Der Werdegang der Familie Marson

Kapitel 13.12 : Die Sommerferien, endlich wieder gesund

Am Abend war nichts ereignisreiches mehr passiert, und Svenja hatte wieder in dem Gitterbett im Schlafzimmer der Schäfers geschlafen. Zu ihrem Leidwesen wurden in der Nacht wieder die Armbänder geladen, was dazu geführt hatte, dass Svenja zwar im rundum geschlossenen Gitterbett geschlafen hatte, aber sich dennoch nicht darin drehen konnte. Sie hatte versucht mit Frau Schäfer darüber zu diskutieren, aber am Ende hatte sie eingesehen, dass es offensichtlich nötig sei. Es würde wohl sehr unangenehm sein, wenn man die Akkus bis zum Alarm entleeren würde.

Während Charlotte wieder mit ihren Vater am Strand beim Sport war, wurde Svenja von Frau Schäfer in das gut geheizte Bad gebracht und nach einem längeren Toilettenbesuch gründlich in der Dusche gereinigt. Nach dem langen Liegen im Bett war das ein schöne Abwechslung, auch wenn sie in der Dusche natürlich wieder mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen angebunden war. Am Dienstag Morgen hatte sie von ihr Erkältung im Grunde nichts mehr gespürt, dennoch bestand Frau Schäfer auf das Fiebermessen während sie auf dem Wickeltisch lag.

Als Svenja dann eingekleidet wurde, war sie nicht sonderlich überrascht, dass sie für diesen Tag ihren Geschlechtsschutz und den Sicherheit-BH angelegt bekommen hatte, obwohl sie wieder ins Bett musste. Dazu hat sie dann noch einen recht einfachen Schlafoverall mit Rückenreißverschluss an bekommen. Als letztes hat Frau Schäfer Svenja dann noch ein Gurtgeschirr aus schwarzen Nylonband angehalten. „So, gleich sind wir fertig Svenja, nimmst du bitte die Arme hoch.“

Svenja gehorchte zwar aber fragte auch, „Ich denke ich muss wieder ins Bett, da brauche ich das doch nicht. … Bitte Mama, die Nacht war schon so doof mit den Ladegeräten.“

„Hmm ja ..“ sagte Frau Schäfer, konzentrierte sich aber zunächst darauf, das Gurtgeschirr um Svenjas Oberkörper zu spannen und im Rücken zu verschließen.

„Ich habe über deinen Verhalten von Gestern nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vorsichtiger sein muss. Es geht ja darum dir dabei zu helfen so wenig Fehler wie möglich zu machen.“ sagte Frau Schäfer während sie hinter Svenja stand und zwischen ihren Beinen nach dem Schrittgurt griff.

„Werde ich jetzt für mein Verhalten von Gestern bestraft? …. Das ist gemein, ich habe doch nichts böses gemacht.“ sagte Svenja enttäuscht und ließ die Schultern etwas hängen und beugte den Rücken. Genau in dem Moment zog Frau Schäfer den Schrittgurt stramm.

„Nein Svenja, das ist doch keine Strafe, ganz im Gegenteil. Da es dir schon wieder besser geht, gebe ich dir die Gelegenheit im Bett zu sitzen und lasse den Deckel auf.“

„Ahhh bitte nicht so eng, gestern hat doch der Beckengurt auch gereicht. Bitte.“ jammerte Svenja.

„Ach Svenja, schau. … Zum einen hattest du Gestern ein Geschirr im Schlafanzug, das hat dieser nicht. Du musst doch immer ein Geschirr tragen. Und zum anderen, ist es besser wenn ich dir dieses Geschirr eng anlege, sonst drückt es ungünstig auf deinen BH.“ erklärte Frau Schäfer und korrigierte noch einige Einstellungen an dem Gurtgeschirr. Als sie endlich fertig war, wurde der Geschlechtsschutz mit den Schrittgurt eng in den Schritt von Svenja gedrückt und der obere horizontalen Gurt befand sich unterhalb des BHs. Die Schultergurte drückten ebenfalls fest auf die Schultern von Svenja.

Svenja stöhnte etwas, „Mama, es ist viel fester als sonst.“

„Das mag wohl sein, Svenja. Aber es geht halt jetzt nicht anders. Ich habe gerade keine anderen Schlafanzug für dich alle anderen muss ich wegen deiner Krankheit waschen und auf den BH werden wir so schnell nicht verzichten können. Komm, ich bringe dich ins Bett.“

Svenja wurde der Verdacht nicht los, dass sie doch für den Versuch der Selbstbefriedigung bestraft werden solle. Aber was sollte sie machen? Sie hatte schon gelernt, dass Protest nicht viel brachte. Also blieb sie ruhig und ließ sich von Frau Schäfer am Geschirr in das Wohnzimmer bringen.

Dort hatte Frau Schäfer, während Svenja auf der Toilette gewesen war, das Bett hin geschoben und neu bezogen. Sie stieg dann ohne Widerworte in das Bett und wurde dort von Frau Schäfer angeschnallt. Das Lattenrost war schon aufgestellt und es gab neue Gurte am Bett, die mit einem verschließbarem Scheckel versehen waren. Damit war klar, dass Svenja nicht mehr vertraut wurde. Zwei Gurte wurden am Beckengurt ihres Geschirrs angebracht, und hielten Svenja seitlich in Position, und zwei an den Schultern verhinderten ein weiteres Vorbeugen. Diese Gurte wurden aber nicht stramm gezogen von Frau Schäfer, so dass sich Svenja noch gut fünf Zentimeter bewegen konnte.

„So mein Kind, ich mache jetzt Frühstück, ruhe dich noch etwas aus. OK?!“, sagte Frau Schäfer und legte das Deckbett über Svenjas Körper und streichelte ihr über den Kopf.

„Ich fühle mich aber nicht mehr krank.“ sagte Svenja etwas trotzig und fühlte sich ungerecht behandelt dadurch, dass sie so angebunden worden war.

Frau Schäfer lächelte sie nur an und ging dann in die Küche, während Svenja ihr nachschaute, und sich auf einen weiteren sehr langweiligen Tag im Bett einstellte. Also nahm sie nach kurzer Zeit die Hände unter die Decke und versuchte es sich erst mal etwas gemütlicher zu machen und legte sich die Decke zurecht. Dann versuchte sie vergebens eine bessere Position zu finden, aber da waren die Optionen zu gering und immer wenn sie an die Grenzen der Leinen kam, wurde das Gurtgeschirr noch unangenehmer. So betastete sie unter den Decke zunächst das Geschirr und den BH. Es dauerte nicht lange und sie wurde immer frustrierter, und der Geschlechtsschurz war mit dem engen Gurtgeschirr noch unerbittlicher als sowieso schon. Svenja fühlte sich entgegen der Aussagen von Frau Schäfer sehr bestraft.


So war sie froh, als ihr endlich das Frühstück gebracht wurde, auch wenn es an diesem Tag kein püriertes Müsli aus dem Fläschchen mehr war. Der Rest des Vormittags war wieder recht langweilig, obwohl Charlotte ihr etwas Gesellschaft leisten konnte. Aber Charlotte wurde von ihrem Vater auch für zwei Stunden zum dem Spielplatz gebracht, an dem Svenja Ole das erste Mal getroffen hatte. Denn sie sollte ja nicht die ganze Zeit im Haus verbringen, nur weil Svenja krank war.

Am Nachmittag konnte Svenja Frau Schäfer dazu überreden, dass sie ihren CD-Spieler benutzen durfte. Aber Frau Schäfer hatte zur Bedingung gemacht, dass Svenja sich auch kreativ dabei betätigen musste. Daher wurde ihr auch das Zeichenbuch von der Anreise mit einigen Stiften gegeben und sie solle sich ernsthaft an den Zeichnungen versuchen. Das war sicher nicht Svenjas Lieblingsbeschäftigung, aber es lenkte sie dennoch sehr ab von ihrem Gurtgeschirr, was immer präsent ihre Aufmerksamkeit forderte.


Nach dem Abendessen musste Charlotte wieder in der Küche arbeiten, und Frau Schäfer hatte Svenja ins Badezimmer gebracht. Sie befürchtete schon, dass sie zum schlafen vorbereitet werden sollte. Nach dem Toilettenbesuch lag Svenja zunächst wieder auf dem Wickeltisch und wurde von Frau Schäfer gründlich gereinigt, gefolgt von einer erneute Messung der Temperatur im Po. Es war Svenja immer noch sehr peinlich, aber schon zu einer Art Gewohnheit geworden und nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Dennoch waren Svenja dabei immer noch die Hände über ihrem Kopf am Wickeltisch fixiert worden, und Frau Schäfer hatte sie erst nach dem Anlagen der Nachtwindel gelöst. Dann fragte Svenja, „Muss ich jetzt schon schlafen gehen?“

„Bist du denn schon müde, mein Kind?“ kam eine Gegenfrage von Frau Schäfer, während sie Svenja eine dehnbare Body anzog und zwischen den Beinen zuknöpfte.

„Nein, ich habe ja den ganzen Tag schon im Bett verbracht, das bin ich noch nicht.“ antwortete Svenja leicht verunsichert, und erinnerte sich immer noch zu gut an das Gurtgeschirr, was ihr den ganzen Tag das Gefühl gegeben hatte bestraft zu werden.

„Hmm OK, dann stell dich mal bitte hin, damit ich dir das hier anziehen kann.“ sagte Frau Schäfer, und nahm ein sehr dickes Kleidungsstück aus dem Regal im Bad und hielt es Svenja zum einstieg vor. Es handelte sich um eine gefütterte hellblauen Overall mit pinken Blasenmustern darauf, der Ähnlichkeiten mit einem Schneeanzug hatte nur das der Stoff nicht so glatt war, sonder innen und außen aus weicher Baumwolle bestand. Das Futter zwischen den Schichten war sehr weich und fühlte sich nicht schlecht an. Der Einstieg war zu Svenjas Überraschung vorne. Schnell bemerkte sie auch, dass es angenähte Füße gab die genau so dick und weich gefüttert waren. Als Frau Schäfer dabei half den Overall hochzuziehen, bemerkte Svenja das er eng anlag, was aber auf Grund der Polsterung nicht unangenehm war. Dann musste sie ihre Arme in die Ärmel stecken und bemerkte, dass auch an den Ärmel gepolsterte Fäustlinge angenäht waren. Die Polster in denen Svenjas Hände plötzlich steckten waren nicht steif, aber sie spürte schnell, dass sie damit nicht mehr viel tun konnte. Während Svenja noch ihre nutzlosen Hände betrachtete, wurde der Reißverschluss von Frau Schäfer hochgezogen und der Overall schmiegte sich fest um Svenjas Körper. Sie hatte das Gefühl in ein Kissen gepresst zu sein, woraufhin sie sich gleich versuchte zu bewegen und spürte, dass der Overall ihre Bewegungen leicht erschwerte. Dabei musste sie wohl etwas entsetzt geschaut haben.

„Gefällt dir der Anzug nicht? Er hält dich schön warm.“ sagte Frau Schäfer und setzte Svenja die auf dem Rücken hängende Kapuze über den Kopf.

„Hmm. Naja, ich weiß noch nicht, ist der nicht etwas eng? Und außerdem denke ich wird mir in der Nacht zu warm damit im Bett, wir haben doch Sommer.“ gab Svenja zu bedenken.

Frau Schäfer zog zunächst die Kordel in der Kapuze zu und machte ein Schleife unter Svenjas Kinn. „Nun, da könntest du recht haben, aber ich dachte wir machen uns noch eine schöne Spieleabend auf dem Sofa, und da ist das für deine Krankheit genau das richtige.“ erwiderte Frau Schäfer, während Svenja mit ihren gepolsterten Händen ihren ebenfalls gepolsterten Körper abtastete und dabei fast nichts spürte. Svenja fühlte sich etwa wie das Michelin-Männchen, auch wenn sie sich noch nicht im Spiegel gesehen hatte.

„Und … das ist doch gemütlich kuschelig oder? … Nimm mal bitte deine Arme hoch, Svenja.“ sagte Frau Schäfer während sie schon das nächste „Kleidungsstück“ für Svenja in Position hielt. Es handelte sich um ein Gurtgeschirr aus Leder in das Svenja schlüpfen sollte.

Svenja kam der Aufforderung zögerlich nach, da sie immer noch nicht wusste was sie von dem Anzug halten sollte, er war wirklich kuschelig aber halt auch recht eng und leicht einschränkend. Das wurde auch nicht besser, als Frau Schäfer die Gurte von dem Geschirr im Rücken von Svenja stramm zog. Das braune Ledergeschirr hatte zwei Gurte um ihren Oberkörper. Einer auf Höhe der Brust, wobei Svenja froh war dass sie den Sicherheits-BH nicht wieder anbekommen hatte. Der zweite Gurt verlief um die Taille und alle Gurte, auch die über den Schulter, waren vorne an einer Brustplatte befestigt. Diese Geschirr war deutlich angenehmer als das mit dem Schrittgurt, das sie tagsüber getragen hatte.

„Komm, lass uns gehen und noch etwas Spaß haben.“ sagte Frau Schäfer und Svenja spürte augenblicklich eine Ruck an ihrem Oberkörper, der aber auf Grund der Polsterung nicht hart war und sich auf den gesamten Oberkörper verteilte. Alles fühlte sich gedämpft an in dem Anzug und da die Kapuze auch ihre Ohren bedenkt, hörte sich auch alles dumpfer und etwas leiser an. Beim gehen wurden ihre Beine durch die Kombination der Windel und der Polsterung leicht auseinander gedrückt und der Gang war sehr ungewohnt.

Svenja wurde von Frau Schäfer angewiesen in das Wohnzimmer zu gehen, wo ihr Bett inzwischen verschwunden war. Dann musste sie sich rechts auf das Sofa setzten und wurde mit einer kurzen Leine angeschnallt und dazu gezwungen dort Sitzen zu bleiben. Frau Schäfer befreite daraufhin Charlotte aus der Küche und brachte auch sie ins Bad. Somit war Svenja allein und betrachtete ihre gepolsterten Hände. Diese Anzug war wiedermal eine neue Erfahrung und Svenja konnte noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es ihr gefiel oder nicht. Die Fäustlinge waren für sie definitiv etwas das ihre Möglichkeiten einschränken sollte und die Kapuze im Sommer hatte sofort begonnen sie zu nerven. Also versuchte Svenja sie von ihrem Kopf zu ziehen, aber die Kordel war so eng, dass dies nicht möglich war und mit den Handschuhen konnte sie an der Kordel auch nichts erreichen. Die Leine an ihren Gurtgeschirr war zwischen Sitzfläche und Rückenlehne befestigt und so konnte Svenja sich gut auf dem Sofa bewegen aber nicht aufstehen, also zog sie ihre Beine hoch zu einem Schneidersitz und betastete mit ihren Händen ihre Füße. Die Polsterung der Füße und Beine war eigentlich ganz angenehm und so machte es sich Svenja gemütlich auf dem Sofa und beschloss das kuschelige Gefühl zu genießen. Dies gelang ihr einigermaßen, dennoch nervte sie die Kapuze weiter.

Nach wenigen Minuten kam Herr Schäfer und stellte eine Brettspielesammlung auf den Tisch. „So Svenja, wollen wir schon mal aufbauen?“ fragte Herr Schäfer. Obwohl klar war, dass Svenja wohl kaum in der Lage sein würde im dem Anzug und dem Gurtgeschirr dabei behilflich zu sein.

Das hatte Herr Schäfer wohl auch nicht wirklich erwartet und begann damit ein Spiel aufzubauen, das Svenja nicht kannte. Sie hatte aber auch schon lange keine Brettspiele mehr gespielt. Zuhause war das nicht üblich. Außerdem stellte sich Svenja die Frage wie sie mit ihren gepolsterten Händen überhaupt daran teilnehmen sollte. Sie erkannte aber, dass die Spielfiguren verhältnismäßig groß waren.

Als das meiste Aufgebaut war, wurde auch Charlotte in das Wohnzimmer geführt. Sie hatte auch bereits ihren Schlafanzug an, der aber offensichtlich über ein internes Gurtgeschirr verfügte. Denn Frau Schäfer führte sie an einer gut eineinhalb Meter langen Leine. Als beide das Sofa erreichten wurde die Leine von Charlotte in der linken Ecke mit einem lauten Klicken eingerastet und Charlotte setzte ich auf die Kante des Sofas und betrachtete das aufgebaute Spiel. „Ohh toll Papa, wir machen eine Spieleabend? Das macht Spaß!“ sagte Charlotte und gib ihrem Vater einen Kuss auf die Wange.

„Ja wir dachten, das könnte euch beiden Spaß machen und Svenja kann in ihrem Zustand auch etwas teilhaben.“ sagte Herr Schäfer, beendete den Aufbau und stellte die Schachtel auf einen Beistelltisch.

„Was den für ein Zustand? Ich bin doch wieder total gesund.“ beschwerte sich Svenja, machte dabei ein beleidigtes Gesicht und hielt demonstrativ ihre nutzlose Hände hoch.

„Das werden wir nach der nächsten Nacht entscheiden, ob du wieder ‚total‘ gesund bist. Jetzt wirst du dich noch etwas schonen und warm halten.“ erwiderte Herr Schäfer und griff nach den beiden Händen von Svenja die sie noch in der Luft hatte und schlug sie zweimal sanft aneinander, so dass Svenja klatschte wie ein Kleinkind mit den Gepolsterten Handschuhen. Daraufhin musste Charlotte etwas lachen und fand es lustig, aber nicht gehässig. Svenja fand es etwas absurd, ließ sich aber von Charlottes Gelassenheit anstecken und musste auch lachen.

„Lass uns etwas Spaß haben, so ein Spieleabend ist doch immer lustig oder?“ fragte Charlotte und rückte auf dem Sofa so dicht an Svenja, dass die ihre Hand zum Highfive zu ihr ausstrecken konnte.

Svenja erwiderte den Highfive mit ihrem Handschuh, was sich etwas komisch anfühlte.

„Wenn du das sagt. OK. Wir haben zuhause so was schon sehr lange nicht mehr gemacht. Aber ich lasse mich gerne überraschen. Es ist auf jeden Fall besser als im Bett zu liegen.“ antwortete Svenja.

Charlotte und Svenja haben sich dann einen Moment unterhalten bis Frau Schäfer mit eine Tablett aus der Küche kam. Auf dem Tablett stand eine Flasche Rotwein mit zwei Gläsern und zwei große Nuckelflaschen. Daraufhin bekam Charlotte leuchtende Augen und ein starkes Grinsen im Gesicht und wollte sofort nach einer der Flaschen greifen.

Aber ihre Mutter schlug ihr sofort sachte aber deutlich auf die Hand, nachdem sie das Tablett abgestellt hatte. „Nicht so schnell junge Dame, du bist nicht zu erst daran. Setz dich bitte wieder nach links und warte bis ich dir etwas gebe.“ sagte Frau Schäfer.

„Ja Mama, entschuldige bitte Mama.“ sagte Charlotte leicht beleidigt und setzte sich zurück in ihre Ecke auf das Sofa und zog auch ihre Füße hoch so wie Svenja.

Frau Schäfer stellte die beiden Weingläser oberhalb des Spielbrettes auf den Sofatisch und goss je einen Schluck Wein ein. Dann stellte sie eins der Fläschchen auf die Ecke des Tischen wo Svenja saß so dass sie es erreichen konnte. Das andere stelle sie auf die andere Ecke wo Charlotte saß.

„So, hier bitte schön mein Kind, das ist aber eine Ausnahme weil ich euch gleich behandeln will und Svenja auf Grund ihrer Krankheit kein Glas halten kann.“ sagte Frau Schäfer uns setzte sich dann zwischen Svenja und Charlotte. Herr Schäfer hatte sich währenddessen auf eine Sessel neben Charlotte gesetzt.

„Wegen meiner Krankheit?“ sagte Svenja, beugte sich so weit vor biss die Leine sie zurückhielt und griff demonstrativ mit ihren beiden Händen nach ihrem Fläschchen, musste dabei aber auch grinsen. Damit wollte sie zeigen, das eigentlich nur ihre Kleidung sie daran hinderte und nicht ihre nicht mehr vorhandene Krankheit.

„Ich sehe schon Svenja du verstehst mich.“ sagte Frau Schäfer, legte eine Arm um Svenjas Schulter und zog sie etwas zu sich und umarmte sie. Dabei lehnte sich Svenja dann zurück und ließ sich von Frau Schäfer halten. Da sie das Fläschchen noch zwischen ihren Händen hatte, führte sie es zum Mund und begann zu nuckeln. Es war ein total merkwürdiges Gefühl und Svenja hatte das nicht geplant, aber in Kombination mit der dicken und weichen Polsterung fühlte sie sich plötzlich total geborgen. Dabei entspannte sie sich und genoss es total umarmt zu werden und in dem gepolsterten Anzug fast zu schweben.

Frau Schäfer hatte das natürlich auch gespürt und bliebt ganz still und streichelte Svenja kaum spürbar dabei etwas. Auch Charlotte wurde von der Situation ergriffen. Sie stand auf, nahm ihre Fläschchen und setzte sich bei ihrem Vater auf dem Schoß mit dem Fläschchen in der Hand. Ihre Leine ließ das gerade noch zu, auch wenn diese dabei etwas gespannt wurde. Davon ließen sich sie und ihr Vater nicht stören. Und so kuschelten auch Charlotte und ihr Vater einen Moment lang, fast genau so wie Svenja und ihre ‚Mutter‘.

Nach einigen Minuten hatte Svenja genug getrunken und setzte das Fläschchen ab, welches dann von Frau Schäfer zurück auf den Tisch gestellt wurde. Svenja blieb aber zunächst noch im Arm von Frau Schäfer liegen. “So, wollen wir anfangen? Walter, liest du die Spielregeln vor?“ fragte Frau Schäfer während sie Svenja weiter im Arm hielt.

Charlotte musste sich dann gerade hinsetzten, blieb aber auf dem Bein vor ihrem Vater sitzen während dieser die Spielregeln vorlas und das Spiel erklärte. Es handelte sich um ein Würfelspiel und die Figuren mussten über ein Weg gebracht werden wo es verschiedene Ereignisse gab. Zu den Ereignissen gab es Karten die einen vor- oder zurückwerfen konnten.

„OK, ich denke Svenja fängt an. .. Charlotte bitte setz dich wieder auf deinen Platz.“ sagte Herr Schäfer als er fertig war mit den Erklärungen.

Charlotte war etwas enttäuscht, setzte sich aber wieder neben ihre Mutter und kuschelte sich auch gleich etwas an sie heran. Herr Schäfer drehte sich etwas hinter seinen Sessel und holte ein großen Spielwürfel aus Schaumstoffe hervor.

„So, da Svenja heute nicht mit dem kleinen Würfel umgehen kann, haben wir diese hier gefunden, und damit sollte das sehr gut gehen. Und die Finger bleiben schön warm.“ sagte Herr Schäfer und warf den Würfel Svenja zu. Sie war etwas überrascht und auch leicht genervt, dass sie zum wiederholten Mal an diesem Abend als behindert hingestellt wurde, obwohl diese Anzug und die Fäustlinge nicht ihre eigene Entscheidung waren. Aber dennoch wollte sie keine Spielverderberin sein, und fing den Würfel auf. Dann musste sie sich aus der Umarmung von Frau Schäfer lösen und sich aufrichten.

„Bitte, wirf den Würfel hier zwischen Tisch und Sofa auf dem Boden, damit nichts vom Tisch fällt. OK.“ gab Frau Schäfer noch zu bedenken. Daraufhin nahm Svenja die Füße wieder auf dem Boden, beugte sich so weit nach vorne wie möglich, und warf den Würfel. Dann versuchte sie selbst ihre Spielfigur entsprechend weiter zu setzen, aber dabei musste sie sich von Frau Schäfer helfen lassen, da ihre Leine dafür zu kurz war, und sie wohl mit den Handschuhen alles durcheinander gebracht hätte.

Den nächsten Zug machte Frau Schäfer ebenfalls mit dem großen Würfel auf dem Boden. Das Spiel nahm langsam Fahrt auf, und alle haben sich auf Grund des Würfels viel bewegen müssen, und auch immer mal wieder aufstehen müssen je nachdem wie weit der Würfel rollte. Nur Svenja musste an ihrem Platz sitzen bleiben; ihre Aktivität beschränkte sich ausschließlich auf das Würfeln, alles andere wurde von Frau Schäfer für sie erledigt. Aber im Grunde störte sie das nicht. Das Spiel war trotzdem lustig; der Abend machte größten Spaß und es wurde viel gelacht.

Als das Spiel zur Ende war sollten Charlotte und Svenja dann gleich zügig ins Bett. So wurde Charlotte von ihrem Vater mit der Leine direkt ins Bett in das Schlafzimmer der Kinder gebracht . Frau Schäfer ging zusammen mit Svenja nochmal ins Bad, und ihr wurde der Anzug wieder ausgezogen. Was Svenja schon fast etwas schade fand; sie hatte sich schon sehr daran gewöhnt. Aber sie war dennoch sehr froh als endlich die Kapuze wieder von ihrem Kopf verschwunden war, und es wäre wohl wirklich mit dem Anzug zu warm gewesen im Bett. Sie bekam wieder einen Schlafanzug mit integriertem Gurtgeschirr angezogen, und wurde an diesem Abend wieder in das Kinderschlafzimmer zu Charlotte gebracht. Wo sie in das Bett steigen musste, das sie in den ersten Nächten auch benutzt hatte.

Als die Eltern beiden eine gute Nacht gewünscht hatten, lag Svenja wieder angebunden im Bett und die Arme waren auch wieder an den Ladegeräten befestigt. So dachte Svenja fast schon sehnsüchtig an das Käfigbett in dem sie sich wenigstens bewegen konnte. Außerdem kamen bei Svenja Gedanken auf über die Zeit nach dem Urlaub bei den Schäfers. Würde sie die Ausweisringe wirklich für mehrere Jahre behalten, und würde sie von ihren Eltern auch so angebunden werden um die Ringe zu laden jeden Nacht? Nach langem Nachdenken schlief Svenja frustriert ein.


***


Auch am Mittwoch Morgen wurden Jens und Philipp nach dem Frühstück in das Bad geführt um für den dritten Tag in der seltsamen Schule eingekleidet zu werden. Es fühlte sich ein bisschen nach Alltag an und nicht mehr nach Urlaub. Jens musste zwar zugeben, dass es nicht mit der Schule zuhause vergleichbar war, aber lästig war es dennoch. Der zweite Tag bei Frau Anderson und Frau Wolters war sehr ähnlich verlaufen: alle mussten wieder den komischen Ring um den Hals tragen und mussten zum Beginn wieder an ihren Plätzen knien. Glücklicherweise ging die ganze Anmeldung und Einführung aber viel schneller und sie mussten nicht so lange in der unbequemen Position ausharren. Die Übungen an dem zweiten Tag waren ähnlich wie am Ersten, und es gab auch einige Wiederholungen.

An diesem dritten Tag waren Jens und Philipp erneut auf dem Weg zu dem Gebäude für den Unterricht. Die Hände waren, so wie an den beiden Tagen zuvor auch, schon an dem Gurtgeschirr eingehakt und sie gingen beide schweigend und nachdenklich an der Leine vor Frau Sölling her. Jens wollte es hinter sich bringen und hoffte auf schöne Aktivitäten am Nachmittag. Die Söllings hatten mit den Kindern weitere Spaziergänge am Meer gemacht. Dabei mussten sie zwar auch ein Gurtgeschirr mit Leine tragen, aber die Hände waren frei und Jens liebte das Meer. Auch hatten sie ein Spielplatz besucht, auf dem Jens und Philipp sich frei bewegen und spielen konnten. Das war schon viel mehr Urlaub als diese komische Schule.


Unterdessen hatten sie das Gebäude erreicht und sie gingen wieder auf den Tisch der Anmeldung zu.

„Guten Morgen Frau Sölling, guten Morgen Kinder.“ wurden sie von Frau Wolters begrüßt. Jens und Philipp begaben sich sofort in die Grundstellung und knieten vor dem Tisch so wie sie es zuvor gelernt hatten und es von ihnen erwartet wurde. Als sie auf den Knien waren, ließ Frau Sölling die Leinen hinter den Kinder auf dem Boden fallen und bestätigte kurz die Übergabe auf dem Tablett PC. Währenddessen erwartete Jens das ihm wieder der störende Ring um den Hals gelegt würde; das war aber an diesen Tag nicht der Fall. Als sich Frau Sölling dann verabschiedete, blickte Jens vom Boden nach oben, denn sie mussten bei der Position auch ihren Kopf senken. Dabei hatte Frau Wolters bereits die beiden Leinen in die Hand genommen, „So auf Kinder, ab in den Saal.“ fügte sie noch hinzu und zog leicht an den Leinen, so dass es Jens und Philipp etwas leichter fiel aufzustehen. Danach wurden sogar die Leinen vom Gurtgeschirr abgenommen.

Daraufhin drehte Jens seinen Kopf sehr weit nach hinten und Frau Wolters etwas überrascht angesehen. „Heute machen wir einige Übungen, die von euch eine gewisse Selbstständigkeit verlangen. Und ihr beide habt in den letzten beiden Tagen gezeigt, dass wir euch genügend vertrauen können. Also dürft ihr auch auf die Unterstützungsgeräte verzichten, aber denk daran, wenn ihr euch nicht benehmt, können wir sie wieder benutzen. … Also dann bitte geht eigenständig auf eure Plätze in Grundstellung und wartet, bis meine Kollegin Frau Anderson euch anschnallt. OK.“ wurde ihnen erklärt.

Beide antworteten unisono. „Ja Frau Wolters, danke Frau Wolters.“ und gingen mit schnellen Schritten zu ihren Plätzen, wo sie sofort von Anderson angeschnallt wurden, nachdem sie ihre Grundstellung wieder eingenommen hatten.

An diesen Tag waren Jens und Philipp unter den letzten Kinder die ihre Plätze erreicht hatten. In der Warteposition sah sich Jens wieder etwas um, Olaf und Anton knieten auch schon auf ihren Plätzen und trugen an diesem Tag wieder ihre Halsringe - ihnen wurde offensichtlich noch nicht so sehr vertraut. Felix und noch anderen hingegen trugen auch keinen Halsring mehr.


***


Auch bei Svenja und Charlotte hatte der Mittwoch in ihrem Urlaub begonnen. Charlotte war bereits wieder mit ihrem Vater beim Sport, während Svenja von Frau Schäfer im Bad für den Tag vorbereitet wurde. Auch wenn Svenja keine Symptome mehr von ihrer Erkältung hatte, musste sie ein weiteres Mal das Fiebermessen auf dem Wickeltisch über sich ergehen lassen, auch wenn es sich inzwischen nicht mehr so peinlich anfühlte wie die erste Male.

Nachdem Svenja von Frau Schäfer geduscht worden war, musste sie zunächst wieder auf den Wickeltisch und sie bekam nach dem Geschlechtsschutz noch zusätzlich eine Windel angezogen.

„Aber Mama, die brauche ich doch nicht oder?“ fragte Svenja unsicher und etwas enttäuscht.

„Aber Svenja, Schatz. Du weißt doch, das ich das nicht ohne Grunde machen werde.“ sagte Frau Schäfer ohne es weiter zu erklären.

Dann durfte Svenja aufstehen und ihr wurde der Sicherheits-BH angezogen.

„So mein Schatz, jetzt bist du gut geschützt für den Tag. Du wirst heute einige Zeit ohne unsere Aufsicht sein, da ist es so am besten.“ erklärte Frau Schäfer dann.

Das nächste Kleidungsstück war der rote Kapuzenpulli, den Svenja schon auf der Fahrt in den Urlaub getragen hatte. Sie ließ ihn sich ohne aufsehen überziehen, dachte aber, dass er etwas warm sein könnte. Aber das passte zu dem Verhalten von Frau Schäfer in Zusammenhang mit Svenjas Krankheit der letzten Tage. Folgerichtige wurde Svenja als nächstes auch die blaue Latzhose der Anreise angezogen. Als die Reißverschlüsse an den Seiten verschlossen, und die Träger von Frau Schäfer stramm gestellt waren, fühlte sich Svenja wieder fest darin eingeschlossen. Auch wenn Svenja die Latzhose aus modischen Gründen immer noch nicht gefiel, so konnte sie sich viel besser damit abfinden als noch vor knapp einer Woche, als sie von ihre Mutter genau so eingekleidet worden war.

Bei dem dann folgendem Gurtgeschirr gab es allerdings eine Unterschied zu ihrem Outfit zur Anreise. Svenja bekam jetzt von Frau Schäfer ein einfaches Nylon Gurtgeschirr um ihre Brust gelegt. Es hatte einen Gurt oberhalb des BHs, der sehr eng unter ihren Armen entlang führte, und einen weiteren Gurt knapp unterhalb des BHs. Das Gurtgeschirr drückte den Latz der Latzhose fest auf den Sicherheits-BH und ließ daher die harten Schalen des BHs stark sichtbar werden unter dem Latz. Während Frau Schäfer noch die Verschlüsse auf dem Rücken von Svenja sicherte, legte Svenja ihre Hände auf die Schalen und betastete den Latz und das Geschirr, da sie ja keine Spiegel im Bad hatte. Als Frau Schäfer mit den Verschlüssen fertig war, sah sie Svenja ein Moment lang zu.

„Alles OK, Svenja? Glaub mir, es ist besser für dich wenn du da aktuell nicht dran kommst.“ sagte Frau Schäfer, und nahm behutsam die Hände von Svenja und drückte sie nach unten. Svenja leistete keine Widerstand. Es ging ihr ja auch nicht darum ihre Brüste zu berühren; dass dieses nicht möglich war, konnte Svenja auch spüren ohne ihre Hände dort zu haben.

„Ja, es ist alles OK. Ich befürchte nur, dass es etwas albern aussieht.“ sagte Svenja und lächelte dabei. Sie hatte inzwischen verstanden, dass sie sich nicht um ihr Aussehen kümmern konnte oder musste, auch wenn das weiterhin sehr schwer für sie war.

„Ach Kind, was soll denn daran albern sein? Ich finde es schön und auch passend für dich. Außerdem ist ‚albern‘ doch ein Kategorie von der du annimmst, wie andere über dich oder dein Aussehen denken. Und genau das solltest du ablegen. Wie Außenstehende über dein Aussehen urteilen sollte dich nicht berühren, das ist deren Sache und nicht deine.“ Erklärte Frau Schäfer Svenja und nahm sie dann in den Arm um sie zu drücken.

Danach befestigte Frau Schäfer eine kurze Leine hinten am Brustgeschirr bei Svenja, und führte sie in die Küche. Dabei machte sie aber einen kleinen Umweg durch den Flur, so dass Svenja sich kurz im Spiegel betrachten konnte. Auf der einen Seite wirkten die blaue Latzhose und der rote Pulli sehr kindlich. Aber auf der anderen Seite wurde ihre immer weiblicher werdende Figur durch das enge Anliegen der Latzhose, aber besonders durch das hervorheben des BHs mit dem Gurtgeschirr, sehr stark betont und machte Svenja auch etwas stolz auf ihren Körper.

Kurze Zeit später saß Svenja dann angeschnallt auf der Bank am Esstisch und beobachtete wie Frau Schäfer das Frühstück zubereitete. Svenja überlegte kurz ob sie ihre Hilfe anbieten sollte um nicht so langweilig auf der Bank sitzen zu müssen, aber dann kamen auch schon Charlotte und ihr Vater zurück, und Frau Schäfer ließ Svenja allein um sich um Charlotte im Bad zu kümmern. Das war nicht weniger langweilig, aber immer noch bequemer als Küchenarbeit, dachte sich Svenja. Glücklicherweise dauerte es nicht zu lange bis auch Charlotte in ihrem Outfit des Anreisetages zum Esstisch gebracht wurde, und ebenfalls auf der Bank angeschnallt wurde. Auch sie hatte das gleiche einfache Gurtgeschirr wie Svenja an. Daher waren bei beiden die unteren Leine nicht am Geschirr eingehakt worden, sondern direkt an den zahlreichen D-Ringen der Latzhose. Für Svenja fühlte sich das sogar etwas besser an, da keine zusätzliche Gurte um ihren Bauch oder gar durch ihren Schritt gespannt waren, was viel angenehmer war. Auch wenn die Latzhose sehr eng war.

Svenja genoss es auch mal wieder ein normales Frühstück mit Brötchen und anderen Leckereien vom Bäcker essen zu können. Sie durfte sich auch weitestgehend alles selbst machen, auch wenn sie immer fragen musste um alles zu bekommen, da sie nicht viel auf dem Tisch selbst erreichen konnte. Aber das war wohl eine weitere Sache an die sie sich gewöhnen musste. Was für Charlotte wohl schon zu Gewohnheit gehörte.

Zu beginn des Frühstücks berichtete Charlotte und ihr Vater über die kleinen Fortschritte die Charlotte beim Training machte, und ihr Vater stellte fest, dass er diese Training zuhause unbedingt bei Charlotte in den Alltag einbauen müsse. Was Charlotte naturgemäß nicht besonders gut fand. Aber dann wurde das Gespräch langsam auf den bevorstehenden Tag gelenkt.

„Kinder, heute haben wir viel vor. Besonders der Nachmittag könnte anstrengend werden, daher haben wir uns gedacht, dass wir uns eine kleine Auszeit nehmen am Vormittag.“ eröffnete Herr Schäfer das Thema, und sah dabei zu seiner Frau. Charlotte wurde hellhörig und kaute langsamer an ihrem Brötchen.

„Wir? Papa?“ sagte Charlotte fragend und mit vollem Mund.

„Fräulein, nicht mit vollem sprechen, und lass mich doch bitte aussprechen. Ja!“ sagte Herr Schäfer sofort.

Woraufhin Charlotte hastig herunterschluckte und „Entschuldigung, Papa“ murmelte.

„Also, mit wir meine ich in diesem Fall Mama und mich. Wir wollen den restlichen Vormittag Kinderfrei haben und etwas Zeit für uns verbringen. Daher dachten wir, ihr könntet solange auf den Spielplatz gehen. Der ist nur wenige hundert Meter entfernt und ihr könnt andere Kinder treffen.“ erläuterte Herr Schäfer den Plan der Eltern.

Daraufhin erhellte sich Charlottes Miene, sie lächelte und schien sich darüber zu freuen. Svenja fühlte sich schon wieder wie ein kleines Kind behandelt, sie wäre sicher auch in der Lage gewesen selbst eine Beschäftigung zu finden ohne die Eltern zu stören. Aber die Aussicht mal ein paar Stunden ohne die Aufsicht der Erwachsenen sein zu können, war für Svenja ein schöne Aussicht.

„Wir dachten auch, dass ihr alleine dort hingeht, und wir vertrauen darauf, das ihr das hinbekommt. Wenn es für euch OK ist?“ fragte Herr Schäfer dann.

Jetzt fühlte sich Svenja endgültig als ob sie noch 7 Jahre alt wäre. Sie wäre sicher auch in der Lage allein einige Stunden die Gegen zu erkunden und sich umzusehen ohne sich zu verlaufen oder der Gleichen. Sie war schon wieder versucht ein patziges Antwort zu geben, aber die Erfahrungen der letzte Tagen ließen sie ruhig bleiben und ihre Ansprüche reduzieren. Aber ein Bemerkung konnte sie dann doch nicht ganz unterdrücken.

„Ja, also von meiner Seite sollte das schon klappen. Das wir den Weg finden.“ sagte Svenja und hatte dabei natürlich einen leichte sarkastischen Ton in der Stimme.

Die Antwort von Frau Schäfer ließ nicht lange auf sich warten: „Svenja Kind, es geht nicht nur darum, das ihr den Weg findet. Da werden die Armbänder schon für sorgen, da kannst du dir sicher sein. Es geht auch darum, dass wir euch nicht aus dem Krankenhaus abholen möchten. Oder von anderen Eltern angerufen werden müssen, weil sich einer von euch verletzt hat, oder anderweitig in Schwierigkeiten geraden ist. Du solltest es nicht unterschätzen, dass dies für dich eine fremde Umgebung ist, und du dich auch noch nicht an alle Neuerungen in deinem Leben gewohnt hast.“

Darauf konnte Svenja nichts entgegen bringen, denn Frau Schäfer hatte in allen Punkten recht. Als sie das letzte Mal allein auf dem Spielplatz war, war ihr Knöchel umgeknickt. Auch wenn es für Svenja bei weiten nicht so eine große Sache war wie für Frau Schäfer. Und natürlich war ihr die Umgebung unbekannt und sie kannte noch nicht alle Dinge und Regeln die ihre neue Stellung mit sich brachte. Also musste sie kleinlaut zugeben, „Ja du hast recht, aber wir bekommen das bestimmt gut hin und dieses Mal wird auch nichts passieren. Ich verspreche es.“

„Svenja du solltest nichts versprechen was du nicht einhalten kannst; es kann immer was unvorhergesehenes passieren. Aber wenn du uns versprichst brav zu sein und alles in deiner Macht stehende versuchst auf dich und Charlotte auf zu passen, dann ist das schon alles was wir uns wünschen können.“ gab Frau Schäfer zur Antwort.

Bei diese Aussage fühlte sich Charlotte wohl etwas übergangen und sagte leicht empört, „Auf mich aufpassen. Pff. Ich kenne mich doch hier viel besser aus und war schon viel häufiger hier als Svenja.“

Dabei musste Frau Schäfer grinsen und fand die Reaktion von Charlotte irgendwie süß, versuchte aber es ihr nicht zu sehr zu zeigen. „Ja Charlotte, Kind. Das gilt natürlich auch für dich. Wir möchten natürlich, dass ihr beide auf euch gegenseitig aufpasst, so wie echte Schwestern das auch machen würden. OK!“

Nach diesem Gespräch neckten sich Charlotte und Svenja noch etwas gegenseitig, wer denn jetzt auf wen aufpassen müsste. Aber allen war klar das es nur Spaß war, und so wurde auch nicht eingegriffen.

Nach dem Essen wurden Charlotte und Svenja ins Bad geführt und sie sollten sich die Hände waschen. Von dort aus ging es direkt an die Haustüre wo sich die Beiden neben einander stellen mussten, und sich gegenseitig an die Hand nehmen sollten. Als sie das nachgekommen waren, führte Frau Schäfer die Ausweisringe der Beiden so zusammen, dass sie einrasteten. Damit waren sie gezwungen neben einander zu bleiben, auch wenn sie die Hände wieder lösen würden.

„So Kinder, wenn ihr den Spielplatz erreicht habt und das Tor wieder zu ist, werden sich die Ringe wieder lösen und ihr könnt spielen was immer ihr wollt. Ihr habt ein Zeitlimit von 10 Minuten um den Spielplatz zu erreichen, also bitte nicht trödeln und keine Umwege. Habt ihr mich da verstanden?“ führte Frau Schäfer aus.

„Ja Mama.“ antwortete Charlotte zügig.

„Was passiert denn wenn wir es nicht in 10 Minuten schaffen?“ wollte Svenja neugierig wissen.

„Svenja es ist schön das du so wissbegierig bist. Aber es ist auch auffällig, das du es meist nur bei solchen Dingen bist. Aber ich werde es dir natürlich beantworten. .. Ich denke dir ist klar, dass die Armbänder den Weg aufzeichnen und direkt an uns übertragen. Wenn ihr aber von dem vorgegeben Weg abweicht, dann bekommt ihr eine Warnung von der Armbändern. Solltet ihr nicht in wenigen Sekunden zurück auf dem richten Weg sein, wird die Warnung deutlicher und auch wir bekommen eine Alarm angezeigt. Für das Zeitlimit gilt das Gleiche.“

Svenja wollte nicht genauer nachfragen wie sich diese Warnungen auswirkten, aber neugierig war sie immer noch. „OK, wir geben unsere Bestes.“ sagte Svenja mit einem Augenzwinkern zu Charlotte, die mit den Augen rollte, ohne das Frau Schäfer es gesehen hatte, da sie hinter den Beiden stand.

„OK Kinder, dann viel Spaß. Wir holen euch zum Essen ab.“ wurden sie dann verabschiedet und mir einem leichten Klaps auf dem Po aus der Haustür geschoben. Frau Schäfer sah ihnen noch ein Moment nach, aber Svenja und Charlotte drehten sich nicht mehr um.

Nach einem kurzen Moment des Gehens, als sich Svenja sicher war außerhalb der Hörreichweite von Frau Schäfer zu sein, sagte sie: „Hey, was denkst du was passiert wenn wir uns hier etwas umsehen?“

„Ohh man Svenja, was denkst du wohl, es gibt Ärger. Das hat Mama doch erklärt. Warum willst du nur immer Ärger haben?“ sagte Charlotte etwas genervt von Svenjas Drang alles auszuprobieren.

„Ja sicher, das ist schon klar. Ich mein aber, was genau? Wenn deine Mutter etwas schimpft ist das doch nicht so schlimm. Ich würde mir halt auch Mal gerne die Gegend hier angucken, wenn ich schon mal hier bin. Ich war doch noch nie hier. Es ist schon anders als zuhause, so am Meer.“ sagte Svenja, und ging an der nächsten Kreuzung langsamer. Der Spielplatz war schon in Sichtweite. Beide hielten sich weiter gegenseitig die Hände, weil es nur mit Verbindung der Armbandringe unangenehmer gewesen wäre. Als Svenja langsamer wurde, wollte Charlotte aber weitergehen und zog etwas an Svenjas Arm.

„Manno Svenja, komm weiter, ich habe aber keinen Bock auf Ärger. OK. Los, komm weiter.“ sagte sie, musste aber dann auch langsamer werden.

„Ja ja .. nun mach dir nicht jetzt schon in die Windel. Bleib locker, die 10 min sind noch nicht um und wir können das Ziel doch schon sehen.“ sagte Svenja und schaute sich etwa um, nachdem sie ganz stehen geblieben war.

„Du bist gemein Svenja, wir müssen beide die Konsequenzen tragen wenn Mama das herausfindet, und es ist ja offensichtlich, dass wir keine Chance haben es vor ihr zu verbergen.“ sagte Charlotte. Dann hatte sie Svenjas Hand losgelassen und zog etwas mit dem Ring an Svenjas Arm um sie zum weitergehen zu bewegen.

„Ja man, hab dich nicht so, es ist doch noch nichts passiert? Und außerdem glaube ich nicht gleich immer jede Drohung von Erwachsenen. … Schau mal, wir können auch hier um diese Ecke gehen, das ist kaum ein Umweg und wir kommen aber an den Dünen vorbei. Hab dich nicht so.“ versuchte Svenja Charlotte von ihrem kleinen Abenteuer zu überzeugen.

„Nein .. nein. Das kannst du machen wenn ich nicht an dich gekettet bin. Ich mache da nicht mit. Außerdem solltest du inzwischen doch verstanden haben, dass diesen Scheißdinger mit Sicherheit können was Mama gesagt hat.“ sagte Charlotte inzwischen etwas verzweifelt, weil Svenja einfach nicht weitergehen wollte. Daher gab sie Svenja auch eine Ruck über ihre erzwungene Verbindung.

„Hey, das tut weh, komm wieder runter. Du bist so langweilig.“ sagte Svenja und machte einen Schritt in die Richtung der Dünen die sie sich ansehen wollte.

„Bitte Svenja nicht. Ich will nicht. Bitte.“ flehte Charlotte jetzt, da sie befürchtete, das Svenja sie einfach mitschleifen würde. Sie bekam sogar leicht glasige Augen.

Svenja merkte das sie es wohl etwas übertrieben hatte. Sie wollte ja nicht, das Charlotte weinte. Es war ihr offensichtlich sehr wichtig sich an die Regeln zu halten, oder sie hatte wirklich Angst vor den Konsequenzen.

„Ja, ist ja gut, wenn du darauf besteht. Gehen wir weiter. .. Aber du musst dich mal etwas locker machen. Auch die Konsequenzen werden nicht so heiß gegessen wie sie gekocht werden. Verstehst du?“ sagte Svenja und ging langsam weiter in direkter Richtung zum Spielplatz.

Charlotte war sehr erleichtert das sie Svenja umstimmen konnte. „Ich kenne meine Mutter schon etwas länger als du, und ich ziehe es nun mal vor so wenig Ärger wie möglich zu haben. Zumal weil das hier unsere Ferien sind, und ich da so viel wie möglich von haben möchte ohne Ärger. Kannst du das auch verstehen?“ sagte Charlotte ohne Svenja wirklich einen Vorwurf zu machen.

„Ja OK, wenn es dir so wichtig ist. Meine Eltern fahren mit mir leider nicht so oft in den Urlaub, und daher möchte ich halt auch etwa mehr sehen hier. Aber ich möchte dich nicht übergehen.“ sagte Svenja, und blieb dann stehen um Charlotte zu umarmen so weit das mit der Verbindung zwischen den Beiden möglich war.

„Danke Svenja, das ist nett von dir.“ sagte Charlotte, nachdem Svenja die Umarmung wieder gelöst hatte.

Als beide gerade wieder weitergehen wollten hat Svenja plötzlich gespürt, dass ihre Armbänder vibriert haben. Das war für sie das erste Mal und sie war überrascht und schaute Charlotte an, die offensichtlich auch überrascht war.

„Was war das, hast du das auch gespürt?“ fragte Charlotte dann.

„Ja, was hast du denn gespürt?“ war die Gegenfrage von Svenja.

„Na ja, bei mir haben sich die Armbänder bewegt.“ sagte Charlotte.

„Ja, bei mir auch. Aber die 10 min sind doch …“ sagte Svenja und brach mitten im Satz ab.

„Schon wieder, komm, lass uns schnell weitergehen. Vielleicht wird nicht nur die Endzeit berücksichtigt, sondern auch der Fortschritt.“ mutmaßte Charlotte und ging weiter.

„Das wäre ja krasse.“ sagte Svenja auch etwas überrascht, dass die Armbänder jetzt schon Signal von sich gaben.

Sie gingen beide weiter, wobei Charlotte es nicht schnell genug gehen konnte und etwas an Svenja zog.

„Hey, nicht so schnell. Selbst wenn deine Theorie stimmt, müssen wir ja jetzt nicht rennen.“ sagte Svenja und bremste Charlotte etwas aus.

„Aber wir haben doch gar keine Uhr, woher weißt du, dass die 10 Minuten noch nicht um sind?“ gab Charlotte zu bedenken.

„Ja, und selbst wenn. Was ist jetzt so schlimm wenn diese Dinger etwas Vibrieren. Das ist doch nun wirklich kein Problem, und bisher ist ja auch nichts weiter passiert.“ sagte Svenja, die bisher nicht besonders beeindruckt war.

„Weißt du noch was Mama gesagt hat?“ fragte Charlotte.

„Ähh nö nicht genau. Irgendwas von einen zweiten Warnung. Und das war ja eben offensichtlich die Erste. Also ist wieder alles gut.“

„Sie sagte es wird schlimmer. Ich könnte mir also vorstellen, das es auch weh tut.“ gab Charlotte zu bedenken.

„Naja also, ich kann mir nicht vorstellen, das diese Dinger zugelassen wären wenn sie uns die Hände abschneiden. Außerdem wären wir dann nicht mehr verbunden.“ scherzte Svenja, und lächelte Charlotte an.

„Hey, sag so was nicht. Da bekomme ich schlechte Bilder im Kopf. … Aber mal im Ernst, klar werden die Dinger uns nicht verletzen können. Aber ich denke schon, das es etwas gibt was weh tun kann. Meinst du nicht?“ war die Meinung von Charlotte.

„Hmmm ich weiß nicht. Das wäre schon echt fies. Aber du magst recht haben.“ antwortete Svenja.

Nach etwa 2 weiteren Minuten erreichten sie dann den Spielplatz, auf dem auch schon etwas Betrieb war. Wie beim letzten Mal war auf dem Hüpfkissen der größte Andrang. Svenja und Charlotte mussten aber erst die Schleuse passieren, was kein großes Problem darstellte. Die äußere Tür lies sich einfach öffnen und sie verriegelte sich von selbst, als sie beide in der Mitte der Schleuse waren. Dann wurde die innere Tür freigegeben.

Nachdem sie die innere Tür passiert hatten geschah aber nichts. Beide hatten erwartet, dass sich die Armbandringe sofort lösen würden, so wie es Frau Schäfer gesagt hatte. Das passierte aber nicht.

„Ohh man, echt jetzt? Das könnte ein ätzender Vormittag werden.“ sagte Svenja, und schaute sich aber gelassen um. Bei den Bänken und den Tischen saßen nur 2 Mütter und ein erwachsener Junge, der den Rücken zum Eingang hatte, aber ein Gurtgeschirr zu tragen schien. Die Gruppe achtete zunächst nicht auf Svenja und Charlotte. Auch die Kinder auf dem Hüpfkissen nahmen keine Notiz von den Beiden. Es waren zum größten Teil jüngere Kinder unter 12 Jahren auf dem Platz.

„Was sollen wir denn jetzt machen? So können wir ja nichts machen hier.“ sagte Charlotte enttäuscht zu Svenja, und ruckelte etwas in dem Armband.

„Hmm keine Ahnung. Auf Hüpfen habe ich sowieso keinen Bock.“ sagte Svenja etwas gleichgültig.

„Ja, aber dass wir beiden den ganzen Vormittag zusammengebunden sind, da habe ich keine Bock drauf. Ich würde schon gerne was machen hier. … Wollen wir mal das die Erwachsenen fragen?“ schlug Charlotte vor.

„Ne .. das ist doch voll peinlich. Und was sollen die schon machen? Das hat ja deine Mutter eingestellt.“ sagte Svenja und wollte in die Entgegengesetzte Richtung gehen.

In dem Moment hörte Svenja jemanden rufen: „Hallo Svenja, Hallo Charlotte. I‘m over here!“

Svenja drehte sich um und sah, das der Junge auf der Bank sich umgedreht hatte und ihnen zuwinkte. Es war Ole.

„Siehst du, da ist Ole, lass uns zu ihm gehen.“ sagte Charlotte.

„Ohh man das ist ja noch peinlicher, wenn wir beide zusammen gebunden sind.“ sagte Svenja leise zu Charlotte. Aber ihn zu ignorieren war wohl nicht möglich. Also gingen sie beide in die Richtung von Ole, der dann aufgestanden und ihnen entgegen gekommen war. Als sie nur noch etwa drei Meter auseinander waren, löste sich plötzlich die Verbindung zwischen den Ringen von Svenja und Charlotte eigenständig, und sie konnten Ole begrüßen.

Sie unterhielten sich alle drei etwas auf Englisch, und Svenja erfuhr, dass Ole sie erwartet hatte; er wusste offensichtlich von seinen Eltern davon, dass die Beiden an dem Vormittag kommen würden. Charlotte hatte den Drang danach etwas zu hüpfen, verabschiedete sich und ging zu dem Hüpfkissen. Svenja mochte es sich weiter mit Ole zu unterhalten, auch wenn es für sie anstrengend war mit dem Englisch, aber das war es ihr wert. Denn Ole machte ihr Komplimente übe ihr Aussehen und wie hübsch er ihr Gurtgeschirr an diesem Tag fand. Das machte sie etwas verlegen, aber sie freute sich dennoch darüber.

Beide setzten sich dann auf einer den Bänke, wo immer noch die beiden Mütter saßen. Eine kam aus Deutschland und die andere aus Dänemark, und Svenja hatte den Eindruck, dass die Beiden nur wenig Älter waren als Ole und letztlich auch als sie selbst. Das schien aber für Ole kein Problem zu sein. Es haben sich dann alle vier zusammen etwas unterhalten, dabei wurde aber nicht darüber gesprochen, dass Ole mit seinen 19 Jahren und Svenja mit ihren 16 Jahre, deutlich weniger Freiheiten hatten. Die Mutter aus Deutschland war gerade mal 20 Jahre alt und die aus Dänemark 23 Jahr, erfuhr Svenja. Der 4-jährige Sohn von der Mutter aus Deutschland trug auch kein Gurtgeschirr, wie alle anderen Kinder auf dem Spielplatz. Die 5 Jahre alte Tochter der Dänischen Mutter hatte allerdings ein einfaches Gurtgeschirr um ihr Oberkörper geschnallt, was aber nicht weiter zum Einsatz kam auf dem Spielplatz.

Svenja musste immer wieder zwischenzeitlich darüber nachdenken, wie komisch ihr es vorkam das nahe zugleich alte Menschen hier so unterschiedlich behandelt wurden. Und das offensichtlich aber niemanden störte. Aber dieses Thema bei Ole anzusprechen, so lange die beiden jungen Mütter dabei waren, traute sie sich nicht.

Als nach zirka einer halben Stunde kaum noch kleine Kinder auf dem Hüpfkissen waren, schlug Ole vor etwas zu hüpfen, und er konnte Svenja überreden mitzukommen. Auch Charlotte, die zwischenzeitlich auf dem Klettergerüst gewesen war, kam zum Hüpfkissen zurück, und sie hatten zusammen mit noch ein paar anderen größeren Kindern eigentlich viel Spaß dort. Svenja hatte sich zu Beginn wieder einige Gedanken gemacht um den Sicherheits-BH mit dem darüber liegenden Gurtgeschirr, was noch enger war als bei ihrem ersten Besuch auf dem Hüpfkissen. Zum einen sorgte es dafür, dass Svenja so gut wie nichts beim Hüpfen von ihren Brüsten spürte, was ihr etwas merkwürdig vorkam, aber auch ein wilderes Hüpfen zuließ. Das verleitete Svenja zu einem sehr ausgelassenen Verhalten beim Hüpfen.

Dieses Verhalten wiederum brachte sie nach einer Weile etwas zu schwitzen, und sie hätte gerne den viel zu warmen Pulli ausgezogen, was aber natürlich nicht möglich war. Auch Charlotte bestätigte ihr, dass ihr eigentlich zu warm war, aber sie schien es einfach hinzunehmen, und sich nicht weiter daran zu stören, dass sie schwitzte. So beschloss auch Svenja es zu ignorieren und einfach weiter zu machen.

Das einzige, was Svenja dann wirklich störte an diesem Vormittag, war die Tatsache, dass sie die schon durch den Schweiß leicht nasse Windel, auch noch benutzen musste. Da es aber in diesem Urlaub nicht das erste Mal war, gelang es ihr schon deutlich besser und unauffälliger. Aber schön war es immer noch nicht, wenn auch der praktische Aspekt für Svenja erkennbar war.

Später haben alle drei zusammen noch mit anderen Geräten gespielt und sich auch immer wieder etwas unterhalten. Im Grunde war es nicht so anders, als wenn sich Svenja früher mit ihren Freundinnen getroffen hatte, nur das man dort nicht wirklich auf den Geräten gespielt hatte. Aber irgendwie gefiel es Svenja auch. Da sich hier keiner daran störte bzw. es sogar gefördert wurde, dass auch ältere Kinder damit spielten, fühlte es sich auch für Svenja viel besser an, und es machte ja auch immer noch Spaß.

Dann fiel Svenja irgendwann auf, dass plötzlich viel mehr Erwachsenen bei den Bänken und Tischen waren. Als sie etwas genauer hinsah konnte sie sehen, das die Eltern von Charlotte und auch von Ole dort waren, und sich mit den beiden anderen Müttern unterhielten, die schon den gesamten Vormittag dort waren. Dadurch fühlte sie sich plötzlich beobachtet und es machte viel weniger Spaß auf den Geräten zu spielen, was sie selbst etwas ärgerte. Denn eigentlich gab es keine Grund dafür. Dennoch beendete sie das Spiel und begab sich zu den Erwachsenen. Dort wurde sie auch gleich von Frau Schäfer begrüßt.

„Hallo Svenja, wie war dein Vormittag, hattet ihr Spaß?“

„Ja, es war gut. Ist es schon Mittag?“ fragte Svenja dann, denn die Zeit war dann doch viel zu schnell umgegangen.

„Ja, wir wollen gleich essen. Hast du Durst nach der langen Zeit? Wir haben euch etwas mitgebracht.“ sagte Frau Schäfer die ihr gleich ein Flasche Wasser reichte.

In der Tat war der Vormittag lang und Svenja hatte Durst und nahm die Flasche gerne an und trank ein großen Schluck.

Als nächster kam auch Ole zu den Erwachsenen; er begrüßte seine Eltern nur mit einem kurzen „Hey“ und drehte dann sofort ohne Aufforderung seinem Vater den Rücken zu, der auch sofort eine Leine aus einem Rucksack zog und diese an dem Geschirr von Ole befestigte. Die Hände von Ole wurden aber dieses Mal nicht mehr fixiert.

Nachdem sich alle etwas unterhalten hatten und auch Charlotte dazu gekommen war, wurden auch bei Svenja und Charlotte Leinen am Rücken befestigt, und beide Familien haben sich auf den Weg zu ihren Häusern gemacht. Da diese ja nahezu zusammen lagen, ist man gemeinsam gegangen und Ole, Svenja und Charlotte sind vorweg gegangen und haben sich genauso wie die Erwachsenen unterhalten. Das dabei alle drei an einer Leine geführt wurden schien keinen zu stören und es fühlte sich für Svenja sogar schon etwas nach Gewohnheit an.

Zurück im Ferienhaus wurden Svenja und Charlotte nach einer kurzen Windelkontrolle gleich in das Bad gebracht. Dort stellte Frau Schäfer auch fest, dass beide nicht nur eine nasse Windel hatten sondern auch sonst sehr stark nassgeschwitzt waren. Dies nahm Svenja zum Anlass sich über den viel zu warmen Pulli zu beschweren, aber Frau Schäfer hielt ihre Kleidungsauswahl für angemessen, gerade in Bezug auf die Erkältung die Svenja gerade erst hinter sich hatte.

Die Windeln wurden ausgezogen und der Bereich gereinigt. Svenja musste aber den Sicherheits-BH behalten, aber sie konnte sehen, das Charlotte eine gewöhnlichen BH trug. Zum Mittagessen haben Svenja und Charlotte den schon bekannten Hausanzug an bekommen.


***


„So Kinder, wir begrüßen euch zum dritten Tag bei unserem kleinen Lehrgang. Da heute ja schon einige von euch eine ausreichende Punktzahl erreicht haben, dass ihr auf die Unterstützungsgeräte verzichten könnt, wollen wir heute Übungen durchführen die für euren Schulalltag wichtig sein könnten.“ begann Frau Anderson die Begrüßung und Einleitung.

„Um euch dabei eine weitere Funktion der Armringe zu demonstrieren, steh jetzt bitte auf.“ verkündete sei weiter, und es lösten sich bei allen die Ausweise vom Gurtgeschirr, so dass sie Kinder wieder ihre Leinen selbst lösen konnten um aufzustehen.

„Die Ausweisringe können euch Informationen zukommen lassen damit ihr euch nicht verlaufen könnt, wenn ihr einmal ohne eure Eltern unterwegs seit. Das wird wohl zumeist auf dem Schulweg vorkommen. Es gibt drei Möglichkeiten; die wichtigste und unauffälligste ist das Vibrieren der Ringe.“ erläuterte Frau Anderson, während plötzlich das rechte Armband von Jens anfing zu vibrieren.

Dabei erschrak er etwas, aber es tat nicht weh, war nur unerwartet und kitzelte etwas. Kurz darauf vibrierte es auf der anderen Seite. Es war deutlich zu spüren und Jens konnte es gut wahrnehmen ohne das es störte oder laute Geräusche von sich gab.

„Gut, ich denke ihr konntet es alle spüren. Es kann dazu benutzt werden um euch Anweisungen zu geben, zum Beispiel ob ihr nach rechts oder nach links gehen sollt. Wenn beide zusammen vibrieren sollt ihr stehen bleiben. … Wenn das alle verstanden haben, versuchen wir das einmal. Bitte stellt euch im Kreis auf und lauft alle im Kreis.“

Die Kinder kamen der Auffordern nach und das rechte Armband von Jens gab immer kleine Stöße von Vibration ab, während er im Kreis in einer endlosen Rechtskurve ging. Dann wurde ihnen noch erklärt, dass die Häufigkeit und die Stärke der Vibration angaben wie stark sie ihre Richtung ändern sollten. Jens fand das irgendwie lustig und spannend wie die Technik funktionierte.

Dann plötzlich verließ Felix den Kreis genau an der Stelle wo die beiden Frau standen nach links und blieb nach etwas zwei Meter stehen.

„Sehr gut Felix, du hast es schon verstanden, wie es geht.“ wurde das Manöver von Frau Walters kommentiert.

Kurze Zeit später, als Jens auch in der Nähe er Frauen vorbeikam, vibrierte plötzlich das linke Armband sehr stark, während das Rechte aufhörte, und Jens verstand dass er jetzt den Kreis verlassen sollte, und tat dies auch. Als er neben Felix stand vibrierten Beide zusammen und Jens blieb stehen.

„Super Jens, volle Punktzahl“ sagte Frau Wolters und streichelte Jens über den Kopf.

Dann vibrierten beide Armbänder anhaltend für gut 3 Sekunden recht heftig. Woraufhin Jens und auch Felix Frau Wolters fragend ansahen. „Na, was denkt ihr beide könnte das Bedeuten?“ fragte sie dann die beiden.

„Ähhmm umdrehen?“ fragte Jens unsicher.

„Nein das wäre ja ein Richtungsänderung.“ antwortete Frau Wolters.

„Grundstellung vielleicht?“ versuchte es Felix dann.

„Ja genau, du verstehst das System schnell.“ antwortete Frau Wolters.

Woraufhin sich Felix sofort auf die Knie begab und seine Arme am Gurtgeschirr einhakte. Jens folgte sein Beispiel wenig später, und er fand die Technik plötzlich nicht mehr so interessant und aufregend, wenn man ihm dadurch aus der Ferne zum hinknien auffordern konnte. Glücklicherweise durften die beiden kurze Zeit später wieder aufstehen und sich an die Seite stellen, um zu zusehen wie auch die Anderen ihre Befehle bekamen und einer nach dem anderen den Kreis verließ. Als einer der Letzten war Olaf noch im Kreis, und Jens konnte sehen das er schon sehr von dem Laufen genervt war. Plötzlich verließ auch er den Kreis, aber in eine andere Richtung als alle anderen. Nach wenigen Schritte aber schrie er plötzlich „Auhhaaa“ und schüttelte heftig die Hände. „Was soll dass denn jetzt?“ rief er danach und schaute überrascht und etwas zornig zu den Frauen.

„Folge den Anweisungen, Olaf!“ wurde ihm nur gesagt.

Woraufhin er sich umdrehte und in die Richtung der Frauen ging, um dann in ihre Nähe stehen zu bleiben. Aber er kniete sich nicht hin, obwohl allen anderen diese Befehl kurz nach dem Erreichen der selben Position bekommen hatten; es hatten auch alle inzwischen mitbekommen was der entsprechende Befehl bedeutete.

Dann schüttelte er wieder die Hände und rieb an den Ringen, „Auuua, verdammt!“ Dann ging auch er in die Knie wie die anderen.

„Ohh Olaf, was ist nur mit dir los? Du musst auch immer alles sofort ausprobieren, was?“ wurde das komische Verhalten von Olaf dann von Frau Wolters kommentiert.

„Bitte Olaf, vollständige Grundstelle!“ wurde er dann noch von Frau Anderson ermahnt, da er seine Hände noch immer nicht am Gurtgeschirr eingerastet hatte. Dem kam er dann aber nach.


Kurze Zeit später waren alle Kinder mit der Übung fertig, während Olaf immer noch in der Grundstellung verharrte und leise vor sich hin fluchte. Denn seine kleine Rebellion war wieder ohne Erfolg geblieben.

„OK, ihr habt das alle sehr gut gemacht, und Olaf hat uns ganz freiwillig gleich eine weitere Art der Kommunikation mit den Ausweisen gezeigt. Auf diese Weise können euch auch kleinere Reizungen gegeben werden.“ erklärte Frau Anderson dann.

„Das sind Stromschläge ... Reizungen! Sie sind ja lustig!“ beschwerte sich Olaf daraufhin.

Frau Anderson blickte Olaf böse an und brachte ihn damit zu schweigen, „Ja Olaf, rein technisch gesehen hast du recht. Aber sie können euch nicht verletzen, ich denke es war für dich unerwartet und hat sein Wirkung ja auch sehr gut bewiesen. … Aber diese Funktion wird nur selten für solche ungehorsamen Jungens wie dich verwendet. Es wird primäre zum Signalgeben verwendet, wenn eure Ringe eingerastet sind, denn dann könnt ihr das Vibrieren nur sehr schwer wahrnehmen.“ wurde dann von Frau Anderson erklärt.

Es ging plötzlich ein Getuschel durch die Gruppe, und die Kinder flüsterten nervös miteinander.

„OK Kinder, ihr müsst keine Angst haben, es hat mehrere Stufen in der Intensität, und normalerweise tut es nicht weh. Also bitte stellt euch wieder im Kreis auf, und die Hände bitte einrasten am Gurt.“

Das Geflüster wurde lauter, aber alle kamen der Anweisungen nach, und auch Olaf musste wieder aufstehen, aber seine Hände blieben gleich an den Gurten, und er musste sich beim erheben konzentrieren.

„Ohh Mann, das ist jetzt aber kein Spaß mehr, die machen echt ernst hier. Ich hoffe nur, dass meine Eltern das nicht benutzen werden.“ flüsterte Jens Felix zu, um sich selbst etwas Mut zu machen. Denn ihm war schon klar, dass auch er gleich eine Schlag von seinem Ausweisringen bekommen sollte, obwohl er doch nichts falsch gemacht hatte und nichts dagegen tun konnte. Nach der Demonstration bei Olaf war aber deutlich geworden, dass es auch zur Strafe eingesetzt werden konnte.

„Ja das hoffe ich auch, aber mein Vater hat es schon ausprobiert, nachdem ich die Ringe bekommen hatte, und ich kann dich beruhigen. Die unteren Stufen sind wirklich zu ertragen, aber so wie sich Olaf verhalten hat, muss er ein der oberen Stufen bekommen haben. Die hat Papa auch einmal probiert, das tut schon echt weh und ich habe als Entschuldigung von meinem Vater ein Eis bekommen. Er wollte es unbedingt ausprobieren. Mama war ziemlich sauer auf ihm.“ erklärte Felix dann Jens.

„Echt?! Das ist ja gemein. Aber haben deine Eltern dir gesagt wann sie es einsetzen wollen?“ fragte Jens dann neugierig.

„Naja, Mama sagt es könnte in der Schule passieren; ich sollte lieber artig sein. Ich glaube die Dinger sind echt gemein. Aber Mama sagt auch dass sie es wohl nicht so oft machen möchte.“ antwortete Felix.

„Ohh ja, das glaube ich jetzt auch, ich hoffe ..“ flüsterte Jens dann zu Felix, als er plötzlich ein Stechen an seine Handgelenken spürte. Es tat zwar weh aber nicht so sehr, das er aufschreien musste.

„Auu, verdammt.“ flüsterte er zu sich selbst und zehrte etwas an seinen Handfesseln, da er sich nicht reiben konnte an den Handgelenken.

„Seit ihr beide dann jetzt auch fertig, damit wir weitermachen können?“ fragte Frau Anderson die beiden.

„Ja, Entschuldigung bitte.“ sagten Jens und Felix, die offensichtlich beide einen Schlag bekommen hatten, gleichzeitig.

„OK, dann bitte alle wieder rechts herum.“ sagte Frau Anderson, und Jens spürte kleine Impulse am rechten Handgelenk, die deutlich schwächer waren als das was er zuvor gespürt hatte. Es fühlte sich an wie ein leichtes kneifen in die Haut. Von der Struktur her war das Signal genauso wie bei der vorherigen Übung und diese Übung lief auch nach dem gleichen Muster ab. Allerdings war immer mal wieder von dem eine oder anderen Jungen ein leichtes Quieken oder schnelle Luftholen zu hören; diese Übung war deutlich unangenehmer als die Erste, und alle waren sichtlich erleichtert als sie zu Ende war.

„So Kinder, das habt ihr alle ganz toll gemacht, bitte nehmt eure Plätze wieder ein und geht in die Grundstellung.“ verkündete Frau Anderson.

Jens und die anderen kamen der Aufforderung nach, und Jens fand es schade, dass die Armen nach die letzte Übung weiterhin am Gurt eingerastet blieben. Er hätte gerne an den Ringen etwas gerieben, denn auch wenn die Reizungen aufgehört hatten, so hatte er das Gefühl, das die Haut dort noch juckte.

Als alle wieder ihre Stellung eingenommen hatten erklärte Frau Wolters weiter, „So, jetzt zeigen wir euch noch die dritte Art, wie euch Anweisungen übermittelt werden können. Diese ist bei vielen Eltern sehr beliebt, und ihr werdet sie sicherlich noch häufig benutzen.“ Dann schaltete sie den großen Bildschirm wieder ein, auf dem zwei schematische Ausweisringen dargestellt wurden; es wurden auch alle Ankerpunkten dargestellt.

„OK schaut mal, beide Armbänder haben auf dieser Seite zwischen diesen beiden Ankerpunkten jeweils ein kleines Display. Das ist aber nur zu sehen wenn euch ein Nachricht erreicht. Daher haben die Meisten von euch es bisher wohl nicht bemerkt. Die Leuchtkraft passt sich automatisch der Umgebungshelligkeit an. In der Regel werden Anweisungen auf dem linken Ring angezeigt, nur bei Linkshänder ist es auf rechts eingestellt. Wenn ihr den Text gelesen und verstanden habt, berührt ihr das Display mit der anderen Hand und es geht wieder aus.“ wurde von Frau Wolters erklärt.

Im nächsten Schritt erläuterte Frau Anderson die nächsten Übungen. Dabei sollte die vibrierende Wegführungsfunktion die Kinder zu verschiedenen Gegenständen im Raum führen, und dort würden sie dann eine Anweisung bekommen die sie auszuführen hätten. Das klang zuerst für Jens nach einer Art Spiel das wieder etwas Abwechselung bringen würde. Als sich dann die Ringen gelöst hatten und er wieder aufgestanden war, schaute er zunächst auf seine Ringe und versuchte das Display zu sehen, aber es war wirklich nicht zu erkennen. Dann vibrierten die Ringe wieder abwechselnd, und Jens ging in langsamen Schritte nach den Anweisungen. Dabei wurde er zu einer aufrecht stehenden Stange in einer Ecke des Raumes geführt. Sie war am Boden und an der Decke befestigt und hatte einen Durchmesser wie ein Handlauf von einem Geländer. Dann gab sein linker Ring zwei kurze Vibrationsstöße hinter einander ab und plötzlich leuchtete der Bereich auf, der ihm zuvor gezeigt worden war. Jens konnte 8 Buchstaben erkennen die sich Stück für Stück weiter bewegten. Erst dann erkannte Jens das er sich beim Lesen sehr konzentrieren musste, denn es war nicht alles zeitgleich zu sehen.

„Warte gesichert an der Stange.“ Nach dem dritte Wiederholen der Worte hatte Jens sie gelesen und berührte das Display, das daraufhin wieder unsichtbar wurde. Dann überlegte er was von ihm genau verlangt wurde. Er kam zu dem Schluss, dass er sich wohl selbst an der Stange fesseln sollte. Das war schon ein sehr komischer Gedanke für Jens, bei den Söllings musste er sich bisher nicht selbst fixieren, dass wurde immer von den Eltern gemacht. Aber auch Jens hatte in den letzten Tagen immer wieder mal an „Wartestangen“ oder anderen Fixpunkten warten müssen. Also schaute er sich zuerst die Stange an und suchte nach Fixpunkte für die Armringe, aber ohne Erfolg. Dann schaute er sich im Raum um was die anderen so machten, und es war auch ein gewisser Geräuschpegel entstanden, da sich einige unterhielten und auch die beiden Betreuerinnen mit anderen Kinder sprachen und ihnen etwas erklärten. Jens entdeckte dann Felix, der auch an einer gleichen Stange stand wie Jens, nur ca. 3 Meter von ihm entfernt. Er konnte sehen wie sich Felix mit dem Rücken zu der Stange stellte und seine Hände hinter dem Rücken führte um dort die Ringe mit einander zu verbinden, wie sie es am ersten Tag geübt hatten. Jens dachte kurz darüber nach, warum Felix es hinter dem Rücken machte. Jens wusste, dass es vorne viel bequemer sein würde.

„He Felix, warum hinten?“ fragte Jens dann einfach.

„Naja, dann hast du die Stange nicht an der Nase und du kannst dich anlehnen. Du weißt ja nicht wie lange du warten muss.“ antwortete Felix, und lehnte sich einigermaßen entspannt an die Stange.

„Ohhh OK, ich verstehe.“ antwortete Jens und dachte kurz darüber nach. Hier war er nicht alleine; die Betreuerinnen waren in der Nähe und er würde sicher schnell wieder für die nächste Übung befreit werden. Aber Felix hatte natürlich recht, wenn er sich selbst an die Stange fesseln würde war er darauf angewiesen, das jemand zu ihm kam und ihn nicht dort einfach vergessen würde.

So war es dann auch ein sehr merkwürdiges Gefühl als sich Jens genauso wie Felix mit den Rücken an die Stange stellte und die Ringe einrasten ließ. Dabei nicht zu wissen wann ihn wieder jemand befreien würde, war ein mulmiges Gefühl. Aber schon nach wenigen Minuten kam Frau Wolters zu ihm, begutachtete seine „Arbeit“ und lobte ihn dafür.

Die nächste Übung führte Jens dann zu einem Art Bus- oder Straßenbahn Sitzgruppe. Die Sitzen hatten gewisse Ähnlichkeiten mit einem Kindersitz im Auto, wobei die Sitzschalen unterschiedliche Größen hatten. Auf dem Ring konnte er „Auf Sitz Nr. 3 setzen und anschnallen“ entziffern. Jens schaute sich die Sitzgruppe aus 4 Sitzen an, bei der sich 2 gegenüber standen. Alle Sitze waren eindeutig für unterschiedlich große Kinder gedacht. Auf einem Sitz saß bereits Anton, und arbeitete mit einigen Gurten. Jens konnte den Sitz mit der Nummer 3 erkennen und setzte sich Anton schräg gegenüber. Jens verschwand fast vollständig in der Sitzschale und ein Höcker zwischen den Beinen drückte diese leicht auseinander. Hier erwies es sich als Vorteil, dass Jens eine Windel tragen musste, denn der Sitz war überhaupt nicht gepolstert und wohl auch etwas zu groß für Jens. Aber die anderen Sitze währen wohl noch schlechter gewesen.

Jens schaute dann zunächst was Anton machte, der eine klassischen 5 Punkt Gurt an seinem Sitz hatte und gerade die Schnallen im zentralen Schloss zusammensteckte. Kurz nach den Klicken begann er zu zappeln und versuchte etwas panisch das Schloss wieder zu öffnen, was sich aber als unmöglich herausstellte.

„Was ist passiert Anton, ist alles OK?“ fragte Jens dann, als er sah wie Anton an den Gurten zog.

„Die Scheiße spannt sich automatisch. Ohhhh .. man .. das reicht jetzt aber.“ sagte Anton und zappelte noch mehr in den Gurten.

„Na bitte Anton, soll ich dir wieder deine Spange aktivieren? So etwas sagt man doch nicht. Das System stellt sich automatisch auf deinen Körper ein und du bist optimal gesichert. Entspann dich bitte.“ sagte Frau Wolters, die plötzlich neben den Beiden stand und es beobachtet hatte.

„Ja, Entschuldigung bitte. ... Aber es ist sehr eng.“ antwortete Anton dann sehr eingeschüchtert.

„Das ist so wie es sein soll, und am sichersten für dich während einer Busfahrt.“ sagte Frau Wolters.

Anton zappelte noch etwas in seine Gurten, aber beruhigte sich dann langsam wieder, während Jens sich mit seinem Anschnallgurt beschäftigte. Bei seinem Sitz handelte es sich offensichtlich nicht um einen klassischen 5-Punkt Gurt. Er konnte auch 5 Gurte finden, die meisten waren aber zu kurz um sie zu verbinden. Frau Wolters schaute Jens eine Weile zu und fragte dann, „Soll ich dir helfen Jens? Es gibt sehr viele verschiedene Systeme in den Bussen.“

Jens schaute zu Frau Wolters und nickte, „Ja, bitte.“

Dann zeigte Frau Wolters Jens dass die Gurte an seinem Gurtgeschirr befestigt werden mussten, welches er schon an seinem Körper trug. Zwei Gurte mussten an der Schulter befestigt werden, was für Jens am schwierigsten war. Dann noch zwei an dem Taillengurt. Zu Letzt gab es noch ein Gurt der zwischen seinem Schritt und dem Höcker in dem Sitz hervorkam. Diese war aber so lang, dass er bis zur Brust reichte und auch dort eingehakt werden musste. Als dass alles erledigt war, passierte bei Jens aber nichts; die Gurte wurden nicht automatisch strammgezogen.

„ Jens, bei diesem Sitz ist es so, dass du deine Arme auf den Armlehnen legen muss und die Ringe einrasten muss, damit dem Busfahrer signalisiert wird, dass du auch sicher bist. Bitte mach das jetzt.“ sagte dann Frau Wolters, und als Jens dem nachkam, wurden auch bei ihm die Gurte strammgezogen, und er hatte nicht die Möglichkeit seine Hände an die Gurte zu nehmen. Er konnte nur in dem Sitz zappeln bis die Gurte ihrer vorgesehen Spannung erreicht hatten und Jens fest in dem Sitz gehalten wurde. Frau Wolters verließ die beiden dann mit ein Lächeln im Gesicht.

„Ganz schön ätzend oder? Ich hoffe solche Busse habe wir zuhause nicht.“ sagte Jens.

„Ja, das hast du wohl recht Kumpel. Aber so etwas ist doch auch viel zu aufwendig. Ich fahre zuhause nur 6 Stationen mit dem Bus zu Schule und der Bus ist so voll, dass die meisten stehen müssen. Daher wird das wohl zuhause nicht passieren. Aber dein Sitz scheint ja nochmal extra fies zu sein mit der Armen. Tut mir echt leid Kumpel.“ sagte Anton, er immer noch etwas mit den Händen an seinem Gurten zerrte.

„Ja da hast du hoffentlich recht. Und danke, ich heiße Jens:“

Jens und Anton unterhielten sich noch einen Moment bis auch Philipp zu der Sitzgruppe kam.

„Hallo Jens, ich soll auf Sitz 2, steht hier.“ sagte Philipp.

Der Sitz 2 war der Sitz neben Jens, gegenüber von Anton. Der Sitz passte Philipp so einigermaßen, auch wenn er leicht zu groß dafür war. Aber das System hatte offensichtlich die besten Sitze für die Größe der Kinder ausgewählt. An Philipp sein Sitz gab es einen gepolsterten Bügel den er von oben herunter klappen musste um darin eingesperrt zu werden. Die Polsterung bedeckte seine Oberschenkel und einen Großteil seines Oberkörpers und der Bügel wurde im letzten Schritt automatisch gegen seinen Körper gedrückt, um ihn fest im Sitz zu halten.

Dann hatten alle drei noch einen Moment Gelegenheit sich zu unterhalten, bis sich bei allen die Fixierung wieder löste und sie durch ihre Ringe zur nächsten Übung geführt wurden.

Bei der letzte Übung an diesen Tag wurde Jens zu einem angedeuteten Buswartehäuschen gelenkt. Dort gab es drei Sitze und eine Horizontale Stange mit Fixpunkten für die Armbänder. Diese Stange kannte Jens schon vom Ferienhaus bei den Söllings. Denn auch bei diesem Ferienhaus befand sich an der Eingangstür eine solche Stange wie sie es auch bei den Schäfers gab. Das Display an Jens seinem Arm gab ihm aber die Anweisung sich auf einer der Sitze zu setzen und sich dort zu sichern. Auf den ersten Blick konnte Jens keine Fixpunkte erkennen und auch keine Gurte. Daher war ihm nicht klar wie er sich „sichern“ sollte. Das es mal wieder darum ging ihn auf dem Sitz festzuhalten war ihm schon klar, auch wenn es dafür aus seiner Sicht keinen Grund gab. Denn die Sitze würden sich ja nicht bewegen wie in einem Fahrzeug, wo es die Notwendigkeit geben könnte sich für einen Unfall anzuschnallen.

Diese Sitze hatten auch keine sehr hohe Rückenlehne; es gab lediglich einen Art Absatz von 20cm Höhe, damit man nicht nach hinten rutschen konnte. Die Sitze befanden sich zusätzlich in einem Abstand von ca. 30cm zur Wand, was ein Anlehnen unmöglich oder zumindest unbequem machen würde. Die Sitzfläche hatten zwei rundliche Vertiefungen für den Po, und im vorderen Bereich in der Mitte gab es ein kleine Erhöhung was die Beine leicht auseinander halten würde. Jens konnte sich immer noch nicht vorstellen wie er an diesen Sitzen festgehalten werden sollte, aber er setzte sich einfach auf den mittleren Sitz. Augenblicklich fuhren zwei Kunststoffbögen aus der Erhöhung zwischen seinen Beinen aus und legen sich über seine Oberschenkel. Die Bögen reichten gut die Hälfte um seine Beine herum, senkten sich dann ab und übten eine leichte Druck aus. Damit war ein Aufstehen von dem Sitz unmöglich geworden. Jens testete das auch sofort aus und musste schnell feststellen, das es nicht möglich war sich aus den Klammer zu befreien. Aber er musste auch zugeben, dass diese Art der Sicherung nicht unangenehm oder lästig war. Er konnte zwar nicht aufstehen, aber ansonsten schränkte es ihn kaum ein. Es würde sicher auf Dauer nicht gerade bequem sein, aber wie lange sollte man schon auf einen Bus warten müssen, und hier war es ja sowieso nur eine Übung. Also machte sich Jens nicht so viel daraus, und schaute den Anderen noch ein Weile zu, wie sie sich an Sitzen oder Standen fixieren mussten.

Olaf und auch Anton hatten sich gerade in der Nähe von Jens je an eine der senkrechten Stangen fixiert. So wie es bei Jens die erste Übung war. Allerdings hatte Olaf seine Arme vorne um die Stange gelegt und hatte die Stange somit vor dem Gesicht. Die beiden älteren Jungen haben alle diese Übungen nicht so ernst genommen und immer wieder sarkastische Witze über ihre Situation gemacht, aber sich nicht mehr getraut den Anweisungen zu widerstehen.

„Psst hey, Anton?“ konnte Jens von Olaf hören.

„Ja was ist?“ flüsterte Anton leise zurück.

„Was meinst du, ob die alte Wolters Spaß daran hat die kleinen Hosenscheißer hier herum zu kommandieren?“ fragte Olaf in Anton seine Richtung, zwar leise aber nicht geflüstert.

„Ja, das ist wohl möglich, die haben doch alle hier ein Schaden. Ich bin froh wenn ich hier bald wieder weg bin.“ antwortete Anton, der auch an einer Stange stand.

„Ja da hast du recht, die haben nicht nur ein Schaden, denen hat man auch noch in das Gehirn geschissen. ... Uns hier genauso wie die kleinen Hosenscheißer zu behandeln. .. Ist ein Frechheit!“ antwortete Olaf ihm und lachte danach über seine Aussage.

Jens schaute entsetzt, wegen der Worte die Olaf benutzte, zwischen Olaf und Anton hin und her. Was diesen dann aufgefallen war, dass Jens ihnen zugehört hatte.

„Hey, was glotzt du denn so doof? Ja, genau du bist gemeint. Dass man dich anbinden muss, damit du nicht wegläufst ist ja klar, aber wir sind doch wohl schon zu alt für so einen Scheiße.“ sagte Olaf dann zu Jens und schaute danach zu Anton und lachte erneut. Auch Anton lachte über die Aussagen von Olaf. Aber plötzlich veränderte sich die Mine von Anton schlagartig und er versuchte noch etwas zu Olaf zu sagen, konnte aber außer einem „Aahhmmm“ nichts mehr äußern. Als dann Frau Wolters neben Anton stand, tätschelte sie Anton mit der Hand auf die Wange, ohne ihn zu schlagen.

„So, mein lieber Anton, ich beende mal zu deiner eigene Sicherheit an diese Stelle eure kleine Unterhaltung. Wir können es nicht dulden, dass ihr beide hier solche Worte verwendet und schon gar nicht wenn ihr dabei noch ein jüngeres Kind beleidigt.“ sagte sie zu Anton. Sie hatte offensichtlich wieder seine Spange aktiviert um in zum Schweigen zu bringen.

Dann hatte sie sich an Olaf gewandt, „Ich möchte, das du so etwas sofort und dauerhaft unterlässt. Wir machen das hier um euch den Umgang mit den Geräten beizubringen und nicht um irgendjemanden hier zu ärgern. Des weiteren solltest du dich nicht über andere stellen, nur weil du glaubst älter zu sein, denn reifer bist du ja offensichtlich nicht.“ Dann klopfte sie Olaf mit der Hand auf den Po, was sein Gesicht merklich rot werden ließ.

„Du hast schließlich auch eine Windel an, und außerdem benötigt Jens kein Unterstützungsgerät mehr, im Gegensatz zu dir.“ sagte sie weiter zu Olaf. Dieser hatte plötzlich nicht nur rote Wangen, sondern auch noch leichte Panik in den Augen, presste die Lippen zusammen und spannte den Körper an. Er erwartete offensichtlich eine Bestrafung oder eine andere Maßnahme über seine Halskrause, denn Frau Wolters hatte noch die Fernbedienung in der Hand, mit der sie die Spange bei Anton aktiviert hatte.

Jens schaute wie gebannt zu den beiden, aber außer der Anspannung von Olaf passierte zunächst nichts.“Ich möchte, dass du dich bei Jens für deine Bezeichnung ‚Hosenscheißer‘ entschuldigt. OK!“ sagte dann Frau Wolters zu Olaf.

Der begann daraufhin zu stottern. „Ähhhmm ,ja … also. … Hey Kleiner, war nicht so gemeint. ... Sorry. OK?“

„Jens hat einen Namen!“ sagte Frau Wolters dann noch scharf zu Olaf, der immer noch angespannt war.

„Ja entschuldige bitte, Jens, kommt nicht wieder vor.“ sagte Olaf dann kleinlaut.

„Ist schon OK.“ sagte Jens und nickte Olaf zu.

„OK, dann haben wir das geklärt. Ich denke aber mit dieser kleinen Aktion hier hast du dich gerade freiwillig dazu gemeldet, das nächste Gerät vorzuführen, Olaf. Bitte komm mit in die Mitte.“ sagte Frau Wolters dann zu Olaf. Seine Armbandringe lösten sich von einander und Frau Wolters führte Olaf auf einer der mittleren Plätze auf dem Teppich. Dort musste er sich in Grundstellung begeben und wurde wieder wie zu beginn des Unterrichtes auch an der Leine befestigt. Dann begab sich Frau Wolters zu ihre Kollegin vor den Monitor.

„So Kinder, für heute sind wir fast fertig, aber Olaf hat sich gerade noch bereit erklärt uns ein weiteres Gerät vorzustellen, das wir aus Hygienischen Gründen nicht für jeden von euch vorführen können. Bitte stellt euch in einem Halbkreis um Olaf auf und hakt euch gegenseitig ein und bitte achtet dabei auf eure Größen!“ erklärte Frau Wolters. Direkt danach fuhren bei Jens die Klammer um die Oberschenkel wieder zurück in den Sitz, und er konnte aufstehen. Auch bei allen anderen lösten sich wieder die Fixierungen, mit der Ausnahme von Olaf natürlich. Dann stellten sich die anderen im Halbkreis auf und verbanden die Armbänder mit ihrem Nachbar. Dabei blieb vorne vor dem Monitor eine Lücke, damit Frau Wolters und Frau Anderson in das Innere des Kreisen gelangen konnten.

Als nächstes nahm Frau Wolters eine Gegenstand aus einer kleinen Kiste die auf dem Tisch unter dem Monitor stand und ging damit zu Olaf.

„So meine Lieben, jetzt zeigen wir euch die Anwendung von einer besonderen Führungseinrichtung. Manche bezeichnen sie als Trense, was aber nicht ganz zutreffend ist. Der Gedanke und das Aussehen ist vielleicht für den einen oder anderen furchteinflößend, aber bitte habt keine Angst, es tut nicht weh und ist nur halb so schlimm. Aber es ist schon sehr effektiv, wenn es darum geht euch zu führen. Das macht es auch bei vielen Eltern so beliebt.“ So führte Frau Wolters das neue Gerät vor. Zunächst konnte man aber nur eine Menge an ledernen Gurten und Bändern erkennen.

„ Olaf, ich nehme dir zunächst das Unterstützungsgerät ab.“ sagte dann Frau Anderson und näherte sich Olaf, um ihm die Halskrause abzunehmen und auf den Tisch zu bringen.

„OK, ich lege dir jetzt ein Geschirr um den Kopf. Bitte halt still und den Kopf gerade.“ kam dann als Anweisung von Frau Wolters. Sie begann dann auch sofort die Gurte zu entwirren und Olaf auf den Kopf zu legen. Auf dem Hinterkopf von Olaf lag kurze Zeit später ein Art Netz aus Gurten und Frau Wolters stellte sich dann vor Olaf und hat dort zwei Kunststoffteile zu einen Teil zusammen gesteckt.

„So bitte den Mund aufmachen, Olaf!“ folge die nächste Anweisung.

„Was? In den Mund? Das ist ja ekelig.“ versuchte sich Olaf zu beschweren.

Aber Frau Wolters steckte das Teil sofort in Olaf seinen Mund als er ihn zum Reden geöffnet hatte.

„Hööö nnöööein.“ versuchte sich Olaf weiter zu beschweren, ohne Erfolg. Ein flaches langes Teil in der Mitte, der zwei längere hakenähnlichen Teile mit einander verband, befand sich bereits in seinem Mund und drückte die Zunge nieder, was das Sprechen stark behinderte. Dann hat Frau Wolters an den Seiten über den Wangen von Olaf die Gurte strammgezogen, was die beiden Haken, die immer noch einen Teil aus dem Mund von Olaf heraus ragten, weiter in den Mund zwang und damit auch den Mittelteil tiefer in den Mund zog. Dann musste Olaf das erste Mal leicht würgen, da offensichtlich seine Zunge weit hinten nach unten gedrückt wurde. Dabei zappelte Olaf auch etwas und zog an seinen Armen, die immer noch am Taillengurt gesichert waren um das anlegen der Trense nicht zu stören. Das Würgen war aber sofort wieder vorbei als die seitlichen Gurte stramm waren.

„Es ist alles OK, Olaf. Das ist beim ersten Mal ungewohnt für dich und ganz normal. Lass mich noch den Kinnriemen einstellen, dann erkläre ich dir und allen anderen die Funktion.“ sagte Frau Wolters auf die Reaktionen von Olaf.

Dann band sie noch ein Riemen fest, der von dem oberen Netz an den Schläfen, über die Befestigungspunkte der Haken, unter dem Kinn hindurch führte. Das führte dazu das Olaf seine Mund nur noch mit eine gewissen Anstrengung öffnen konnte und auch das die Haken endgültig fest im Mund verankert waren.

„So Olaf, jetzt kommen noch die Führungsleinen dran und dann bist du fertig.“ sagte Frau Wolters und befestigte zwei relativ dünne Leinen an einer Art Hebel die sich an den Haken außerhalb von Olaf seinem Mund befanden. Als das geschehen war, sagte Frau Wolters: „So, kannst du bitte mal was sagen, Olaf?“

„Wazzz wii dazz benn?“(was ist das denn) lispelte Olaf aber noch einigermaßen verständlich.

„OK Olaf. Jetzt können z.B. deine Eltern dich mit den Haken in deinem Mund führen, indem sie einen Haken stimulieren.“ erklärte Frau Wolters, zog an der rechten Leine, und Olaf drehte den Kopf nach rechts. Danach folgte die linke Seite.

„Haaayy dazz izz gemeimm!“(Hey das ist gemein) versuchte sich Olaf zu beschweren.

Daraufhin zog Frau Wolters beide Leinen zusammen nach unten bis Olaf wieder kurz davor war zu würgen, da seine Zunge stark nach unten gedrückt wurde.

„Maaaaacchhhh“ (Nein) hauchte Olaf nur und zerrte an seine Arme, da er reflexartig nach der Trense greifen wollte. Frau Wolters lockerte den Zug nur ein wenig und sagte: „Ich weiß Olaf, du möchtest es anfassen, aber das wäre nicht gut. Daher empfehlen wir euren Eltern zum Anfang immer die Hände zu sichern wenn ihr es an bekommt. Wenn du dich daran gewöhnt hast und nicht mehr bei jedem Befehl danach greifen möchtest, können die Hände auch wieder gelockert werden, aber bis dahin musst du dich damit abfinden.“

Danach hat Frau Wolters sich an die Gruppe gewendet: „Seht ihr Kinder, damit können die Eltern von Olaf ihm auch das lose Mundwerk etwas einbremsen. Aber die Hauptaufgabe ist es euch damit zu führen, was ich euch jetzt noch mit Olaf zeigen werde.“

Dann löste Frau Wolters die Leine die Olaf auf den Knien festgehalten hatte, und half ihm auf die Beine. Dann hakte sie eine Leine bei Olaf hinten am Kopfgeschirr ein und befestigte sie an ihrem eigen Gürtel.

Danach führte sie Olaf mit einigen Befehlen für rechts und links in dem Kreis der anderen Kindern umher.

„Iccchhh habe ezz jach vercchhtanben. Kchhennen wich auchhhöchhen?“(Ich habe es ja verstanden. Können wir aufhören) versuchte Olaf die Vorführung zu beenden. Was Frau Wolters dazu veranlasste wieder die beiden Leinen nach unten zu ziehen, und Olaf zerrte sofort wieder an den Armen weil er nach der Trense greifen wollte.

„Olaf, ich denke deine Eltern werden gleich etwas mit dir üben können, damit du dich besser daran gewöhnen kannst. Bitte geh jetzt in Grundstellung.“ sagte Frau Wolters und hielt die Spannung der Leine aufrecht bis Olaf sich hingekniet hatte.

„OK Kinder, ihr konntet sehen, das diese Instrument sehr mächtig ist, dennoch solltet ihr keine Angst haben wenn eure Eltern es einsetzen möchten. Es mag zu Anfang ungewohnt und auch unangenehm sein, aber es tu nicht weh und ihr gewöhnt euch schnell daran. .. Nicht war Olaf?“

Olaf hatte keine Lust mehr noch weitere Vorführungen machen zu müssen, also nickte er und sagte „Jaachhh“ (ja)


Dann wurden alle Kinder von einander getrennt und Olaf durfte wieder aufstehen. Als alle den Raum verlassen hatten und am Eingang von ihren Eltern abgeholt worden waren, wurde Olaf zusammen mir der Trense an seinem Vater übergegeben mit dem Hinweis wie er sich benommen hatte. Sein Vater hatte das Gerät direkt gekauft und Olaf damit weggeführt.


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