasser und schwimmen.“ sagte Jens dann etwas traurig und zeigte mit der Hand auf das Meer hinaus. Er beschloss Frau Sölling in einem passenden Moment doch danach zu fragen, auch wenn er wusste das so etwas wenig Erfolg haben würde bei den Söllings.

„Wollen wir was bauen aus Sand, das macht doch auch voll Spaß?“ fragte dann Philipp.

Ohne ein Antwort abzuwarten lief er zurück zum Sonnenschirm wo seine Eltern im Schatten lagen. Jens folgte ihm etwas zurückhaltender.

„Mama, können wir die Schaufeln haben bitte? Wir wollen eine Sandburg bauen.“ fragte Philipp seine Mutter euphorisch als er sie erreichte.

Jens wunderte sich etwas über seinen Freund, zuhause hatte er ihn selten so voller Tatendrang gesehen. Auch fragte er seine Mutter in der Regel nicht ob er etwas machen durfte; er machte normalerweise immer das was ihm gesagt wurde. Philipp hatte ihm ja einmal gesagt, dass seine Eltern selten etwas erlauben würden und er daher meist nicht fragen würde.

Das schien wohl nicht für den Strandurlaub zu gelten, denn Frau Sölling erhob sich sofort von ihrem Handtuch und holte zwei Schaufeln aus dem Bollerwagen hervor, den auch Familie Sölling mit an den Strand gebracht hatte. Eine übergab sie Philipp, der damit sogleich wieder zu Wasserkante lief. Die andere gab sie Jens, der sich die Schaufel etwas genauer ansah. Es handelte sich nicht um eine typische Kinderschaufel als Plastik; damit hätte sich Jens sicherlich auch etwas peinlich gefühlt mit 12 Jahren, und Philipp war ja sogar schon 14 Jahre alt. Aber bei den Schaufeln handelte es sich um ein Art Spaten wie er ihn aus dem Garten seiner Eltern kannte, nur war der Stiel etwas kürzer und er kam ihm auch leichter vor.

„Was ist Jens, möchtest du nicht zusammen mit Philipp spielen?“ fragte Frau Sölling dann etwas besorgt, als sie bemerkte, dass Jens sich die Schaufel nachdenklich angesehen hatte.

Dann schaute Jens erst zu Philipp, der bereits begonnen hatte am Strand zu graben. Dann wieder zu Frau Sölling. „Ähhh .. doch schon .. sicher. … Aber ich frage mich, ob wir vielleicht mal im Meer schwimmen dürfen? Ich würde das so gerne mal machen.“ fragte Jens etwas schüchtern und schaute dann sehnsüchtig auf das Meer hinaus.

Frau Sölling legte ihm dann eine Hand auf die Schulter und sagte, „Jens das ist sehr gefährlich weißt du. Es gibt hohe Wellen und tiefe Stellen die du nicht sehen kannst. Das ist nicht wie im Schwimmbad.“

„Ja, aber ich kann doch gut schwimmen, ich habe auch das Schwimmabzeichen in Silber. Wirklich!“ sagte Jens und schaute wieder zu Frau Sölling.

„Nun Ja, Jens das mag sein. Aber wir können nicht beurteilen wie gut du das wirklich kannst und wir haben die Verantwortung für dich. Das Risiko ist uns zu groß. Außerdem wäre es Philipp gegenüber nicht fair, er kann nämlich nicht schwimmen.“ erklärte Frau Sölling. Dann wurde Jens schlagartig klar warum Philipp gerade so komisch geschaut hatte, logischerweise hatte er kein Interesse daran im Meer zu schwimmen wenn er gar nicht schwimmen konnte. Das wiederum tat Jens sehr leid für Philipp, denn Jens ging sehr gerne Schwimmen, und er hatte es auch sehr früh gelernt. Seiner Mutter war das damals sehr wichtig und sie ist mit ihm, und zuvor auch mit seiner Schwester, bei viele Schwimmkursen gewesen damit er es lernen würde.

Jens gab sich aus Solidarität zu Philipp damit zufrieden und lief auch zum Wasser. Dann hatten beide begonnen ein Sandburg zu bauen. Jens war davon fasziniert, dass wenn er nur wenige Zentimeter tief grub, sich sofort Wasser in dem Loch sammelte. Philipp erklärte ihm dann, warum das am Strand so war. Das war Jens vorher nicht bekannt, da er ja noch nie am Strand gewesen war. Das Gurtgeschirr und die Rolleinen waren immer mal wieder hinderlich beim Bauen, denn Jens müsste sich genau überlegen, in welche Richtung er sich drehte, da er sich sonst mit der Leine eingewickelt hätte. Doch im Großen und Ganzen war der Aufenthalt am Strand eine tolle Erfahrung und hat viel Spaß gemacht. Die UV-Schutzanzüge waren nach kurzer Zeit total mit Sand beschmutzt und auch ziemlich nass, aber das war wohl von den Eltern eingeplant worden. Zumindest wurde es nicht thematisiert.


***


Auch Svenja und die Familie Schäfer hatte unterdes den Strand erreicht und sich ein ähnliches Plätzchen wie die Familie Sölling gesucht. Svenja staunte nicht schlecht, dass Herr Schäfer den Erdspießbohrer im Sand versenkt hatte. Solange musste sie mit Charlotte am Wagen befestigt warten. Sie hatte beim Erreichen des Strandes schon kurz gehofft sich frei am Strand bewegen zu können. Aber nach einem prüfenden Blick auf die andere Besucher war schnell klar, dass dies nicht der Fall sein würde. Doch die Rollleine, an die sie und auch Charlotte angebunden wurden, würde sie beim Entspannen nicht stören. So ließ sie sich geduldig an die Leine legen und legte sich danach auf ein Handtuch, welsches ihr vom Frau Schäfer gereicht wurde.

„Möchtet ihr nicht lieber die Hosen ausziehen? Es ist jetzt wirklich schon warm genug.“ bot Frau Schäfer dann noch an. Svenja überlegte kurz; der Look mit der Latzhose gefiel ihr wirklich besser als dieser komische UV-Schutzanzug oder Badeanzug; sie war sich da noch nicht so sicher. Am liebsten hätte sie sich natürlich nur mit einem Bikini in der Sonne gelegt, aber daran brauchte sie nicht mal zu denken. Auf der anderen Seite war es auch egal ob jemand sie hier sehen würde den sie sowieso nicht kannte. Also entschied sie sich dann doch die Latzhose auszuziehen und den Sonnenhut abzulegen.

„Aber der Hut wird wieder aufgesetzt wenn ihr unter dem Sonnenschirm weggeht, dass das klar ist!“ sagte Frau Schäfer dann noch ermahnend.

Svenja und Charlotte legten sich dann wieder auf ihre Handtücher und unterhielten sich über Teenagerthemen. Es war sehr entspannt und fühlte sich viel mehr nach Urlaub an, als alles andere war sie bisher in diesen Ferien erlebt hatte. Frau Schäfer hatte ein Buch zur Hand genommen und begonnen zu lesen. Herr Schäfer hatte die Augen geschlossen und schien fast so als ob er eingeschlafen war.


Nach fast einer Stunde stand Herr Schäfer auf und streckte sich, als ob er gerade aus dem Bett gekommen wäre. „So Mädels, wer hat Lust mitzukommen zum Schwimmen?“ fragte er dann und riss Svenja und Charlotte aus ihrem Gespräch.

„Ja toll Papa. Ich .. ich will.“ sagte Charlotte total begeistert, als ob sie schon auf diese Frage gewartet hätte.

„OK mein Schatz, das war nicht anders zu erwarten. Ich kenne dich doch. Aber was ist mit unserem Gast? Möchtest du auch mitkommen, Svenja?“ fragte er dann an Svenja gerichtet.

„Ja sicher, ich war ja noch nie im Meer Schwimmen, das muss man ja mal gemacht haben.“ antwortete Svenja nicht ganz so aufgeregt wie Charlotte. Aber natürlich wollte sie das auch gerne, sie schwamm ja auch zuhause mal ganz gerne.

Dann zog sich Herr Schäfer die kurze Hose und das Shirt aus, das er noch trug. Darunter hatte er bereits ein Badehose an. Danach suchte er kurz etwas in dem Bollerwagen. Er fand eine aufgewickelte Leine dessen eines Ende er sich mit einer Schlinge am eigenen Handgelenk befestigte.

„Los Svenja, hoch mit den müden Knochen, mal sehen wie du schwimmen kannst.“ sagte er dann zu Svenja, die immer noch auf den Handtuch lag.

„Aber Papa, ich will doch auch.“ protestierte plötzlich Charlotte.

„Du möchtest .. du MÖCHTEST mein Kind.“ sagte Frau Schäfer und blickte leicht böse über ihr Buch zu Charlotte, die inzwischen aufgesprungen war.

„Und außerdem wirst du dich in Geduld üben, ich werde erst prüfen wie gut Svenja schwimmen kann bevor ich mit euch beiden in das Wasser gehe. OK, mein Kind!“ sagte dann auch Herr Schäfer zu seiner Tochter.

Svenja war inzwischen aufgestanden und Herr Schäfer machte die neue Leine in ihrem Rücken am Gurtgeschirr fest. Dann löste er noch mit einem Schlüssel die Rollleine. Die neue Leine hatte er dabei immer noch in großen Ringen in der Hand und Svenja konnte nicht erkennen wie lang sie wirklich war.

„Ich soll wirklich so ins Wasser gehen mit diesem komischen Anzug und den Gurten um meinen Körper?“ fragte Svenja etwas erstaunt und war sich nicht sicher wie es sich anfühlen würde damit zu schwimmen. Dann würde sie auch noch, wie beim Laufen morgens am Strand, mit Herr Schäfer verbunden sein. Es war ein komischer Gedanke.

„Naja sicher doch Svenja. Bist du noch nie mit einem Badeanzug geschwommen? Hier sind doch nur die Ärmel dran, sonst nichts.“ entgegnete Herr Schäfer.

„Ja schon. … aber …“ begann Svenja zu stottern.

„Nichts aber. Komm, wir versuchen es. Und das Geschirrchen ist doch nur zu deiner Sicherheit. Das solltest du doch langsam wissen. So kann ich dich ganz einfach retten wenn du Schwierigkeiten bekommst.“ erklärte Herr Schäfer.

Svenja wollte nicht weiter diskutieren; so ging sie zusammen mit Herr Schäfer in Richtung Wasser. Charlotte folgte ihnen etwas beleidigt und rollte dabei ihre Leine immer weiter aus. Aber sie hatte den Bereich des Sonnenschirmes gerade erst verlassen, da hörte sie schon die Stimme ihre Mutter. „Halt Kind!“

Sie wusste, dass sie es nicht ignorieren konnte, den ihre Mutter würde die Leine sofort sperren und sie eventuell sogar noch bestrafen. Also blieb sie stehen und drehte sich zu ihre Mutter um. „Was ist denn noch, Mama?“ fragte sie etwas genervt, versuchte aber freundlich zu lächeln um ihre Mutter nicht weiter zu provozieren.

Ihre Mutter hingegen guckte wieder nur kurz über ihr Buch hinweg zu Charlotte und deutete mit ihrer Hand auf ihren Kopf. Dann fügte sie noch hinzu, „Nur einen Verwarnung, junge Dame!“ Charlotte verstand sofort was ihre Mutter meinte. Charlotte dachte sich nur, wie kleinlich ihre Mutter wieder war. Svenja hatte ihren Hut auch nicht auf und war in der Sonne. Was natürlich dem Umstand geschuldet war, dass sie ins Wasser ging.

Charlotte griff nach ihrem Hut, setzte ihn auf und folgte ihrem Vater und Svenja zum Wasser. Die beiden hatten bereits das Wasser erreicht und gingen ein Stück hinein.

„So Svenja, hier musst du etwas aufpassen. Kurz nach der Brandung gibt es einen kurzen Bereich, da ist kein Sand. Da haben die Wellen viele kleine Steine freigespült.“ sagte Herr Schäfer und ging weiter in das Wasser. Dabei ließ er die Ringe der Leine los, die sein Handgelenk mit Svenjas Gurtgeschirr verband.

Svenja konnte aber nicht so genau darauf achten, da sie mit zwei Dingen zugleich zu kämpfen hatte. Zum einen war das Wasser kälter als erwartet und sie war erst bis zu den Knien im Wasser. Zusätzlich spürte sie unter ihren Füßen die von Herr Schäfer angesprochenen Steine, die sich doch sehr unangenehm, sogar fast schmerzhaft anfühlten.

Svenja hatte ihre Arme ausgebreitet um damit in der Brandung zu balancieren und dabei stieß sie kleine kreischende Schreie aus, wegen dem kalten Wasser und der Steine. Auf der einen Seite wollte sie so schnell wie möglich durch den Bereich mit den Steinen kommen und auf der anderen Seite wollte sie so langsam wie möglich in das kalte Wasser eintauchen. Charlotte Stand mit voll ausgezogener Rollleine am Strand in ca. 5 Meter Entfernung und lachte laut und amüsierte sich über das komische Bild was Svenja gerade abgab.

„Du brauchst gar nicht so zu Lachen, das ist kalt und dann die blöden Steine.“ rief Svenja dann Charlotte zu. Dabei bewegte sie sich aber langsam weiter hinaus in das Wasser. Dann waren ihre Beine schon fast bis zum Schritt im Wasser, als sich Herr Schäfer von der anderen Seite meldete.

„Los Svenja, in einem Schwung ins Wasser, dann ist es einfacher und schön erfrischend.“

Herr Schäfer stand gut 5 Meter weiter bis zur Brust im Wasser; es schien nicht so schnell tiefer zu werden. Die Leine die beide verband schwamm in voller Länge in den seichten Wellen.

„Ja nicht so schnell, ich komme ja schon.“ antwortete Svenja.

Bei ihrem nächsten Schritt spürte sie wie sie aus dem Bereich mit den Steinen herauskam und wieder mehr Sand unter den Füßen spürte. So wurde sie auch wieder etwas ruhiger und konzentrierte sich darauf den Oberkörper langsam an das kalte Wasser zu gewöhnen. Nach dem zweiten erfolglosen Versuch den ganzen Körper in das Wasser zu bringen, spürte Svenja plötzlich einen Zug an ihrem Gurtgeschirr. Sie konnte noch einen kurzen Blick auf Herr Schäfer richten, der die Leine gespannt hatte und mit einem breiten Lachen mit einem Ruck daran gezogen hatte. Danach drehte sich Svenja um 180 Grad, da die Leine im Rücken befestigt war, und fiel rückwärts ins Wasser mit einem lauten Schrei. Nach dem ersten Schock machte sie 2 gekonnte Schwimmzüge auf dem Rücken und drehte sich dann in Brustlage um auf Herr Schäfer zu zu schwimmen. Der Schock war zwar im ersten Moment groß gewesen aber Svenja gewöhnte sich schnell an das Wasser und es machte sofort Spaß zu schwimmen.

„Na sage ich doch, es geht doch!“ sagte Herr Schäfer grinsend zu Svenja die auf ihn zu schwamm. Bevor Svenja was sagen konnte drehte sich Herr Schäfer um und begann weiter weg von Strand zu schwimmen. „Versuch mich einzuholen, mal sehen was du drauf hast.“ sagte er bevor er die ersten Züge geschwommen war.

Svenja nahm die Herausforderung an und schwamm ihm hinterher. Dabei merkte Svenja schnell wie schön es war im Meer zu schwimmen. Die Leine zu Herr Schäfer störte überhaupt nicht; da sie leicht versetzt hinter Herr Schäfer her schwamm, machte die Leine eine leichten Bogen an der Wasseroberfläche bis zu ihrem Rücken. Das Gurtgeschirr war zu spüren, aber nicht so aufdringlich wie an Land. Das schwerelose Gefühl im Wasser fühlte sich so frei an, wie Svenja es schon seit fast drei Tagen nicht mehr erlebt hatte. Es war herrlich. Der etwas unsanfte Start, den ihr Herr Schäfer aufgezwungen hatte, war schnell vergessen.

Svenja hatte gegen Herr Schäfer keine Chance, er hätte viel schneller schwimmen können, aber darum ging es sowieso nicht wirklich. So passte Herr Schäfer das Tempo an das von Svenja an und sie schwammen neben einander gut 100m auf das Meer hinaus. Dort machten sie ein kleine Pause und Herr Schäfer wollte testen ob Svenja sich auch über Wasser halten konnte wenn sie nicht schwamm. Denn dort draußen war es inzwischen so tief, dass beide nicht mehr stehen konnten. Aber Svenja konnte natürlich auch das, und nach einer kurzen Verschnaufpause hatte Herr Schäfer dann gefragt:

„Und wie gefällt es dir Svenja, ist das toll im Meer?“

„Ja es ist echt super, und auch gar nicht mehr kalt.“ antwortete Svenja.

„Ja klar, das ist nur der erste Moment wenn du aus der warmen Luft kommst. Deswegen immer direkt reinspringen, das ist am einfachsten.“

„Ja das ist wohl richtig, aber es kostet auch Überwindung.“

„Reine Gewöhnung.“ sagte Herr Schäfer dann nur lapidar.

„Weiter als so sollten wir nicht raus schwimmen, das kann sonst gefährlich werden wegen der Strömungen.“ erklärte er weiter.

Danach haben die Beiden die Richtung gewechselt und sind wieder zum Strand geschwommen. Gut 20 Meter vor dem Strand haben sie angehalten und konnten wieder im Sand stehen.

„Du machst das echt gut Svenja, du bist eine gute Schwimmerin. Ich denke wir können Charlotte dazu holen. Was meinst du?“ fragte Herr Schäfer dann Svenja.

„Ja gerne, das wird lustig.“ sagte Svenja.

Charlotte wartete schon ganz ungeduldig am Strand; sie hatte die beiden die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Sie wollte auch unbedingt mit schwimmen. Herr Schäfer ging dann mit Svenja im Schlepptau zurück zum Sonnenschirm und holte eine weitere Leine aus dem Wagen um Charlotte an seinem anderen Handgelenk zu sichern. Dann nahm er noch 3 Schwimmbrillen aus dem Wagen.

„Kannst du auch tauchen?“ fragte er Svenja.

„Ja sicher schon ein bisschen.“ antwortete sie.

Dann haben alle die Brille aufgesetzt und sind zurück zum Wasser gegangen. Da Herr Schäfer und Svenja schon nass waren hatten sie keine Probleme um wieder in das Wasser zu kommen, aber Charlotte hatte ähnliche Probleme wie Svenja zuvor. Aber die war etwas besser auf die Attacke von ihrem Vater vorbereitet und schrie nicht ganz so laut, als sie von der Leine umgerissen wurde. Dann hatten alle viel Spaß im Wasser. Am Ende der Sandbank, wo es tiefer wurde, haben dann alle noch etwas getaucht, so weit das der Atem und die Leinen zuließen. Svenja war überwältigt von der Unterwasserwelt. Das Wasser war in dem Bereich absolut klar und sie konnte kleine Fische und den Meeresboden beobachten. Und die absolute Stille unter Wasser war auch ein Erlebnis, welches Svenja zuvor noch nie hatte. Sie wäre am liebsten noch viel länger dort geblieben, aber Herr Schäfer hat nach gut 45 Minuten darauf gedrängt wieder an Land zu gehen.


Wieder zurück am Sonnenschirm wurden Svenja und Charlotte sofort wieder an die Rolleinen geschlossen. Dann wurde ihnen von Frau Schäfer noch je ein kleines Handtuch gegeben. Damit konnten sie sich die Haare und Hände etwas abtrocknen. Dabei spürte Svenja auch wie das Salz aus dem Salzwasser auf der Haut etwas absetzte und leicht ankrustete. Der Badeanzug konnte mit dem Handtuch auch nur ganz wenig getrocknet werden. Svenja hätte ihn am liebsten ausgezogen, aber das war wohl nicht vorgesehen. Da es Svenja aber noch nicht kalt wurde nach der sportlichen Aktivität, fragte sie auch noch nicht danach.

Als nächstes haben alle ein kleines Picknick zu sich genommen. Frau Schäfer verteilte gemachte Brote und rohes Gemüse dazu, was für Svenja vollkommen in Ordnung war für so einen Ausflug. Gerade nach dem Schwimmen hatte sie auch Hunger gehabt. Nach dem Essen sollten Charlotte und Svenja ihre Hüte wieder aufsetzen und sich in die Sonne begeben, damit ihnen in den nassen Anzügen nicht kalt werden würde. Svenja fand die Idee auch gar nicht so schlecht, bis auf die Tatsache das sie sich in dem komischen Badeanzug dann noch beobachtet fühlte. Aber sie musste den Gedanke wieder beiseite wischen und hielt sich an ihr neues Motto: „Mach das Beste daraus.“ Außerdem kannte sie ja hier auch keine.

So ging sie zusammen mit Charlotte wieder in Richtung Wasser. Direkt in dem Bereich, in dem sie noch die letzte Wellenausläufer erreichten konnten, wurden sie von der Leine gestoppt.

„Och menno, es könnte so schön sein hier.“ sagte Svenja und ihre Stimmung begann sich leicht zu verändern.

„Wieso, was ist denn Svenja? Es ist doch total schön hier und das Schwimmen war doch super. Oder?“ fragte Charlotte.

„Ja schon, aber warum können wir denn nicht einfach mal hier etwas mit den Fußen im Wasser am Strand entlang gehen? Diese Leinen sind doch echt albern. Wir sind doch schon 16.“ sagte Svenja nachdenklich.

Charlotte drehte sich kurz zu ihren Eltern um, stellte aber schnell fest, dass die zu weit entfernt waren um sie bei den Wellen belauschen zu können.

„Ja ich weiß was du meinst, das ist ätzend und nervt. Aber lass dich doch jetzt deswegen nicht schon wieder runterziehen. Wäre doch auch blöd,“ antwortete Charlotte und setzte sich danach einfach auf den Boden in den Sand. Die Leine in ihrem Rücken entspannte sich leicht und zog nicht mehr stark an ihrem Gurtgeschirr. Sie konnte aber immer noch mit den Füßen das Ende der Brandung erreichen.

„Was machst du da?“ fragte Svenja irritiert.

„Na was schon, ich habe mich hingesetzt. Lasst uns etwas quatschen. Meine Eltern können uns hier nicht hören, ist doch auch mal ganz gut.“ sagte Charlotte und grinste Svenja breit an.

„Ähhh … ja … sicher. Einfach so hier in den nassen Sand?“ fragte Svenja verwundert.

„Ja logisch. Die Anzüge sind doch schon nass. Und alles andere ist das Problem von Mama, nicht wahr?“ sagte Charlotte schelmisch.

„Ok, wenn du meinst.“ sagte Svenja und setzte sich neben Charlotte.

Dann haben beide sich eine Weile unterhalten. Svenja hatte dabei das Gefühl, dass Charlotte sich etwas freier und auch etwas vulgärer ausdrückte, als sie es sonst machte. So kamen sie auch schnell zu einem Thema, dass wohl definitiv nicht für die Ohren von Charlottes Eltern bestimmt war. Svenja hätte auch nicht gedacht, dass sie so etwas überhaupt mit Charlotte je besprechen würde. Sie haben sich ja noch vor 2 Tagen absolut nicht ausstehen können. Dennoch hatten jetzt beide Mädchen über ihre Erfahrungen beim Spielen mit sich selbst erzählt. Svenja musste zugeben, dass sie seit Weihnachten keine Gelegenheit mehr zum ungestörten‚spielen‘ hatte.

Charlotte hingegen wurde noch viel länger von ihre Mutter daran gehindert und das auch noch viel konsequenter. Zu Beginn war es Charlotte nicht aufgefallen, da sie noch kein Bedürfnis danach hatte, als ihre Mutter damit angefangen hatte. Aber mit den Zeit wurde ihr das immer bewusster, auch weil sie von anderen Mädchen in der Schule davon erfahren hatte. Aber da trug sie schon ein Geschlechtsschutz und konnte es selbst nicht mehr probieren. Also wollte sie von Svenja mehr darüber erfahren. Dabei wurde Svenja immer nachdenklicher.

„Meinst du das meine Eltern mir das auch für eine längere Zeit verbieten wollen?“ fragte sie Charlotte.

„Naja also gesagt haben mir meine Eltern das nie, dass sie es mir verbieten. Aber sie tun halt alles das ich es nicht kann und das ist doch bei dir auch so, oder?“ sagte Charlotte.

„Ja irgendwie schon. Wenn ich ein paar Risiken eingegangen wäre und ich es drauf angelegt hätte, dann hätte ich schon noch mal die Gelegenheit gehabt in den letzten Wochen.“ sagte Svenja nachdenklich und auch etwas traurig, weil sie gerade gemerkt hatte, diese Chance eventuell vertan zu haben. Ihre Mutter hatte ja schon angedeutet, dass sie sie ‚schützen‘ wollte und damit auch von ihrem Spaß abhalten wollte.

Während des intensiven Gespräches zwischen Svenja und Charlotte hatten beide mit ihren Fußen im Sand gespielt und eine kleine Grube gegraben in denen sich Wasser und Sand zu einem dicken Schlamm vermischt hatte. Es war entspannend mit den nackten Füßen darin zu spielen. Dabei waren auch schon die Beine der Anzüge sehr mit dem Schlamm verschmutzt.

„Naja du hattest wenigstens Mal die Gelegenheit vor Weihnachten, es dir mal so richtig zu besorgen.“ sagte Charlotte, nachdem sie beide einen Moment geschwiegen hatten, und grinste Svenja dabei etwas provokant an.

„Hey, du stellst mich ja hier hin, als wäre ich versautes Stück. Das ist nicht so!“ empörte sich Svenja etwas gespielt. Um dem dennoch etwas Nachdruck zu verleihen, nahm sie mit der Hand etwa Schlamm aus der Grube und warf es auf Charlotte und lachte danach.

„Hey, du versautes Stück!“ sagte dann Charlotte und warf ebenso etwa Sand und Schlamm auf Svenja. Nach ganz kurze Zeit wälzten sich Svenja und Charlotte auf dem Boden im feuchten Sand und bewarfen sich gegenseitig mit immer mehr Sand und Schlamm. Dass ganze war untermalt von lauten Kichern und Gelächter. Die anderen Familien die sich in einigem Abstand am Strand befanden nahmen davon kaum Notiz, denn es sah aus als würden zwei kleine Mädchen eine Menge Spaß haben. Dass die Beiden schon gut 1,6m groß waren störte hier wirklich niemanden.


Spaß hatten die beiden ein Menge; dabei entlud sich die ganze Anspannung und Belastung die sie durch das Thema aufgebaut hatten. Aber leider dauerte der Spaß nicht all zu lange. Denn schon nach kurzer Zeit spürten sie, wie sich das Gurtgeschirr auf unangenehme Weiße bemerkbar machte. Svenja hatte erst gar nicht verstanden was passiert war. Die Gurte des Gurtgeschirrs zwangen sie in eine Richtung und sie wurde sogar etwas über den Sand geschliffen. Nach einer kurzen Orientierung bemerkte sie den Grund dafür. Herr Schäfer stand unter dem Sonnenschirm und zog kräftig an der Leine die zu ihrem Gurtgeschirr führte. Daneben war auch Frau Schäfer zu sehen, die das gleiche mit der Leine von Charlotte machte.

Svenja und Charlotte hatten schlagartig aufgehört zu lachen und zu schreien und augenblicklich war auch die Stimme von Frau Schäfer zu vernehmen. „Stop .. Stop .. was ist denn in euch gefahren? Seit ihr von allen guten Geister verlassen?“

Als Svenja und Charlotte aufgehört hatten sich zu bewegen ließ auch sofort der Zug an den Leinen nach, und beide saßen etwas irritiert im Sand und sahen sich erschrocken an.

„Los .. aufstehen und sofort herkommen alle Beide!“ rief Frau Schäfer in einem strengen Ton.

Daraufhin drehten sie sich auf die Knie und holten ihre Strohhüte, die bei der ganzen Aktion natürlich davongeflogen waren. Dann standen sie auf und gingen wortlos mit den Hüten in der Hand zu Frau Schäfer.

„Was ist denn in euch gefahren, habt ihr schon wieder gestritten? Ich hatte gedacht das hättet ihr überwunden.“ sagte sie deutlich leiser als Svenja und Charlotte näher kamen. Sie hatte das ganze offensichtlich nicht als Spaß erkannt.

„Nein, wir haben nicht gestritten!“ sagte Svenja leise und schaute beschämt zu Boden.

„Aha, und was war das bitte dann? Und schaut euch mal an, ihr seht aus wie zwei kleine Ferkel. Und ihr wollt schon groß sein?“ verhörte Frau Schäfer die beiden weiter.

In der Tat waren Svenja und Charlotte von oben bis unten mit Schlamm bespritzt.

„Schlammschlacht!“ sagte Charlotte dann leise und musste dabei grinsen. Aber traute sich auch nicht ihre Mutter direkt ins Gesicht zu gucken.

Als erster musste auch Herr Schäfer grinsen, der neben seiner Frau stand und noch versuchte ernst zu bleiben. Aber dann musste auch Svenja grinsen, woraufhin Herr Schäfer dann anfing zu lachen. Nach kurzer Zeit mussten alle lachen, auch wenn Frau Schäfer versuchte es zurückzuhalten.

„Also Walter, du kannst doch das jetzt nicht ins lächerliche ziehen, wie sollen die Kinder uns denn da ernst nehmen.“ versuchte Frau Schäfer es.

„Also Maria, das kann ich sehr wohl, denn es ist lustig. Guck dir die beiden doch an. Kinder eben, da kann man als Eltern doch mal drüber lachen. Da haben wir sogar ein Recht drauf.“ erklärte er.

Das wiederum fanden Svenja und Charlotte nicht so witzig und hörten auch wieder auf zu lachen.

„OK meine kleine Schlammpferdchen, ich denke wir sollten uns auf den Heimweg machen. Ihr hattet ja ausreichend Spaß für heute.“ sagte Herr Schäfer immer noch mit einem breiten Grinsen.

„Hey, Papa das ist gemein. Wir sind keine kleine Schlammpferdchen!“ sagte Charlotte und zog eine Grimasse.

„Oh doch, wer sich so kindisch benimmt, darf auch noch Papas kleiner Schlammpferdchen sein.“ konterte ihr Vater. Svenja äußerte sich zu der Unterhaltung nicht weiter; es war ihr inzwischen etwas peinlich. Aber es gab auch einen kleinen Teil in ihr, der Herr Schäfer verstehen konnte und den Ausbruch kindlicher Gelassenheit genossen hatte.

Nach wenigen Handgriffen standen Svenja und Charlotte wieder am Wagen angebunden bereit ihn zum Ferienhaus zurückzuziehen. Sie mussten aber noch fast 10 Minuten so stehen, bis Charlottes Eltern wieder alles abgebaut und verstaut hatten. In der Zeit hatte langsam der Schlamm auf ihren Anzügen begonnen zu trocknen und an einigen Stellen schon etwas zu rieseln.

Der Weg zurück war nicht besonders aufregend, Svenja schaute dabei immer wieder auf den Boden sobald ihnen andere Leute entgegen kamen. Da war der Hinweg mit der leichten und lockeren Latzhose schon deutlich angenehmer, als jetzt in einem total verdreckten, feuchten und bunten Badeanzug durch das Ferienhausgebiet zu laufen. Svenja kam sich dabei nackt vor, auch wenn sie es nicht war.

Besonders peinlich wurde es aber kurz bevor sie ihr Haus erreichten. Svenja konnte schon die Terrasse von ihren Ferienhaus sehen, da sind sie gemeinsam an dem Haus vorbeigekommen in dem Ole mit seinen Eltern wohnte. Es führte in Prinzip nur ein Weg zwischen den beiden Häusern hindurch. Die Grundstücke hatten alle keine Zäunen oder Hecken, alle waren nur von sehr seichten Dünen umgeben, und man konnte von dem Weg auf die Terrassen sehen. Einige hatten um die Terrasse herum eine niedrige Mauer, aber die von Familie Christiansen und auch die von Familie Schäfer nicht.

Als sie am Haus der Christiansens schon fast vorbei waren, konnten sie in ca. 10 Meter Entfernung die Familie auf der Terrasse sitzen sehen. Dies wurde auch von Charlottes Eltern bemerkt und Herr Schäfer winkte freundlich zu ihnen hinüber. „Hello Misses and Mister Christiansen. It is a nice day.“ rief er ihnen dann zu.

Svenja und Charlotte blieben dann stehen und schauten genauer auf die Terrasse. Dort lagen die Eltern von Ole auf Liegestühlen im Schatten einer Markise. In wenigen Metern Abstand, aber auch noch unter dem Schatten, saß Ole in einem Gartenstuhl und hatte ein Buch in der Hand. Nach dem Ruf von Herr Schäfer hatte er das Buch auf einen Tisch gelegt und war aufgestanden. Er hatte eine braune kurze Hose und rotes T-Shirt an, was mehr zu einem 12 Jährigen passte. Darüber war das selbe Gurtgeschirr geschnallt, das er auch am Tag zuvor auf den Spielplatz getragen hatte. Daran befand sich eine Leine die an der Wand hinter ihm befestigt war. Er hatte mit der Leine vielleicht 3 Meter Bewegungsspielraum. Dann winkte er mit einem Lächeln Svenja und Charlotte zu.

Oh Hello, nice to see you. You are come back from the beach?“ fragte Herr Christiansen dann.

Oh yes, it was a nice time on beach. The kids had a lot of fun at beach, you can see!“ sagte Herr Schäfer und zeigte dabei auf Svenja und Charlotte.

Svenja drehte ihren Rücken zur Familie Christiansen und flüsterte zu Charlotte, „Oh man, peinlicher geht es wohl nicht mehr. Jetzt hat Ole uns auch noch so gesehen. So ein misst. Können wir nicht einfach weitergehen?“

„Ja, nun stell dich nicht so an, was soll schon passieren. Schau, er lächelt doch nur und winkt dir zu. … Wink zurück, los.“ antwortete Charlotte ganz leise.

Svenja drehte sich langsam wieder um und schaute, immer noch peinlich berührt, zu Ole. Aber der sah wirklich nicht aus, als ob er sich über die beiden lustig machen wollte, oder von ihrem Anblick angewidert war. So hob Svenja ihren Arm den sie nicht am Wage hatte und winkte zurück. Dabei versuchte sie so natürlich zu lächeln wie es ging, aber es wirkte dennoch sehr gequält. Ole und Svenja hielten dann einige Momenten den Blickkontakt, wodurch Svenja von dem weiteren Gespräch zwischen Oles Vater und Herr Schäfer nicht viel mitbekommen hatte. Bis sie von einem Satz aufgeschreckt wurde, den sie auch gut verstanden hatte.

OK, see you in one hour. Bye“ sagte Herr Schäfer und Svenja schaute entsetzt zu ihm.

„Los Kinder, weiter geht es, wir haben nicht mehr viel Zeit. Wir müssen euch ja auch noch wieder sauber bekommen vor dem Kaffee.“ sagte Herr Schäfer und forderte Charlotte und Svenja auf den Wagen weiter zu ziehen.

Nach wenigen Meter erreichten sie die Stelle am Weg, die der eigenen Terrasse am Nächsten gelegen war. „OK, bleibt bitte nochmal stehen Kinder. So könnt ihr nicht in das Haus, den Sand bekommen wir ja nie wieder weg. ... Walter, du bringst bitte den Wagen zur Haustüre und ich nehme die Kinder direkt mit auf die Terrasse.“ erklärte Frau Schäfer ihren Plan.

Dann holte sie eine vielleicht 1 Meter lange Leine aus dem Bollerwagen und knipste beide Enden je bei Svenja und Charlotte hinten am Gurtgeschirr ein. Danach wurden die Bänder der Deichsel gelöst und sie sollten quer über die Dünen des Grundstücks zur Terrasse gehen. Dabei hatte Frau Schäfer die Leine in der Mitte in die Hand genommen und folgte beiden in kurzem Abstand. Herr Schäfer zog den Wagen allein auf dem Weg weiter zur Vorderseite des Hauses.

Auf der Terrasse angekommen ließ Frau Schäfer die Leine los und sie hing nach unten. Dabei berührte die Leine den Boden aber nicht, denn dazu war sie zu hoch bei Svenja und Charlotte im Rücken befestigt. Als nächstes nahm Frau Schäfer zwei metallische Gegenstände aus einem Regal, das an der Hauswand befestigt war; von diesen Gegenständen lagen dort noch 4 weitere. Daher schaute Svenja sich eines der Teile genau an, ohne eine Schritt zu machen. Dazu stand sie nahe genug am dem Regal. Es war ein symmetrisch Quader mit ca. 10cm Länge und hatte in der Mitte ein tiefen Schlitz und die kleinen Kanten waren ca. 5cm breit. Ansonsten war es recht kompakt und Stabil. Neben dem Schlitz war ein Heben zu erkennen. Dann viel ihr plötzlich auf das sich an den beiden langen Außenseiten je eines die Fixpunkte für ihre Armbänder befand. Dabei ahnte sie schon, in welche Richtung das Ganze gehen würde. Also drehte sie sich schnell zu Frau Schäfer und schaute was sie mit diese Teilen vorhatte.

Sie konnte erkennen das Frau Schäfer gerade eines der Teile mit dem Schlitz in das äußere der sechs Stahlseile eingehängt hatte und mit dem Hebel fixierte. Das Zweite folgte nur 2 Meter weiter an demselben Seil. Svenja und Charlotte standen immer noch nahe der Wand und waren gut 4 Meter davon entfernt. Als Svenja am Vortag an diesen Seilen, die über die gesamte Länge der Terrasse gespannt waren, mit einer Leine und ihrem Gurtgeschirr angebunden war, wunderte sie sich schon über die Seile, aber es wurde immer offensichtlicher, dass diese wirklich nur dazu dienten, sie bzw. sechs mögliche Kinder der Urlaubsgäste dieses Hauses daran zu fesseln. Und das auch noch offensichtlich in verschiedenen Positionen.

„So Kinder kommt ihr bitte, nicht träumen.“ sagte Frau Schäfer und forderte die beiden auf zu ihr zu kommen.

Svenja schaute zuerst noch etwas geschockt, aber das dauernde Angurten und Fixieren wurde langsam zur Routine und so schaute sie dann hauptsächlich frustriert und ging zusammen mit Charlotte zu Frau Schäfer.

„So Svenja, Hände hoch! Komm schon, nicht so träge bitte!“ sagte Frau Schäfer fest, lächelte aber dabei.

Svenja hatte natürlich genau verstanden dass sie mit Händen hoch oben über ihren Kopf an dem Drahtseil befestigt werden sollte. Daher hatte sie es auch nicht so eilig damit. Aber sie hatte inzwischen gelernt, dass es nichts brachte sich zu verweigern. Also nahm sie mit einem leichten Seufzer die Arme nach oben zu dem Metallteil. Frau Schäfer half ihr dann die Punkte genau zu treffen und so spürte Svenja schnell das Einrasten der Armringe in dem Metallklotz. Dieser bewegte sich auch auf dem Stahlseil nicht, so musste Svenja genau an der Stelle stehen bleiben. Glücklicherweise war das Seil nicht so hoch, daher musste sie ihre Arme nicht ganz ausstrecken. Dennoch spürte Svenja schnell, dass dies nicht gerade eine bequeme Position war.

Als dann das Verbindungsband zwischen Svenja und Charlotte gelöst wurde, überlegte Svenja was Frau Schäfer schon wieder vor hatte und sie hoffte, dass sie dort nicht lange so warten musste. Sie schaute sich etwas um als Charlotte an dem zweiten Block auf die gleiche Weise fixiert wurde. Dabei konnte sie erkennen, dass sie wieder genau zu Ole und seine Eltern auf deren Terrasse sehen konnte, wie auch am ersten Tag. Sie konnte auch sehen, dass Ole wieder auf dem Stuhl saß und das Buch zum Lesen hielt. Aber es kam ihr komisch vor, denn genau als sie zu Ole schaute, bewegte sich sein Kopf etwas nach oben. Sie erkannte, dass Ole sie beobachtete aber so tat als ob er las.

Daraufhin wurde Svenja nervöser und ihr Herz schlug schneller. Sie schaute schnell wieder zu Frau Schäfer. „Ähh .. Frau Schäfer, können Sie uns nicht einfach eine Handfeger geben und wir fegen den Sand selbst ab?“ fragte Svenja nervös.

„Svenja, du musst noch viel lernen, wie soll damit denn das Salz von deinem Körper kommen?“

Svenja war noch nicht klar, warum sie genau so fixiert worden war. Aber plötzlich hatte sie den bösen Verdacht, Frau Schäfer würde sie auf der Terrasse umziehen wollen.

„Aber hier kann uns doch jeder sehen, das ist doch total peinlich.“ flehte Svenja dann etwas.

„Also Kind, du solltest dich mal langsam etwas entspannen. Es muss dir doch nicht immer alles peinlich sein. Zum einen ist das hier vollkommen normal, und zum anderen kann dir doch gar nichts passieren.“ erklärte Frau Schäfer ruhig. Dabei ging sie zur Wand an der ein aufgerollter Gartenschlauch hing. Svenjas Blick folgte ihr mit einer gewissen Angst, was als nächstes passieren würde.

Als Svenja sah wie Frau Schäfer den Schlauch nahm, wurde sie aber etwas ruhiger. Denn ihr wurde klar, dass sie wohl doch nicht ausgezogen wurde, sondern nur mit den Schlauch abgespritzt werden sollte. Was an sich auch sicherlich extrem entwürdigend und peinlich, oder auch kalt werden würde. Aber alles war besser als hier so fixiert entblößt zu werden.

Frau Schäfer drehte dann das Wasser auf und hielt den Schlauch dabei nicht in Richtung der Mädchen, sondern zur Seite auf die Dünen. Dabei hielt sie eine Finger in den Wasserstrahl und mit der andern Hand drehte sie weiter an dem Wasserhahn. Dabei wurde Svenja klar, dass das Wasser nicht kalt sein würde und sie entspannte sich weiter.

„So Kinder, jetzt wollen wir mal gucken ob wir euch wieder sauber bekommen, nach der Schlammschlacht die ihr da veranstaltet habt.“ sagte Frau Schäfer mit einem Lächeln im Gesicht und richtete dann den Wasserstrahl auf Svenja, die sich instinktiv versuchte wegzudrehen. Aber entkommen konnte sie der Attacke von Frau Schäfer nicht. Sie spürte aber schnell, dass das Wasser wirklich angenehm war. Nach einem kurzen Moment musste Svenja selbst vergnügt kichern, als sie bemerkt hatte das der Wasserstrahl sie etwas kitzelte. Dies wurde von Frau Schäfer auch etwas ausgenutzt und Svenja wand sich ein wenig in ihren Fesseln was die Position noch etwas frustrierender machte.

Nach zwei Minuten war Frau Schäfer zufrieden und sprühte mit dem Strahl noch den Sand unter Svenjas Füßen von der Terrasse. Die gleiche Prozedur folgte auch bei Charlotte und Svenja musste solange ausharren mit den Armen am Seil. So langsam wurde auch der Schrittgut von dem Gurtgeschirr unangenehm, da er den Geschlechtsschutz stärker an Svenjas Körper drückte. Mit den nach oben gehaltenen Armen spannte sich das gesamte Gurtgeschirr deutlich stärker. So war Svenja auch sehr erleichtert, dass Frau Schäfer als nächster bei ihr das Geschirr lockerte und den Schrittgurt löste. Aber zugleich stieg ihre Panik doch auf der Terrasse für alle sichtbar ausgezogen zu werden.

Die nächste Stufe der Panik war erreicht, als Frau Schäfer nach dem Lockern des Gurtgeschirrs auch noch den Reißverschluss im Rücken des Overalls nach unten zog. Svenja begann zu jammern: „Nein, bitte nicht Frau Schäfer, das können Sie nicht machen, es kann uns jeder beobachten. Bitte!“ Zugleich begann sich Svenja in ihnen Fesseln zu winden, zog an den Ringen und versuchte den Rücken von Frau Schäfer wegzudrehen.

„Sch ... Sch … mein Kind ganz ruhig. Es wird dir nichts passieren. … Wenn du so daran zerrst, tust du dir doch nur weh.“ sagte Frau Schäfer, trat vor Svenja und zeigte auf ihre Hände.

„Aber sie können uns doch hier nicht einfach ausziehen.“ entgegnete Svenja mit den ersten Tränen in den Augen. Da sie aufgehört hatte zu zappeln, merkte sie auch das ihre Handgelenke etwas weh taten und es wirklich keine gute Idee war daran zu zerren.

„Svenja, du solltest uns einfach mal etwas mehr vertrauen. Selbst wenn ich dich hier ausziehen würde, würde ich dich dennoch beschützen vor unangenehmen Folgen. Ich habe aber auch überhaupt nicht vor dich hier ganz auszuziehen. Ich werde jetzt mit dem Schlauch das meiste Salz aus dem inneren des Badeanzugs herausspülen, und dann gehen wir in das Badezimmer. OK!“ erklärte Frau Schäfer. Svenja hatte sich weitgehend beruhigt und war sehr froh, dass sie mit ihren Befürchtungen falschgelegen hatte. Aber sie ärgerte sich etwas über Frau Schäfer, dir ihr ja auch vorher hätte erklären können, was passieren wird.

Frau Schäfer löste dann auch bei Charlotte das Gurtgeschirr und öffnete ihren Overall. Danach nahm sie den Schlauch wieder zu Hand und spülte bei beiden Mädchen die Overalls von innen, durch den offenen Reißverschluss am Rücken. Das war wieder etwas kitzelig und Charlotte musste auch etwas kichern, aber Svenja war noch nicht wieder um kichern zu Mute. Nachdem Frau Schäfer dann den Schlauch wieder beiseite geräumt hatte, lösten sich etwas unerwartet für Svenja die Ringe von dem Block am Stahlseil. Sie rieb sich sofort die Handgelenke, die schon etwas gereizt waren nach der Zeit und auch nach ihrem Zerren.

Frau Schäfer griff sanft aber bestimmt ihren Oberarm und führte sie zurück in das Bad wo sie entkleidet wurde und die Toilette auf die schon bekannte Weise benutzen sollte. Nach ihnen Geschäft wurde sie von Frau Schäfer gereinigt und das noch restliches Salz abgewaschen. Dann musste sie an einem Leinenpaar im Bad warten bis auch Charlotte auf der Toilette saß. Erst dann wurde Svenja wieder mit ihren Geschlechtsschutz und dem Hausanzug eingekleidet. Zuletzt folgte noch ein enges Gurtgeschirr aus schwarzem Nylongurten mit einem zentralen Schrittgurt. Es kam ihr etwas enger vor als das Geschirr vom Vortag und der Geschlechtsschutz wurde auch eng an ihren Scham gedrückt, was sie etwas erregte aber auch zugleich sehr frustrierte. Sie hätte gerne etwas an dem Schrittgurt gewackelt oder das Geschirr zurecht gezogen, aber sie musste mit den Händen auf Kopfhöhe warten bis auch Charlotte wieder fertig angezogen war.

Dann wurde zuerst Svenja auf der Terrasse an einer gut 5 Meter lange Leine angebunden und danach wurde Charlotte mit dem Schienensystem in der Küche verbunden. Svenja sollte das Geschirr entgegennehmen was Charlotte ihr aus der Küche anreichte und damit den großen Tisch auf der Terrasse decken. Beide waren froh für die Ablenkung und die Aufgabe die sie hatten, denn so konnten sie sich relativ frei bewegen. Herr und Frau Schäfer stellten noch Kaffee, Milch und Kakao mit auf den Tisch.

Als der Tisch fertig war entstand für Svenja und Charlotte ein kleiner Leerlauf, da die Eltern von Charlotte noch andere Dinge zu erledigen hatten. Dabei war Svenja in der glücklichen Lage sich einen der Stühle von dem Tisch zurechtzurücken und sich darauf setzen zu können. Es war ein Wohltat mal wieder ganz entspannt sitzen zu können, auch wenn das Gurtgeschirr hier und da etwas zwickte. Es erinnerte sie wieder an den Geschlechtsschutz und sie zog etwas an den Gurten, was wieder eine Erregung mit gleichzeitiger Frustration auslöste.

Svenja versuchte sich dann abzulenken indem sie durch die seichten Dünen schaute auf die Terrasse vom Haus wo die Christiansens wohnten, aber dort war niemand mehr zu sehen. Svenjas Blick wanderte weiter umher und sie drehte sich etwas auf dem Stuhl und blickte dann zu Charlotte, die in der offenen Terrassentür stand und die ihre Leine, die mit der Schiene über ihr verbunden war, gespannt hatte. Sie konnte nicht weiter gehen und sich auch nicht setzten. Sie schaute gelangweilt zu Svenja, die sich plötzlich schuldig fühlte, weil sie sitzen konnte und Charlotte nicht.

„Oh entschuldige bitte, ich hatte nicht daran gedacht, dass du da festhängst.“ sagte Svenja dann zu ihr.

Dann musste Charlotte plötzlich lächeln, „Ja das trifft es gut, ich hänge hier in der Tat.“ sagte sie und lehnte sich etwas stärker gegen ihr Gurtgeschirr.

„Aber mach dir keine Sorgen, Mama und Papa kommen bestimmt gleich. Das ist schon OK“ sagte sie dann gelassen.

Kurz darauf konnten Svenja und Charlotte ein lautes Klopfen an der Haustüre hören. Charlotte drehte sich erschrocken um und Svenja stand von ihren Stuhl auf. Sie dachte sich es wäre besser wenn sie nicht als einzige sitzen würde wenn der Besuch hereinkommen würde. So schob sie den Stuhl zurück an den Tisch und ging zur offenen Terrassentür zu Charlotte, damit sie sehen konnte was im Inneren des Hauses geschah.

Herr Schäfer kam dann aus dem hinteren Flur und ging zur Haustür. Kurz darauf kam er mit der Familie Christiansen zurück in den großen Wohn- und Küchenbereich. Frau Christiansen hatte eine großen Korb dabei und stellte ihn auf die Küchenzeile und dann kam auch Frau Schäfer aus dem Flur. Die Erwachsenen begrüßten sich mit Handschlag und einigen Worten. Natürlich alles auf Englisch, aber Svenja konnte das Meiste verstehen. Ole hatte immer noch die selbe Kleidung an wie zuvor auf der Terrasse und auch dasselbe Gurtgeschirr. Aber jetzt waren seine Hände offensichtlich wieder hinten am Gurtgeschirr befestigt, denn Svenja konnte sie nicht sehen. Sein Vater hatte selbst eine Hand hinter Oles Rücken und hielt ihn offensichtlich fest. Das er festgehalten wurde war ja hier nichts ungewöhnliches, dachte Svenja, aber wurde er immer noch bestraft? Er tat Svenja leid, es musste doch auf Dauer unbequem sein. Sie hatte diese Erfahrung ja auch schon machen müssen.

Dann stellte Herr Christiansen eine Frage an Herr Schäfer, „Should we attach Ole somewhere?"

Svenja hatte die Frage leider etwas falsch verstanden und dachte, Oles Vater wollte ihn gerne anbinden. Sie war schockiert, dass er Ole sogleich nachdem sie angekommen waren auch noch anbinden wollte. Aber Herr Schäfer sagte nur „Let's got out, we can sit down on the table.“

Daraufhin ging Charlotte ein paar Schritte zurück an der Schiene in den Raum um den Weg zur Terrasse frei zu machen und auch Svenja machte höflich Platz. Aber bei der ganze Begrüßung wurden beide weitestgehend von den Erwachsenen ignoriert. Frau Schäfer und Frau Christiansen blieben noch einen Moment in der Küche.

Als Ole von seinem Vater auf die Terrasse geführt wurde, konnte sie genau sehen, dass seine Hände mit den Ringen am Beckengurt seines Geschirrs fixiert waren und sein Vater eine kurze Schlaufe im Rücken festhielt. Mit der freien Hand hatte er eine Stuhl vom Tisch zurückgezogen und Ole dann davor platziert. Svenja konnte auch sehen, das Ole sich sofort setzen wollte, aber sein Vater eine Ruck an der Schlaufe nach oben gemacht hatte, und Ole augenblicklich stehengeblieben war.

„May I loosen his hands, Mr. Schäfer?“ fragte dann Oles Vater. Worauf Herr Schäfer kurz etwas verwundert geguckt hatte dann aber sagte. „Oh Yes sure, no Problem. I think he is well educated.“ Dann lächelte er Ole wohlwollend an. Svenja wunderte, sich über die gesamte Situation. Warum fragte Herr Christiansen Herr Schäfer wie er mit Ole umgehen sollte? Das war merkwürdig. Aber Ole lies es wortlos über sich ergehen und sein Vater nahm sein Mobiltelefon aus der Tasche und löste damit die Fixierung von Ole seinen Armen. Darüber schien Ole sehr glücklich zu sein. Dann zog sein Vater leicht an der Schlaufe nach unten und Ole setzte sich auf den Stuhl während sein Vater ihn etwas dichter an den Tisch schob. Danach wurden ihm auch gleich zwei Riemen die am Stuhl befestigt waren, am Gurtgeschirr eingeklipst und von seinem Vater strammgezogen. Damit war klar, das Ole den Stuhl nicht verlassen konnte.

Svenja hatte die ganze Aktion gebannt beobachtet und nicht bemerkt, dass Herr Schäfer zu ihr gekommen war. Er löste die Leine in ihren Rücken und schob sie sanft aber bestimmt zum Tisch wo sie sich auf den Stuhl neben Ole setzten musste, und auch bei ihr wurden die Riemen vom Stuhl an ihrem Gurtgeschirr festgezogen. Es war nicht besonders unbequem aber dennoch hatte sie permanent gespürt, dass sie den Stuhl nicht verlassen konnte und durfte.

Sie konnte sich aber sehr gut ablenken indem sie zunächst einmal Ole begrüßte; viel unterhalten konnte sie sich aber noch nicht. Die ganze Situation war ihr noch etwas peinlich. Sie befürchtete, das Ole sie darauf ansprechen würde wie sie vollkommen verschlammt vom Strand zurück gekommen war. Also hatten sie sich zunächst auf eine Begrüßung beschränkt. Svenja hatte auch wieder Schwierigkeiten Englisch zu sprechen.

Glücklicherweise wurde Charlotte kurze Zeit später auf dem Stuhl neben sie gesetzt und ebenfalls fest angebunden. Oles Vater hatte neben Ole platzgenommen und als Herr Schäfer sich ihm gegenüber gesetzt hatte, hatten sie sich weiter unterhalten. Svenja konnte nicht alles verstehen; es ging wohl um die Ferienhäuser und was sie kosteten. Alles Dinge an denen Svenja kein Interesse hatte.

Ole versuchte dann ein Gespräch mit Svenja und auch mit Charlotte zu beginnen, indem er fragte wie es am Strand war und ob sie schwimmen waren. Svenja kam langsam wieder in das englisch Sprechen hinein und berichtete von ihrem ersten Erlebnisse im Meer zu schwimmen. Es fühlte sich immer besser an und Ole schien kein Interesse daran zu haben über die peinliche Sache mit dem Schlamm mit ihr zu sprechen. Auch Charlotte war entspannt und trug zur Unterhaltung bei.

Als dann Frau Schäfer und Oles Mutter zum Tisch kamen, brachten sie mehrere Teller mit köstlichen dänischen Backwaren aus der Küche mit. Dann haben alle gemeinsam Kaffee getrunken, wobei Svenja und Charlotte nur Kakao bekommen haben, im Gegensatz zu Ole. Der durfte offensichtlich auch Kaffee trinken, was Svenja etwas gewundert hatte, aber sie selbst hatte gar kein Interesse an Kaffee da sie ihn nicht besonders mochte. Im Grunde war es ganz ein normales Kaffeetrinken wie sie es auch von zuhause kannte.


Nach gut einer Stunde wurde es etwas unbequem mit dem festgezogenem Gurtgeschirr und Svenja zappelte etwas auf ihrem Stuhl; sie wäre gerne aufgestanden. Dies wurde auch von Frau Schäfer beobachtet. Zuerst gab sie Svenja einige aufmerksame Blicke, aber dann stand sie auf und ging zu Charlotte und Svenja. „OK Mädels, ich sehe schon das ihr unruhig werdet, also dann könnt ihr ja schon mal den Tisch abräumen, Charlotte wieder in der Küche und Svenja hier.“ verkündete sie und löste dann bei Charlotte mit einem kleinen Gegenstand die Riemen von Stuhl. Danach wurde sie wieder nach drinnen geführt und an dem Seil der Schiene eingehakt.

Als nächster war Svenja an der Reihe. Zuerst wurde die Leine wieder im Rücken eingehakt und erst dann die Riemen vom Stuhl gelöst. „So Svenja, bitte bring das leere Geschirr und Besteck zu Charlotte, aber lass die Getränke und die Tassen stehen; wir wollen noch was trinken und uns weiter unterhalten. Also schön leise ja!“ sagte Frau Schäfer zu ihr und streichelte ihr kurz über den Rücken. Svenja war froh für die Befreiung vom Stuhl, daher erledigte sie die Aufgabe auch gerne und nahm das Streicheln nicht als unangenehm oder peinlich war.

Also begann Svenja den Tisch abzuräumen und brachte alles zu Charlotte, die es weiter in die Küche brachte. Bei der letzten Ladung musste Svenja an der Tür etwas auf Charlotte warten, da sie länger in der Küche gebraucht hatte. Als sich Svenja wieder umdrehte, saß Ole nicht mehr an seinem Platz und Svenja schaute sich suchend nach ihm um. Er war von seinem Vater zum äußeren Ende der Terrasse gebracht worden und dort mit einer Seilrollen an dem letzte Drahtseil befestigt worden, so wie Svenja und Charlotte auch schon mehrfach. Oles Vater setzte sich wieder an den Tisch und ließ seinen Sohn am Seil stehend zurück.

Als Frau Schäfer erkannte, dass Svenja fertig war, stand sie wieder auf und führte auch Svenja zu einem der Seile. Ihre Leine reichte bis dorthin. „So, du kannst Ole ja noch etwas Gesellschaft leisten.“ sagte sie und wechselte dort die Leine gegen eines der Seile die an der Rolle des vorletzten Stahlseil hing. Die festen Blöcke lagen bereits wieder im Regal. So konnten Svenja und Ole sich auf der gesamten Breite der Terrasse bewegen, sich aber nicht hinsetzten oder etwas anderes erreichen. Frau Schäfer ging in das Haus und kümmerte sich um Charlotte.

Auf der einen Seite war Svenja froh etwas Abstand von den Erwachsenen zu haben und sich mit Ole weiter unterhalten zu können, aber auf der anderen Seite hasste sie es wiedermal keine Entscheidung gehabt zu haben. So musste sie stehen und konnte sich nicht mit Ole auf eine der Liegen legen, was bestimmt gemütlicher gewesen wäre. So schaute sie etwas gedankenverloren zu den Liegen, als dann Ole das Gespräch anfing.

„Do you OK Svenja? You look a little bit sad.“ sagte er und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Ähh .. it is OK. For me it is still weird.“ sagte Svenja und schaute dann Ole an.

„What is so weird for you?“ fragte Ole. Svenja fragte sich dann ob das alles für Ole so selbstverständlich war, dass er wirklich nicht wusste was sie meinte.

„The Leashes and the .. the thing like that.“ sagte sie und zerrte etwas an ihrem Gurtgeschirr, weil ihr der englischen Begriff nicht einfiel.

„Ohh it is called Harness. .. I understand, it's still new to you.“ sagte Ole verständnisvoll.

„Yes …. but it is not the point.“, sagte Svenja und versuchte dann Ole zu erklären, dass sie sich so sehr bevormundet fühlte. Ole versuchte ein paar aufmunternde Worte zu finden und er erklärte, dass sie sich daran gewöhnen würde. Er kannte das auch etwas, aber er konnte die Entscheidungen seiner Eltern sehr oft akzeptieren und mit zunehmenden Alter auch nachvollziehen.

Dabei viel Svenja dann ein, dass sie Ole unbedingt noch danach fragen wollte, warum er von seinen Eltern bestraft wurde, seit ihrem kleinen Unfall auf den Spielplatz. In dem Moment wurde auch Charlotte von ihre Mutter an einer der weiteren freien Leine neben Ole und Svenja angebunden. Dabei überlegte Svenja kurz ob sie das Thema wieder abbrechen sollte, aber als Frau Schäfer wieder zum Tisch ging, fragte Ole nochmal nach was genau sie dem mit bestrafen meinte. Charlotte fand das Thema auch interessant und hörte mit zu. Svenja fragte Ole dann warum ihm die Hände auf den Rücken gebunden wurden auf den Spielplatz und auch warum er so zum Kaffeetrinken gekommen war. So langsam verstand Ole was Svenja meinte und musste etwas lachen., was Svenja noch mehr verwirrte. „Hey it is not funny. It is very uncomfortable.“ sagte sie zum ihm mit ernster Miene.

„Oh sorry Svenja, you are right. It is not so nice. But it is OK. Let me explain for you.“ sagte Ole immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Dann erfuhr Svenja, das es hierzulande einer Frage der Höflichkeit sei, dass Kinder fremden Erwachsenen mit Respekt vorgestellt würden. Da würde es meistens, aber besonders bei älteren Jungen, dazu gehören ihnen die Hände hinter den Rücken zu halten. Das würde signalisieren, dass sie gut erzogen werden und sich respektvoll gegenüber den Erwachsenen verhalten. Insofern wurde Ole nicht bestraft sondern es wurde eine gesellschaftliche Regel umgesetzt.

Dann erklärte Ole noch, dass er das auch nicht so schlimm fand; es wäre meist nur für einen kurzen Moment und seine Eltern würden es auch nicht besonders unbequem für ihn machen, aber es sei seinen Eltern sehr wichtig sich daran zu halten. Svenja war natürlich sehr überrascht von der Erklärung und auch Charlotte wusste das noch nicht. Svenja fragte dann ob es denn nur für Jungen gelten würde. Aber Ole erklärte, dass es auch für Mädchen gelten würde, einigen andere Eltern von Mädchen sein nicht so konsequent wie die von den meisten Jungen.

Die drei unterhielten sich dann noch fast eine Stunde über verschiedene Erlebnisse und Svenja war immer noch überrascht, wie leicht Ole das alles nahm und sich damit abgefunden hatte wie er behandelt wurde. Ja sogar zufrieden damit war.


Dann wurde aber Ole von seinem Vater geholt und er wurde von der Leine gelöst. Sein Vater nahm die Schlaufe wieder fest in die Hand und Ole durfte seine Hände wirklich frei behalten, da es ja keine Begrüßung oder Vorstellung mehr war. Die Christiansens verließen dann die Schäfers direkt über die Dünen zu ihrem Haus. Svenja und Charlotte blieben weiter an den Leinen während ihre Eltern den Tisch fertig abräumten und auch in der Küche alles wieder herrichteten. Dabei ließ zuerst Charlotte ihren Spieltrieb wieder freien Lauf und benutzte das Stahlseil wieder als Seilbahn und schwang sich einige Male hin und her. Nach kurzer Zeit ließ sich auch Svenja wieder anstecken und machte mit.


Nach einer weiteren halben Stunde wurden dann die beiden Mädchen befreit und mit nach drinnen genommen, wo es sich die ganze Familie auf dem Sofa bequem machte. Svenja und Charlotte mussten zwar ihren Hausanzug und auch das Gurtgeschirr anbehalten, aber sie waren dabei nicht festgebunden. Charlotte kuschelte sich sofort an ihren Vater heran und ließ sich wie eine 8 Jährige streicheln und genoss es ganz offensichtlich sehr. Dabei lag sie fast auf dem Schoß von ihrem Vater.

Svenja schaute sich das ganze erst etwas amüsiert und verachtend an, aber nach kurzer Zeit wurde sie neidisch und bewunderte Charlotte dafür wieder, wie sie sich so treiben lassen konnte. Es war sicherlich ein aufrichtiges Gefühl. Unbemerkt wurde sie dabei von Frau Schäfer beobachtet, die genau neben ihr saß. Sie konnte Svenja mal wieder sehr genau „lesen“ und genau in dem Moment, als Svenja neidisch wurde, legte Frau Schäfer ihren Arm um Svenja und zog sie zuerst leicht, dann aber stärker, zu sich. Dabei sagte sie kein Wort und Svenja ließ es auch geschehen.

Auch wenn Svenja Frau Schäfer zuerst überhaupt nicht mochte und sie viele Aktionen der letzte Tage verachtete, umso mehr konnte sie in diesem Moment verstehen was Charlotte gerade empfand, und sie wollte es auch haben. Also hat sie ihre Beine hochgezogen und die Arme vor ihren Oberkörper gefaltet und sich noch dichter von Frau Schäfer an sich ziehen lassen. Als sie dann auch etwas schräg auf dem Schoß von Frau Schäfer lag, begann sie auch Svenja ganz sanft zu streicheln. Svenja hatte so etwas Schönes schon ganz lange nicht mehr erlebt und schloss die Augen um das Gefühl noch intensiver zu erleben.

Konnte das Leben doch so einfach und schön sein als unmündiges Kind, wie es früher einmal war?

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